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Michael Drewniok
Zwischen Wahnsinn und Besessenheit

Buch-Rezension von Michael Drewniok Jun 2020

Seit 2000 Jahren jagt er die Vertreter des Bösen: Simon Ark, unsterblicher Ghostbuster mit ausgeprägten detektivischen Fähigkeiten, die er in den hier versammelten fünf Fällen dringend benötigt.

- Das Dorf der Toten (Village of the Dead, 1955), S. 7-27: Sämtliche Einwohner eines abgelegenen Dörfleins haben sich über eine Klippe in den Tod gestürzt. Simon Ark sieht einen Seelenfänger am Werk. Ein Zauber soll den Unhold zu einem letzten Erscheinen zwingen, bei dem Ark ihn stellen will.

- Hexenmord (The Witch Is Dead, 1956), S. 28-52: Hat die alte Wahrsagerin wirklich die Schülerinnen jener Privatschule verhext, aus der man sie als junges Mädchen vertrieb? Simon Ark bezieht auch rationale Deutungen in seine Ermittlung ein und kommt einem wesentlich bizarreren Fall auf die Spur.

- Das blutige Schwert (Sword for a Sinner, 1959), S. 53-85: Eine katholische Sekte mit archaischen Riten muss einen Toten beklagen. Ein Schwert wurde dem Opfer in die Brust gestoßen. Hat hier ein unreiner Geist gewirkt? Simon Ark ermittelt, wobei er weltliches Wirken nicht ausschließt.

- Der Satanspriester (The Hour of None, 1957), S. 86-108: Dem in ein Kloster gerufenen Simon Ark fällt sein Bittsteller aus dem Glockenturm vor die Füße. In den heiligen Hallen geht viel Merkwürdiges vor und womöglich der Teufel um.

- Das Höllengericht (The Judges of Hades, 1957), S. 109-145: Vater und Tochter, seit Jahren verkracht, sind auf der Straße frontal mit ihren Autos zusammengestoßen und beide gestorben. Hat der Hass sie überwältigt oder hatte etwa ein Dämon die Klauen am Steuer? Simon Ark merkt bald, dass er an eine ganz besonders schreckliche Familie geraten ist.

Mysterium Ark & die tiefe Kluft zwischen Seele und Hirn

Horror mit Krimi-Elementen? Krimi mit Mystery-Einschüben? Wie lässt sich die typische Simon-Ark-Story charakterisieren? Sie will in keine Schublade passen, was für ihre Unterhaltungsqualitäten spricht. Verfasser Hoch ist ein Veteran der Kurzgeschichte und vor allem im Krimi-Genre sattelfest. Deshalb ist es ihm nicht nur möglich, sondern ein besonderes Vergnügen, sein Publikum im Ungewissen zu lassen.

Ist Simon Ark wirklich ein unsterblicher Geisterjäger? Ist er ein genialer Ermittler mit einem Riss quer durchs Oberstübchen? Spukt es wirklich dort, wo Ark seine Ermittlungen aufnimmt? Ist es nicht eher so, dass die natürliche Bosheit des Menschen als rationale Erklärung für ein zunächst seltsames Geschehen ausreicht? Jede Interpretation ist möglich. Hoch überlässt die Entscheidung seinen Lesern. Gleichzeitig legt er so viele falsche Spuren wie möglich: Eine Ark-Geschichte beinhaltet immer auch eine Story in der Story - und Hoch ist ein fabelhafter Plotter.

Als Serienfigur setzte Edward D. Hoch Ark seit den 1950er Jahren in einer langen Reihe von Kurzgeschichten ein. Der mysteriöse Mann behauptet von sich 2000 Jahre alt zu sein. Ursprünglich war er - vielleicht - ein koptischer Priester, der im frühchristlichen Ägypten des 1. Jahrhunderts einen Frevel beging, mit der Unsterblichkeit bestraft wurde und seitdem das Böse verfolgt, um zu sühnen und vor Gott rehabilitiert zu werden. Geschult in weißer und gestählt gegen schwarze Magie ist er seinen unmenschlichen Gegner ein Schrecken, obwohl diese stets in der Überzahl sind. So wandert Ark unstet über die Erde. Wo er die Spur von Dämonen, Hexen und anderem Gelichter aufnimmt, erweist er sich als ruhiger, umsichtiger Ermittler, der sich nie frontal in den Kampf wirft, sondern wie ein Kriminalist ermittelt. Seine deduktiven Fähigkeiten kommen ihm auch deshalb zugute, weil sich so mancher von bösen Geistern Besessene schließlich als simpler Schurke oder Geisteskranker entpuppt.

Jeder Holmes braucht einen Watson

Ein wenig weihevoll kommt Ark in der Regel daher. Man kann ihm zu Gute halten, dass er sich in seinem Alter nicht mehr so über Dinge aufregt, die den Normalsterblichen in helle Panik versetzen. Tatsächlich steht Verfasser Hoch auf dem Standpunkt, dass seine Figur je überzeugender wirkt, je weniger er über sie enthüllt. Damit wird er wohl Recht haben.

Weil Ark sich in seiner Genialität so mundfaul wie Sherlock Holmes gibt, benötigt er einen Watson, welcher in Vertretung des Lesers dumme Fragen stellt. Diese Rolle übernimmt ein namenlos bleibender Journalist, der Ark im Sektendorf Gidaz über den Weg gelaufen ist. Dort hat er nicht nur seine spätere Gattin kennengelernt, sondern sich auch mit dem mysteriösen Wanderer angefreundet. Mit Ark steht er seither in losem Kontakt. Mehrfach rufen sich die Freunde gegenseitig zu Hilfe. Ark schätzt den Journalisten, weil dieser Stillschweigen bewahrt und über viele Kontakte in der Medienwelt verfügt. Der Zeitungsmann ist neugierig und wohl auch geschmeichelt, von Ark ins Vertrauen gezogen zu werden.

Man sollte nicht gar zu viel von den Ark-Geschichten erwarten. Sie sollten unterhalten und ihren Verfasser ernähren; die Reihenfolge ist durchaus austauschbar. Die Leser sind heutzutage zudem medienerprobter als Hochs ursprüngliches Publikum, sodass seine Plots nur bedingt überraschen und noch weniger erschrecken. Aber solides Handwerk bewährt sich, und wird es mit ein wenig Nostalgie aufpoliert, folgt man Simon Ark gern in seine Welt rätselhafter Ereignisse.

Fazit:

Fünf Storys im schattigen Bereich zwischen Realität und Jenseits, wobei auch der rein menschliche Wahnsinn nicht ausgespart bleibt: routinierter, etwas anderer und auch deshalb interessanter Grusel der metzelfreien Art.

Schock um Mitternacht

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