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Carsten Kuhr
Der erfolgreichste Söldnerführer - Eine Frau

Buch-Rezension von Carsten Kuhr Apr 2007

Der erste Band der Abenteuer Ashs, einem weiblichen Söldnerführer des 15. Jahrhunderts, beschreibt Ereignisse im Frühsommer 1476. Ash wurde mit 8 Jahren von zwei Söldnern vergewaltigt, rächte sich aber auf der Stelle und tötete die beiden Männer. Selbst in einer Welt, die geprägt war von Gewalt, erregte die Tatsache, dass ein acht-jähriges Mädchen zwei erwachsene Krieger umbringen konnte, Aufmerksamkeit. Später hört sie in ihrem Kopf Stimmen, die ihr taktische Anweisungen für einen erfolgreichen Kampf zuflüstern - ist sie von den Göttern gezeichnet?

Ein Dutzend Jahre später begleiten wir unsere Heldin auf einen kurzen Krieg des heiligen römischen Reiches Deutscher Nation gegen Burgund. Kurz darauf landen westgotische Truppen in Italien und schleifen Mailand, Venedig und andere Handelsmetropolen. Bald schon haben sie die Alpen überquert, eine Invasionsstreitmacht erobert die Schweizer Kantone und Süddeutschland.

Die Sonne verschwindet - und steinerne Golems bedrohen Burgund

Mit den siegreichen Truppen aus Nordafrika kommt eine rätselhafte Dunkelheit über die eroberten Gebiete. Die Sonne verschwindet, eine ewige Nacht breitet sich über Südeuropa aus. Mehr noch, steinerne Riesen, Golems genannt, stehen in Diensten der Westgoten und dienen den Eroberern als unermüdliche Kuriere und Kämpfer. Die Generalin der Westgoten steht in geistigem Kontakt mit einer Militär- und Strategiemaschine, die sich in Karthago befindet und ihr taktische Anweisungen erteilt. Ash gerät in Gefangenschaft und wird der Anführerin vorgeführt. Sie muss erkennen, dass diese ihre Zwillingsschwester ist. Beruhen Ashs militärische Erfolge nur auf ihrem Kontakt mit der karthagischen Strategiemaschine? Es gelingt Ash zu fliehen und sie sucht Unterschlupf bei den Burgundern. Doch nur allzu bald stehen die Westgoten an den Grenzen des noch vom Sonnenlicht verwöhnten Burgund - in ihren Reihen nicht nur die Golems, sondern auch Ashss Ehemann, mit dem sie eine sonderbare Hass-Liebe verbindet.

Mary Gentle - eine Fantasy-Autorin die ihre Leser mit ungewöhnlichen Werken verwöhnt

Mary Gentle ist eine recht bekannte Autorin, die bereits einige Fantasy-Romane veröffentlicht hat. Ich muss gestehen, dass ich bislang vor dem vorliegenden Titel von ihr noch nichts gelesen habe. Nun, vorliegendes Buch ist anders als die unzähligen Fantasy-Romane, die alljährlich vorgelegt werden, und das ist bemerkenswert und gut so! Im Mittelpunkt ihrer Erzählung steht eine Frau. Das ist in den letzten Jahren glücklicherweise nicht mehr ganz so die Ausnahme, wie es noch bis weit in die 80er Jahre der Fall war. Aber Ash ist eine Frau, die in einem mehr als rauen Handwerk ihren Mann steht, sie ist Söldnerin. Mehr noch, sie ist Anführerin eines ganzen Haufens anderer Söldner. Das erfordert von ihr, dass sie besser sein muss, als ihre männlichen Kollegen - und sie ist erfolgreicher.

Der Leser atmet Geschichte

Die Handlung ist im Mittelalter angesiedelt. Nur ist dies ein Mittelalter, das nicht so klinisch rein ist, wie wir das aus den Hollywood Verfilmungen oder den einschlägigen Ritterromanen sonst so kennen. Hier wird geschissen, gesoffen, gefurzt und gefickt, und das alles reichlich. Die Kämpfe sind blutig und in ihrer plakativen Deutlichkeit brutal. Das Leben ist kurz, nie weiss man, ob der nächste Tag vielleicht der letzte ist, so dass die vermeintlichen Freuden des Lebens in vollen Zügen genossen werden. Es geht vulgär, dreckig, roh und grausam zu im Mittelalter der Mary Gentle.

Und gerade diese Beschreibungen vermittelten mir ein Gefühl der Realitätsnähe, das ich bei anderen Romanen, die in dieser Zeit spielen, so oft vermisst habe. In dieser Welt, in der die kräftigsten Männer das Sagen haben, setzt sich Ash in einer fast reinen Männerdomäne durch. Dazu muss sie härter und oft brutaler sein als ihre männlichen Konkurrenten und Widersacher. Sie führt eine Söldnerkompanie mit 800 Menschen an - Lanzenreiter, Hellebardenkämpfer, Kanoniere, Feldscher, Priester und Huren inklusive. Mit Geschick und Talent sorgt sie dafür, dass ihre Truppe eine weit überdurchschnittliche Überlebensrate besitzt. Doch auch Ash ist nicht gegen Überheblichkeit und Pech gefeit. Als sie den König dazu bewegen will, ihr für ihre Dienste einen Titel und Land zu verleihen, wird sie mit einem adeligen Feigling verheiratet, der ihre Kompanie übernimmt und sie demütig.

Erfolgreiche Söldnerin und doch empfindsame Frau

Dieser Schicksalsschlag offenbart uns eine andere Ash, eine verletzliche Frau, die trotzdem nicht aufgibt. Mit unbändigem Willen und Energie kämpft sie für sich und die ihr verpflichteten Menschen. Sie nimmt den Leser ein für ihre Handlungsweise, ihr Leben und ihr Geld mit dem Führen von Krieg zu verdienen, weil sie ehrlich agiert und sich selbst nie schont. Ash ist eine starke Persönlichkeit, eine Frau, die uns zu faszinieren weiss. Das Geheimnis ihrer Herkunft, das Mysterium der Verdunklung der Welt im Zuge der Invasion tun ein Übriges, die Spannung des Romans nie absinken zu lassen.

Ich habe dieses Buch verschlungen, eben weil es anders ist, als die vielen Fantasy-Veröffentlichungen der anderen Verlage - versuchen Sie es doch auch.

Der blaue Löwe

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Letzte Kommentare:
08.04.2011 08:12:34
M.Reinsch

Es klang sehr vielversprechend, wie die Bücher angepriesen wurden - also her damit. Mary Gentle war mir drch "Die letzte Schlacht der Orks" und dem historischen Roman "Rabe und Adler" noch sehr positiv in Erinnerung, was ein weiterer Grund fürs Zugreifen war.
Sehr düster in Szene gesetztes Mittelalter, sehr stimmig und vorstellbar.
Leider komme ich mit den Zeitsprüngen (sowohl in der eigendlichen Geschichte, als auch Heute/Damals) nicht wirklich klar.
Die Story an sich ist interessant und die Protagonisten haben Ecken und Kanten (so wie ich es mag), aber ich konnte nicht wirklich warm werden mit dem Buch.
Fazut:
Ich weiß nicht genau warum, aber ich habe M.Gentle anders in Erinnerung, sowohl von der Storyführung als auch vom Schreibstil. Ich komme nicht wirklich hinein in die Geschichte und das stört den Lesefluss ungemein.
Ich lasse die 4 Bände einfach mal stehen und werde mich in etwas fernerer Zukunft mit Ihnen erneut beschäftigen.
65°
Micha

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