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  • NATURFREUNDiN | Mitgliedermagazin der NaturFreunde Deutschlands
    Zeitschrift für nachhaltige Entwicklung: sozial - ökologisch - demokratisch

    Die NATURFREUNDiN berichtet alle drei Monate bundesweit in aktuell 56.000 Exemplaren über Klima- und Umweltschutz, Freizeit und Naherholung, Natursport und Wandern, Kultur- und Heimatkunde sowie Projekte und Politik. Sie geht den rund 75.000 Mitgliedern der NaturFreunde Deutschlands zu und liegt in den mehr als 400 Naturfreundehäusern in Deutschland aus.

    Alle Ausgaben:
    www.naturfreundin.naturfreunde.de

Kommentare zu diesem Dokument

  • Was wir essen macht uns krank!
    Der Meinung bin ich auch wir müssen uns einfach mehr um unsere Welt und unsere Natur kümmern immerhin sind es die Menschen schuld daran... Wir machen uns alles selber kaputt
  • Du bist, was du isst!
  • Sehr informative!
  • Gefällt mir gut. Wenn wir uns bewusster machen, wo Dinge herkommen und mehr Wissen darüber sammeln, gehen wir sorgfältiger mit unserer Umwelt um. Nachhaltige und schöne Produkte aus Deutschland hab ich übrigens auch bei Heimathimmel.de gefunden - lohnt sich!
  • Luxusproblem? Andere haben gar nix zu essen.
  • Spirit of Life
  • Ja es ist höchste Zeit umzudenken. Packen wir's an?!
  • super seite
  • Gibt es direkt Verbesserungsvorschläge: Es gibt nichts Gutes ausser man tut es! Zumindest bei uns Menschen! Stop talking, start planting.
  • Gefällt mir sehr gut, wenn man denkt was die Region alles zu bieten hat.

Textauszug aus diesem Dokument

Wir sind erschüttert über den menschenverachtenden
Fundamentalismus
eines selbst ernannten Kreuzritters. Das
norwegische Blutbad war systematisch geplant
und ohne Mitleid. Wir dürfen nach dem Entsetzen
und der Trauer um die Menschen nicht zur
Tagesordnung übergehen.
Denn mit Sorge sehen wir, dass die große
Idee der sozialen Gesellschaft in den letzten Jahren
an Zustimmung verloren hat, während der
aufkommende Rechtspopulismus immer wieder
verdrängt wurde. Auch bei uns.
Der Verfall des Sozialen, gleichgültig ob in
christlicher, sozialistischer oder liberaler Wertbindung,
geht einher mit der irrigen Vorstellung,
dass der Staat nur noch die Aufgabe eines Polizisten
übernehmen soll. Die heutige Form der
Globalisierung greift die soziale und kulturelle
Substanz unserer Gesellschaft an. Solange Geschwindigkeit
vor Qualität geht, kurzfristiger Gewinn
vor ökonomische Vernunft, führt die Globalisierung
zu einem Auseinanderfallen der Gesellschaft
und letztlich zu ihrer Dezivilisierung.
Der französische Soziologe Alain Touraine beschrieb
dies als „Auflösung der Gesellschaft“.
Die kalte Welt des Tausches, die sich über den
ganzen Erdball erstreckt, fördert statt eines sozialen
Menschen nur noch den privaten Menschen,
dessen Wertbindung abnimmt. Der gemeinsame
Boden von Tradition und Geschichte,
der die Menschen mit ihren Gesellschaften verbindet,
geht verloren. Und mit ihm die Identität.
Aus Gesellschaftsmitgliedern werden Gesellschaftsnutzer.
Die Entzweiung verläuft zwischen
ethnischen Gettos und neuem Nationalismus,
zwischen sozialer Sicherheit und radikaler Konkurrenz.
Damit kommt auch in Westeuropa eine
scheinbar überwundene Gefahr zurück: fremdenfeindlich-
populistische und nationalistische
Strömungen.
Zur zentralen Frage für die Anerkennung von
Freiheit, Solidarität und Frieden wird die Bildung
von Identität. Denn Desintegration setzt
eine irrationale Angst vor Abstieg, Ausgrenzung
und Zuwanderung frei. Aus dem Verlust an „Bindekräften“
erwachsen Rassismus und Gewalt.
Auch bei uns, wenn etwa Vorurteile gegenüber
Muslimen auch bei zunehmendem Bildungsgrad
nicht abnehmen; wenn fast ein Drittel der Bevölkerung
meint, dass es in Deutschland zu viele
Juden gebe.
Mit dem Verlust an Orientierung lädt sich,
um ein Bild des französischen Ethnologen und
Anthropologen Lévi-Strauss zu nutzen, die Gesellschaft
wie eine Dampfmaschine auf, weil
sich der kalte Pol der Globalisierung vom heißen
Pol der sozialen Bedürfnisse entfernt. Wirtschaftliche,
soziale oder kulturelle Ausgrenzung
drohen zum Nährboden für einen Fundamentalismus
zu werden, der ethnisch, nationalistisch
oder religiös begründet wird. Seine Ursachen
aber liegen im Verlust an Identität.
Freiheit, Vielfalt und Zusammenarbeit brauchen
eine soziale Gesellschaft, ein breites Angebot
öffentlicher Güter und eine aktive Zivilgesellschaft,
kurz: mehr Demokratie, Freiheit und
Solidarität. Das ist die norwegische
Mahnung.
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