
Rette die Welt mit Büchern!
Furia Salamandra Faerfax, ein junges Mädchen mit einer Affinität zu Büchern. Sie lebt mit ihrem Vater und ihrem Bruder auf einem großen Landsitz mit dem Zugang zu einer unendlichen Bibliothek, in der es nicht nur unfassbar viele Bücher gibt, sondern auch ganz merkwürdige Lebewesen, wie z.B. Schimmelrochen . Furia ist denn auch kein gewöhnliches Mädchen, sie ist eine Bibliomantin. Sie kann mit Hilfe von Büchern weite Entfernungen zurücklegen oder mit Hilfe ihres Seelenbuches, wenn sie es denn endlich findet, die bibliomantische Magie für sich nutzen.
Furias Alltag wird unter anderem von einem Buch bestimmt, mit dem sie Kontakt zu einem Jungen, Severin, hält, der vor über 200 Jahren lebte. Und natürlich gibt es auch ein großes Damokles-Schwert, das über Furias Welt hängt. Der Bibliomant Siebenstern hat die sogenannten "Leeren Bücher" erstellt. Durch sie droht die Kathastrophe: Die Entschreibung aller Bücher. Und als dann Furias Vater getötet und Furias Bruder entführt wird, muss sie allein gegen die mächtige Adamitische Akademie antreten um die Bibliomantenwelt zu retten.
Kai Meyer hat sich den klassischen Kinder- und Jugendbuchplot vorgenommen: Ein/e verwaiste/r junge/r Held/in muss allein, ohne elterliche Fürsorge gegen eine große Macht antreten um eine, bevorzugt magische Welt vor dem Untergang zu bewahren. Hilfreich werden dem Heroen neugewonnene Freunde an die Seite gestellt, die durch ihre einzigartigen Macken hilfreiche Dienste beim Vorhaben leisten. Das kann schnell nach hinten losgehen, schließlich wird die Handlung so leicht durchschau- und vorhersehbar. So ist es auch bei diesem Buch. Sobald man sich eingelesen hat, weiß man, wo die Reise hingeht. Kai Meyer ist allerdings der schwierige Kniff gelungen, den Leser trotzdem bei der Stange zu halten.
Mit einer besonderen Liebe zum Detail hat er eine Welt erschaffen, in der die Grenzen zwischen Fantasie und Wirklichkeit nur schwerlich auszumachen sind. Mit charmantem Witz schafft er Figuren (beispielsweise das Team Stehlampe-Lesesessel, die beide des Sprechens und der Bewegung mächtig sind), die so interessant sind, dass sie glatt eine eigene Geschichte verdienten, jedoch soweit im Hintergrund stehen, dass sie die Haupthandlung unterstützen, jedoch nicht übernehmen.
Ein flüssiger Schreibstil und ein facettenreicher aber einfacher Sprachgebrauch machen das Lesen zu einem Vergnügen. Es ist ein leichtes, sich in die Protagonistin hineinzuversetzen und mit ihr zu lachen und zu weinen. Leider ist die Idee wirklich nicht neu (der geneigte Leser wird sich an nicht wenigen Stellen stark an Walter Moers´ Die Stadt der träumenden Bücher erinnert fühlen) und die geschichte ist, wie schon erwähnt, vorhersehbar. Allerdings hat Kai Meyer mit Die Seiten der Welt einen wunderbaren Jugend- und Phantasieroman vorgelegt, der in schriftstellerischer Ausführung und inhaltlicher Darstellung nahezu alle Ansprüche an ein gutes Buch erfüllt. Eine Leseempfehlung nicht nur für den jungen Leser.

Die Seiten der Welt
- Autor: Kai Meyer
- Verlag: Fischer
Deine Meinung zu »Die Seiten der Welt«
Hier kannst Du einen Kommentar zu diesem Buch schreiben. Wir freuen uns auf Deine Meinungen. Ein fairer, respektvoller Umgang sollte selbstverständlich sein. Danke!
