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Verena Wolf
Ein neuer Held ist geboren!

Buch-Rezension von Verena Wolf Mai 2007

Wer beim Stichwort  Indien zuerst an die Schmachtfetzen Bollywoods oder gewiefte Programmierer denkt, sollte ab sofort auch Fantasy als Assoziation haben, denn mit Samit Basu und seinem Debut ";Der letzte Held"; ist ein neuer Stern am Fantasy-Himmel aufgegangen.

Vor zwei Jahrhunderten wurde der düstere Raksha und dunkle Magier Danh-Gem besiegt und mit ihm verschwand ein Großteil der Magie, die Drachen und auch das geheimnisvolle Volk der Ravianer. Aber Danh-Gem hinterließ - klar - eine Prophezeiung, dass er in genau 200 Jahren zurückkehren werde. Und wirklich, das magische Niveau steigt schlagartig an, Fabelwesen erscheinen wieder, man muss sich gegen das Böse wappnen. In der Prophezeiung stand glücklicherweise auch, dass nur ein wahrer held sich im entgegenstellen kann. Doch woher nehmen, wenn sogar die traditionelle Heldenschule nur noch Bürokraten und Schätzlieschen hervorbringt?

Ein Held muss her!

Kurzerhand beschließt man - nachdem zwei andere Heldenkandidaten unschön ums Leben kamen, dass der naive Prinz Asvin der neue letzte Held ist. Er wird DSDS-mäßig unter die Fittiche genommen, lernt auf einer magischen Insel kämpfen und echtes Heldentum. Ihm zur Seite stehen die spitzzüngige, clevere Zauberin Maya und einige sehr schräge Wesen, wie Zentauren, der zwerggroße Lehrer Gaam und das Killer-Kaninchen Stahl-Bunz, das zu seinem großen Leid von Asvin nur Fluffi genannt wird.

Allerdings gibt es auch noch den geheimnisvollen jungen Kirin, in dem plötzlich seltsame Kräfte erwachen und der ein altes Buch findet, das zu ihm spricht und offensichtlich Beweis ist, dass er der letzte Ravianer ist, das alte Volk der Magier, die damals Danh-Gem bezwang. Aber wer ist der starke monsterhafte Paschan ";Stachel"; wirklich, der neben Maya sein bester Freund ist?

Wer ist wer?

Ist Asvin wirklich der prophezeite Retter und ist wirklich so klar, wer auf welcher Seite steht und wer ist gut und wer ist böse? Erst einmal - und das ist das wirklich tolle - ist das Buch eine Achterbahnfahrt durch einen atemberaubenden Mix von indischer Mythologie, guter Fantasy und klasse Dialogen. Verräterische Krähen, Assassinen fliegende Teppiche, Zauberspiegel, Dschinn, Fantasywesen und viel Humor, alles findet sich hier perfekt gemischt.

Und die Story - und das ist das Geheimnis der Geschichte - scheint nur auf den ersten Blick klar. Genauso wie den beteiligten wird der Leser immer wieder durch die plötzlichen Wendungen und Erkenntnisse überrascht, erst nach und nach fügen sich die verschiedenen Splitter zu einem ganzen Bild und schon lange verwischen die Grenzen von Gut und Böse. Am Anfang wird einem eine ganze Flut von verschiedenen - neuen - Kreaturen und Völkern um die Ohren gehauen, aber recht schnell findet man sich in diesem vielfältigen Universum dann doch ausgezeichnet zurecht. Nur die für Europäer exotischen Namen sind zum Teil recht schwer zu merken. Samit Basu wird oft als indischer Terry Pratchett bezeichnet, aber das Buch einfach der Funny-Fantasy zuzuordnen würde viel zu kurz greifen. Die 512 Seiten sind höchst amüsant, unterhaltsam, aber auch voller intelligenter Kniffe und lustiger Überraschungen. Es macht einfach Spaß zu lesen und der Showdown lässt nichts zu wünschen übrig. Wer wirklich der wahre prophezeite Retter ist und wer der Vernichter der Welt hält einen bis zum Schluss in Atem. Ein wahnsinnig tolles Debut, das man nicht schnell vergisst!

Der letzte Held

Der letzte Held

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Letzte Kommentare:
05.02.2015 16:20:51
Elachu

Auf das Buch wurde ich vorallem durch zwei Dinge aufmerksam. Zum einen das sehr exotische Cover und zum anderen der Vergleich mit Pratchett. Man ist es gewohnt, dass viele Autoren ihre Werke an Tolkien oder mittlerweile auch an Glukhovsky (Metro 2033) anlehnen, aber Pratchett war mir bisher neu gewesen. Von daher war die Erwartung genauso hoch wie die Neugierde. Zu sagen, dass er der indische Terry Pratchett ist, finde ich im nachhinein zwar etwas hochgegriffen, doch wenn man endlich damit aufgehört hat ihn mit Pratchett zu vergleichen, ist er wirklich lesenswert.

