Eine orientalische Reise ans Ende der Nacht

Der Roman, für den Mathias Enard 2015 den Prix Goncourt erhalten hat, führt den Erinnerungen eines schlaflosen Musikwissenschafters entlang in den Orient. Was darin nicht fehlt: eine Liebesgeschichte.

Vanessa de Senarclens
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In «Kompass» legt Mathias ?nard orientalische Spuren in der westlichen Musik, Kunst und Wissenschaft frei. (Bild: Marc Melki)

In «Kompass» legt Mathias ?nard orientalische Spuren in der westlichen Musik, Kunst und Wissenschaft frei. (Bild: Marc Melki)

Mathias Enard ist mit seinem Goncourt-Preis-gekrönten «Kompass» ein Meisterwerk geglückt – er verschränkt akademisches Wissen mit einer aussergewöhnlichen Liebesgeschichte. «Kompass» führt uns in einen Orient zurück, der die westliche Kultur geprägt hat und dessen Spuren in der Musik, der Literatur und der Wissenschaft des 19. und 20. Jahrhunderts zu finden sind. Der Roman steht in der Tradition der Orientreise, die Chateaubriand mit «Itinéraire de Paris à Jérusalem 1811» im frühen 19. Jahrhundert begann und die das Morgenland zum Sehnsuchtsort des nostalgischen Dichters machte.