Oktober, 2012

Slow does it und ich mache mit.

Posted on: Oktober 30th, 2012 by Jasmin Scepanik 1 Comment

 

Als Buchhändler/in tut man vor Allem zwei Dinge: man verkauft Bücher und man liest sie. Oder man sollte sie lesen. Dem Bücherberg bei mir zu Hause nach zu schließen, tue ich Letzteres eher weniger. Meine Wohnung ist klein, der Bücherhaufen groß. Und er wächst in einem fort. Die Bücher beschränken sich mittlerweile nicht mehr nur auf das Wohn- und Schlafzimmer, sondern haben sich auch schon in der Küche breit gemacht. Gerne benutze ich den einen oder anderen Stapel als Schlüsselablage oder Kaffeetassenuntersatz. Wie? Höre ich den Chef empört aufschreien. Naja.

 

Sehen Sie, ich bin nämlich eine sehr langsame Leserin. Während meine Kollegin, die wunderbare Frau Ruby, sich wöchentlich den Weg durch scheinbar Hunderte von aktuellen Leseexemplaren bahnt und den Kunden dann eine sehr fundierte Meinung zu dem Gelesenen geben kann, hänge ich seit gefühlten Wochen noch in Kapitel eins von David Mitchell's Roman Die Tausend Herbste des Jacob de Zoet rum - und das obwohl mir das Buch sehr gut gefällt. Macht ja nichts! Hat ja nur 714 Seiten!

Bis ich damit fertig bin, werden die Frühjahrs-Novitäten hier sein. Aber bevor ich die in Angriff nehmen kann, müsste ich theoretisch erst noch Mark Twain's Geheime Autobiographie (1129 Seiten), Teju Cole's Open City (333 Seiten), John Irving’s In einer Person (725 Seiten) und Ursula Krechel's Landgericht (492 Seiten) lesen. Wenn ich mich beeile, kann ich vielleicht im Herbst nächsten Jahres unseren Kunden erzählen, was sie im Frühjahr doch mal hätten lesen sollen.

 

Was tun? Hier ein paar Tipps für die Langsamleser unter Ihnen:

 

Als erstes, machen Sie es sich gemütlich. Schlagen Sie genüsslich ihr Buch auf. Kuscheln Sie sich noch tiefer in ihren Sessel, während draußen der Herbst sein Lied pfeift. Lassen Sie sich Zeit. Und dabei die Wörter auf der Zunge zergehen. Denn dafür sind sie da, die Wörter und die Bücher. Nämlich zum Genuss. Zum Genuss, für die Lebensfreude und, ganz wichtig und nicht zu vergessen, für eine Entschleunigung des Lebens. Lesen Sie also Ihr Buch und lassen Sie die Erzähler weitererzählen und den Buchmarkt weiterpumpen.

 

Lesen.

Sie.

ihr.

Buch.

 

In aller Ruhe. Und sollten Sie mal in die Lage kommen, von einem Bekannten um eine Buchempfehlung gebeten zu werden, so schlagen Sie ihre "alten" Lieblinge vor. Denn das ist das andere Schöne an guten Büchern: sie altern nie.

Zu meinen "alten" Lieblingen, die ich gerne unseren Kunden empfehle, gehören u.a.

 

Ein Sommer ohne Männer von Siri Hustvedt (tiefgehend, aufbauend. Frau in Lebenskrise, die sie mit viel Selbsterforschung und Hinterfragung meistert.)

 

Austerlitz von W.G. Sebald (Geschichte eines Entwurzelten. Roman über Bahnhöfe, über das Hören-Sagen, über "Geschichte", über die Nichtigkeit des Einzelnen.)

 

Treffen sich Zwei von Iris Hanika (eine Liebe-auf-den-ersten-Blick-Geschichte. Locker-hüpfend, Berlin.)

 

Der größere Teil der Welt von Jennifer Egan (Pulitzer-Preis Gewinner 2011. Tragi-komische Einblicke in die Leben verschiedener Charaktere. Höhen, Tiefen, Liebe, Hass, Lachen, Weinen, Alles.)

 

Eines Menschen Herz von William Boyd (fiktive Tagebücher eines Logan Mountstuart - Schriftsteller, Kunsthändler Spion. Panorama des 20. Jahrhunderts. Herzerwärmend.)

 

Und sogar (!) eine Neuerscheinung: Die Tagebücher der Virginia Woolf, mit dem schönen Titel Schreiben für die eigenen Augen.

 

Ich wünsche Ruhe, Gelassenheit, schöne Bücher. In diesem Sinne: take it easy und bis bald!

 

INDIGO: Die Fakten (4)

Posted on: Oktober 26th, 2012 by Fabian Thomas No Comments

 


Bildnachweis: Shelka04

 

Bis zur Lesung mit Clemens J. Setz bei ocelot, not just another bookstore stellen wir in vier Folgen die wenigen gesicherten Fakten zu Indigo vor. Heute der letzte Teil: Ferenc.

 

Charles Alistair Adam Ferenc-Hollerith wurde 1946 in Boston, USA geboren und starb 2003 an den Folgen mehrerer Schlaganfälle. Er war Mitarbeiter der CIA und Berater für Sicherheits- und Gesundheitsfragen im Weißen Haus. Charles Ferenc-Hollereith verfasste eine Dissertation über Walter Freeman, der die hochumstrittene transorbitale Methode der Lobotomie in die moderne Psychiatrie einführte. Umgangssprachlich ist für diese Methode die Bezeichnung „Eispickel-Behandlung“ geläufig. Die Hollereith-Behandlung und Fälle von Relokation, denen Clemens J. Setz auf der Spur ist, stehen unmittelbar mit Charles Alistair Adam Ferenc-Hollereith in Verbindung.

