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Median/Slums

Inmitten des Medienwandels der letzten zwei Jahrzehnte scheint auch eine vermehrte Aufmerksamkeit auf den Slum gerichtet zu sein. Das öffentliche Interesse an den Lebensverhältnissen in den Slums, mag es schaulustige Faszination (Slumtourismus), nüchterne Analyse oder naserümpfende Abscheu beinhalten, hat seit den 1990er Jahren stetig zugenommen. Filmemacher, Fotografen oder Fernsehproduktionsteams interessieren sich zunehmend für die urban outcasts ihrer Banlieues, Problemviertel und Ghettos vor der Haustür. Aber es lässt sich auch eine Art global turn hinsichtlich dieses öffentlichen Interesses beobachten, insbesondere seit die UN-HABITAT ihre Studie Challenge of Slums (2003) herausgegeben hat. Zahlreiche neuere journalistische und soziologische Publikationen beschreiben nicht nur die globale Verstädterung, sondern auch die damit einhergehende globale Slumisierung. Transnationale Filmcrews erzählen nicht nur lokale Slumgeschichte(n), sondern vermarkten diese mit Hilfe Hollywoodscher Medienkonglomerate, woraus global erfolgreiche Slum-Blockbuster entstehen. Mittlerweile, so die UN-HABITAT, leben weltweit etwa eine Milliarde Menschen in Slums. Diese Zahl wird sich bis 2030 aller Voraussicht nach verdoppeln. Der "Planet der Slums" ist aber nicht nur eine Herausforderung für Soziologen, Politiker und Stadtplaner -- er stellt uns ebenso vor die Herausforderung den medialen Slum neu zu überdenken. » ausführliches inhaltsverzeichnis

zum thema:
Slums Analog / Slums Digital | "Da gibt es das alles. Und alles existiert da nebeneinander". Filmische Alltag(e) in der Peripherie: Von Jacques Tati über Jean-Luc Godard zum 'Cinéma de banlieue' | Slumdog Millionaire und Favelafilme: Sichtbar werden und Zeigen | Danny Boyles Slumdog Millionaire: Die Popularisierung der Armut | Wrong Side of Town oder: Die Geburt des Rock 'n' Roll aus dem Geist des Ghettos | Indonesischer Dangdut: Musik der Slums oder Musik der Nation? | Leinwand-Graffiti: Das Ghetto als Ort der authentischen HipHop-Kultur in Charlie Ahearns Wild Style
außerdem:
Drei Versuche über das Sammeln
rubriken:
Abstrich
 
no. 28 | herbst 2012

 
 

Arbeit

"Deutschland startet durch", jubelten im Mai 2011 die Zeitungen. Erwerbsarbeit hat Konjunktur, aller Krisenstimmung in der EU zum Trotz. Inmitten der fortschreitenden Technologisierung, Ökonomisierung und Individualisierung sowie der aus der Digitalisierung erwachsenden Umorganisation von Produktions- und Arbeitstechniken ist diese Entwicklung allerdings vorsichtig gesprochen als ambivalent zu bezeichnen. Warum ist, wie der Bestsellerautor Alain de Botton bemerkt, das Thema 'Arbeit' in den Bestsellerstapeln unserer Buchhandlungen völlig unterrepräsentiert, obschon wir der Arbeit doch den größten und besten Teil des Tages widmen? Stimmt es, wie Hannah Arendt noch in den 1950er Jahren prophezeite, dass uns die Arbeit ausgeht? Oder ist nicht vielmehr die Arbeit, ähnlich der Ökonomie, bereits in alle Bereiche des Sozialgefüges eingedrungen und damit -- auch vor dem Hintergrund der globalen Finanzkrise -- vielfach vom Traum zum Albtraum geworden? Und wie sieht der Blick hinter die Kulissen dieser schönen neuen Arbeitswelt aus? Gemäß der Devise, dass ein altes und großes Thema wie 'Arbeit' niemals unaktuell sein kann, ja dass es im Gegenteil zurzeit wohl für viele wichtiger ist denn je, setzten sich die Autorinnen und Autoren dieser Ausgabe mit einigen sich aufdrängenden Fragen auseinander. » ausführliches inhaltsverzeichnis

zum thema:
Retotalisierung des Prinzips Arbeit | das Dilemma bezahlter Familienarbeit | Callcenter | Kinderarbeit | Fritz Langs Metropolis
außerdem:
Tanz im Museum | Vampire | Besuch in Mazar-e Sharif
rubriken:
Perspektive: Arbeit in Ostdeutschland | Galerie: Menschen des 21. Jahrhunderts | Abstrich | Aufgelesen
 
no. 27 | sommer 2011

 
 

