
Bewährtes Erfolgsrezept erneut umgesetzt
Heutzutage verbreiten die Medien beinahe täglich Informationen, die mehr oder weniger stark mit Erdöl zusammenhängen; dass das Erdöl bald ausgehen wird, scheint ein nur allzu vertrauter Gedanke für uns zu sein. Doch wann ist ";bald";? Und was bedeutet es überhaupt - das ";Ende des Ölzeitalters";?
Markus Westermann will hoch hinaus
Als Markus Westermann den langersehnten Karrierehimmel erklimmt, scheint sein größter Traum zum Greifen nahe: Markus möchte in den USA leben und arbeiten. Seine Firma schickt ihn ins Land der unbegrenzten Möglichkeiten, doch nur auf Zeit - der junge Mann hat nur wenige Wochen, um sich eine eigene Existenz in Amerika aufzubauen. Dies wolle er durch OPI und OPM schaffen - Other People’s Ideas und Other People’s Money.
Wenige Tage vor dem geplanten Rückflug nach Deutschland lernt Westermann den Öltechniker Carl Walter Block aus Österreich kennen. Er behauptet Unglaubliches: Es würde noch genügend Erdöl für tausend Jahre geben - und er, Block, wüsste, wie man es finden könnte. Nur das entsprechende Geld fehle ihm - da kommt Markus wie gerufen. Zusammen erobert das Duo mit der ";Block";-Methode die moderne Welt - sowohl finanziell als auch in den Medien und in der Wissenschaft…
Klingt alles nicht sehr nach Wirtschaftsthriller, oder? Nicht ganz. Aber ";das Beste"; kommt natürlich noch. Plötzlich finden Markus‘ Schwester und ihr Mann heraus, dass das größte Ölfeld Saudi-Arabiens, das Ghawar-Feld, bald versiegen wird. Nach Bekanntwerden dieses Dilemmas bricht eine Hysterie aus. Die uns bekannte Welt, unser geliebter Wohlstand gerät aus den Fugen - und auch Markus wird ein dicker Strich durch dir Rechnung gemacht…
Lang, jedoch ohne Längen
Der neue Roman von Bestseller-Autor Andreas Eschbach, einem der erfolgreichsten deutschen Autoren überhaupt, steht seinen bisherigen Erfolgen wie ";Eine Billion Dollar"; oder ";Das Jesus Video"; in nichts nach. Gekonnt verknüpft er Realität, Fiktion und Fakten miteinander, sodass der Leser selbst kaum noch zwischen alledem unterscheiden kann. Selbst das Vorwort, in dem vorab erklärt wird, welche im Buch geschilderten Fakten und Vorkommnisse tatsächlich der Wahrheit entsprechen, lässt dem Leser bereits eine Gänsehaut über den Rücken laufen. Das bewährte Erfolgsrezept Spannung, Recherche und eine handfeste Story setzt Eschbach wiederholt in sehr guter Weise um, was nicht zuletzt auch die Bestseller-Listen belegen: Bis auf Platz 6 hat ";Ausgebrannt"; es bereits einmal geschafft (Hardcover Belletristik Bestseller im Spiegel vom 02.04.2007).
Manch einer mag von 750 Seiten Buch tränende Augen bekommen und denken: Das schaff ich ja nie! Doch Sie können sicher sein: Das schaffen Sie - und wahrscheinlich in nur einem Bruchteil der Zeit, die Sie glauben zu benötigen. ";Ausgebrannt"; ist unheimlich rasant geschrieben, die Seiten blättern sich fast selbstständig um - schlaflose Nächte sind garantiert. Und das nicht nur während der Lektüre - auch hinterher. Vor allem hinterher, denn dann werden Sie unsere Welt womöglich mit anderen Augen sehen. Zwar erklärte Eschbach selbst auf einer Lesung in Berlin-Pankow, dass es nicht seine Intention sei, die Leser zu ängstigen. Er wolle vielmehr eine unvorstellbare Situation vorstellbar machen, sodass unsere Angst vor allem Unbekanntem unserem Gehirn die Chance gibt, darüber nachzudenken - und zu handeln, so gut es jedem Einzelnen möglich ist.
