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Familienähnlichkeit als Prinzip
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Textauszug aus diesem Dokument
Die gemischten Zimmer, wie er sich ausdrückte, die mehreres zugleich sein können, Schlafzimmer, Spielzimmer und dergleichen, konnte er nicht leiden [...]
Die gemischten Zimmer, wie er sich ausdrückte, die mehreres zugleich sein können, Schlafzimmer, Spielzimmer und dergleichen, konnte er nicht leiden. Jedes Ding und jeder Mensch, pflegte er zu sagen, könne nur eins sein, dieses aber muß er ganz sein. Dieser Zug strenger Genauigkeit prägte sich bei uns ein, und ließ uns die Befehle der Eltern achten, wenn wir sie auch nicht verstanden. Adalbert Stifter
Bei jedem noch so zweckbewußten Thun ist die Summe des Zufälligen Nicht Zweckmäßigen ZweckUnbewußten daran ganz überwiegend, gleich der unnütz ausgestrahlten SonnenGluth: das was Sinn hätte, ist verschwindend klein. Friedrich Nietzsche [...]
Unter den Gründen, die dafür verantwortlich sind, dass das, was geschrieben wird so und nicht anders geschrieben wird, gibt es einige, deren Benennung das Verständnis erleichtern. Sie sollen daher die Darstellung strukturieren. Viele Behauptungen sind eigentlich Verneinungen, Ergebnis des Versuches, sich von anderen Behauptungen oder gar von anderen Autoren abzusetzen. Es dient daher dem Verständnis, offen zu legen, was verneint oder relativiert wurde. Damit hängt ein zweites zusammen. Originalitätsstreben ist kontraproduktiv. Verständlich ist nur, was an Bekanntes und Gesichertes anknüpft. Gleichzeitig ist wenn pragmatisch unterstellt werden darf, dass sachliche Richtigkeit oder Wahrheit gleichgesetzt werden kann mit dem Stand der Forschung auf diesem Wege des Andockens an Leistungen der Forschung eher garantiert, dass der Autor nicht völlig auf den Holzweg gerät. Das Feld der familienähnlichen Betreuung verführt durch die hohe Dichte der vermeintlichen Selbstverständlichkeiten ja leicht zu einer solchen Verirrung. Orientierung gaben vor anderen drei Arbeiten: Niederberger und Niederberger, Formenvielfalt in der Fremderziehung 1988, Benno Biermann, Vollzeitpflege in: Birtsch u.a. 2001 und der Sammelband des Sozialpädagogischen Instituts im SOSKinderdorf e.V., Glücklich an einem fremden Ort? Familienähnliche Betreuung in der Diskussion 2002. Schließlich gilt für diesen mehr als manch anderen Kontext, dass Äußerungen immer unter dem Vorbehalt gelesen werden müssen, dass es im konkreten Fall auch anders sein kann. Heißt es zum Beispiel zur Erziehungsstelle, sie sei eine Vollzeitpflegeform auf Dauer, so ist mehr eine Tendenz angegeben als der Ausschluss der Möglichkeit, dass geänderte Verhältnisse dazu führen, dass es eine Pflegeform auf Zeit wird. Erziehungsstelleneltern müssen mehrere Modelle gleichzeitig im Kopf haben. Neben dem hohen Individualisierungsgrad der Gesellungsform Familie ist es die zur Zeit scil. diese Arbeit stammt aus dem Jahre 2005 florierende Entwicklung des Modells Erziehungsstelle, was es zunehmend schwieriger macht, allgemeingültige pauschale Aussagen über sie zu treffen. [...]
Gegenstand der vorliegenden Arbeit sind Erziehungsstellen künftig: EST nach 33.2 KJHG. Das begrenzt die Reichweite der Aussagen. Andererseits haben EST eine Vorreiterrolle im Pflegekinderwesen, wenn nicht in der Erziehungshilfe überhaupt, etwa in der Gestaltung der Tagesbetreuung oder besonderer Formen der Heimerziehung. Wolfgang Trede stellt für das Pflegekinderwesen fest: Das Leitbild für die Qualitätsentwicklung stellen m.E. die EST und ähnliche Sonderformen der Pflegekinderwesens dar. Pflegekinder 2/01, 28
Zur konkreten Ausgestaltung heißt es etwa im Passus Zielsetzung des ESTVertrag zwischen einem Jugendamt, einem freien Träger und einer Familie:
Die Betreuung eines jungen Menschen in einer EST stellt eine besonders intensive Form der Hilfe zur Erziehung 27 Abs. 2 SGB VIII in einer anderen Familie dar. Die EST ist eine Pflegestelle im Sinne des 33, Satz 2 SGB VII. [...]
