Be A Book Rebel!

Posted on: Juni 24th, 2013 by Fabian Thomas 1 Comment
luxbooks

Wie ein Verlag per Crowdfunding um Unterstützung wirbt: luxbooks geht mit charmant kämpferischer Ansage in die Offensive.

Dass verlegen von vorlegen kommt, hat zuletzt Jo Lendle in einem Beitrag über die Zukunft der Verlage sehr anschaulich erklärt. Dass man als Verleger oft eine ganze Menge vorlegen muss, stellen vor allem kleinere Verlage täglich fest. In den meisten aller Fälle finanziert sich die Verlagsarbeit über mehrere Hauptjobs, das eigentliche Geschäft wird nebenher abgewickelt. Das geht auf die Dauer an die Substanz – und so steht der Traum vom eigenen Verlag und tollen Büchern, die die Welt verändern, ständig auf der Kippe.

Der Verlag luxbooks aus Wiesbaden, geleitet von Annette Kühn und Christian Lux, hat sich ein großes Ziel gesteckt, nämlich die Publikation von zeitgenössischer Lyrik aus Deutschland, den USA und aus Lateinamerika, außerdem internationaler Romane und Essayistik auf höchstem Niveau. Aufmerksamkeitssteigernde Maßnahmen im Internet erprobte luxbooks im vergangenen Jahr, als per Crowdfunding Geld für die Umsetzung einer Sylvia-Plath-Übersetzung ins Deutsche gesammelt wurde. Mit Erfolg: Der Titel Über das Wasser/Crossing The Water soll diesen Herbst erscheinen.

Jetzt gehen die Verleger noch einen Schritt weiter: Über eine ausführliche Kampagnenseite bei indiegogo.com soll in einem weiteren Crowdfunding-Projekt die stolze Summe von 25.000 $ zusammengetragen werden – das macht, laut volltransparenter Beispielrechnung im Kampagnentext, die Hälfte der Ausgaben für das bevorstehende Herbstprogramm aus. Die andere Hälfte übernimmt der Verlag selbst.

Lange Rede, kurzer Sinn: Eine tolle Aktion und ein klasse Statement für das unabhängige Verlegen. Und das Beste daran: Wer mitmacht, darf sich als echter Book Rebel fühlen!

Fabian Thomas ist Herausgeber von The Daily Frown, dem Magazin für Musik, Literatur, Alltag. Er liebt alte Schallplatten, schöne Bücher und geht gerne zu Fuß, weil man so mehr mitkriegt.

One Response

  1. Anonymous

    28. Juni 2013

    Kling in der Tat alles sehr rebellisch und schön. Aber leider finanziert sich dieser Verlag seit Jahren durch Spenden und Zuwendungen, Autoren werden nicht bezahlt, Bücher angekündigt, die nie erscheinen…

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