Wildwüchsige Autobiographien

Unter dem Nenner Visuelle Kultur geht es im Kern um die Befragung kultureller Phänomene jedweder Art nach deren visueller Repräsentation; nach dadurch provozierten Reflexen und Gewohnheiten der Wahrnehmung; nach ihrer visuell bedingten Rezeption. Dieses Vorhaben setzt erfolgreiche Begriffe von Visualität und Bild voraus. Selten genügt der erste Blick, um zu verstehen, mit welchen Bildern man es zu tun hat. Zudem: Wer macht was mit den Bildern? Zu welchem Ende? Welche visuellen Eigendynamiken entstehen? Visuelle Kultur bezeichnet nicht in erster Linie eine einzelne akademische Disziplin, in der solche Fragen gestellt werden können, sondern ein interdisziplinäres Forschungsfeld, das wissenschaftliche Ansätze ebenso umfaßt wie künstlerische und politische. Es handelt sich um ein deskriptives und zugleich normatives Projekt: Denn sich mit Fragen visueller Kultur auseinanderzusetzen heißt, die Dimensionen der Wahrnehmungspotentiale zu erweitern und Kultur über eigene Interessen und eigene Wege neu zu gestalten. » ausführliches inhaltsverzeichnis

zum thema:
Sich ein Bild machen | visuelle Semantik der Künste | filmische Visualität | Trash-Fernsehen | Fotografie bei Thomas Mann und Arno Schmidt | Produktion körperlicher Präsenz | die Küche des Ferran Adrià
außerdem:
Rapper und der Weltuntergang | Simon Levy
rubriken:
Galerie: Paris | Abstrich | Aufgelesen
 
no. 26 | sommer 2010

 
 

Wildwüchsige Autobiographien

Nicht nur vor dem Fernseher, über den mehrsprachigen Gedichtband gebeugt, oder auf der Leinwand, die eine Literaturverfilmung zeigt: überall dort, wo Inhalte und Formen sich nicht selbst genügen, sondern über etablierte Grenzen hinweg transportiert werden, findet Übertragung statt. Diese Ausgabe widmet sich Übertragungsphänomenen solcher Art. Dabei stehen nicht nur Fragen der sprachlichen und kulturellen Übertragung im Zentrum des Interesses, sondern ebenso Übertragungsprozesse zwischen verschiedenen Medien und Kunstformen sowie die generellen metaphorischen Qualitäten, die solchen Dynamiken stets eigen sind. Die Metapher zeigt sich hier als mehr denn 'nur' ein Element der Sprache oder ein rein poetisches Stilmittel. Ohne die übertragende Metapher sind unser Denken und unser Zugang zur Welt schlichtweg unvorstellbar. » ausführliches inhaltsverzeichnis

zum thema:
Literarische Übersetzung aus dem Koreanischen ins Deutsche | Frank Castorf inszeniert Berlin Alexanderplatz | Hitchcocks Literaturverfilmungen | Phantasieliteratur | Cy Twombly | das Unübertragbare
außerdem:
Deutschlandklischees | ein Mordprozeß
rubriken:
Perspektive | Galerie: Menschenzimmer | Resonanzen: Horaz-Übertragungen | Abstrich | Aufgelesen
 
no. 25 | herbst 2008

 
 

Wildwüchsige Autobiographien

Mit Autobiographien ist es ein bißchen so wie mit Obst: Granny Smith, Golden Delicious, Jona Gold? Na klar -- doch wie riechen und schmecken diejenigen Äpfel jenseits der genormten Supermarksorten? Augustinus, Rousseau, Goethe -- dies sind die ersten Namen, wenn in der kulturwissenschaftlichen Diskussion von Autobiographien die Rede ist. Sie stehen -- zu recht -- für Meilensteine der Lebenserinnerung und Dokumente erwachender Subjektivität. Die ordnende, interpretierende, tradierende Aufmerksamkeit professioneller Kulturgärtner -- Archive, Museen, Universitäten usw. -- ist ihnen sicher. Die autobiographischen Blüten jenseits dieses wohlgepflegten Gärtleins jedoch werden -- zu unrecht -- kaum berücksichtigt. Dabei handelt es sich bei ihnen nicht etwa um irgendwelche Spezialfälle oder Exotika. Man mag die Kornelkirsche an einer fernen Efeu-Uni oder in den tiefen siebenbürgischen Wäldern verorten; tatsächlich gedeiht die Wildpflanze in vielen städtischen Grünanlagen. Verbreitet, in alltägliche Lebenszusammenhänge eingebettet und zudem mit wichtigen Erinnerungsfunktionen versehen sind auch die wildwüchsigen 'Geschichten vom Ich'. Das autobiographische Potential von Geld, Personal Blogs, Souvenirs oder TV-Sitcoms liegt freilich nicht immer auf der Hand; Anlaß für die Beschäftigung mit ihnen gibt das zunehmend bedeutsame Forschungsfeld des autobiographischen Gedächtnisses. Insbesondere die These, daß starke Interdependenzen zwischen autobiographischen Phänomenen, der autobiographischen Praxis in all ihren Spielarten und der ontogenetischen Entwicklung der kognitiven und kommunikativen Fähigkeiten des Menschen bestehen. » ausführliches inhaltsverzeichnis

zum thema:
autobiographisches gedächtnis | episodisches Leben | autobiographische Narrationen | psychische Sicherheit | Selbstbeschreibungen der Eliten | Souvenirs | personal Blogs | TV-Autobiografie -- Roseanne | Frauenbiographien | Canettis Selbstverschriftlichung | Girolamo Cardano
außerdem:
Rilke als Seher-Dichter | Psychopathie
rubriken:
Perspektive | Galerie: matura | Resonanzen: Oswald von Wolkenstein | Abstrich | Aufgelesen
 
no. 24 | winter 2007/2008

 
 

