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    Textauszug aus diesem Dokument

    Methodenhandbuch für die Arbeit mit Gruppen Inhalte 1. Know How 2. Wie fange ich an? 3. Muntermacher und Lückenfüller 4. 1, 2 oder 3 Methoden zur Gruppenfindung 5. Thema aber richtig 6. Und Tschüß Gruppenleiterseminar in Damm: 14.19.03.2008
    1. Know How Gruppenphasen Wie auch beim Menschen gibt es bei Gruppen verschiedene Entwicklungsphasen. Je nach Gruppenphase kann man von der Gruppe bestimmte Verhaltensweisen, Handlungen und Interessen erwarten. Auch der Erfolg von Gruppenprogrammen ist u.a. abhängig von seiner Abstimmung auf die Gruppenphase, in der sich die Gruppe gerade befindet. Im \"Leben\" einer Gruppe unterscheidet man fünf Phasen: Anfangs und Orientierungsphase Alles ist neu Die Anfangsphase kennzeichnet sich besonders dadurch, dass die einzelnen TN untereinander noch sehr unsicher sind Was kommen da für Leute? Finde ich Freunde? Fühle ich mich in der Gruppe wohl? Clownereien, Wahrung von Distanz und Schutz, anfängliche Zurückgezogenheit, andere TN werden schnell in \"Schubladen\" gesteckt, geltende Normen in der Gruppe Wie spricht man? werden gesucht, Betreuer und Grenzen ausgetestet. Handlungsansätze Der Gruppenleiter GL sollte in erster Linie helfen, Ängste abzubauen und den TN positive Erfahrungen zu ermöglichen. Eine gute Programmplanung und Vorgabe klarer Strukturen Zeitrahmen, Absprachen, Regeln . Kurzfristig planen, flexibel sein, abwechslungsreiche Gruppenprogramme anbieten. Der GL kann die Gruppe besonders durch Kennenlernspiele, aktiven Kontaktspielen oder Partnerspielen fördern. Machtkampf und Kontrollphase Wo ist mein Platz in der Gruppe? Im Machtkampf können die Mitglieder ihre Rollen finden und klären. Im Vordergrund stehen Rivalitäten, es bilden sich Sympathien und Aggressionen. Es wird von den TN eine Rangordnung in der Gruppe erkämpft. Die Beziehungen unter den TN kennzeichnen sich besonders dadurch, dass sie persönlicher werden. Es werden mehr Gefühle gezeigt, jeder versucht, das Gruppengeschehen zu beeinflussen. Letztlich geht in dieser Phase alles darum, dass TN ihren \"Platz\" finden wollen und müssen. Handlungsansätze Hier sollten die GL dafür sorgen, dass keine Rollenfixierungen entstehen z.B. Sündenbockrolle. Vom GL wird eine schützende Position für jeden einzelnen verlangt, sie sollen Möglichkeiten bieten, dass Machtkämpfe ausgetragen werden können. Sinn macht auch, zunehmend Programm anzubieten, in dem TN kooperieren müssen. GL sollten die eigene Position verdeutlichen und wichtige Rahmen auf der Maßnahme abstecken Fördern kann man den Prozess durch Geschicklichkeitsspiele, Kooperationsspiele, Wettkampfspiele zur 2
    Austragung von Machtkämpfen, Spiele ohne Sieger um die Gruppe wieder zusammenzubringen und Spiele, bei denen jeder seine Fähigkeiten einbringen kann. Vertrauensphase Hier fühle ich mich wohl Langsam kennen die TN einander ganz gut. Bekannte Gesichter und Regeln vermitteln ihnen Sicherheit und möchten deshalb auch möglichst nicht verändert werden. Es ist die Zeit, in der die Gruppe gerne demonstriert, dass sie zusammengehört und dabei versucht, sich gegen andere Gruppen und/oder Institutionen abzugrenzen. Handlungsansätze Diesen Prozess des \"WirGefühls\" sollte ein GL genau im Blick haben: GL sollten der Gruppe in dieser Zeit immer wieder vermitteln, dass sie immer noch eine Gemeinschaft sind, auch wenn jemand nicht mitspielen will, eine andere Meinung hat. Fördernd z.B. Massage, Vertrauensspiele, Gruppenname, Programmplanung z.T. der Gruppe überlassen Differenzierungsphase Ich bin ich In dieser Phase ist das \"WirGefühl\" am stärksten: Die Gruppe ist nun eine wirkliche Gruppe. Alle Mitglieder haben ihren Platz. Diese Phase ist die so genannte goldene Zeit für Aktivitäten und Programme. Es wird viel geplant und große Initiative entwickelt. Die Gruppe wird selbstsicher. Handlungsansätze GL werden in dieser Phase immer entbehrlicher. Ihre Aufgabe ist es nun, die richtigen Aufgaben an die Gruppe heran zu tragen. Als Programmpunkte würden sich in dieser Phase z.B. Interaktionsspiele oder Projektarbeit anbieten, Theater/Sketche spielen, Diskussionen, Workshops Ablösephase Ende in Sicht? Jede Freizeit geht einmal zu Ende und braucht einen Abschluss. Die Trennungsphase ist von widerstreitenden Gefühlen begleitet: Trauer, dass eine schöne Zeit vorbei ist, Unruhe, weil anderes interessanter geworden ist, Unsicherheit, weil unklar ist, was danach kommt, vielleicht auch Erschöpfung. Diese Phase ist dadurch gekennzeichnet, dass sich Verhaltensweisen der anderen Phasen wiederholen. Handlungsansätze Der GL sollte sich bemühen, der Gruppe zu einem harmonischen Abschluss zu verhelfen. Aktivitäten und das Programm sollten auf den Zeitpunkt der Auflösung hinarbeiten. Rückschau, Auswertung und Anleitung zum Transfer sind wichtig. Hektik und Leerlauf vermeiden, Zeit für den Abschied geben und Vorbereitung auf zu Hause.
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