 

Weitere Informationen:

 

Das National Security Council im Weißen Haus

 

Fabian ist Herausgeber von The Daily Frown, dem Magazin für Musik, Literatur, Alltag. Er liebt alte Schallplatten, schöne Bücher und geht gerne zu Fuß, weil man so mehr mitkriegt.

INDIGO: Die Fakten (3)

Posted on: Oktober 25th, 2012 by Fabian Thomas No Comments

 


Bildnachweis: Maxim

 

Bis zur Lesung mit Clemens J. Setz am Freitag bei ocelot, not just another bookstore stellen wir in vier Folgen die wenigen gesicherten Fakten zu Indigo vor. Heute: Die Quincunx.

 

Die Quincunx-Aufstellung ist eine der im Helianau-Institut praktizierten Methoden im sicheren Umgang mit Indigo-Kindern. Das Muster, das man auch auf Würfeln, Spielkarten und Dominosteinen findet, stellt den idealen Abstand von fünf oder mehr Personen untereinander dar. Um eine Beeinträchtigung ihrer Umgebung zu vermeiden, wird der Sicherheitsabstand von Betroffenen der Indigo-Erkrankung üblicherweise eingehalten.

 

Die Quincunx hat schon immer die Phantasie von Künstlern und Schriftstellern angeregt, so beschreibt zum Beispiel der irische Dichter Seamus Heaney die Landesteile Irlands als Quinxunx, gebildet aus Ulster (Norden), Leinster (Osten), Connacht (Westen), Munster (Süden) und Meath (Mitte).

 

Zur Bedeutung der Quincunx in der Lyrik Seamus Heaneys:

 

Auszug aus Neil Corcoran: Poets of Modern Ireland, University of Wales Press 1989

 

Fabian ist Herausgeber von The Daily Frown, dem Magazin für Musik, Literatur, Alltag. Er liebt alte Schallplatten, schöne Bücher und geht gerne zu Fuß, weil man so mehr mitkriegt.

INDIGO: Die Fakten (2)

Posted on: Oktober 24th, 2012 by Fabian Thomas No Comments

 


Bildnachweis: Steindy

 

Bis zur Lesung mit Clemens J. Setz am Freitag bei ocelot, not just another bookstore stellen wir in vier Folgen die wenigen gesicherten Fakten zu Indigo vor. Heute: Die Helianau.

 

Das Helianau Proximity Awareness and Learning Center, eine Internatsschule für Indigo-Kinder unter der Leitung von Professor Dr. Otto Rudolph, liegt in der Nord-Steiermark. Es umfasst drei Hörsäle sowie einen Fußballplatz und einen großen Garten. Die Kosten für den Internatsbesuch betragen 20.000 Euro pro Jahr. Clemens J. Setz absolvierte von Frühjahr bis Herbst 2006 ein Unterrichtspraktikum als Mathematik-Tutor an der Helianau.

 

Weiterführende Informationen:

 

Landesschulrat Steiermark

 

Fabian ist Herausgeber von The Daily Frown, dem Magazin für Musik, Literatur, Alltag. Er liebt alte Schallplatten, schöne Bücher und geht gerne zu Fuß, weil man so mehr mitkriegt.

INDIGO – Die Fakten (1)

Posted on: Oktober 23rd, 2012 by Fabian Thomas No Comments

 


Bildnachweis: NASA/CXC/Columbia/F.Bauer et al

 

Bis zur Lesung mit Clemens J. Setz am Freitag bei ocelot, not just another bookstore stellen wir in vier Folgen die wenigen gesicherten Fakten zu Indigo vor. Heute: Das Indigo-Syndrom.

 

In Indigo, dem aktuellen Roman von Clemens J. Setz, geht es um eine mysteriöse Krankheit und einem Mathematiklehrer, der einem ungeheuerlichen Geheimnis auf der Spur ist.

 

Der Begriff „Indigo-Kinder“ wurde Mitte der siebziger Jahre des 20. Jahrhunderts von der Psychologin Nancy Ann Tappe geprägt, die bei ihrer Arbeit mit Kindern erstmals auf eine besondere Aura stieß, die sie mit der Farbe Indigo-Blau umschrieb. Indigo-Kinder haben eine besondere Beziehung zur Außenwelt, gelten als besonders hellsichtig, kreativ und sensibel. Leider hat diese besondere Begabung auch eine Schattenseite: Jeder, der sich zu lange in der Gegenwart eines Indigo-Kindes aufhält, wird nach kurzer Zeit von Kopfschmerzen und Übelkeit heimgesucht. Eine speziell auf die Bedürfnisse von Indigo-Kindern ausgerichtete Einrichtung ist das Helianau-Institut in Österreich, wo die Quincunx-Aufstellung praktiziert wird.

 

Erste Hilfe beim Erkennen und Umgang mit Indigo-Kindern bietet die DaVinci-Methode an:

 

Indigo Children Secrets

 

Fabian ist Herausgeber von The Daily Frown, dem Magazin für Musik, Literatur, Alltag. Er liebt alte Schallplatten, schöne Bücher und geht gerne zu Fuß, weil man so mehr mitkriegt.