Priest of Bones (Der Kampf um den Rosenthron 1)
- Autor: Peter McLean
- Verlag: Klett-Cotta


Erschienen: Februar 2020

Hauptsache Bier, Frauen und Gemetzel
Was passiert eigentlich, wenn der Krieg vorbei ist? Wenn die Schlachten gewonnen, das Reich verteidigt und die Kämpfer auf dem Heimweg sind, obwohl sie zu Hause nur Armut, Hunger und Seuchen erwarten? Fragen, die sich der Soldatenpriester Tomas Piety stellen muss. Als dieser mit seiner Sergantin Bloody Anne und seiner Truppe nach Ellinburg zurückkehrt, möchte er eigentlich dort weitermachen, wo er bei Kriegsausbruch aufgehört hat: Seine Geschäfte weiterführen und Geld verdienen. Doch so einfach ist das nicht, denn längst sind andere gekommen und haben sich Tomas’ Geschäfte unter den Nagel gerissen. Das lässt sich der verrohte Krieger jedoch nicht gefallen. Er sammelt seine Krieger um sich und startet einen brutalen Schlagabtausch mit der Ellinburger Unterwelt, um sich zurückzuholen, was einst ihm gehörte. Und vielleicht auch ein bisschen mehr.
Messer gewetzt und auf geht’s!
Tomas Piety fackelt nicht lange. Schon auf den ersten Seiten darf man seine eigenwillige Art der Konfliktlösung kennenlernen. Brutales Niedermetzeln steht dabei ganz oben auf der Liste. Auch vor seinen eigenen Leuten schreckt er nicht zurück und schneidet gerne theatralisch Kehlen durch, um ein Exempel zu statuieren. Kein einfacher Zeitgenosse also, der da die mafiösen Strukturen der Stadt Ellinburg mit seiner Gewaltorgie aufmischt. Die Gegner sind allerdings auch nicht besser und ziehen das gegenseitige Köpfe-Einschlagen einer subtileren Vorgehensweise vor. Aber das sind nun mal die Zeiten, in denen sie leben (ein Spruch, den Tomas Piety nicht müde wird, immer wieder zum Besten zu geben).
Aus viel mehr besteht der Plot des Buches auch gar nicht. Außer einer Aneinanderreihung von Actionszenen und gelegentlichem Geplänkel mit derber Ausdrucksweise („Nonnenfötzchen“ ist ein immer wieder gern verwendetes Schimpfwort), passiert nichts. Der Versuch, ab und zu auch mal tiefsinnigere Dialoge einzubringen, kann da nur scheitern. Klar, jeder hat sein Paket zu schleppen, das wird auch bei den Ellinburger Bürgern und den Heimkehrern deutlich. Aber Sympathie für diese zerstörten Gestalten, mit ihrem Hang zu Missbrauch und Blutvergießen empfindet man deshalb noch lange nicht. Und zwar für keinen von ihnen. Wer es also mal ein wenig gröber und handlungsärmer mag, ist hier gut aufgehoben.
Was ist hier nur schiefgelaufen?
Der eigenwillige Inhalt ist jedoch nicht das einzige, dem sich mutige Leser stellen müssen. Viel schwerer wiegt der merkwürdige, geradezu groteske Schreibstil: Wortwiederholungen, Füllwörter und Phrasendrescherei „schmücken“ das Gemetzel in zermürbender Konsequenz aus. Ob dies an der Übersetzung liegt oder schon ein Problem des Originaltextes ist, bleibt offen. Zumindest wurde häufig wortwörtlich aus dem Englischen übersetzt, wobei manche Begriffe ins Deutsche übertragen wurden, andere wiederum nicht, was doch eher für Ersteres spricht. Auch die kuriose Vorliebe für eingebettete Nebensätze strapaziert die Nerven gewaltig. Für jeden, der einen guten Schreibstil und gutes Deutsch zu schätzen weiß, ist die Lektüre ein Graus.
Fazit:
Dieses düstere Buch ist nichts für jeden. Fans brutaler Szenen und actiongeladener Handlung werden ihre Freude daran haben. Alle Sprachliebhaber seien jedoch gewarnt: Ihr werdet eine schwere Zeit haben.

Priest of Bones (Der Kampf um den Rosenthron 1)
- Autor: Peter McLean
- Verlag: Klett-Cotta
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Der Armeepriester Tomas Piety kehrt mit seinen Soldaten zurück in seine Heimatstadt Ellinburg. Doch die Stadt hat sich verändert, Kriminelle haben sein Imperium zerstört und treiben nun ihr Unwesen. Thomas will das nicht auf sich beruhen lassen und tut alles, um sein Imperium zurückerobern. Außerdem gibt es da noch den jungen Billy the Kid mit besonderen magischen Fähigkeiten.
Ich lese selten Fantasy, doch irgendwie habe ich mich zu diesem Buch hinreißen lassen. Die Leseprobe fand ich ganz interessant, aber das Buch konnte mich nicht so recht packen. Der Schreibstil ist direkt und manchmal drastisch, konnte mich aber nicht überzeugen, denn es gab doch viel, was sich wiederholte. Außerdem fehlte mir auch Spannung, dafür ging es recht brutal zu.
Manche Charaktere waren interessant, andere ein wenig eindimensional. Tomas ist Priester und Soldat, wobei sein Verhalten eher das des Soldaten widerspiegelt, denn er geht seinen Weg und metzelt nieder, was ihm in die Quere kommt. Er will das zurück, was andere während seiner Abwesenheit übernommen haben. Über seine Gefühlswelt habe ich zu wenig erfahren.
Dies ist der Auftaktband der Reihe „Der Kampf um den Rosenthron“, der mich nicht so überzeugt hat, dass ich die Fortsetzung unbedingt lesen muss.
Es ist ein düsterer und grausamer Fantasyroman.
Ein Soldatenpriester räumt auf…
So oder so ähnlich hätte ich das Buch wahrscheinlich genannt, wenn es das Meine wäre. Den Ursprung des Namens erfährt man recht spät im Buch, aber die Erklärung ist Plausibel. Dennoch sucht man verzweifelt nach er Magie, die einem im Klappentext versprochen wurde. Man bekommt sie tatsächlich DREI Mal zu Gesicht, wenn man von den kurzen Auftritten der gegnerischen Magier mal absieht.
Das Buch beginnt recht heftig und gewalttätig, woraufhin ich mir schon Sorgen gemacht habe, dass es so weiter gehen würde, aber zum Glück legte sich das ein wenig. Nur ab und an musste halt mal aufgeräumt werden und die ehemaligen Kaschemmen von Tomas zurück erobert werden, was ohne Blut leider unmöglich gewesen wäre.
Beachtlich fand ich die Details, die tatsächlich nicht zu viel waren, jedoch hätte mir das bei den pädophilen Neigungen der Gegner gerne weg gelassen werden können, aber so ist der Hass auf sie noch größer und man verkraftet die etlichen Toten in dieser Stadt ein bisschen besser.
Alles in Allem ist es ein gewalttätiger Krimi, der nur bedingt etwas mit Magie zutun hat, aber irgendwie doch ein bisschen fesselt. Er war gut, aber eben nicht herausragend und schon gar kein Highlight. Wer auf historische Romane steht, in denen es rau und düster zugeht, ist hier auf jeden Fall gut bedient. Mich konnte es leider nicht überzeugen.