Bewußtseinserweiterungen

Das Streben nach Bewußtseinserweiterung ist vermutlich so alt wie die Menschheit. Es läßt sich als anthropologische Konstante mit unterschiedlicher Ausprägung in allen Kulturen finden. Dies zieht sich von den Ägyptern, die Schlangengift zur Erzeugung halluzinogener Zustände benutzten, über asiatische Praktiken der Meditation bei buddhistischen Mönchen bis hin zum massenhaften Gebrauch von Ecstasy zu den Trance erzeugenden Beats von Techno-Clubmusic. Wo stehen wir jetzt, an der Schwelle zum dritten Jahrtausend? Wohin führt unser Weg? Welche Erkenntnisse haben wir inzwischen über die kognitiven Mechanismen von bewußtseinserweiternden Drogen und Techniken? Werden wir durch Mind Doping die Fähigkeiten unseres Denkens verbessern könne? Welches sind die Risiken? Werden zukünftige Generationen durch eine spirituelle oder auch biotechnologische Revolution ein ganz anderes, größeres und leistungsfähigeres Bewußtsein besitzen? So neu die Techniken sein mögen, es verbergen sich häufig altbekannte Sehnsüchte dahinter. » ausführliches inhaltsverzeichnis

zum thema:
psychedelische Drogen und Bewußtseinsforschung | die "Kinder einer neuen Zeit" | Mind Doping | neue religiöse Suche | Interview mit dem Futuristen Max More
außerdem:
über Peter Nolls Diktate über Sterben und Tod | Weltmusik und Türkenpop | fotografierte Gesichter bei Roland Barthes | auf Stadtsuche in der Westukraine
rubriken:
Perspektive | Galerie: Landscapes At The Edge Of Perception | Ausgegraben: B.S. Johnson | Resonanzen: Thomas Kling | Abstrich | Aufgelesen
 
no. 23 | sommer 2006

 
 

Zeugenschaft

Aus Zeugenschaft erwächst unsere Zukunft. Wen diese These überrascht, der denkt dabei immer noch zu einseitig nur zurück an zu bezeugendes Unheil, das sich vom tragischen Verkehrsunfall bis zur irreversiblen Geschichtskatastrophe erstrecken kann. Grundsätzlicher zu fragen aber ist auch mit Blick in die Zukunft, ob sich überhaupt authentisch von Menschheitskatastrophen, wie sie vor allem Genozide darstellen, berichten läßt und wer oder was die Zeugenfunktion für ein Ereignis übernimmt, wenn eines Tages keine Zeitzeugen mehr leben? Wie sieht ein Zeugenschaftskonzept aus, das über Zeugenaussagen und Augenzeugenberichte, die Authentizität und größtmögliche 'Objektivität' gewährleisten sollen, hinausgelangt, ist doch gerade dieser 'herkömmliche' Begriff von Zeugenschaft in einigen Diskurszusammenhängen möglicherweise eben nicht zureichend bzw. herstellbar? Unter dieser Fragestellung skizzieren die Beiträge in parapluie No. 22 das Phänomen der Zeugenschaft ebenso aus den Sichtweisen der Dokumentarfilmanalyse wie der Archäologie und reflektieren es bis hinein in die aktuelle Diskussion über das öffentliche Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus. » ausführliches inhaltsverzeichnis

zum thema:
Interview mit Gunter Demnig | das Paradox des Zeugens bei Giorgio Agamben und Peter Weiss | ein unscharfes Erinnerungsbild von Gerhard Richter | metasubjektive Collage-Techniken literarischer Zeugnisse | inszenierte Dokumentationen bei Michael Moore | Grenzen akademischer Zeugenschaftskonzepte | Zeugnisse einer Verdrängungskultur in Österreich | Abfall als Kronzeuge in der Archäologie
rubriken:
Perspektive | Galerie: TRANS-FICTIONS | Ausgegraben: John Reed | Abstrich | Aufgelesen
 
no. 22 | winter 2005/06

 
 

Warschauer Pakt

Als im letzten Jahr in Kiew orangene Fahnen wehten, unterbrachen die westlichen Medien kurzfristig ihre Nabelschau aufs Weiße Haus und die Weltordner um George W. Bush, und erinnerten sich, daß die Hoffnung auf eine neue Weltordnung nach dem Ende des Kalten Krieges ja einmal von ganz anderswo ausgegangen war. Was aber ist aus den Hoffnungen von 1989/90 in den Staaten des ehemaligen 'Warschauer Pakts' tatsächlich geworden? Wie lebt es sich heute in Osteuropa und an welcher Zukunft kann man hier bauen? Was, vor allem, ist aus jenem dritten Weg zwischen Kapitalismus und Kommunismus geworden, den Regimekritiker im Osten und Westen vor und nach der Wende immer wieder heraufbeschworen haben? Kann hier nicht, aller Ernüchterung zum Trotz, doch noch etwas Anderes, vielleicht gar etwas Neues möglich sein? Mit diesen Fragen vor Augen präsentiert parapluie No. 21 anregende Essays, nuancierte Blicke und neue Perspektiven auf den 'Warschauer Pakt'. » ausführliches inhaltsverzeichnis

zum thema:
Victor Grossmans Flucht in den Osten | schwarze Magie und das russische Internet | Tschechien 15 Jahre nach der Wende | das Utopische im tschechischen Roman | die Dissidenz rumänischer Intellektueller
außerdem:
Milan Kundera als Philosoph | der erotischste aller Paartänze
rubriken:
Perspektive | Galerie: Warschauer Pakt | Ausgegraben: Irmgard Keun | Abstrich | Aufgelesen
 
no. 21 | sommer 2005

 
 