Auch für Vielleser wird es überraschend sein, dass ein Autor es schafft durch verschiedene zeitliche Ebenen zu springen, ohne den Leser zu verwirren oder selbst durcheinanderzugeraten. Und obwohl man schon nach kurzer Zeit genügend Handwerkszeug hat, um sich einen Teil der großen Geschichte ";zusammenzureimen";, wird das spannende Rätsel nur Stück für Stück enthüllt. Trotz alledem weiß der Leser jederzeit, in welcher Situation und in welchem zeitlichen Rahmen er sich befindet. Nicht viele Autoren schaffen das - für Eschbach scheint diese Praxis kaum mehr als eine Fingerübung zu sein.
Autor überzeugt auch als Mensch
Sollten Sie die Möglichkeit haben, Andreas Eschbach auf einer seiner Lesungen zu sehen, zögern Sie nicht, denn es wird amüsant werden. Die Lesung in Berlin-Pankow eröffnete der 48-Jährige mit den Worten: ";Ich werde ungefähr eine Stunde lesen in der Hoffnung, dass es Ihnen kürzer vorkommt. Aber so ist das bei Lesungen nun mal."; Auch Eschbachs Fähigkeit, den österreichischen Dialekt nachzuahmen, erzeugte einige Lacher und seine Art vorzulesen überzeugte ebenfalls vollends. Die Zeit verging wie im Fluge und als endlich Fragen gestellt werden durften, beantwortete der gebürtige Ulmer diese ruhig und gefasst, jedoch fast immer mit einem Augenzwinkern.
Zwar wurde es bereits erwähnt, jedoch soll es an dieser Stelle noch einmal betont werden: ";Ausgebrannt"; trägt zu Recht den Untertitel ";Wirtschaftsthriller";. Da der überwiegende Teil der im Buch verwandten Fakten der Realität entspricht und das Ergebnis von umfangreichen Recherchen seitens des Autors ist, kann man beim Lesen auch etwas lernen. Und weil es überhaupt nicht anstrengend ist, sondern Spaß macht und unterhält, hat dieses Buch einen Vorteil gegenüber vielen anderen. Außerdem dreht sich die Story um unsere heutige Zeit, weshalb man mit einem Teil des Wissens auch durchaus etwas anfangen kann.
";Ausgebrannt"; ist für mich persönlich schon jetzt eines der Bücher des Jahres 2007. Nach der Lektüre werden Sie sämtliche Medienberichte zum Thema Erdöl mit anderen Augen sehen und einen kleinen Teil des großen Puzzles namens Weltwirtschaft besser verstehen. Es lohnt sich!

Ausgebrannt
- Autor: Andreas Eschbach
- Verlag: Bastei-Lübbe
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Ein immer aktuellesThema, mit dem sich Matthias Eschbach in seinem Roman beschäftigt. Er vermittelt teilweise Endzeitstimmung, wo sich jeder Leser seine Gedanken machen sollte. Die erste Hälfte des Buches war grandios, spannend, kurzweilig und unterhaltsam. Auch die fiktiven Zeitsprünge sind schön miteinander kombiniert und nach zu vollziehen.
Schade, die zweite Hälfte verläuft ziemlich träge. Der Spannungsbogen nimmt völlig ab.
Trotzdem, Eschbach schreibt intelligent, versteht es Gedankengänge zu vermitteln und zum Nachdenken anzuregen.
Es gibt Thriller bei denen wünscht man sich sie hätten den Kultstatus eines Dan Browns. Ausgebrannt gehört zu ihnen. Warum? Trotz seiner Länge fesselt das Buch ungemein, auch wenn die Spannung stellenweise etwas nachlässt und... es macht Angst, rüttelt wach und lässt hoffen dass sich die Konsequenzen eines Peak Oil irgendwie vermeiden lassen. Der Peak Oil ist der Höhepunkt der weltweiten Ölförderung, ab diesem Zeitpunkt brechen die Ölförderquoten allerdings ein und mit ihr die gesamte moderne Zivilisation. Das Buch beginnt mit einer Rückblende, nachdem Markus Westermann auf der Flucht einen Autounfall erlitten hat, nachdem er wegen Diebstahl von Firmengeheimnissen im Wert von 100 Mrd. Dollar, Drogenkonsum und einem Mord gesucht wurde.
