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endet in 28. September 2015 um 23:59
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DieSchwarzeKathatze
vor 7 Monaten
Seit einiger Zeit tüfteln wir an einer Idee, wie ihr euch noch besser und intensiver mit Autoren austauschen könnt, und heute können wir euch das Ergebnis präsentieren: die Autorenkolumne! Tataaa!:)
Wir möchten, dass ihr auch außerhalb von Leserunden und Fragefreitagen die Gelegenheit habt, euch mit Autoren zusammen in das eine oder andere brennende Thema zu vertiefen. Denn an kontroversen Meinungen zu ganz vielen verschiedenen Fragen mangelt es ja bekanntlich nie!
Der erste Autor, der sich mit uns auf dieses vielversprechende Experiment einlässt, ist Jaromir Konecny. Nicht einmal zwei Wochen ist es her, da erschien sein neuestes Buch Haarscharf. Höhepunkt mit Hindernissen, in dem er auf charmante Weise über die Pleiten und Pannen des Ersten Mals berichtet - aber: aus der Sicht eines Mädchens!!! Wie? Geht das überhaupt? Ein Mann, der aus der Perspektive einer 17jährigen schreibt? Und auch noch über ein gar so geschlechtergebundenes Thema?
Genau darüber, dachte sich Jaromir Konecny, kann man doch eine Kolumne schreiben. Wie kam es dazu, einen so krassen Rollenwechsel auszuprobieren? Welche Schwierigkeiten gab es dabei? Und hat der Autor vielleicht sogar etwas dabei gelernt?;)
kleinegrauewolke
vor 7 Monaten
Lieber Jaromir Konecny,
ich finde, Sie sollten ein Buch über einen kleinen Jungen schreiben, der in der Tschechoslowakei in einem Haus voller lesender Frauen aufwächst, mit Kachelofen und Eisblumen am Fenster und ohne Kaffeemaschine. Darüber würde ich gern mehr lesen wollen, als in Ihrer Kolumne steht -- gern mindestens fünf- oder sechshundert Seiten.:)
Die erste Buchfigur, mit der ich richtig mitgelebt habe, war die des Indianerjungen Harka aus den Söhnen der Großen Bärin, auch wenn ich seine Geschichte völlig durcheinander gelesen habe, weil es in den DDR-Buchhandlungen immer mal nur den einen oder anderen Band gab und den ersten erst, als ich die fünf anderen schon ganz zerlesen hatte. Dass er von einer Frau erdacht wurde, störte offensichtlich nicht im geringsten.
BookfantasyXY
vor 7 Monaten
Lieber Herr Konency,
meine Erinnerung an mein erstes Kinderbuch liegt schon lange zurück, aber ich weiß noch bis heute wie das Buchcover aussah: rosafarbenen Hintergrund mit aus wenigen Strichen gemalten Mädchen aus weiß-blauer Farbe. Das Mädchen hält Blumen in der Hand. Das Buch hieß: Renate die Landplage. Diese Geschichte wurde von einer Frau geschrieben, und kam im Jahre 1978 auf den Buchmarkt. Ich hatte im letzten Jahr nach dem Buch recherchiert; und tatsächlich über Antiquariate ist das Buch in einer kleinen Anzahl erhältlich.
Die Geschichte handelt von dem aufmüpfigen Nesthäkchen Renate, die gerne durch Pfützen springt (daran kann ich mich noch gut erinnern, weil sie einen Rüffel von ihrer Familie bekam).
Ulrike_Jonack
vor 7 Monaten
Thema 1: Ob ein Mann als Frau schreiben kann? Ja warum nicht, wenn er's kann ;) Gilt umgekehrt ja auch – Gleichberechtigung eben.
Bei dem ganzen Thema spielen verschiedene Aspekte eine Rolle: Je tiefer der Text in die Psyche der Figur eintaucht, desto schwieriger dürfte es mit dem Rollentausch werden – bei ChickLit ist die Hürde aber wohl für einen halbwegs guten Schriftsteller die Hürde nicht allzu hoch.