Ohr

Der Boom der MP3-Player hat die Hörkultur restlos privatisiert; fast alle lauschen ihrem persönlichen Soundmix, und zwar fast überall. Kaum noch ein Haushalt, geschweige denn ein Kino, ohne Dolby-Surround-System. Auch das letzte Reservat des geschriebenen Worts wird in Gestalt von Audiobooks in seine phonetische Urform zurückgeführt, und experimentelle Hörspiele erfreuen sich neu erwachten Interesses. -- Läßt sich trotz allgemeinen Visualprimats etwa eine Aufwertung des Hörsinns konstatieren? Oder greift mit ständiger Musikbeschallung und steigendem Lärm nicht auch zunehmende Taubheit um sich? Wird das Ohr unterprivilegiert oder überbeansprucht? Und warum können wir eigentlich nicht einfach mal still sein? -- Die 20. Ausgabe von parapluie sucht dem Phänomen des Hörens vielstimmig auf die Spur zu kommen und wirbt für Aufmerksamkeit auf unseren ersten Sinn. Überlassen Sie sich den Frequenzen, die wir aus der Bandbreite des Themas für Sie ausgewählt haben. » ausführliches inhaltsverzeichnis

zum thema:
Neue Aufmerksamkeit für das Auditive | Rilkes unerhörter Gott | mit der Welt hören | Blue Velvet und das Ohrgan | Hörgerät | Kognitives Hörversagen
rubriken:
Perspektive | Galerie: Sonne im Ohr | Ausgegraben: Victoria Benedictsson | Abstrich | Aufgelesen
 
no. 20 | frühjahr 2005

 
 

Worte, Worte, Worte

Worte über Worte -- ist nicht bald genug der ewigen Selbstreferentialität? Warum über etwas so Triviales wie Worte mal wieder viele Worte machen? Die Antwort findet sich in dieser Ausgabe: Weil einen manche Worte mehr beschäftigen als andere. Weil sie über ihre Eigenbedeutung hinaus auf (Medien-)Diskurse verweisen, auf soziale Zusammenhänge, auf neue und alte gesellschaftliche Strömungen. Jede Zeit hat ihre Sprache, jede Kultur und jede Subkultur. Selbst einzelne Personen grenzen sich durch die spezifische Art ihrer Wortverwendung von anderen ab. Und einzelne Worte ('Ich-AG', 'Tätervolk') erlangen besondere Bedeutung durch ihre Symbolfunktion. Kondensiert findet sich in ihnen komplexe Bedeutung, und dadurch strukturieren, beeinflussen und überformen sie wiederum weitere Diskurse. Es ist dieses komplexe wechselseitige Bedingungsverhältnis von Worten, Sprachen und kulturellen Zusammenhängen, das hier in den Blick genommen werden soll. » ausführliches inhaltsverzeichnis

zum thema:
Karl Valentins Wortakrobatik | Heideggers "Jargon der Unredlichkeit" | im Grenzgebiet von Überzeugen und Überreden | pädagogische Überredungsbegriffe | utopische Sprache bei Ingeborg Bachmann | die sprachwissenschaftliche Erforschung von Himmel und Erde
außerdem:
Michael Ebmeyer und Ilija Trojanow im Interview | zur Inszenierungspraxis des Ring des Nibelungen
rubriken:
Perspektive | Galerie: Der französische Garten | Ausgegraben: Mario Quintana | Abstrich | Aufgelesen
 
no. 19 | sommer 2004

 
 

Die jüngste Epoche

Die 80er Jahre gelten den einen als die Zeit, in der man glaubte, rosa sei eine schöne Farbe. Die anderen sehen in den 80ern das geschmackloseste Jahrzehnt des Jahrhunderts. Für wieder andere sind die 80er dadurch charakterisiert, daß Capuccino und Joggen noch Kaffee und Dauerlaufen hießen. Überein stimmen diese Beobachtungen darin, daß sie die 80er Jahre wie eine 'Epoche' behandeln. Wie der Blick auf alltagsrelevante Diskurse zeigt, handelt es sich dabei nicht um irgendeine, sondern aus gegenwärtiger Sicht um die jüngste 'Epoche'. Was nach den 80ern kam, mag man sprachlicher Handlichkeit halber in eine Dekadenbezeichnung packen. Als Geschichte jedoch sind bislang nur die 80er derart zum Bild geronnen, das man lieb haben oder ablehnen, jedenfalls aber emotionalisiert kommunizieren kann. Jenseits von massenmedialem Rosa-Geschmacksverirrung-Kaffee-Hype à la Geißen, lesen sie in dieser parapluie-Ausgabe, wie und warum mit den 80ern als Retro-Referenz Gegenwart beschrieben wird. » ausführliches inhaltsverzeichnis

zum thema:
die Praxis des Kulturzitats | 'epochemachende' Kommunikation | die 80er Jahre als Globalisierungsphänomen | die österreichische Kunst des Ekels | zur Geschichte der Neuen Deutschen Welle | der zynische Habitus deutscher Popmusik | das Pop-Dispositiv im Musikjournalismus | die 80er Jahre im Museum
außerdem:
der Schriftsteller Walter E. Richartz | Gespräch mit Karl Eibl über die Biologie der Kultur | Wilhelm Heinse in Italien
rubriken:
Perspektive | Galerie: we'll keep on holding on | Ausgegraben: Tanizaki Jun'ichirô | ReVisionen: Retro-Design | Abstrich | Aufgelesen
 
no. 18 | frühjahr 2004

 
 

