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Frank A. Dudley
Zu viel Technik ist schlecht für den Charakter

Buch-Rezension von Frank A. Dudley Apr 2006

Was macht ein Buch zum Klassiker? Anerkanntermaßen die harmonische und vollendete Vereinigung genretypischer Merkmale, die auch nach langer Zeit noch Strahlkraft besitzen. Sind sich Kritiker und Leser darüber einig, kann ein Werk wegen seiner überragenden Bedeutung sogar Kultstatus erlangen. Larry Nivens ";Ringwelt"; wird seit seinem Erscheinen 1970 als Kult-Klassiker gehandelt, wird aber den Ansprüchen an stimulierende Science Fiction-Unterhaltung nicht wirklich gerecht.

Dabei ist die Besetzungsliste vielversprechend: Louis Wu ist ein 200jähriger Mensch, den in seiner Übersättigung nur noch das Extreme reizen kann, Nessus ist ein dreihufiger und zweiköpiger Puppetier, feige und manisch-depressiv, Kzin ist ein 2,50 Meter großes Raubkatzenwesen mit hohem Aggressionspotenzial, und Teela ist eine junge unerfahrene Frau mit einer erblichen Glückssträhne. Der Puppetier Nessus rekrutiert alle für eine geheimnisvolle Expedition in die Tiefen Alls, deren Ziel er nicht nennt. Lediglich seine Motivation teilt er der illustren Crew mit: Sein verschollenes Volk flieht bereits seit Jahrhunderten vor einer tödlichen Strahlungsfront, die nach einer Kettenreaktion von Supernovae am weit entfernten Rand der Galaxis entstand. Nessus wurde vom obersten Puppetier, dem sogenannten Hintersten, für die Expedition ausgewählt, weil er nicht ganz so feige ist, wie der Rest seiner Art. Mit einem quasi unzerstörbaren Raumschiff, dessen Antrieb Über-Lichtgeschwindigkeit ermöglicht, brechen sie auf.

Nach einem Zwischenstopp auf einem Puppetier-Planeten erreichen sie ihr Ziel, die – Ringwelt. Mit einem gigantischen Durchmesser von einer Million Meilen (fast viermal die Strecke Erde-Mond) beherbergt sie unvorstellbar große Kontinente, Ozeane, in die ein ganzer Planet passen würde und einen Berg so groß wie die Erde. Scheinbar ist diese Kunst-Welt jedoch verlassen, auf Signale antwortet niemand. Was jedoch noch funktioniert, ist die Meteoriten-Abwehr: sie erfasst das Raumschiff und bringt es zum Absturz. Die unverletzten Abenteurer beginnen mit der Erkundung des Artefakts und stoßen dabei auf eine in die Eisenzeit zurückgesunkene menschliche Kultur.

Kult, aber kein Klassiker

Der Unterhaltungswert von ";Ringwelt"; beginnt an dem Punkt extrem stark zu sinken, an dem er eigentlich deutlich ansteigen sollte: Mit der Entdeckung des künstlichen Ringplaneten. Dieser Übergang macht deutlich, dass Niven sich zu sehr auf die technologischen und physikalischen Aspekte seiner zweifellos guten Idee konzentriert hat. Setting wird hier mit Plot gleichgesetzt, doch weil die Ringwelt-Menschen mit Schwertern kämpfen und sich Niven beharrlich über die Erschaffer der überdimensionalen Raumstation ausschweigt, funktioniert die Gleichung "beeindruckende Technik = gute Geschichte"; noch viel weniger als sonst.

Neben den recht flach modellierten Persönlichkeiten der Hauptfiguren fällt eines ganz besonders auf: Das Fehlen jeglicher Spannung. Etwas, das Leser mitunter von einer guten Geschichte erwarten. Niven nutzt hauptsächlich konstruierte Zufälle oder das genetische Glück von Teela, um die Handlung voranzutreiben. Doch weil ";Ringwelt" als ernstzunehmende Science Fiction ausgewiesen ist, muten diese erzählerischen Tricks  an wie misslungene parodistische Elemente  oder völlig fehlplatzierte maskierte Fantasy-Magie.

