Hallo, wer bist Du und wie heißt Dein Blog?
Ich bin die Klappentexterin und betreibe den gleichnamigen Blog.
Warum machst Du bei We read Indie mit?
Der vom mairisch Verlag initiierte Indiebookday 2013 hat mich dazu inspiriert, eine Plattform für Literatur aus unabhängigen Verlagen zu schaffen. Ich stellte mir die Frage: Warum nur einmal im Jahr auf Indiebooks aufmerksam machen? Der Buchmarkt ist unübersichtlich und wird von den großen Publikumsverlagen beherrscht. Doch die kleinen Verlage gehören ebenfalls dazu, sie sind ein wichtiger Bestandteil der Literaturwelt. Sie unterstützen die literarische Vielfalt und begeistern mich immer wieder, ob es sich nun um die liebevolle Gestaltung der Bücher handelt oder die Menschen selbst, die dahinter stehen. Diese Arbeit verdient eine besondere Aufmerksamkeit, deshalb mache ich bei We read Indie mit. Außerdem macht dieses Gemeinschaftsprojekt mit meinen Bloggerkolleginnen unglaublich viel Spaß. Die Türen, die sich uns öffnen und die zahlreichen Begegnungen in der Kleinverlagskultur, zaubern mir ganz oft ein Lächeln ins Gesicht.
Was machst Du, wenn Du nicht gerade für We read Indie oder Deinen Blog schreibst?
In erster Linie arbeite ich als Führungskraft im Buchhandel. Wenn dann noch Zeit ist, besuche ich Lesungen, besonders gern bei ocelot. Im Sommer fahre ich mit dem Rad durch Berlin, im Winter ziehe ich nach Arbeitsschluss meine Runden im Schwimmbad. Ich schaue mir auch mit großer Begeisterung Serien wie The Sopranos, The Wire, Mad Men oder Homicide an.
Was macht Deinen Blog besonders?
Im Grunde ist natürlich jeder Blog für sich besonders, aber ich höre oft, dass meine Leser von meiner ganz eigenen Sprache fasziniert sind. Ich mag die Sinnlichkeit von poetischen Worten, bin tief in ihnen verwurzelt. Meine Gedanken über Bücher in weiche Wortbilder zu packen, bereitet mir große Freude, weil ich so schreiben kann wie ich denke. Für mich persönlich ist mein Blog mein großes Notizbuch, in dem meine Kreativität und meine Sprache ein Zuhause gefunden haben.
Was ist Dein Lieblingsleseort?
Mein Bett. Und die Couch.
Was ist Deine Empfehlung für den Literaturherbst 2013?
„Stark wie der Tod“ von Guy de Maupassant. Der erstmals im Jahre 1889 erschienene Roman wurde kürzlich in der Edition Büchergilde mit Illustrationen von Jim Avignon veröffentlicht. Letzten Sonntag dachte ich noch: „Stark wie der Tod“ ist das richtige Buch für den Herbst, weil die melancholische Stimmung darin genauso gut in die Jahreszeit passt wie die thematisierte Vergänglichkeit. Dieser Klassiker lädt dazu ein, sich zu Hause einzuigeln und bei Tee und Kerzenschein in die berührende, nachdenkliche Geschichte vollkommen einzutauchen. Die meist farbigen, plakativen Illustrationen von Jim Avignon leuchten auf einigen Seiten erhellend auf und erinnern mich an bunte Herbstblätter. Dieses Buch ist einfach wunderschön und zählt deshalb zu meinen Lieblingen in diesem Literaturherbst.