Schon immer hatte Markus Westermann den Traum Amerikaner zu werden und als er es endlich geschafft hat, zumindest für die Dauer eines Jobs als Lokalisator für geraume Zeit in die USA zu reisen, sieht er seine Chance gekommen. Bei Lakeside und Rowe Inc. hat er 6 Monate Zeit um seinen American Dream umzusetzen, die Chance sind gering, doch Mark S. Westman ist perfekt vorbereitet. Werner und seine Freundin Dorothea (Markus Schwester) entscheiden sich unterdessen für einen Hauskauf, der nur einen kleinen Makel hat, die Ölheizung, weshalb sie hoffen, dass sich der Ölpreis in nächster Zeit nicht erhöhen wird. In den USA begegnet Mark dem Österreicher Karl Walter Block, der einen Vortrag an der University of Chicago halten soll. Der unscheinbare Mann hat eine einzigartige Gabe, er besitzt einen sechsten Sinn für Öl und kann Quellen finden, die sich selbst Experten nicht offenbaren würden. Er und Mark wollen zusammenarbeiten und treten mit der Behauptung an die Öffentlichkeit für die nächsten 1000 Jahre Öl finden zu können. Die Märkte reagieren sofort, eine Renaissance des Öl-Zeitalters steht kurz bevor und daran können auch problematische Entwicklungen in Saudi-Arabien nichts mehr ändern...
Mit Ausgebrannt hat Andreas Eschbach ein erschreckend prophetisches Szenario geschaffen, das es selbst auf 750 Seiten schafft zu fesseln. In Rückblenden vermittelt Ausgebrannt zudem die Geschichte des Öls und erzählt die Familiengeschichte der Westermanns. Zunächst beginnt Ausgebrannt etwas schleppend und man braucht an die 100 Seiten bis man sich an die vielen Rückblenden und Handlungsstränge gewöhnt hat, aber ab dann erkennt man die Qualitäten dieses Werks. Keine Handlungsebene kommt zu kurz, die Charaktere wirken glaubwürdig und erinnern an einen der besseren Fernsehmehrteiler die das deutsche Privatfernsehen zu bieten hat. Schriftstellerisch gekonnt umgesetzt, das muss man dem Autor schon lassen. Auch wenn ich bezweifeln möchte, dass manche der im Buch vorgestellten Konzepte wirklich funktionieren, hat sich Andreas Eschbach große Mühe gegeben, seine Handlung logisch aufzubauen. So wird die grüne Wirtschaft durch den neuen Öl-Boom in eine Krise gestürzt, welche spätere Entwicklungen begünstigt und auch auf geografische, wie kulturelle Eigenheiten wird einigermaßen gut eingegangen, auch wenn Kremsmünster (S. 151) keine Stadt sondern eine Marktgemeinde ist und der Dialekt Karl Blocks einem amüsanten Klischee entsprungen scheint.
Fazit:
Solide gemacht, trotz vieler Handlungsstränge spannend bis zum Schluss und fähig zum Nachdenken anzuregen.
"Die Erdöl/gas- Vorkommen auf der Erde sind endlich" - eine Binsenwahrheit, die wir alle irgendwo abgespeichert haben, die uns aber, so lange sie unseren Alltag nicht tangiert, nicht weiter aufregt. Sollte sie aber! Das Ende des Erdöls ist in der Vergangenheit zu den verschiedensten Daten prognostiziert worden und hat sich zu unserem Glück immer weiter in die Zukunft verlagert. Die Tatsache bleibt, dass es ein Ende geben wird und wir werden nicht darauf vorbereitet sein.
Andreas Eschbachs Roman beschäftigt sich noch nicht einmal mit dem Ende, sondern "nur" mit einer Reduzierung des Ölflusses, wie wir das realiter schon in der Ölkrise Anfang der 1970er Jahre erlebt haben. Auch wenn wir uns jetzt eher vergnüglich an die "Sonntagsfahrverbote" erinnern, war die Stimmung damals panisch, weil keiner auf eine solche Situation vorbereitet war.
Eschbach beleuchtet die verschiedensten Aspekte einer Verknappung des Angebots an Erdöl und die damit verbundene Preiserhöhung. Er tut das rückschauend und visionar, aber grundsätzlich mit einer deutlichen Sprache, denn Ölpolitik ist Machtpolitik und man darf sich nicht scheuen, das Kind beim Namen zu nennen. Deshalb spielt Eschbachs Roman auch im Land des weltweit größten Energieverschwenders, in den USA und dessen gelehrigsten Schülers, Deutschland.