Basu entführt uns in eine Welt der orientalischen Märchen- und Mythengestalten und lässt es sich nicht nehmen, das ein oder andere berühmte Werk aus dem Fantasybereich oder dem Marveluniversum auf eine sehr freundliche und liebenswerte Art und Weise auf den Arm zu nehmen. Selbst das berühmte Fantasy Onlinespiel World of Warcraft bleibt nicht verschont. Natürlich wird nichts direkt genannt, aber es ist sehr leicht zu erraten.
Die mächtigste Stadt auf seiner Geschnittenen-Orangen-Welt ist Kol, die in vielen Hinsichten die indische Version von Ankh-Morpok ist. Das lässt sich einfach nicht leugnen und machte es mir am Anfang schwer, um das Ganze als eigenständiges Werk zu sehen und nicht als ein schlechter Abklatsch. Ich würde allerdings nicht so weit gehen und das ganze wütend als Plagiat brandtmarken. Dafür ist es einfach zu offensichtlich angedeutet, woher es kommt.

Die Geschichte selbst ist eine klassische Heldengeschichte. Auch die indischen Autoren lassen ihre Helden anscheinend gerne auf traditionelle Art und Weise heroisch leiden. Das Gute gegen das Böse, wobei das Böse im Auge des jeweiligen Betrachters liegt. Man verfolgt die Geschehnisse nämlich sowohl aus der Sicht der vermeintlich Guten, als auch der vermeintlich Bösen.

Bei den Helden und den diversen Nebencharakteren hat Basu in meinen Augen solide Arbeit geleistet. Viele haben mir sehr gut gefallen, und vorallem Kirin und vorallem sein treuer Paschan (= Troll) Stachel habe ich mit der Zeit richtig lieb gewonnen. Leider kann Basu aber auch genauso gut nervige und eher unsympathische Charaktere erschaffen und deshalb gibt es bei den "Guten" nur einen einzigen Charakter, der mich nicht genervt hat und den ich nicht mindestens zweimal den Tod durch irgendein Ungeheuer gewünscht habe.
Für europäische (und gerade deutsche Zungen) sind die Eigen- wie auch Ortsnamen wahrscheinlich ein graus. Aber sein wir mal ganz ehrlich, wer sich an sowas stört, der sollte schlicht und einfach die Finger von Autoren lassen, die nicht aus Deutschland, England oder Amerika kommen.

Wer von Samit Basu nun also eine Satire a la Pratchett erwartet, dem rate ich von dem Buch entweder komplett ab oder empfehle, so unvoreingenommen wie möglich an dieses Buch heranzugehen. Wer aber Heldengeschichten mag, die unterhalten anstatt kritisch sein sollen, dem wird das Buch gefallen. Von mir bekommt das Buch 82 Punkte, denn es hat mich unterhalten, verzaubert und oft auch zum lachen gebracht.

26.07.2008 17:13:48
Kristian Biester

Das Buch ist einfach nur weiterzuempfehlen (vorallem für Terry Pretchett Fans). Es finden sich zwar viele gleichheiten zur Scheibenwelt doch das stört nur anfangs, den dieses Buch nimmt ähnlich skurille Züge an doch in eine ganz andere fabelhafte Art. Allein die drei Hauptcharaktere sind auf das selbe Nivau zu stellen wie Rincewind, Karotte und Mumm. Also für jeden Fan von nicht klassischen Helden- und Drachentötergeschichten ran an "Der letzte Held" es lohnt sich auf jeden Fall.

11.04.2008 10:23:21
Kash

Sehr gut geschrieben.Das Buch ist wie ein Bollywood Massala Film. Aus vielen verschiedene Quellen geschöpft und ein neues schönes Werk daraus erstellt.
Es fehlt leider eine Namen- und Begriffserklärungsliste im Buch. Um die Begriffe aus dem Ramajana zu verstehen empfehle ich das Buch "DER PRINZ VON AYODHYA" von Ashok K. Banker.
Sehr lesenswert!

03.02.2008 18:09:15
Nakama

Einfach genial. Die Persiflage von Heldenklischees und Mythen (man denke nur an das Rätsel der Sphinx) bringt wirklich immer Lacher und wenn man es schafft sie alle Namen zu merken, versteht man sogar das offene Ende, dass einen zweiten Teil ankündigt.
Unbedingt lesen!

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