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Michael Scheck
Irrfahrt durch die Scheibenwelt

Buch-Rezension von Michael Scheck Jul 2006

Den Beginn von Terry Pratchetts Scheibenwelt markiert ein Zweiteiler. Die beiden Bücher "Die Farben der Magie" und "Das Licht der Phantasie" gehören eigentlich zusammen, da die Handlung des ersten Teils in einem Cliffhanger endet und vom zweiten Roman fortgesetzt wird.

Zauberer Rincewind stürzte am Ende des ersten Bandes auf der Flucht vor den Zauberern der Unsichtbaren Universität über den Rand der Scheibenwelt. Im zweiten Band setzt er seine Flucht fort. Und fort. Und fort.

Beliebige Handlungsführung

"Das Licht der Phantasie" operiert mit denselben Hauptcharakteren wie der erste Scheibenwelt-Band: Mit Rincewind, dem Touristen Zweiblum und dessen rabiatem Koffer. Im Laufe der "Handlung" werden weitere Charaktere eingeführt, die in weiteren Bänden zu einiger Prominenz gelangen werden, Tod etwa, oder Cohen der Barbar.

Wie der aufmerksame Rezensionen-Konsument bemerkt haben mag, wurde das Wort "Handlung" in Anführungszeichen gesetzt. Von Handlung im Sinne einer sich kontinuierlich entwickelnden Verkettung von Geschehnissen kann hier nämlich kaum gesprochen werden. Vielmehr passiert A, dann geschieht B, worauf sich irgendwann C ereignet. Die Figuren bewegen sich, ohne selbst eine Entwicklung durchzumachen, einer etwas beliebigen Abfolge von Ereignissen entlang, die eigentlich nichts weiter miteinander zu tun haben.

Geführt werden Geschehnisse und Figuren in einem flapsig-ironischen Erzählton, welcher den eigentlichen und praktisch einzigen Reiz dieses Buches ausmacht. Sämtliche Geschehnisse, Figuren und Erläuterungen werden ironisch gebrochen, wobei der Erzähler nicht selten das Erzählen selbst ironisiert.

Dass nichts ernst genommen wird, ist zugleich der Fluch und der Segen dieses Buches. Dadurch fällt die Abwesenheit von Handlung weniger ins Gewicht, denn mit seinen witzigen Elogen vermag es Terry Pratchett immer wieder, einen bei Laune zu halten. Andererseits ist das Stilmittel der Verballhornungen wahrscheinlich mit schuldig an der Handlungsarmut und der Leblosigkeit der Helden - man hat das Gefühl, der Autor hätte über seinen Frotzeleien den Überblick über den Rest oder die Lust daran verloren.

Der Zauberspruch im Kopf

Im Grossen und Ganzen handelt "Das Licht der Phantasie" von Rincewinds fortgesetzter Flucht; die Magier der unsichtbaren Universität verfolgen ihn, weil sich ein Zauberspruch des Oktav in seinem Gehirn eingenistet hat - und weil er der einzige ist, der etwas gegen den drohenden roten Stern ausrichten könnte, der sich auf Kollisionskurs mit der Scheibenwelt befindet. Denn die Überlieferung besagt, dass das Unheil nur durch das gleichzeitige Aussprechen aller acht Zaubersprüche des Oktav abgewendet werden könne. Und da sich deren gegenwärtig nur sieben im Oktav befinden, muss Rincewind, bzw. der achte Spruch dringend ausfindig gemacht werden.

Fast dreihundert Seiten benötigt Rincewind, sich der Unsichtbaren Universität in Ankh-Morpork vom Rand der Welt her anzunähren. Unterwegs erlebt er einiges (was man zum Teil auch hätte kürzen können), trifft auf sprechende Bäume, lebendige Steine, schwebende Steine, Druiden, Cohen, den greisen Barbaren, die Heldin Herrena, eine verrückte Sekte und den Tod. Heraus kommt dabei viel Füllmaterial, wenig Ergiebiges, viele witzige Betrachtungen, Sprüche und Bonmots...