Und von einer qualifizierten Fachberatung, die in der Lage ist, den Lebensalltag eng zu begleiten und bei auftretenden Krisen kurzfristig Lösungen zu entwickeln.
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Die gemischten Zimmer, wie er sich ausdrückte, die mehreres zugleich sein können, Schlafzimmer, Spielzimmer und dergleichen, konnte er nicht leiden. Jedes Ding und jeder Mensch, pflegte er zu sagen, könne nur eins sein, dieses aber muß er ganz sein. Dieser Zug strenger Genauigkeit prägte sich bei uns ein, und ließ uns die Befehle der Eltern achten, wenn wir sie auch nicht verstanden. Adalbert Stifter
Bei jedem noch so zweckbewußten Thun ist die Summe des Zufälligen Nicht Zweckmäßigen ZweckUnbewußten daran ganz überwiegend, gleich der unnütz ausgestrahlten SonnenGluth: das was Sinn hätte, ist verschwindend klein. Friedrich Nietzsche [...]
Unter den Gründen, die dafür verantwortlich sind, dass das, was geschrieben wird so und nicht anders geschrieben wird, gibt es einige, deren Benennung das Verständnis erleichtern. Sie sollen daher die Darstellung strukturieren. Viele Behauptungen sind eigentlich Verneinungen, Ergebnis des Versuches, sich von anderen Behauptungen oder gar von anderen Autoren abzusetzen. Es dient daher dem Verständnis, offen zu legen, was verneint oder relativiert wurde. Damit hängt ein zweites zusammen. Originalitätsstreben ist kontraproduktiv. Verständlich ist nur, was an Bekanntes und Gesichertes anknüpft. Gleichzeitig ist wenn pragmatisch unterstellt werden darf, dass sachliche Richtigkeit oder Wahrheit gleichgesetzt werden kann mit dem Stand der Forschung auf diesem Wege des Andockens an Leistungen der Forschung eher garantiert, dass der Autor nicht völlig auf den Holzweg gerät. Das Feld der familienähnlichen Betreuung verführt durch die hohe Dichte der vermeintlichen Selbstverständlichkeiten ja leicht zu einer solchen Verirrung. Orientierung gaben vor anderen drei Arbeiten: Niederberger und Niederberger, Formenvielfalt in der Fremderziehung 1988, Benno Biermann, Vollzeitpflege in: Birtsch u.a. 2001 und der Sammelband des Sozialpädagogischen Instituts im SOSKinderdorf e.V., Glücklich an einem fremden Ort? Familienähnliche Betreuung in der Diskussion 2002. Schließlich gilt für diesen mehr als manch anderen Kontext, dass Äußerungen immer unter dem Vorbehalt gelesen werden müssen, dass es im konkreten Fall auch anders sein kann. Heißt es zum Beispiel zur Erziehungsstelle, sie sei eine Vollzeitpflegeform auf Dauer, so ist mehr eine Tendenz angegeben als der Ausschluss der Möglichkeit, dass geänderte Verhältnisse dazu führen, dass es eine Pflegeform auf Zeit wird. Erziehungsstelleneltern müssen mehrere Modelle gleichzeitig im Kopf haben. Neben dem hohen Individualisierungsgrad der Gesellungsform Familie ist es die zur Zeit scil. diese Arbeit stammt aus dem Jahre 2005 florierende Entwicklung des Modells Erziehungsstelle, was es zunehmend schwieriger macht, allgemeingültige pauschale Aussagen über sie zu treffen. [...]
Gegenstand der vorliegenden Arbeit sind Erziehungsstellen künftig: EST nach 33.2 KJHG. Das begrenzt die Reichweite der Aussagen. Andererseits haben EST eine Vorreiterrolle im Pflegekinderwesen, wenn nicht in der Erziehungshilfe überhaupt, etwa in der Gestaltung der Tagesbetreuung oder besonderer Formen der Heimerziehung. Wolfgang Trede stellt für das Pflegekinderwesen fest: Das Leitbild für die Qualitätsentwicklung stellen m.E. die EST und ähnliche Sonderformen der Pflegekinderwesens dar. Pflegekinder 2/01, 28
Zur konkreten Ausgestaltung heißt es etwa im Passus Zielsetzung des ESTVertrag zwischen einem Jugendamt, einem freien Träger und einer Familie:
Die Betreuung eines jungen Menschen in einer EST stellt eine besonders intensive Form der Hilfe zur Erziehung 27 Abs. 2 SGB VIII in einer anderen Familie dar. Die EST ist eine Pflegestelle im Sinne des 33, Satz 2 SGB VII. [...]
Und von einer qualifizierten Fachberatung, die in der Lage ist, den Lebensalltag eng zu begleiten und bei auftretenden Krisen kurzfristig Lösungen zu entwickeln.
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