Das hört sich bisher nach einem interessanten Sachbuch an, aber Eschbach hat sein Anliegen in ein ansprechendes Gewand gekleidet. Kein Endzeitactionreisser, sondern eine gut konstruierte Geschichte - ein bisschen Road Novel, ein bisschen Großmannssucht, ein bisschen deutsche Provinzialität, ein bisschen Lovestory - insgesamt eine ausgewogene Mischung, die gegen Ende leider wegen des Harmoniebedürfnisses des Autors zu viele unglaubwürdige Zugeständnisse macht.
Das ist spannende Unterhaltung mit hohem Anspruch. 85 Grad
Im Grunde, eines der interessantesten und wichtigsten Themen unserer Zeit. Man stelle sich vor: Durch viel zu schnellen Abbau der Ölreserven durch die Saudis kommt es zu verhängnisvollen geologischen Veränderungen bei den Saudi Arabischen Ölfeldern. Die Folge: Von heute auf morgen brechen die wichtigsten Ölfelder zusammen, die Ausbeute verringert sich dramatisch schnell. Der Ölpreis steigt innerhalb kürzester Zeit auf über vier, fünf Euro pro Barrel. Da braucht es keinen Krieg, keine Terroranschläge. Die Welt, so wie wir sie kennen, bricht zusammen. Der Untergang des Abendlandes.
Nahezu alle Industrien hängen innerhalb der Wertschöpfungskette irgendwo vom Öl – genauer: von einem wirtschaftlichen Ölpreis - ab. Das Öl kriegt sie alle, wenn nicht bei der Produktion dann bei Transport und Distribution von Gütern und Leistungen. In so einem Szenario heißt das: Jobs? Entweder gibt es sie nicht mehr oder sie sind zu weit weg. Automobilproduktion? Lachhaft. Lebensmittel? Zu teuer da Öl in der Produktion (z.B. Verpackung) enthalten ist. Oder weil die Produkte zu den Lebensmittelläden transportiert werden müssen. Oder weil wir mit Autos erst mal zu den Supermärkten kommen müssen. Kleidung? Das Gleiche. Maschinenbau? Das Gleiche. Dienstleistungen? Das Gleiche. Infrastruktur? Das Gleiche. Energie? Fangen wir gar nicht erst an. Und so weiter. Das Ende des Abendlandes. Nach ca. 750 Seiten ist die Erde technisch und wirtschaftlich zurückgeworfen auf einen Stand von, sagen wir mal, 1870. Und das mit einer X-fachen Bevölkerungsdichte. Der Untergang des Abendlandes. Selten hat ein Romanautor unsere Abhängigkeit vom Öl so konsequent geschildert.
Schade, dass es dennoch ein nur mittelmäßiger Roman geworden ist. Das liegt an der eigentlichen Geschichte: Markus Westermann, ein junger Schnösel, kommt nach Amerika, um Karriere im American Way of Life zu machen, reich zu werden und so weiter. Zufällig trifft er Carl Walter Block, einen verschrobenen alten Österreicher, der eine revolutionäre Methode zur Erdölexploration entdeckt haben will. Die beiden gründen ein Unternehmen, finden einen Private Equity Investor und ab geht die Post: Börsengang, Optionen, viel spekulatives Geld. Als das Ganze dann nicht funktioniert, ist der Kater groß.
Sehen wir mal ganz davon ab, daß kein noch so verrückter Private Equity Investor Geld in so eine Black Box von Geschäftsidee stecken würde. Das eigentliche Problem des Romans: Der Leser nimmt nicht wirklich Anteil an dieser Geschichte, ihr Held Markus Westermann bleibt blass, eine eingeschobene Lovestory konstruiert. Richtige Bösewichter gibt es eigentlich auch nicht: Der CIA und die Saudis handeln dubios bis kriminell – das haut uns nicht vom Hocker. Dass es unter ihnen auch ehrliche und kluge Menschen gibt haben wir auch schon vorher geahnt. Auch lesen sich viele wirtschaftliche und politische Diskussionen im Buch flach wie aus TV Talkshows.
Insgesamt Mittelmaß. Schade bei der Ausgangslage.
