Nah am Leben erzählt , authentische Charaktere - regt zum Nachdenken über das Älter werden an!

Der Einstieg in die Geschichte hat mir wirklich gut gefallen. Der Schreibstil lässt sich gut lesen und ist dennoch anspruchsvoll, man taucht sofort ein in die Welt von Judith, Sylvia & Elvira. Das Buch ist nah am Leben uns sehr authentisch.

Durch die Gedanken von Henrieke bekommen wir einen interessanten und  authentischen Einblick in die Liebe zwischen Jung und alt.
Auch die Demenzkrankheit von Judith wird einfühlsam erzählt.
H.H.'s Gedankenfetzen im Koma sind sehr gut beschrieben und bringen mich zum nachdenken,
Elviras Charakter ist eher verbittert aber ich kann sie verstehen und ihre Gedanken irgendwie nachvollziehen, auch wenn sie sehr egoistisch handelt und denkt.
Das Schicksal von Stephan hat mich schockiert und berührt, auch wenn ich gerne etwa mehr aus seinere Sicht gelesen hätte.  Seine Gefühle? Was trieb ihn wirklich zu dieser Tat? Die beschriebene  Zeit in der Montessori Villa hat mir persönlichnicht so gut gefallen auch wenn es mir für die Geschichte wichtig erschien und die Charaktere der Protagonisten unterstreicht. Für mich ist diese Zeit damals einfach schwer vorstellbar und ich habe mit den genannten Begriffen ein wenig Probleme gehabt weil sie mir einfach nicht bekannt waren. Auch die weiteren Personen, die in diesem ''Montessori - Abschnitt'' benannt werden, lesen sich für mich eher wie ''Fremde'' mt denen ich nicht warm werden kann weil sie einfach eine komplett andere Lebenseinstellung bzw generell ein anderes Leben als ich geführt haben. Insgesamt sind die Charaktere der Geschichte sehr gut ausgearbeitet, jeder mit seinen eigenen Ecken und Kanten und mit einem eigenen Schicksal.

Ab dem dritten Teil ist die Geschichte meiner Meinung nach leider ein bisschen eingeschlafen. Es konnte mich nicht mehr sonderlich fesseln , was vielleicht auch an dem großen Altersunterschied zu den Protagonisten lag. Mir fehlt auch ein  bisschen der Bezug vom Cover zu der Story.

Dennoch ein unterhaltsames Buch für ein kuscheliges Wochenende auf der Couch:)

3 von 5 Sternen

Die Geschichte nimmt schon in den ersten Kapiteln rasant ihren Lauf und man fühlt sich sofort wohl in den Seiten.
Der Schreibstil lässt sich sehr leicht lesen und man fliegt nur so über die Zeilen.
Dennoch finde ich den Anfang der Story ziemlich an den Haaren herbeigezogen. Die beiden sehen sich schon jahrelang, haben aber noch nie miteinander gesprochen und aufeinmal fährt Faible mit Drew eine Woche lang zu seinen Eltern und verliebt sich quasi sofort in ihn. Und auch er verliebt sich sehr schnell in Faible obwohl sie sich vorher nie beachtet haben.
Das wirkte auf ich eher weniger authentisch.
Ich fand es sehr gut die Geschichte sowohl aus Faible's , wie auch aus Drews' Sicht zu lesen.
Die Zitate am Anfang der Kapitel waren sehr passend und haben mir richtig gut gefallen. Auch die erotischen Szenen werden sehr gefühlsvoll und authentisch beschrieben. 
Nach einem eher mittelmäßigem Mittelteil war das Ende dann wirklich toll, die krasse Wendung mit der ich niemals gerechnet hätte , hat mich wirklich umgehauen und ich konnte mit den Protagonisten mitfühlen.

Deswegen hat das Buch von mir noch 4 Sterne bekommen!

Meine Leseemotionen: humorvoll, emotional, berührend und schokierend.

°Der Klappentext:
Wenn dein Herz sich anfühlt wie ein gähnendes schwarzes Loch, das alles verschlingt, welchen Sinn macht es dann noch, jeden Morgen aufzustehen? Aysel will nicht mehr leben – sie wartet nur noch auf den richtigen Zeitpunkt, sich für immer zu verabschieden. Als sie im Internet Roman kennenlernt, scheint er der perfekte Komplize für ihr Vorhaben zu sein. Und während die beiden ihren gemeinsamen Tod planen, spürt Aysel, wie sehr sich auf die Treffen mit Roman freut, wie hell und leicht ihr Herz sein kann. Und plötzlich ist der Gedanke, das alles könnte ein Ende haben, vollkommen unerträglich ... Aysel beginnt zu kämpfen. Um ihr Leben. Um sein Leben. Und um ihre gemeinsame Liebe.
Eine Geschichte über zwei, die den Tod suchen – und die Liebe ihres Lebens finden.

Der Schreibstil ist sehr einfach gehalten, lässt sich gut lesen und man fliegt nur so über die Seiten. Durch die tiefgehenden Zitate wird dieses sehr  zwischenwenschliche Buch noch interessanter und auch der Bezug zur Physik und wiederum dessen Bezug zum ganz normalen Leben lässt die ca. 376 Seiten anspruchsvoll wirken.
Aysel sowie Roman sind Charaktere, die man sofort ins Herz schließt, vorallem die Entwicklung der Liebesgeschichte wird sehr authentisch erzählt und die menschliche Entwicklung von Aysel wird deutlich ''lesbar''.

Ein bisschen wütend machte mich allerdings die Beschreibung der Erwachsenen im Buch. Eltern, Geschwister sowie Lehrer schauen schon viel zu lange weg und Aysel's Mutter ist die unsympathischte Person im Buch. Sie handelt für mich nicht nachvollziehbar und einfach nicht ''mütterlich'' .
 ( Achtung Spoiler: Wer lässt sein Kind jahrelang traurig und depressiv allein und bietet kein Gespräch bzw. Hilfe an? Und warum muss Aysel den ersten Schritt auf ihre Mutter zugehen? Für mich unverständlich!)
Desweitern finde ich es schade, dass die Sache mit Aysels Vater nicht mehr im Buch geklärt wird. Aber vielleicht ist das ja für eine Fortsetzung geplant.

Das Ende ist sehr berührend und hat mich zum weinen gebracht. Das Buch brachte mich natürlich auch zum Nachdenken und vorallem die persönliche Anmerkung der Autorin am Ende blieb mir im Gedächtnis.

Tolles Buch, 4 Sterne!