Der Autorenfilmer Christian Petzold ist ein Meister des Suggestiven. Mit seinem Münchner «Polizeiruf 110» erfüllt er alle Erwartungen: Sein Film hinterfragt die Regeln des Genres und führt mit Matthias Brandt und Barbara Auer zwei grandiose Schauspieler zusammen.
Ein Mann und eine Frau stehen mit dem Auto mitten im Wald. Die beiden diskutieren angespannt, wo der Weg nun eigentlich langgeht. Verloren steigen sie aus dem Wagen und stossen wie zufällig auf die Leiche, zu der sie gerufen wurden. Ach, ja – die Tote: Eine Frau, Möbelfabrikantin, wurde erwürgt, ihr weisses Hündchen liegt neben ihr, ebenfalls erdrosselt. Später, auf der Rückfahrt wird die aus Hamburg kommende Kommissarin Constanze Hermann (Barbara Auer) den Kollegen Hanns von Meuffels (Matthias Brandt) nochmals darauf hinweisen, wo man falsch abgebogen war: «Ich hab recht gehabt.» Darauf hat er grummelnd nochmals das letzte Wort. «Ein guter Verlierer sind Sie ja offensichtlich nicht», sagt sie. Ja, das sei eine Schwäche von ihm, «zum Ausgleich bin ich nachtragend», kontert er.