...und die berechtigte Hoffnung des Rezensenten, dass Terry Pratchett seine Geschichten und Figuren in späteren Bänden besser in den Griff bekommen hat als hier. Anzeichen darauf sind im "Licht der Phantasie" durchaus auffindbar.

(Michael Scheck, März 2012)

Das Licht der Phantasie

Das Licht der Phantasie

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Letzte Kommentare:
28.02.2013 22:52:37
LemmyCaution

Erster Roman des Zyklus von der Scheibenwelt steht auf der dritten Seite der mir vorliegenden Ausgabe aus dem Heyne-Verlag (TB-Nr. 4583). Doch ist dies so nicht ganz richtig. Bereits 1985 erschien im Goldmann-Verlag in der Reihe Fantasy (TB-Nr. 23869) der Roman "Die Farben der Fantasie", der ebenfalls auf dieser eigentümlichen Welt spielt und dieselben Hauptpersonen vorweist.
Das Buch beginnt mitten im Geschehen, einer Art Fortsetzung eines Cliffhanger. Die Scheibenwelt stürzt auf eine rote Sonne zu. Um sie zu retten, bedarf es der Anzahl von acht Zaubersprüchen. Sieben davon befinden sich im Buch Oktav, welches in der Bibliothek der Unsichtbaren Universität von Ankh-Morpork steht. Der Achte haust im Gehirn des Zauberers Rincewind. Wie er dort hinkam, ist in der oben erwähnten Goldmann-Ausgabe nachzulesen. Etliche Anspielungen auf Rincewind und seinen Begleiter Zweiblum, der wiederum von einem laufenden Koffer begleitet wird, sind ohne Kenntnis des Vorgängerbandes ebenfalls schwer nachzuvollziehen.
Im folgenden schildert der Autor die verzwickten und verrückten Abenteuer und Erlebnisse dieses Dreiergespanns, welches auf ihrer Reise über die Scheibenwelt mit absurden und skurrilen Begebenheiten und Personen konfrontiert wird. Währenddessen versucht der Zauberer Trymon die allgemeine Verwirrung innerhalb der Magiergilde für seine Zwecke zu benutzen und setzt sich in den Besitz des Zauberbuches Oktav. Und so treibt das ganze Geschehen immer mehr auf den Punkt zu, an dem es für die Scheibenwelt keine Zukunft mehr geben wird. Doch schließlich handelt es sich um eine Serie, und so bleibt uns diese Welt für weitere Abenteuer erhalten.
Der Vergleich mit Douglas Adams, der auf dem Titel angestellt wird, ist durchaus gerechtfertigt, wenn Pratchett auch nicht ganz an sein Vorbild heranreicht. Irgendwo ganz tief im Innern hatte ich den Eindruck, dass trotz des lockeren, humorvoll slapstickartigen Stils die Geschichte sich eines gewissen Ernstes nicht versagen kann. Nicht nur die Scheibenwelt selbst ist in Gefahr, sondern was noch viel schlimmer ist, die Magie droht zu versiegen. Und wenn erst einmal die Magie verschwunden ist, wird eine neue technische und hektische Welt Einzug halten. Was unterscheidet dann die Scheibenwelt noch von unserer eigenen (von der Form einmal abgesehen)? Die Magie steht somit als Synonym für die "gute alte Zeit".
Pratchett ist es gelungen, einige bemerkenswert gute Ideen unterzubringen. Köstlich die wandernden Läden samt den dazugehörigen Theorien ihrer Entstehung, oder das Ikonoskop - eine Art Fotoapparat, in seinem Innern einen kleinen Dämon mit Malerutensilien enthaltend, der seinen Besitzer meist in maltechnische Diskussionen verwickelt. Doch insgesamt gesehen will der Funke nicht recht überspringen. Der Autor hat sich zwar bemüht, aber man merkt eben, dass er sich bemühen musste. Einigen wirklich guten Höhepunkten steht viel Leerlauf gegenüber.

Sci-Fi & Mystery
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