Das Schreiben ist aber nur eine Seite, die Leserschaft eine andere. In "Federwelt" las ich mal (oder war es woanders?), dass Krimis, die von Frauen (mit Männer-Perspektiven) geschrieben werden (und das sind etliche), bei der Leserschaft eher als "interessante Literatur" wahrgenommen werden, während echte Männer-Krimis mehr als "kurzweilige Unterhaltung" gelten.
Alles in allem: Ich denke schon, dass Rollenwechsel gut möglich sind, der Erzählstil ist dagegen nicht so leicht tauschbar.
Thema 2: Wie mein Lesen anfing … Früh, noch bevor ich lesen konnte, vermutlich
Das erste Buch, an das ich mich erinnere, war ein Papp-Kinderbuch mit dem Titel "Ulrikchen, Gute Nacht." Das fand ich doof - ich wollte schon damals was Spannendes und nichts darüber, wie ich ins Bett gehe. Ich muss 3 oder 4 gewesen sein, vielleicht auch 5. Und wahrscheinlich war es auch gar nicht das erste Buch, das ich hatte. Keine Ahnung, wann das überhaupt anfing, mit den Büchern, aber da waren sie immer. Ostern oder Weihnachten ohne ein Buch geschenkt zu bekommen? Undenkbar!
Aber die Kinder-Bücher waren immer so dünn … Innerhalb von Minuten ausgelesen. Die Bücher, die es dann ab der 2. Klasse gab, waren auch schon mal etwas dicker. Und wir hatten eine tolle Bibliothek in der Nähe. Trotzdem: So ein Stapeln mit vier, fünf Büchern reichte bestenfalls zwei Wochen. Bloß gut, dass es noch das Bücherregal von Muttern gab: Da reinschnuppern, dort stöbern - nein, das war doch nicht das Richtige.
Und dann kam Lem, Stanislaw Lem. "Die neuen Abenteuer des Piloten Pirx". Das war das Richtige. Aber sowas von richtig! Meine Mutter meinte zwar, für mich – ich war zehn – seien eher seine Sterntagebücher passend, aber die hatte ich schon probiert und als wirr abgehakt, auch wenn sie - so im Nachhinein betrachtet - einen gewissen Effekt hatten. Aber war und ist bis heute nichts gegen Pirx: DAS wollte ich lesen. Solche Storys, solche Figuren, diese Sprache. Nun ja, in Sachen Sprache und Duktus bin ich großzügiger geworden, in Sachen Figuren dafür anspruchsvoller.
Der dritte groß "Wow!"-Effekt war die Erzählsammlung von Bernd Ulbrich: So muss Literatur sein! Ich habe nie wieder so eindrucksvoll über das Allzumenschliche im Gesellschaftlichen gelesen. Mir stockte der Atem (und das, obwohl ich eher ein "Hinnehmer" von Geschichten bin). Und wenn man das alles im modernen Tonfall eines Andreas Eschbach – seine „Haarteppichknüpfer“ haben mich "geflasht", wie man vor Kurzem noch sagte, wenn auch vor allem durch die atemberaubenden Abgründe, die sich da unvermutet auftun – bringen kann … Oh Mann, das wäre das Non-Plus-Ultra!
Und da wäre es völlig egal, ob ein Mann oder eine Frau das hinkriegt …
BookfantasyXY
vor 7 Monaten
Gestern kam ein Beitrag in west art talk im WDR bezüglich Shades of Grey. U.a. war Feridun Zaimoglu zu Gast, den sein aktuelles Buch "Isabell" handelt von einer Frau. Das wäre noch so ein Beispiel, dass ein Mann einen Roman aus der Frauenperspektive schreiben kann. Ob der Roman einem gefällt ist erstmal unrelevant. Man muss sich ja in eine Frau bzw. in das andere Geschlecht hineinversetzen können.
