Rezension vom 17.09.2015
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Berlin 2010: Sigi Schnitzler, ein mittelloser, aber inspirierter Künstler, malt so merkwürdige Gemälde wie "Das Bild der Macht" oder "Das Bild des Windes." Das seltsamste von allen ist "Das Bild der Raumes." Es zieht den Betrachter in seine inneren Räume und konfrontiert ihn mit seinen Geheimnissen und Untiefen. Sigi ist wie besessen von der Idee, auch das Pendant zu malen: Das Bild der Zeit. Gemeinsam mit seinem Freund Karl-Heinz überlegt er im Spaß, wie es wäre, für eine Weile Leben und Körper zu tauschen.
Ruprecht Günther entführt uns in 2 Welten. Sigi, ein mittelloser Maler, Karl-Heinz, ein erfolgreicher Antiquitätenhändler und Kamila, eine junge Polin. Die junge Polin und das Jahr 1941 im Krieg, Gefangenschaft und wie sie "befreit" wird.
Der Schreibstil ist flüssig und wechselt zwischen einer leichten, erzählenden Art und einem mit Metaphern. Er hat eine er aufrechterhaltenen Spannung.
Die Charakteren sind gut beschrieben und entwickeln sich im laufe des Buches weiter. Die Schauplätze sind gut und sehr bildlich beschrieben.
Ruprecht Günther verfügt über sehr viel Sachkenntnis im künstlerischen Bereich, dieses kommt in dem Buch gut verständlich zu Geltung.
Liebe, Tragik, Mystik und Schmerz es ist alles dabei. Es verbindet alles in allem sehr gut miteinander. Zu Anfang wirkt es sehr verworren und durch die weitere Entwicklung des Buches wird alles verständlich. Nicht zuletz kommen die fantasiereicheren Elementen und der Charm des Körpertausches sehr zur Geltung.
Es werden fast alle Themen beschrieben, die es im wirklichen Leben geben kann. Man fühlt mit den einzelnen Charakteren und es sind die Gedanken die diese sympathisch machen, oder nicht, je nach sichtweise.
Das Bild der Zeit, kann man Zeit malen?
Ruprecht Günther hat ein Debuet-Roman geschrieben, der in sich abgeschlossen ist. Seine Schreibweise ist sehr bildlich und die Entwicklung der Charakteren in sich abgeschlossen.
Ich hoffe das Ruprecht Günther noch weitere Bücher schreibt.
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