Improvisation

Als das Improvisieren noch geholfen hatte, wurden Fragen wie, "Gibt es das richtige Improvisieren im falschen?" gar nicht erst gestellt. Jetzt erst entdecken wir, wie wichtig die Improvisation für uns alle ist. Plötzlich braucht das zarte Pflänzchen die Werbung im Rhythmus des Konsums. Das übernimmt parapluie gerne, erlaubt sich aber auch die besorgten Fragen: Gibt es innerhalb der Kunst eine Kunst der Improvisation auch noch nach dem nächsten Paradigmenwechsel? Schützt uns vor ihrem drohenden Verschwinden nur noch eine poetische Improvisation der Langsamkeit? Dagegen ist die Frage: Was ist braun und schweigt? so alt, daß es sich lohnt, daran zu erinnern, wie aus alten Uniformen Unformen der Improvisation erwachsen konnten. Und schließlich spielt Jazz oder nie die Improvisation in der Analyse der Jazzmusik eine wesentliche Rolle. Wir schlagen also für Sie herbstliche Breschen ins semantische Feld der Improvisationen, nur ernten müssen Sie selbst. » ausführliches inhaltsverzeichnis

zum thema:
Spontaneität in Jazz und Komödie | Christoph Marthalers Theaterkunst | Improvisation als Paradigma moderner Kunstproduktion | biographische Fälschungen in der Nachriegszeit | die Authenzität gecasteter Popstars
außerdem:
von der Front des Videospielgeschäfts
rubriken:
Perspektive | Abstrich | Aufgelesen
 
no. 17 | herbst 2003

 
 

Driften

"Ich irre herum mit keinem anderen Ziel, als zu träumen", sagt Chateaubriand. Aber kann das ziellose Driften überhaupt ein Ziel verfolgen? Wieviel Drift verträgt der Mensch, und wann wird ihm schwindelig? Nach Richard Sennett ist die Drift das Schicksal des flexiblen Menschen in der Kultur des neuen Kapitalismus.
Aber wo beginnt die Drift, und wo endet sie? Gerade weil das nicht zu sagen ist, wird das 'Sich-Treiben-Lassen' von vielen als erstrebenswert betrachtet. Als Zustand, der seinen Reiz darin hat, keiner zu sein, sondern fluktuierender Übergang. Abgedockt von den üblichen Vertäuungen des Alltags, gelten andere Gesetze. Dem Driften als Lebens- und Denkform ist diese sechzehnte Ausgabe von parapluie gewidmet. » ausführliches inhaltsverzeichnis

zum thema:
wandernde Sanddünen | die Mission weltweit reisender Rucksacktouristen | Ezra Pounds 'Walk of Life' | Spiritistensiedlung im Herzen Floridas | Erfahrungen mit einem Alzheimer-Patienten
außerdem:
Demontage einer Skulptur Michael Heizers | Umgang mit Geld in Polen | politische Zensur von Cora Sandels Alberte-Trilogie
rubriken:
Perspektive | Galerie: Der letzte Limes | Ausgegraben: Nikolai Erdman | Abstrich | Aufgelesen
 
no. 16 | sommer 2003

 
 

Systemversagen

Die Systeme sind unter uns! -- mehr noch: sie sind zwischen uns, über uns, gar in uns. Glauben wir gar der Kognitionsforschung sind wir selbst eine eigenartige Form von System. Die Rede von Systemen umgibt uns überall und inflationär. Ob sie mehr ist als eine bereits wieder abgeschmackte sprachliche Mode bleibt dagegen fraglich. parapluie verfolgt einige Annäherungen an das Systematische und die Faszination, die von komplexen Systemen ausgeht, aber auch ihre Kehrseite der Angst vor dem Systemversagen. Denn wir sind über unsere Erkenntnis des Systematischen selbst unsicherer geworden: Vielleicht verkomplizieren wir die Dinge im Versuch sie zu verstehen unvermeidlich schneller als die Möglichkeiten ihrer Verarbeitung wachsen. Methodiken sind in vielen Disziplinen plötzlich aus der Selbstverständlichkeit ins Zentrum des Interesses und der Reflexion getreten. Denn wie wir wissen: Ist es auch Wahnsinn, so hat es doch Methode, -- nur was, wenn gerade in der Methode der Wahn befangen läge? » ausführliches inhaltsverzeichnis

zum thema:
Schulen und Probleme biologischer Systematik | Rationalität und Irrationalität von Kulturen | Anerkennung als die bessere Toleranz | Antizipation und Systemversagen | die Disziplinierung des Vergnügens
außerdem:
Medienkritik à la Schlingensief
rubriken:
Galerie: Orangen-Papiere | Ausgegraben: Michel de Ghelderode | Abstrich | Aufgelesen
 
no. 15 | winter 2002/2003

 
 