Spannend gestartet und als "Flop" gelandet. Was hätte aus dieser Sory werden können. wenn nciht die ständigen Rückblicke gewesen wären. Auf einen bedrückenden Ausblick auf die öllose Zukunft vermisse ich Perspektiven und seien diese auch noch so fiktiv oder deprimierend. So taugt dieses Buch in meinen Augen nur zur Urlaubslektüre.
Das Buch beginnt vielversprechend mit einer spannenden und aktuellen Thematik, schneller Handlung und interessanten Zeitsprüngen mit historischem und aktuellem Wissen. Der erste Teil des Buches liest sich entsprechend gut und Thriller-Elemente und eine gute Story lassen einen das Buch kaum weglegen. Wäre das Buch nach Teil 1 zu Ende, hätte es meinen vollen Fürspruch, abgesehen von ein paar doch sehr unrealistischen Gegebenheiten ( z.B. Einladung der Firmenchefs einer frisch gegründeten 2-Mann-Firma beim Präsidenten der USA zur Rettung der Welt). Doch was dann in Teil 2 folgt, ist langweiliges, spannungsloses In-die-Länge-Ziehen des Romans. Der Autor verliert leider komplett den roten Faden. Da passt nichts mehr zusammen: die Story ist flau, die düsteren Szenarien überspitzt und fast schon amüsant, aber alles ohne jegliche Spannung. Hab mich durch die letzten 100 Seiten durchgekämpft und war froh, dass das Buch sein vorhersehbares Ende fand. Schade!
Wahnsinnig spannend und sehr überzeugend geschrieben. Dabei auch sehr zeitnah. Habe das Buch förmlich verschlungen, die Charaktere sind klar gezeichnet, so dass man nicht den Faden verliert. Das ganze nimmt ein überraschendes Ende. Wer glaubt, den Ausgang zu kennen, wird eines besseren belehrt. Mein Tipp: Lesenswert
Mit „Ausgebrannt“ ist Andreas Eschbach ein super guter Roman gelungen. Eschbachs Fähigkeit, ein vielschichtiges und für den Laien schwer durchschaubares Thema absolut verständlich aufzuarbeiten, kommt in diesem Buch wieder voll zum Tragen. Dabei packt er das Ganze auch noch in eine spannende Story, in der stimmige Charaktere agieren.
Trotz Zeitsprüngen und unterschiedlichen Handlungssträngen geht der Gesamtzusammenhang und die Verständlichkeit der Geschichte für den Leser nie verloren.
Die von vielen Rezensenten bemängelte Sprache hat mich in keiner Weise gestört. Ich weiß eine poetische, bilderreiche Sprache durchaus zu schätzen, kann aber bei Thrillern auch gut darauf verzichten, wenn die Geschichte so gut und leicht lesbar ist wie diese.
Ich habe während der Lektüre mehrmals versucht, Inhalte und Ansichten des Buches mit anderen zu diskutieren, was ein Zeichen ist, dass es Eschbach gelungen ist Gedanken und Überlegungen anzustoßen. Ist es nicht genau das, was ein Wissenschaftsthriller will? Also, Ziel erreicht!
Keiner kann schwierige Sachverhalte so spannend verpacken wie Andreas Eschbach.
"Ausgebrannt" ist kein herkömmlicher Thriller, sondern ein sehr gut geschriebener und informativer Unterhaltungsroman mit einem im wahrsten Sinne des Wortes brandaktuellen Thema.
Andreas Eschbach, bekannt dafür sich ungewöhnlicher Themen anzunehmen, beschreibt in seinem neuen Roman das Ende des Erdölzeitalters.
Der neue Roman von Andreas Eschbach könnte zu keiner Zeit aktueller sein, als genau jetzt im hier und heute. Vor allem beeindruckt die mit kühler Distanz geschilderte Allmacht der Wirtschafts- und Finanzwelt, in der der kleine Protagonist Markus nicht nur ein Rädchen werden will.
Auf dass so viele Menschen wie möglich zu demselben Schluss gelangen wie einige der Protagonisten des Romans: Selbst denken - und handeln!
Endlich mal ein Buch, dass realistisch die Entwicklung der Menschheit nach dem Öl darstellt.
Sicherlich wurden nicht alle Faktoren berücksichtigt, teilweise über- u. untertrieben, dennoch zeigt AE eine Zukunft, die die Menschen auf den "Boden der Tatsachen" zurückholt.
Es gibt sicher ein paar Längen und einige Zufälle, über die kann man jedoch getrost hinwegsehen.
