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Die nahe Zukunft: Zwei 60-jährige Männer begeben sich auf eine geheimnisvolle Mission, deren wahren Zweck nur einer von beiden kennt. Der andere, ein zwischen Meditationskurs und Groll gefangener Schriftsteller, hat vor Kurzem seine Mutter begraben. So beginnt kurzerhand eine kuriose Reise durch eine Welt, die sich für uns genauso ungewohnt anfühlt wie für den gealterten Erzähler: eine Welt mit bedingungslosem Grundeinkommen, gesprächigen selbstfahrenden Autos und ironischen Robotern. Gleichzeitig beginnt eine Reise in die Vergangenheit eines Sohnes, der nach dem Tod seiner Mutter Bilanz zieht. Die Fahrt ins Ungewisse wird letztendlich zu einer Suche nach der Kompatibilität von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.
Der gute Sohn ist ein Buch voller bizarrer Begebenheiten und unerwarteter Wendungen. Es ist Dystopie, Thriller, autobiografisches Zeugnis und absurder Road-Novel zugleich. Noch nie wurden existenzielle Themen wie Tod, Altern, Erinnern und Vergessen mit solch sprudelnder Leichtigkeit und solch trockenem Witz behandelt.
Deine Meinung zu »Der gute Sohn«
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Reflektionen interessant. Dystopie nach meinem Empfinden arg gewollt.
Schade::
Beim Lesen des ersten Kapitels war ich versucht, entnervt aufzugeben. Es fiel mir nicht leicht, den Faden der sprunghaften Gedanken des alternden Protagonisten aufzunehmen.
Zu meiner Überraschung war ich dann mit dem noch versuchsweise angelesenen zweiten Kapitels schlagartig "drin" - und wollte wissen, wie es weitergeht...
Was die Lektüre im positiven Sinne von der durchschnittlichen Kommunikation einer BBQ-Runde unterscheidet:
Der "gute Sohn", um die 60, zieht keineswegs, wie in heiteren Runden häufig üblich, beschönigend Lebensbilanz, sondern ringt mit sich. Was ungemein einladend wirkt, sich selbst den weniger gelungenen Aspekten der Biographie zuzuwenden - und sich mit diesen auszusöhnen.
Interessant fand ich auch die kritische Auseinandersetzung mit dem (Quasi-)Buddhismus.
Leider habe ich die dystopischen Anteile als arg gewollt und auch viel zu sehr in die Länge gezogen empfunden.
Weniger wäre - für mich - mehr gewesen.
Für mich auch der Grund, das Bucher sicher nicht ein zweites Mal zur Hand zu nehmen. Leider. Weil: Interessante Substanz, mir aber zu viel drum herum.
Im Nachhall bleibt hängen: Auch, wenn das selten eingestanden wird, bleibt kaum jemand von Unzulänglichkeiten und Versagen verschont. Ein guter Gedanke, dies wohlwollend (und nicht selbstanklagend) anzunehmen und sich damit auszusöhnen.