Theater und Politik

Das Theater der Politik ist eine Sache; "Theater und Politik" macht aber wiederum Theater um diese Sache, was noch einmal etwas anderes ist. Theatralisierte Politik und politisiertes Theater kann man zwar entlarven, aber über die Entlarvung hinaus muß doch wieder beides affirmiert werden oder gar aktiv betrieben sein: Politik als Theater, Theater als Politik. Wenn schon nicht authentisch, dann aber bitte gut inszeniert, sollte die Devise lauten. Nicht unähnlich der Motivation vorsokratischer Sophisten: Es gibt die Wahrheit nicht, aber die sollten wir durchsetzen. "Theater und Politik" fragt, was Politik und Theater gemeinsam haben und worin sie sich unterscheiden. Ganz sicher haben sie den Unterschied gemeinsam, daß sie scheinbar mit den Zuschauern bzw. Wählern kommunizieren, sich tatsächlich aber nur intern verständigen. Und doch erzeugt gerade der Selbstbezug dieser gesellschaftlichen Systeme ihre Wirkung. » ausführliches inhaltsverzeichnis

zum thema:
Präsenz und Repräsentation in Performance Art | ein Theater der Nachhaltigkeit | politische und entpolitisierte Lesarten von Minority Report | über Hardt und Negris Analyse der Globalisierung | Interview mit dem Berliner Dramaturgen Roland Koberg
außerdem:
Alphabetisierung und Körperlichkeit | Sparta als fragwürdigen Ideal in den USA
rubriken:
Perspektive | Abstrich | Aufgelesen
 
no. 14 | herbst 2002

 
 

Cyberkultur

Kultur-Generator Internet? Anfänglichen Blütenträumen zum Trotz ist das Internet von der Kommerzialisierung erfaßt worden. Daran wird auch die Dot.com-Krise nichts ändern. Mit Blick auf das Schicksal der meisten anderen Medien war dies zu erwarten. Was allerdings ist in gut zehn Jahren Tanz in Hochgeschwindigkeitstempi aus dem nunmehr alltäglichen Medium in kultureller Hinsicht geworden? Wie etwa steht es um die Digitalisierung der Literatur, des Kinos, der Kunst, des Theaters und um jene zumeist hybriden cyberkulturellen features, die erst mit den neuen Medien aufkommen? Daß diese Fragen nicht von wirtschaftlichen, noch von politischen, sozialen, technischen Perspektiven zu trennen sind, sollte eigentlich selbstverständlich sein. » ausführliches inhaltsverzeichnis

zum thema:
digitale Literatur | Kulturwissenschaften und Computerspiele | virtuelle Realität und Theater | Electronic Cinema | Softwareentwicklung, Gabentausch und Kapitalismus | eingeschlossene Kunstwerke
außerdem:
fiktionale Welten und reale Gefühle | Wirtschaftskrise in der Türkei
rubriken:
Perspektive | Galerie: Kunstnapping -- vier Projekte zur Netzthematik | Abstrich | Aufgelesen
 
no. 13 | frühjahr 2002

 
 

Haut

Was spielt sich in der Tiefe der Oberfläche ab? Haut, das evoziert Leib, Empfindung, Sexualität, aber auch eine bestimmte Qualität von Grenze, eine Trennung, die Verbindung erst ermöglicht. Haut schützt die empfindlichen inneren Organe, ist gleichzeitig aber selbst dem bewußten Empfinden zugänglicher als diese. Sie schirmt gegen die Umwelt ab und ermöglicht gleichzeitig den Kontakt mit ihr, schafft Wahrnehmung und Kommunikation. Und ob man auf der faulen Haut liegt, mit Haut und Haaren verfällt oder aus der Haut fährt, immer geht es um innen und außen, um Grenze und Identität und nicht zuletzt um kulturelle Gestaltung und Deutung. » ausführliches inhaltsverzeichnis

zum thema:
Dermatographie nach Kafka | Die Optik von Geschlechtlichkeit | Kommunikation durch die Haut | Identität und Kopfjagd | Tätowieren | Veränderungen am Körper
außerdem:
Sozialtechniken von Sexarbeiterinnen | Siegeszug des Minirocks | Philosophie der Lebenskunst
rubriken:
Perspektive | Galerie: Hautfarben | ReVisionen: Rubens | Abstrich | Aufgelesen
 
no. 12 | winter 2001/2002

 
 

Virtuelle Städte

Die Stadt als eine Form von Gesellschaft kann unter den Bedingungen der gegenwärtigen Ausbreitung von Virtualität nicht mehr die alte bleiben. Manche sehen sie im Sterben liegen, andere mit neuen Bedeutungen versehen, wieder andere lediglich an eine neue Adresse umgezogen. Ob diese nun auf der grünen Wiese oder aber gleich im Internet selbst zu finden ist, es zeigt sich: die Stadt dient auch dann noch als unverzichbares Orientierungsraster, wenn ihr Raum längst an Realität zu verlieren beginnt. » ausführliches inhaltsverzeichnis

zum thema:
Die Stadt als Prozessor | Visionen der Stadt | Steve Ericksons Städteroman | Orientierung durch Stadtmetaphern | Sturm - Romanauszug | Inszenierte Kleinstadt
außerdem:
Dot.com-Wahn | Luhmann und der liebe Gott | Warhol in den Karpaten
rubriken:
Perspektive | Galerie: Spacetime City Slices | ReVisionen: Constant: Neu-Babylon | Abstrich | Aufgelesen
 
no. 11 | sommer 2001

 
 

