
Der Serienkiller ist wieder los
Guten Tag, ich heiße John Cleaver aus Clayton, einem kleinen Kaff, in dem ich über dem Beerdigungsinstitut meiner Mutter aufgewachsen bin. Ich kann Dämonen sehen mir den Ruf eines Serienkillers eingebracht hat denn ich beherrsche es auch, wie kaum ein Anderer, sie umzubringen. Noch vor ein paar Monaten habe ich dabei fürs FBI gearbeitet, hatte Ressourcen und Rückendeckung. Nach dem Desaster vor Fort Bruce, als ich den Dämon Rack ausgeschaltet habe, befinde ich mich auf der Flucht. Ich habe Marci, die Liebe meines Lebens verloren, das FBI sucht mit Steckbriefen nach mir und nur noch einen Menschen an meiner Seite.
Brooke ist allerdings fast mehr Belastung, als Hilfe. Der Dämon Niemand hat hunderte, wenn nicht tausende Seelen in den Körper Brookes eingesperrt, fast alle sind schwer depressiv und die meiste Zeit des Tages versuche ich Brooke, oder die Seele, die gerade im Fahrstuhl des Körpers sitzt davon abzuhalten, sich umzubringen.
Als letzten Dämon haben wir, na gut eher ich Yashodh, der sich als Sektenführer im Niemandsland von seinen Jüngern anbeten lässt, ausgetilgt. Jetzt sind wir einmal mehr auf der Suche. Die Spur führt in ein kleines Kaff, in dem sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen. Hier, in Dillon könnte sich Attina aufhalten - doch wo? Und wie nur kann ich mit der neuesten Persönlichkeit, die sich in Brooke manifestiert hat zurechtkommen, kenne ich diese doch viel zu gut? Fragen, die mich doch ziemlich nerven und aggressiv machen ...
Serienkiller die Fünfte - nach anfänglichen Längen schafft der Autor den Turn-Around
Eigentlich schien die Geschichte des Serien-Dämonenkillers nach dem Abschluss der Trilogie erzählt. Dann aber hängte Dan Wells einen vierten Band dran, den viele seiner Fans als Enttäuschung empfanden. Damit immer noch nicht genug, liegt ein fünfter Roman gerade hinter mir. Und meine Reaktion ist gespalten.
Sicherlich hat sich der Verlag Mühe gegeben, die Lederoptik des Einbandes, die ungeschnittenen Seiten und die wieder ungewöhnliche Covergestaltung heben das Buch deutlich aus dem monatlichen Novitätenallerlei heraus.
Inhaltlich aber wartet im ersten Drittel des Buches zunächst ein - langweiliges - Road Movie auf uns. Die beiden Protagonisten trampen mangels Barem durch das Nirgendwo, sind auf der Suche nach Dämonen und geprägt von der Suizid-Sucht Brookes.
Selbst, als sie den Sektendämon aufspüren kommt kaum Spannung oder Tempo auf. Dies ändert sich erst, als unsere Beiden in Dillon eintreffen. Hier tritt ein alter Bekannter wieder in Erscheinung und, endlich bin ich fast geneigt zu sagen, kommt Tempo, Spannung und Stimmung auf.
Ab dieser Zäsur geht es gewohnt packend voran, wobei auch eine weitere Fortsetzung im Bereich des Möglichen liegt.

Nur über deine Leiche
- Autor: Dan Wells
- Verlag: Piper
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Der Roman 'Nur über deine Leiche' ist mittlerweile der fünfte Roman aus der Serienkiller-Reihe von dem amerikanischen Autor Dan Wells, die den Kampf des jungen Soziopathen John Cleaver gegen die Verwelkten - selber nennen sie sich zumeist die Begnadeten - fortführt. Das Buch kommt mir irgendwie wie eine Mischung aus einem Road-Movie (gibt es da eigentlich ein sinniges deutsches Wort für?) sowie einem Kleinstadt-Thriller a la Stephen King. Bei dem ersten Part kam mir die Geschichte allerdings ein wenig ziellos vor, so wie dem leid geplagten John gingen mir die Persönlichkeitswechsel ziemlich an die Nerven - was allerdings positives über den geschriebenen Text aussagt - und ich fürchtete schon, dass Wells sich verzetteln würde. Allerdings gelang ihm zum richtigen Zeitpunkt der Umschwung, welcher sich dann in eine spannende, blutige Jagd nach einem Dämon bis hin zu in ein dramatisches Finale entwickelt. Diese Handlung in dem Örtchen Dillon ist wirklich so kompakt beschrieben, dass dem Leser schnell sämtliche Figuren ans Herz wachsen, und man ziemlich in Sorge um jeden einzelnen ist, sind doch alle potentielle Opfer des Verwelkten. Ohne nun zuviel zu verraten, wird es gar am Ende um die Beziehung von John und Brooke dramatisch. Zweifelsohne ist auch dieser fünfte Band der Serie lesenswert und ich freue mich, dass mir nun noch ein weiterer Roman um John Cleaver bleibt. Die Serienkiller-Romane sind auch nach der angedachten Trilogie weiter sehr gut zu lesen, was dankenswerter Weise gewiss auch dem ständigen Übersetzer Jürgen Langowski geschuldet ist - nicht wenige Reihen wurden durch verschiedene Interpretationen der Übersetzer ziemlich ins Schleudern gebracht. Dies ist der Serienkiller - Reihe erspart geblieben!
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