Rezension vom 21.09.2015
(4)
Ich habe das Buch an einem verregneten Sonntag in einem Rutsch durchgelesen. Es ist ein, für unsere Zeit, klassischer Liebesroman mit einer Protagonistin mit allerlei Problemen, ihren charakterlich total verschiedenen Freunden, einem Loveinterest, der gutaussehend, humorvoll und nett ist und dem Problem, das die beiden von einander fernhält. Nichts Neues, nichts Weltbewegendes, aber trotzdem amüsant und unterhaltsam genug, um mich zu beschäftigen und an die Couch zu fesseln.
Den englischen Titel des Buches „You had me at hello“ fand ich sehr passend, während mir der deutsche „Wir in drei Worten“ nicht so richtig einleuchtet. Das Buch wird aus Rachels Sicht in der ich-Perspektive erzählt. Sie beschreibt, was jetzt gerade in ihrem Leben passiert, man erfährt aber auch kapitelweise, wie sie ihre Unizeit mit Ben verbracht hat. Während die Erinnerungen im Imperfekt widergegeben werden, wird die eigentliche Handlung in der Gegenwart im Präsens erzählt, was dazu geführt hat, dass ich, wenn ein Zeitenwechsel kam, immer erstaunt über die ersten Sätze gestolpert bin, die im Präsens geschrieben waren.
Die Charaktere waren alle recht annehmbar und nett, bunt gemischt und jeder tat genau das, was er sollte. Niemand tat etwas Unvorhergesehenes. Generell hat mich keine der Plotlines oder Twists überrascht, was eigentlich schade ist. An und für sich ist das Buch gut geschrieben, ich mag den Schreibstil, aber ich wusste eben immer schon vorher, was später passieren würde, auch wenn es manchmal ein paar Seiten länger gedauert hat.
Das Happy End kam auf den letzten Metern, was es irgendwie hintendran geklatscht wirken ließ. Trotzdem war ich recht froh darum, denn es gab Momente, bei denen ich Zweifel hatte, ob der Roman wohl noch gut ausgehen würde. Ein Kriterium für einen guten Liebesroman. (Und ganz ehrlich, ich mag keine traurigen Enden. Weder in Büchern noch in Filmen. Das wäre nicht gut für mein Seelenheil gewesen.)
Oh, und was das Cover angeht, das passt hervorragend zu einem anderen Roman der Autorin „Vielleicht lieber morgen“. Die reliefartigen Buchstaben des Titels waren wunderbar zum Drüberstreichen während des Lesens auch wenn der Rücken des Buches jetzt nach dem Lesen leider recht durchgebogen ist, was ich gar nicht mag.
Fazit: Auch wenn nach nochmaligem Durchlesen sehr viele negative Punkte aufgezeigt worden sind, ist „Wir in drei Worten“ ein nettes Buch. Es ist gut für einen verregneten Nachmittag oder für Zwischendurch und kann für diese Zwecke gerne weiterempfohlen werden.
Mehr
Weniger
0 Kommentare