Chinesische Gegenwarten

Während weiterhin um die Konditionen von Chinas WTO-Beitritt gefeilscht wird und die großen westlichen Investoren mit angehaltenem Atem in den ökonomischen Startlöchern sitzen, kann man leicht den Eindruck gewinnen, daß China eigentlich nichts anderes ist als ein gigantischer Markt.
Was mehr als alle Vertragsabschlüsse jedoch vor allem nötig ist, ist eine unvoreingenommene Auseinandersetzung mit der gegenwärtigen Entwicklung der chinesischen Kultur und Gesellschaft, und die ernsthafte Diskussion der Frage, welche Wertesysteme und Lebensformen entstehen und entstehen können, während der Machtapparat der kommunistischen Partei weiterhin existiert, die kommunistische Ideologie aber beständig zerbröckelt, und die chinesische Gesellschaft sich Zug um Zug westlichen und asiatischen Einflüssen öffnet. » ausführliches inhaltsverzeichnis

zum thema:
Die neue chinesische Mauer | Comic in China | Zhang Zao, Celan und Brecht | Chinesische Rockmusik | Taiwan -- wessen Insel?
außerdem:
Mediale Vernunft (7) | Helmut Lang und der Minimalismus
rubriken:
Perspektive | Galerie: Acht Frauen | Ausgegraben: Johann Gottlieb Schummel | Abstrich | Aufgelesen
 
no. 10 | frühjahr 2001

 
 

Kommunikation

Wenn Kommunikation kommuniziert, können wir uns nicht entziehen und enden, den Blick erfüllt vom letzten Streit, den Fernsehnachrichten und dem Internet-Chat, in einem Wirbel der Kommunikation, in dem wir kaum noch unterscheiden können, was Kommunikation ist, oder, mehr noch, kaum noch etwas finden, was nicht Kommunikation ist oder beansprucht, es zu sein. Kommunikation ist verwirrend und erkenntnisleitend, kann uns mit uns selbst ins Reine bringen oder nur ihrer eigenen Vervielfältigung dienen, vor allem aber: Sie ist ubiquitär, wo es Menschen, wo es Kulturen gibt. » ausführliches inhaltsverzeichnis

zum thema:
Theorie der Kommunikation | Literarische Kommunikation | Kafka, Goethe und die Frauen | Gleichzeitiges Singen | Genies und die Massen | Das Ereignis Big Brother
außerdem:
Der Weg in die liberale Demokratie | Mediale Vernunft (6)
rubriken:
Perspektive | Galerie: Kommunikation und Kommunikationen | Ausgegraben: Comenius | Abstrich | Aufgelesen
 
no. 9 | winter 2000/2001

 
 

Zeitenwenden

Es kann kein Zweifel daran bestehen, daß sich derzeit grundlegende Veränderungen in verschiedensten gesellschaftlichen Bereichen abzeichnen. Die Entwicklung und Weiterentwicklung der neuen Medien, die zunehmende Vernetzung unseres Planeten und die damit einhergehenden kulturellen Herausforderungen, sowie das wachsende Wissen in Medizin, Naturwissenschaft und Technik fordern Entscheidungen und Handlungskonzepte, die unweigerlich die zukünftige Entwicklung unseres globalen und lokalen Zusammenlebens beeinflussen werden. Welche Art von Veränderungen hier eintreten, hängt jedoch nicht vom schlichten Vorhandensein neuer technischer Möglichkeiten, sondern vor allem von unserem Umgehen mit ihnen ab. Ob das "Informationszeitalter" und die "postindustrielle Gesellschaft" tatsächlich eine Zeitenwende bedeuten und wenn ja, welche Form diese annehmen wird, ist somit nicht allein eine Frage der Rhetorik. » ausführliches inhaltsverzeichnis

zum thema:
Mediale Vernunft (5) | Es war einmal der Mensch | Globalisierung und Interkulturalität | Vom digitalen Himmel
außerdem:
Russisches Leben | Die Elenden
rubriken:
Perspektive | Galerie: Ansichtssache: Ordnung aus Chaos, Chaos aus Ordnung | Ausgegraben: Carl Ditters von Dittersdorf | Abstrich | Aufgelesen
 
no. 8 | sommer 2000

 
 

Der Sprung

Der Sprung verläßt unweigerlich die Sicherheit des festen Bodens und bricht mit den uns teuer gewordenen Prinzipien der Kontinuität. Selbst wenn die Reflexion über den Sprung ihn nur in Verbindung mit einem Ausgangs- und einem Zielpunkt zu sehen vermag, ist der Sprung selbst jedoch stets ein Drittes, ein Kräftefeld des Potentiellen. Veränderung, Kreation, die Frage nach der Möglichkeit des Neuen und auch die religiöse Erfahrung sind eng mit dem Sprung verbunden, der uns im Denken wie in der Natur, in der Geschichte ebenso wie in der Kunst vor ungelöste Probleme stellt. So ist schließlich auch der Sprung selbst lediglich eine Metapher, die es uns erlaubt, über ein Phänomen nachzudenken, das letztlich vor allem eine Form der Praxis ist. » ausführliches inhaltsverzeichnis

zum thema:
David Hockney | Emergenz | Musikgeschichte I | Kierkegaards Sprung | Sprünge der Literatur | Musikgeschichte II | Jan Vermeer
außerdem:
Geistesarchäologie | Mediale Vernunft (4) | Tod und Jenseits in Europa | Überfressen
rubriken:
Galerie: Figuration und Abstraktion | Ausgegraben: Henry de Montherlant | Abstrich | Aufgelesen
 
no. 7 | winter 1999/2000

 
 