Wie bei "Der letzte seiner Art" schafft es Eschbach, aus einem vermeintlich ausgelutschten Thema ein tolles Buch zu machen, mit neuen Blickwinkeln und interessanten Aspekten.
Unbedingt lesenswert und weiterzuempfehlen
95°
AE, weiter so
Letztlich bleibt von diesem Buch ein nachdenklicher Beigeschmack! Und das ist AE einfach bestens gelungen! Fakt ist doch, dass das Öl versiegen wird! Wann ist dabei vollkommen irrelevant. Die Geschichte bleibt für mich auch bis zum Ende spannend.
Es bleibt eine Aussage, die dieses Buch zur Pflicht für jeden Macht, der verstanden hat oder Verstehen will, dass die Menschheit an ihrem eigenen Egoismus zu Grunde gehen wird!
Ein guter Roman!
Die Problematik der versiegenden Ölquellen wird sehr anschaulich dargestellt. Die Protagonisten der Handlung geben den Konflikt zwischen "altem Leben im Überfluss" und der nun auf die aufs wesentlichen reduzierten Möglichkeiten im "Nach-Öl-Zeitalter"sehr plastisch wieder.
Auch wenn die Idee der plötzlich und absolut versiegenden Ölversorgung nicht ganz plausibel erscheint, so kann die Folge der daraus enstehenden Panik durchaus möglich sein!
Was manchem Leser als "Längen" erscheint, dient doch in erster Linie der Atmosphäre, die meines Erachtens dicht und fein gesponnen
wirkt.
Selten hat mich ein Roman so nachdenklich gemacht!
Das Buch sollte Pflichtlektüre in den Schulen werden!!
Wir alle sollten in Hinblick auf den Verbrauch der fossilen Brennstoffe
unsere Umgehensweise damit überdenken!
Alternativen sollten doch erheblich mehr überdacht und erforscht werden!
Auch wenn die Ölvorräte noch länger als im Roman reichen werden, irgendwann ist " ENDE" !!!!
Besser ist, wir denken schon heute über sinnvolle Alternativen nach!
Eventuell bin ich als Nichtautofahrer einfach nicht die Zeilgruppe.
Mag sein.Das Buch ist sicherlich gut geschrieben,krankt aber an den langatmigen Beschreibungen + dem doch sehr vorhersehbaren Ende.Eschbach bleibt für mich einer der überschätztesten dt Autoren,und konnte mich auch hiermit nicht überzeugen.
40 %.
Das Ganze ist nicht so gut wie die Summe seiner Teile
Die Frage was ist wenn das Öl versiegt ist ja von einiger Bedeutung.
Ähnlich wie Crichton schreibt auch Eschbach eine eher gedrechselte Handlung um die herum er seine Überlegungen und Rechercheresultate anordnet.
Da gelingen ihm eindrucksvolle Szenarien die darlegen was ein Versiegen des Öls für alle und auch den Einzelnen bedeuten würde.
Dafür ist das Buch unbedingt lesenswert trotz seiner Schwächen.
Zuerst mal ist die stetig sich hinziehende Verarmung der Welt schon reichlich deprimierend zu lesen. Dann merkt man verschiedenen Handlungswendungen durchaus an, dass sie da stehen um Thesen zu illustrieren.
Insofern erinnert mich da Buch vom Stil her ein wenig an die Haarteppichknüpfer.
Ich habe mit Ungeduld auf das Buch gewartet, und nach dem Flop "Der Nobelpreis" hatte ich jetzt doch endlich wieder hohe Erwartungen an ein Eschbach-Buch. Die ersten zweihundert Seiten sind auch spannend, fast Thrillerhaft. Aber irgendwann verliert sich Eschbach in endlosen Erklärungen. Mal steigt die Spannung, doch dann herrscht wieder langes Gähnen. Irgendwie scheint mir, dem Autor war nicht so recht klar, welche Richtung die Geschichte denn jetzt nehmen soll. Herr Eschbach verliert sich im Alltäglichen. Die letzten ca. hundert Seiten nerven eigentlich nur noch, und man ist froh, die über siebenhundert Seiten endlich geschafft zu haben. Das Buch ist besser als "Nobelpreis", aber Eschbach hat seine alte Form (Jesus Video, Solarstation) bisher nicht wieder gefunden. Eigentlich schade...