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Carsten Kuhr
Eine neue Weltenschöpfung - oder die Wiederauferstehung der Space-Opera

Buch-Rezension von Carsten Kuhr Apr 2007

Die Space Opera alter Prägung ist tot, so hört man allenthalben. Nun, das stimmt nicht ganz. Romane über gigantische Sternenreiche mit mächtigen Gilden und Familienclans, wirtschaftlich wie militärisch aufgerüsteten Imperien gibt es immer wieder, die so genannte Military-SF boomt gar. Vorliegender Roman soll das Sub-Genre wiederbeleben, soll voller Exotik und Dramatik eine eigenständige Weltenschöpfung einführen, so zumindest der Klappentext.

Gebeutelte Heldin wider Willen

Das Schicksal hat es mit Priszilla Medoza nicht gut gemeint. Als Kind wächt sie behütet auf einem klerikalen Planeten auf. Ihre natürlichen Gaben der Empathie werden ausgebildet, eine Karriere als Heilerin und Klerikerin in einer der angesehensten Familien der Galaxis steht ihr bevor. Doch dann rettet sie mit ihrer an Magie erinnernden Kraft mittels eines Rituals, in dem sie noch nicht ausgebildet war, Menschenleben - und wird aus politischen Motiven verstossen. Sie flieht von ihrem Heimatplaneten und heuert auf einem der vielen Händlerschiffe der Liaden an. Dieses humanoide Händlervolk beherrscht die Galaxis. Ihre streng ritualisierte Lebensweise, das dichte Beziehungsgeflecht der Sippen untereinander und ihr Talent Handel, mit den schwierigsten Partnern zu treiben hat die Händlergilde zur bestimmenden Macht im bekannten Universum gemacht. Doch auch an Bord des Schiffes findet Priszilla keine Ruhe. Verfolgt und bedrängt von einer derben Ex-Söldnerin und betrogen von ihrem Kapitän findet sie sich mit einer Beule und einem gefälschten Arbeitszeugnis auf einer Wüstenwelt ausgesetzt wieder.

Vielleicht hätte sie nicht ganz so genau nachrechnen und recherchieren sollen, was genau das Raumschiff nur befördert, doch bei illegalem Drogenhandel kann sie doch nicht einfach wegsehen. Rache schreit alles in ihr, doch zunächst einmal muss sie vom Planeten wegkommen. Sie bewirbt sich bei dem einzigen Schiff, das sich gegenwärtig im Orbit befindet. Die Dutiful Passage, wieder ein Liaden Schiff, diesmal aber unter einem Liaden, der seine Aufgabe als Meisterhändler und Capitän verantwortungsbewusst wahrnimmt und ihr trotz des gefälschten Zeugnisses eine Chance gibt. Zunächst geht sie noch vorsichtig an ihre neue Aufgabe heran, doch bald schon schöpft sie Mut und kniet sich in ihr neues Tätigkeitsfeld. Immer wieder aber kommt es zu einem Aufeinandertreffen mit ihrer alten Crew. Priszilla weiss zu viel, und auch mit ihrem neuen Capitän gibt es alte Animositäten. Anschläge auf das Schiff und seine Crew werden verübt, Söldner engagiert, die Situation eskaliert. Eine Vendetta beginnt, die Schiff und Besatzung alles abverlangt ...

Eine sympathische Heldin, mit der es das Schicksal nicht gut meint

Die beiden Autoren machen es nicht ungeschickt. Zusammen mit einer zwar talentierten, aber noch unerfahrenen Heidin macht sich der Leser auf, das unbekannte Machtgefüge der Liaden zu erkunden. Verpackt in eine zwar nicht mitreissende, aber doch spannende Handlung erhalten wir auf diese Weise quasi von Innen einen ersten Einblick in die Macht- und Handelsstrukturen des Liaden-Universums.

Priszilla als Erzählerin ist eine geschickte Wahl. Wir haben Mitleid mit der vom Schicksal gebeutelten jungen Frau, die in ihrem Leben viel Ungemach, Zurückweisung und Kränkung zu ertragen hatte. Trotz all des in ihrem Inneren weggesperrten Frust und geprägt durch die ungerechte Verbannung aus der wohlgeordneten, ja behüteten Gemeinschaft ihrer Heimat findet sie dennoch ein ums andere Mal die innere Kraft weiterzumachen. Das erinnert in Ansätzen an die unbändige Willensstärke einer Honor Harrington, ist aber von der Anlage her ganz anders strukturiert. Priszilla ist eben gerade kein Mitglied einer homogenen Gesellschaft, sie hat kein soziales Netz und keine Kameraden, die sie auffangen. Sie ist ein Einzelgänger und sie hat Probleme Vertrauen zu anderen aufzubauen und Nähe zuzulassen. Und wen wundert dies angesichts ihrer Historie? Überraschend aber, und das ist bemerkenswert, überzeugend und nachvollziehbar, dass sie sich selbst nie aufgibt, dass sie fightet und sich letztlich durchsetzt. Dabei hat sie immer Probleme Lob und Anerkennung zu akzeptieren und stellt sich selbst hintenan.

Die Figuren fesseln

Insoweit ist vorliegender Roman gar nicht so sehr von der vorhandenen Action geprägt, sind es mehr die interessanten Figuren, die uns fesseln. Wer verbirgt sich hinter dem Liaden-Meisterhändler? Wird Priszilla ihr Glück finden und sich selbst annehmen? Was treibt ihre Gegenspieler an? Das sind die Fragen, die das Buch beherrschen. Dabei gerät die Weltenschöpfung selbst ein wenig in den Hintergrund. Wir erfahren in diesem ersten von bislang drei Bänden noch recht wenig über die Liaden und ihr Imperium. Die streng hierarchisch gegliederten Familienclans mit ihren formellen Umgangsformen erinnern ein wenig an japanische Vorbilder, sind aber zunächst mehr schmückendes Beiwerk, als dass sie in Zentrum der Aufmerksamkeit rücken würden. Der Blick konzentriert sich auf Priszilla und den Kapitän, die politischen Verwerfungen innerhalb des Handelsimperiums bleiben aussen vor. Das ist zumindest derzeit noch kein neues Dune, liest sich aber nett und flüssig, teilweise anrührend und flott.

Eine Frage der Ehre

Eine Frage der Ehre

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Letzte Kommentare:
06.07.2007 17:25:40
cafkah

Wenn man sich vorstellen kann "Fünf Freunde auf dem Ponyhof" in einer SF-Variante zu mögen, sollte man deses Buch Lesen.
Ich jedenfalls kam nicht aus dem Staunen heraus, dass etwas dermaßen Flaches, Unstrukturiertes, Banales und Naives, das jede innere Plausibilität vermissen lässt, dem Weg zur Veröffentlichung findet, gewarnt durch das amerikanische Original dennoch in einem deutschen Verlag erscheinen kann und dann auch noch auf dem Backcover als der letzte Schrei, was Space Opera betrifft, gelobt wird. Dagegen ist die naivste Folge der Ursprungs-Enterprise-Serie literaturpreisverdächtig und auf der intellektuellen Ebene eines philosophischen Traktats. SF zum Staunen der etwas anderen Art.

20.05.2007 19:38:55
Rupert Schwarz

Der Vergleich des Liaden Zyklus mit dem Dune Zylus ist so absurd, dass ich mich frage, ob der Rezensent das Buch überhaupt gelesen hat. Dem Inhalt der Rezi nach schon, aber tatsächlich liegt der Zyklus Dune ferner als fast alle anderen SF Werke.

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