X. Generation

Die Migrations- und Globalisierungsprozesse der Gegenwart finden in einer Gesellschaft statt, die sich nicht mehr mit Hilfe der Konstrukte nationaler und ethnischer Grenzen begreifen läßt. Die Angehörigen der X. Generation, nicht Inländer, nicht Ausländer lassen hieran nicht den geringsten Zweifel und bieten, mit mehr als nur einer Sprache, Kultur und Weltanschauung im Gepäck, den Unterscheidungen von Fremd und Eigen Paroli, mit denen das kategorisierende Alltagsdenken weiterhin operiert. » ausführliches inhaltsverzeichnis

zum thema:
Die Mauer muß weg | Kanak Attak | Globale Kultur in Deutschland | Kanak Sprak | Wandern in Sprachwelten | Literaturüberblick
außerdem:
Steve Reich | Mediale Vernunft (3) | Beobachter der Postmoderne
rubriken:
Perspektive | Galerie: Hering Erotica | Ausgegraben: Federico Mompou | ReVisionen: Delacroix: Die Dantebarke | Abstrich | Aufgelesen
 
no. 6 | sommer 1999

 
 

Perspektive Afrika

Es mag vielleicht aus der Mode gekommen sein, vom schwarzen Kontinent zu reden und in gleichem Zuge mit ökonomischer Ausbeutung und politisch-kultureller Unterdrückung auch alle verborgenen Sehnsüchte und Ängste der modernen Gesellschaft in die archaische Wildheit des afrikanischen Dschungels zu projizieren. Dennoch kann der verläßlich getrübte westliche Blick ohne große Umstände immer noch aus dem afrikanischen Kontinent das diffus-apokalyptische Bild eines Anderen erschaffen, das dem europäischen Gegenüber die sichere Position kultureller und ökonomischer Überlegenheit verschafft. » ausführliches inhaltsverzeichnis

zum thema:
Zwei Mark zum Überleben | Tim im Kongo | Kolonialisiertes Land | Lac Horo | Überlaufen
außerdem:
Global Brain | Mediale Vernunft (2) | Strumpfhosen stricken
rubriken:
Perspektive | Galerie: Lichtgestalten | Ausgegraben: Heitor Villa-Lobos | Abstrich | Aufgelesen
 
no. 5 | winter 1998/1999

 
 

Schönheit und Ideal

Schönheit zeigt sich als eine Form der Unbestimmtheit, der Vagheit und Trägheit, die nicht im Gegensatz zu Konzentration, Intensität und bewußter Bestimmtheit steht, sondern bereitsteht, die Räume zu füllen, die sich plötzlich auftun mögen zwischen den Blicken, die Platz lassen für einen Anklang von Idealität. » ausführliches inhaltsverzeichnis

zum thema:
Art Crime | Phraseologisches Requiem | Profit mit schöner Kunst | Schön und gut | Einfach kompliziert
außerdem:
Lenin etc. im Freilandgehege | Mediale Vernunft (1)
rubriken:
Perspektive | Abstrich | Aufgelesen
 
no. 4 | sommer 1998

 
 

Unkultur

Vom Standpunkt der Unkultur -- aber hierfür gibt es keinen Standpunkt, weil alles in die kulturelle Bewegung hineingerissen wird -- ist Homogenität eine Fiktion, eine Illusion, eine Ideologie und Kultur schlicht ein Kampfbegriff. Ob es eine Tradition der Unkultur gibt? Sowenig wie eine Tradition der Postmoderne, die es bekanntlich immer schon gab. » ausführliches inhaltsverzeichnis

zum thema:
Grenzgänger Artaud | Sin City - Las Vegas | Im Disney-Land | Rilkes Cornet-Kult | Wilhelminischer Schund
außerdem:
Katalanen im deutschen KZ | Tendenzen der Kulturphilosophie
rubriken:
Perspektive | Galerie: Frauenstrapazen | ReVisionen: Grien: Saturn | Abstrich | Aufgelesen
 
no. 3 | winter 1997/1998

 
 

Sehnsucht

Es ist ein Mangel an Eindeutigkeit in der Welt, der den Spielraum der Sehnsucht eröffnet, die ungeachtet ihrer unablässig Wirklichkeit werdenden Manifestationen nie zum Ende kommt, da die Offenheit, aus der sie entspringt, sich nicht schließen läßt. Jeder Versuch, dies zu tun, der Diktaturen im Großen wie im Kleinen eignet, ist innerhalb menschlicher Maßstäbe zum Scheitern verurteilt. » ausführliches inhaltsverzeichnis

zum thema:
Hölderlins Eros | Verzweifeltes Sehnen | Barthes trifft Japan | Wunschlos | Wandern im Cyperspace | Wonach sich Cyborgs sehnen
außerdem:
Crossdressing | Multikulti David | Im Zirkus
rubriken:
Perspektive | Galerie: Überleitungen | ReVisionen: Fautrier: Les massacrés | Abstrich | Aufgelesen
 
no. 2 | sommer 1997

 
 

Seeweg Indien

Kaum ein Land Asiens muß immer noch in so extremem Maße für die Projektion westlicher Wünsche herhalten, wie Indien, und niemand braucht sich zu wundern, daß diejenigen, die stets auf die Suche nach sich selbst gehen, am Ende nur sich selbst finden. -- So erhöht jede Wiedergeburt die Möglichkeit der Selbstbespiegelung und macht das eigene Ich weltweit unendlich interessant. » ausführliches inhaltsverzeichnis

zum thema:
Kultur-Essentialismus | Modernes Indien? | Von Indien erzählen | Indische Märchen | Kopfgeburt Indien
außerdem:
Kultur der Selbstbestimmung | Die Cahiers du Sud | Grass das Schwein
rubriken:
Perspektive | Galerie: People at an Exhibition | Abstrich | Aufgelesen
 
no. 1 | frühjahr 1997

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