Die Ringwelt-Idee an sich ist faszinierend, eine Faszination, die auch nach mehr als einem Vierteljahrhundert noch strahlt. Doch wie Charles Stross hat Niven 90 Prozent seiner Energie in die Erläuterung verschiedener physikalischer Prinzipien gesteckt und nur zehn Prozent in die Entwicklung einer ebenso faszinierenden Rahmenhandlung. Und das sollte ein echter Klassiker eigentlich liefern.

Ringwelt

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Letzte Kommentare:
12.07.2014 09:20:35
Michael Zöllner

Liebe Leserin meines Textes,
Lieber Leser meines Textes,
Ihnen wird auffallen das meine Rechtschreibstörung dem Rechtschreibprogramm noch teilweise überlegen ist. Dies sollte Sie beruhigen. Denn es ist einer der Beweise dafür, dass die Maschinen uns noch nicht überlegen sind und wir uns über die Diktatur des Dudens erheben können. Nichts desto trotz, hoffe ich meine Worte in eine für Sie verständliche Reinfolge und Zeichensetzung gebracht zu haben.

Nun zur Ringwelt. Sie werden merken das ich die Rezessionen bzw. Beurteilungen anderer Leser auf dieser Seite gelesen habe.

Mir gefällt gerade der Umstand das vieles ungeklärt bleibt. Es ist oft eine Schwäche der SF, dass ein Autor eine Komplex Welt auf einen Punkt bringen möchte. Das ist leider oft der Punkt an dem mit vollziehbare Entwicklung und glaubhafte Handlung erlöschen oder exzessiv werden.

Larry Niven Liefert seine Figuren einer solchen Komplexen Welt aus, ohne die Handlung zu einem solchen Punkt zu führen. Selbst die Figuren die das Schicksal der ganzen Welt (Ringwelt) beeinflussen stehen nicht über den Zusammenhängen. Andere SF Figuren tun dies bis zu einer fast halbgöttlichen bzw. sogar göttlichen Überlegenheit.

Hier sind Menschen einer kaum fassbaren Welt in einer Zeit die wir nicht kennen ausgeliefert. Ihre Handlungen sind dem Erfassen ihrer Umwelt und dem Überleben in dieser Umwelt gewidmet. Uns als Lesern und Leserinnen vermitteln Sie Bilder und Eindrücke.

Es ist wie mit den historischen Figuren. Wir können ihre Handlungen als Fakten der Geschichtsschreibung erfassen. Es gibt Zeugnisse über ihre Gedanken zu besonderen Situationen. Aber Sie offenbaren sich nicht ganz. Sie können uns also überraschen. Und vieles interpretieren wir nach unseren eignen Vorlieben oder schließen uns einer Meinung an.

Und mach mal stehen wir einfach vor einer Spekulation oder einem Bericht
und kennen die wirklichen/wirksamen Zusammenhänge nicht.

Ja!.. Es gibt Stellen an denen sich Niven darauf verlässt, das der Leser bzw. die Leserin die Fäden zusammenführt. So erklärt sich manches schnelles Ende in seinem Gesamtwerk. Es gibt sogar Kurzgeschichten in denen Niven den Leser recht unvermittelt vom Ende zurückdenken lässt, wie dieses Ende zu der Geschichte passt. Oder zumindest dazu die Möglichkeit gibt.

Flache Charaktere sind eine beliebte Aussage wenn der Autor nicht ständig eine direkte Innensicht formuliert. Was aber ist Interessanter an einer bis ins letzte erklärten Figur die der Leser besser Kennt als die Figur sich selbst kennen könnte.

Nivens Figuren lernen wir in verschiedenen Situationen kennen. Die Erforscher der Ringwelt sind für mich wie die widerstreitenden Gefühle und Emotionen zu denen ein einzelner Mensch in einer solchen Lage fähig wäre.
Es sind also die Mittel der Spaltung und Überhöhung.

