Leser-Wertung
Zum Bewerten, einfach Säule klicken.
- Aktuelle Bewertung 91.3 von 100
- 1
- 2
- 3
- 4
- 5
- 6
- 7
- 8
- 9
- 10
- 11
- 12
- 13
- 14
- 15
- 16
- 17
- 18
- 19
- 20
- 21
- 22
- 23
- 24
- 25
- 26
- 27
- 28
- 29
- 30
- 31
- 32
- 33
- 34
- 35
- 36
- 37
- 38
- 39
- 40
- 41
- 42
- 43
- 44
- 45
- 46
- 47
- 48
- 49
- 50
- 51
- 52
- 53
- 54
- 55
- 56
- 57
- 58
- 59
- 60
- 61
- 62
- 63
- 64
- 65
- 66
- 67
- 68
- 69
- 70
- 71
- 72
- 73
- 74
- 75
- 76
- 77
- 78
- 79
- 80
- 81
- 82
- 83
- 84
- 85
- 86
- 87
- 88
- 89
- 90
- 91
- 92
- 93
- 94
- 95
- 96
- 97
- 98
- 99
- 100
V:5
W:{"1":0,"2":0,"3":0,"4":0,"5":0,"6":0,"7":0,"8":0,"9":0,"10":0,"11":0,"12":0,"13":0,"14":0,"15":0,"16":0,"17":0,"18":0,"19":0,"20":0,"21":0,"22":0,"23":0,"24":0,"25":0,"26":0,"27":0,"28":0,"29":0,"30":0,"31":0,"32":0,"33":0,"34":0,"35":0,"36":0,"37":0,"38":0,"39":0,"40":0,"41":0,"42":0,"43":0,"44":0,"45":0,"46":0,"47":0,"48":0,"49":0,"50":0,"51":0,"52":0,"53":0,"54":0,"55":0,"56":0,"57":0,"58":0,"59":0,"60":0,"61":0,"62":0,"63":0,"64":0,"65":0,"66":0,"67":0,"68":0,"69":0,"70":1,"71":0,"72":0,"73":0,"74":0,"75":0,"76":0,"77":0,"78":0,"79":0,"80":0,"81":0,"82":0,"83":0,"84":0,"85":0,"86":0,"87":0,"88":0,"89":0,"90":0,"91":0,"92":2,"93":0,"94":0,"95":0,"96":1,"97":0,"98":1,"99":0,"100":1}
Nach den beiden Kultbüchern Fool on the Hill und G.A.S. legt Matt Ruff einen neuen Roman vor. In »Ich und die anderen« geht es um die merkwürdige und manchmal schrecken erregende Landschaft der menschlichen Psyche. Mit großem Einfühlungsvermögen und schrägem Humor zeichnet Matt Ruff die Welt zweier verstörter junger Menschen, denen am Ende vielleicht doch geholfen werden kann. Mouse – eigentlich Penny – leidet unter einer seltsamen Persönlichkeitsstörung. Wann immer eine ihrer verschiedenen »Seelen« die Herrschaft über Leib und Geist gewinnt, kommt es zu einem Blackout – nur weiß sie das nicht. Andrew Gage, der junge Kollege bei Reality Factory, einer Firma, die sich mit virtueller Realität beschäftigt, erkennt, was mit ihr los ist: Er hat die gleiche Krankheit, nur hält er die Vielzahl seiner »Seelen« – den sexbesessenen Teenager Adam, die freundliche Tante Sam, den gewalttätigen Gideon, den ängstlichen kleinen Jake und viele andere mehr – dadurch in Schach, dass er in seinem Kopf ein Haus für sie alle eingerichtet hat. Andy versucht, Penny zu helfen, die von zwei bösartigen Personen in ihrem Kopf konkret bedroht wird, doch dadurch wird eine Kette von Ereignissen in Gang gesetzt, die an Andys tiefstes Geheimnis rühren und die Stabilität seines Seelenlebens gefährden.
Deine Meinung zu »Ich und die anderen«
Hier kannst Du einen Kommentar zu diesem Buch schreiben. Wir freuen uns auf Deine Meinungen. Ein fairer, respektvoller Umgang sollte selbstverständlich sein. Danke!
»Set This House In Order«, zu Deutsch »Ich und die Anderen« (2003) ist für mich vielleicht Ruffs bisher bester und beeindruckenster Roman. Der englische Untertitel lautet »A Romance of Souls«, und das ist wortwörtlich gemeint. Hier geht es um zwei Menschen, die an dem ›Multiplen Persönlichkeits Syndrom‹ leiden. Während Andy von seinem Zustand weiß und damit ganz passabel umzugehen gelernt hat, weiß die von Black-Outs geplagte Penny gar nichts davon, dass viele konkurrierende Teilpersönlichkeiten sich um ihren Körper kabbeln. Im Milieu der Seattle’schen New Economy begegnen sich Andy und Penny als Mitarbeiter einer IT-Spiele-Firma namens ›Virtuell Reality‹, und brechen später auf zu einem irrwitzigen Trip ins Herz der provinziellen USA und die Vergangenheits-Geheimnisse von Andys Seelenzertrümmerung zu ergründen. Obwohl dieses dritte Buch von Ruff meistens genauso verspielt und humorig wie seine beiden Vorgänger ist, mutet es seinen Lesern stellenweise gruselige Aspekte familiärer Grausamkeiten (sowas taugt nicht allen, aber ich habe hiermit gewarnt). Ruff bleibt aber anständig, da er keine Spektakelausbeutung mit dem Thema Kindesmißbrauch betreibt. Sehr angenehm und passend, dass »Ich und die anderen« nicht so wirr und trügerisch wie »G.A.S.«, sondern ehr optimistisch-romantischer wie »Fool…« ausklingt. Zudem ist es sprachlich und den dramaturgischen Fluß betreffend merklich ruhiger als seine beiden Vorgänger.
