Hallo, wer bist Du und wie heißt Dein Blog?
Ich bin Sophie, Buchhändlerin in Ausbildung und mein Blog heißt ,Literaturen'. Manchmal überlege ich, 'Literatouren' daraus zu machen, weil ich Angst habe, irgendwann steht jemand vor meiner Tür und erinnert mich unsanft daran, dass es die Zeitschrift Literaturen im Printbereich bereits lange vor meinem Blog gab.
Warum machst Du bei We read Indie mit?
Weil ich als Buchhändlerin von Berufs wegen grundsätzlich großes Interesse an Literatur habe und jeden Tag sehe, wie uniform das Programm vieler großer Publikumsverlage geworden ist. Die Möglichkeiten von Literatur werden nicht mehr voll ausgenutzt, es fehlt der Mut, Neues und vielleicht auch Abseitiges auszuprobieren. Und obwohl eher große Verlage das finanzielle Polster hätten, solche Titel anzubieten, sind es die Kleinen, die Risikobereitschaft beweisen. Das möchte ich unterstützen. Literatur ist Kunst und kein samtweiches Federbett, Autoren und Verlage keine Dienstleister für den Massengeschmack.
Was machst Du, wenn Du nicht gerade für We read Indie oder Deinen Blog schreibst? Was macht Deinen Blog besonders?
Ich arbeite im Buchhandel, gehe auf Konzerte und ins Kabarett. Ich bin ein großer Freund der Kleinkunst, was mich als Redakteurin zu ,Ein Achtel Lorbeerblatt' gebracht hat. Das ist so ein bisschen mein Ausgleich zur literarisch geprägten Tätigkeit. Überdies habe ich großes Interesse am Theaterspielen, zweimal habe ich bisher in Produktionen mitgewirkt, aber für mehr fehlen bisher Zeit und Talent.
Was macht Deinen Blog besonders?
Ich denke, es ist seine Vielseitigkeit. Ich bespreche Graphic-Novels, Romane, hin und wieder auch Sachbücher, Titel aus dem humoristischen und satirischen Bereich. Außerdem empfehle ich im Menü auch immer einen Künstler der musikalischen oder kabarettistischen Zunft, von denen ich glaube, dass noch mehr Menschen sie kennen sollten. Künstler wie Sebastian Krämer oder Matthias Brodowy, ..ich erlaube mir also auch, andere Leidenschaften einzubringen, die nicht in erster Linie literarisch sind. Hin und wieder gibt es auch Interviews, wenn ich das Bedürfnis habe, tiefer nachzubohren. Ich versuche, mich kulturell möglichst „breit aufzustellen“, wie man so schön sagt, ohne auszuufern. Und ich denke, das gelingt.
Was ist Dein Lieblingsleseort?
Das Bett. Ich habe zwar einen wirklich tollen Lesesessel, aber aus irgendeinem Grunde zieht es mich doch immer wieder eher auf meine Schlafcouch.
Was ist Deine Empfehlung für den Literaturherbst 2013?
„Wenn die Wale an Land gehen“ von Kathrin Aehnlich (Kunstmann Verlag) und Dina Nayeri „Ein Teelöffel Land und Meer“ (mare)