Ich möchte hier ein paar Kommentaren widersprechen. Ich habe den ersten Band mit 10 in die Hand bekommen und finde persönlich das nichts an den und den darauffolgenden Bänden brutal waren. Jedoch wie hier einige Kommentare meinen bin ich keine hartgesottene Kinderseele und habe noch nie ein Ballerspiel gespielt. Die Triologie ist meiner Meinung nach sogar sehr realistisch. Mir persönlich hat sie sogar geholfen da ich mich einfach in die Welt einbinden und träumen konnte, während unten jemand schrie oder sich stritt.
Ich möchte den beiden obigen Kommentaren vehement widersprechen: Die Seiten der Welt ist was Gewalt und "Kopien" von Inhalten anderer Buchreihen (wie z.B. der erwähnten Tintenherz-Trilogie) angeht nicht schlimmer als andere Bücher dieses Genres. Vielmehr ist sie realistischer, auch da ein wichtiger Teil der Geschichte in unserer Realität stattfindet. Des Weiteren ist der Aufbau der Welt (und deren Regelwerk) auffallend schlüssiger als gewohnt - es gibt kaum Widersprüche oder Logikfehler innerhalb des Systems welches hinter der Welt steckt. Ich hatte das Glück, den ersten Band bereits im Sommer 2014 (als LeseEx) lesen zu können. Damals war ich 15, und trotz der "Gewalt" - welche, wie gesagt, eigentlich nur realistisch ist - großes Vergnügen bei dessen Leküre gehabt. Ich würde das Buch (sowie seine zwei Folgebände - dazu gleich mehr) daher den folgenden Personen empfehlen: Leseinteressierten in der Altersgruppe der Protagonisten, und Menschen, die ein Vergnügen an originellen und gut durchdachten Weltkonzepten finden. Und wo ich schon einmal dabei bin - ich persönlich bin von den letzten beiden Bänden (SdW Nachtland + SdW Blutbuch) ein wenig enttäuscht (denn ich war ganz euphorisch, als es hieß, ein neues Buch käme heraus), da die verliebte Beschreibung der Welt, d.h. das originelle ein wenig nachlässt (was allerdings, wenn ich drüber nachdenke, immer so ist - die erster-Band-Magie verduftet in jeder Reihe irgendwann). Stattdessen bekommt der Plot einen stärkeren "Fantasie"-Charakter. Letztlich kann ich die Reihe eigentlich nur empfehlen - gerade der erste Band ist eines der besten Bücher die ich je gelesen habe.
Donnerwetter! Das soll ein Jugendbuch »ab 13 Jahren« sein?
Tatsächlich hätte mich dieses Buch als 13-16 jähriger eher in eine Depression getrieben, da sowohl Vater und Mutter der 15-jährigen Heldin, als auch alle ihre Bezugspersonen, Köchin, Gärtner, Vorfahren etc. auf brutalste Weise im Roman ermordet werden.
Und die Mordgeschichten gehen kapitelweise weiter. Für mich ist das eine Mord-und-Totschlag Romanserie. (Ich lese gerade den zweiten Band, in dem es genau so vor Gewalt, Blut und zerschmetterten Körpern trieft.)
Mein Fazit: Eine Fantasyreihe nur für hartgesottene Kinderseelen, die schon mit indizierten First-Person Ballerspielen wie DOOM aufgewachsen sind.
Bücherliebende Jugendliche sollten diese Romanserie meiden.
5/10
-
Seiten der Welt sounded exciting because it sounded like a lit fetish story: magical books, magicians who use books to do magic, labyrinthine libraries, and books worth killing for. The more German SFF I read, the more I realize that the lit fetish/magical book story is a market that German authors seem to have cornered (see: The Neverending Story by Michael Ende and Inkheart by Cornelia Funke), and Meyers’ take on the classic theme starts out in the same vein as its predecessors. Oh look, a rich white girl with a dead mother lives with her father in a mansion with lots of servants and a dark and terrifying library. Oh look the girl and her father can do magic involving books. At least the last three lit fetish books I have read have contained exactly this combination of characters, setting, and privilege. Here the book wizards are called Bibliomants, and the little girl can’t come fully into her magical power until her “soul book” finds her.
I go on here: http://www.bookpunks.com/die-seiten-der-welt-the-pages-of-the-world-by-kai-meyers/