jaromir
vor 7 Monaten
Ulrike_Jonack schreibt:
Aber die Kinder-Bücher waren immer so dünn … Innerhalb von Minuten ausgelesen. Die Bücher, die es dann ab der 2. Klasse gab, waren auch schon mal etwas dicker. Und wir hatten eine tolle Bibliothek in der Nähe. Trotzdem: So ein Stapeln mit vier, fünf Büchern reichte bestenfalls zwei Wochen. Bloß gut, dass es noch das Bücherregal von Muttern gab: Da reinschnuppern, dort stöbern - nein, das war doch nicht das Richtige. Und dann kam Lem, Stanislaw Lem. "Die neuen Abenteuer des Piloten Pirx". Das war das Richtige. Aber sowas von richtig! Meine Mutter meinte zwar, für mich – ich war zehn – seien eher seine Sterntagebücher passend, aber die hatte ich schon probiert und als wirr abgehakt, auch wenn sie - so im Nachhinein betrachtet - einen gewissen Effekt hatten. Aber war und ist bis heute nichts gegen Pirx: DAS wollte ich lesen. Solche Storys, solche Figuren, diese Sprache. Nun ja, in Sachen Sprache und Duktus bin ich großzügiger geworden, in Sachen Figuren dafür anspruchsvoller.
Hallo Ulrike,
Dein Kommentar strahlt vor Begeisterung am Lesen - das finde ich schön! Verspüren wir so viel Lust am Buch vor allem dank unseren Eltern?
"Erlebnisse des Piloten Pirx" hieß im Tschechischen Lems Buch, das mich um die 17 auch berauschte - großartig. Aber auch andere Bücher von Lem - in meiner Jugend war ich ein großer Science-Fiction-Leser. Damals gab es noch kein Fantasy. :-) Wusste nicht, dass Lem in Deutschland so bekannt war. In Ostdeutschland wohl schon. Du hast mich jetzt an den Lieblingsautor meiner Jugend erinnert: Ray Bradbury. Ich wollte so gute Kurzgeschichten schreiben wie er: "Die Mars-Chroniken" zum Beispiel oder "Der illustrierte Mann" - so viel Philosophie und Existenzfrage darin. Meine ersten Kurzgeschichten waren auch durch Bradbury stark beeinflusst.
Liebe Grüße
Jaromir
jaromir
vor 7 Monaten
BookfantasyXY schreibt:
Gestern kam ein Beitrag in west art talk im WDR bezüglich Shades of Grey. U.a. war Feridun Zaimoglu zu Gast, den sein aktuelles Buch "Isabell" handelt von einer Frau. Das wäre noch so ein Beispiel, dass ein Mann einen Roman aus der Frauenperspektive schreiben kann. Ob der Roman einem gefällt ist erstmal unrelevant. Man muss sich ja in eine Frau bzw. in das andere Geschlecht hineinversetzen können.
Es gibt tatsächlich viele Romane, in denen ein männlicher Autor in eine weibliche Ich-Erzählerin schlüpft und vice versa. Ständig lese ich Krimis von Frauen, in denen sie männliche Kommissare und Detektive spielen. Momentan sagen mir aber eher solche mit einer Frau als Ich-Erzählerin zu.
Liebe Grüße
Jaromir
jaromir
vor 6 Monaten
Sardonyx schreibt:
Na ja, aus erster Hand würde ich mal sagen, dass es nicht immer super ist, mitten im Teenager-Alter zu stecken ;) Ich finde, Autoren sind wie Schauspieler - sie können in alle Rollen schlüpfen.
Ich habe komischerweise noch nicht vergessen, wie schlimm es damals in der Pubertät war, vielleicht weil ich meine Pubertät exzessiv in meinen Jugendbüchern aufgearbeitet habe, und deswegen kann ich Dir nur recht geben.
Auch das mit dem Schauspielern empfinde ich ähnlich: Ein guter Autor muss ein guter Schauspieler, "Lügner" und Exhibitionist sein. Schreiben können muss er aber auch. :-)
Poetische Grüße
Jaromir
jaromir
vor 4 Monaten
Liebe Leute,
habe gerade eine Leserunde mit meinem neuen Krimi "Falsche Veilchen", der losen Fortsetzung von "Tote Tulpen", erstellt und würde mich sehr freuen, wenn Ihr mitmachen könntet. :-)
http://www.lovelybooks.de/autor/Jaromir-Konecny/Falsche-Veilchen-1126529836-t/leserunde/1159521882/1159519241/
Poetische Grüße
Jaromir
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