»Set This House In Order«, zu Deutsch »Ich und die Anderen« (2003) ist für mich vielleicht Ruffs bisher bester und beeindruckenster Roman. Der englische Untertitel lautet »A Romance of Souls«, und das ist wortwörtlich gemeint. Hier geht es um zwei Menschen, die an dem ›Multiplen Persönlichkeits Syndrom‹ leiden. Während Andy von seinem Zustand weiß und damit ganz passabel umzugehen gelernt hat, weiß die von Black-Outs geplagte Penny gar nichts davon, dass viele konkurrierende Teilpersönlichkeiten sich um ihren Körper kabbeln. Im Milieu der Seattle’schen New Economy begegnen sich Andy und Penny als Mitarbeiter einer IT-Spiele-Firma namens ›Virtuell Reality‹, und brechen später auf zu einem irrwitzigen Trip ins Herz der provinziellen USA und die Vergangenheits-Geheimnisse von Andys Seelenzertrümmerung zu ergründen. Obwohl dieses dritte Buch von Ruff meistens genauso verspielt und humorig wie seine beiden Vorgänger ist, mutet es seinen Lesern stellenweise gruselige Aspekte familiärer Grausamkeiten (sowas taugt nicht allen, aber ich habe hiermit gewarnt). Ruff bleibt aber anständig, da er keine Spektakelausbeutung mit dem Thema Kindesmißbrauch betreibt. Sehr angenehm und passend, dass »Ich und die anderen« nicht so wirr und trügerisch wie »G.A.S.«, sondern ehr optimistisch-romantischer wie »Fool…« ausklingt. Zudem ist es sprachlich und den dramaturgischen Fluß betreffend merklich ruhiger als seine beiden Vorgänger.
Bekannt wurde Matt Ruff mit seinem absurden Roman über die Stadtwerke, bevor er dann seine elfenhafte Geschichte über den „Fool on the Hill“ schrieb. Nach einer langen Pause ist dies nun sein neuster Roman, der zwar auch wieder einige sehr lustige Passagen enthält – aber wesentlich ernster und nachdenklicher ist, als die beiden vorhergehenden Werke.
Andy Gage wurde 1965 und kurz darauf seelisch durch den Missbrauch durch seinen Stiefvater – und das Wegsehen und –hören seiner Mutter – getötet. Seine Seele wurde aufgerissen und neue Seelen entstanden um mit der Situation fertig zu werden. Eine Multiple Persönlichkeitsstörung entwickelte sich und Andy bekommt verschiedene Persönlichkeiten für verschiedenartige Krisensituationen. Dies ist allerdings problematisch, denn einige dieser Seelen sind überaus unsoziale Personen und reiten Andy immer wieder in Schwierigkeiten, wobei die Vordergrundspersönlichkeit namens Andrew dabei des Öfteren gar nicht weiß, was genau vorgefallen ist. Warum man zum Beispiel neben einer bestimmten Person wach wird oder warum man schon wieder einen neuen Job hat. Dies geht so weiter, bis Andy mit Hilfe von Dr. Grey ein mentales Haus aufbaut, in dem jede Seele ihr eigenes Zimmer hat und das in einer klar definierten Landschaft von einer Vaterfigur namens Aaron verwaltet wird. Andrew übernimmt währenddessen den Umgang mit der Außenwelt. Die Arbeit mit Dr. Grey wird allerdings nie ganz zum Abschluss gebracht, da ein Schlaganfall der Behandelnden diese unterbricht. Und so brechen einige der Seele doch manchmal aus, wie zum Beispiel der unangenehme Teenager Adam, Jake, der ängstliche kleine Junge, Seferis, der Verteidiger und Gideon, der Rebell gegen alles, was durch di Schaffung des Hauses entstanden ist. Und noch einige andere. Und so findet sich Andy eines Morgens wieder arbeitslos und mit einem Job bei Julie Sivik, einer Frau mit höchst eigenen Problemen, die eine Virtual-Reality-Firma gegründet hat und Andy wegen seiner ganz eigenen Virtual Reality als Berater einstellt, womit sie auch ihr persönliches Helfersyndrom unterstützt.
Dieses Helfersyndrom spricht dann auch auf Penny Driver an, eine Programmiererin, die Julie in einem anderen Zusammenhang kennen lernt. Auch Penny leidet unter einer Multiplen Persönlichkeitsstörung, ohne dies allerdings zu wissen. Als Julie dies erkennt, beschließt sie, der jungen Frau einen Job zu geben, in der Hoffnung, dass Andy ihr helfen kann. Dass sie Andy zuvor nicht um Erlaubnis gefragt hat irritiert sie dabei nicht sonderlich und auf Andys Vorwürfe in diesem Zusammenhang reagiert sie auch sehr schnell sehr aggressiv. Durch Julie – und einige von Pennys Persönlichkeiten – unter Druck gesetzt, beschließt Andy schließlich, sich um die junge Frau zu kümmern. Und von diesem Moment an beginnt das Fundament seine eigenen virtuellen Hauses stark zu wackeln und er begegnet in sich selbst Persönlichkeiten, die ihm bis dahin noch gar nicht bewusst gewesen waren. Und so kommen beide MPS-Geschädigten in sehr gefährliche Situationen bis sie sich zu Andys Geburtsort begeben um dort einige fürchterliche Wahrheiten aus Andys Leben zu erfahren.
Spannend, durchdacht und ein Beweis dafür, dass man nicht immer sehr ähnliche Bücher schreiben muss um ein guter und erfolgreicher Autor zu sein.