Raubtierhafte, Diplomatische, Angstneurotische und Glückskindliche Verhaltensweisen werden hier ebene auf Wesen aufgeteilt, die schon von ihrer Anlage her dieses Grundausrichtungen haben. Die Handlung und die Reaktionen auf einander erklären die Charaktere.
Es hat sogar einen Gewissen Humor wenn ein Gedanke den der Leser fast zwangsläufig in einem Buch haben musste, in einem anderen aufgegriffen wird. Hier ist das deutlichste Beispiel die Vernichtung einer Stadt durch den Draht, an dessen Anfang oder Ende(?) sich das improvisierte Rettungsfahrzeug der Expedition befindet.

Wer gerne beim Lesen innehält um nachzusinnen findet in den beiden ersten Ringweltromanen viel Stoff. Stoff zum Erwägen und Philosophieren. Die Fragen nach dem Züchten von Glück und dem Einfluss solcher Versuche, auf das Schicksal wird durchgehalten. Durchgehalten und durchgespielt! Wenn Ringweltleser ins Gespräch kommen kann dies Stundenlangen Gedankenaustausch zur Folge haben.

Die Ringwelt berührt Fragen die wir auch im Jetzt und Hier nicht beantworten. Sie deutet an das die Fragen sich immer wieder stellen werden.
Egal in welcher Welt und in welcher Zeit. Es sind Schlaglichter und Blickwinkel. Und dies ist das plötzliche Ende meiner schriftlichen Ausführung zu dem Buch.

30.01.2014 19:26:19
facingagun

Ich muss Frank Dudley recht geben. In allen Punkten.

Dass das Auffinden eines fremden Artefakts eine spannende Story bieten kann, beweist Clarke in "Rendezvous mit 31/439 ". Ebenfalls sehr an der Technik orientiert, ebenfalls etwas schwach in der Charakterzeichnung … Trotzdem spannend.
Die Grundidee der Ringwelt ist phantastisch! Und dann kommt dabei so etwas Unausgegorenes heraus. Jedes mal wenn die Gestrandeten eine Entdeckung machen steigt die Spannung, nur um sich dann wieder in nichts aufzulösen, weil die Truppe einfach desinteressiert weiterzieht. Da werden ständig Spuren einer alten Zivilisation entdeckt, verlassene Städte oder sogar Nachfahren, die sich technisch zurückentwickelt haben, die hohe Technologie ihrer Vorfahren "verlernten". Alles wird lustlos abgehakt, mit ein paar kurzen Sätzen abgetan, lieblos erklärt (wenn überhaupt). Larry Niven erschafft eine großartige Grundidee, nur um sie dann selbst zu pulverisieren. Der Schluss kommt so plötzlich, schnell zusammengestrickt, das wars. Ärgerlich.

Ich hoffe, die geplante Mini-Serie auf Syfy holt da mehr raus. Die Ringwelt hält genug Stoff bereit, um mit "Game of Thrones" mitzuhalten.

28.12.2013 01:17:57
Hans-Peter

Mir scheint, Herr Dudley hat weder "Ringwelt", noch den Begriff SCIENCE Fiction verstanden.
Denn genau das ist "Ringwelt": SCIENCE Fiction, indem Niven eine - nach unseren heutigen wissenschaftlichen Erkenntnissen - mögliche Welt und ihre Erforschung beschreibt.
Die Faszination - der sense of wonder - ergibt sich aus den technisch-physikalischen Problemen und deren Lösung und der sich ergebenden denkbaren sozialen und biologischen Entwicklung dortiger Lebensformen.
Ich finde diese Spekulation spannend genug!
(BTW: Soweit ich weiß fliehen die Puppeteers vor der Explosion des galaktischen Kerns, nicht vor einer Supernovakettenreaktion am Galaxisrand!)

02.03.2012 21:20:53
Beverly

Die Rezension mit einer vernichtenden Bewertung von 40 Punkten kann ich mir nur dadurch erklären, dass Herr Dudley alles ausblendete, worin "Ringwelt" stark ist und die Dinge suchte, für die Niven auch in seinen besten Büchern nicht der richtige Autor ist. In "Ringwelt" verbindet Niven einen eigenständigen Weltentwurf mit einer tollen Idee und genug spannender Handlung, damit das Buch interessant wird.

09.07.2011 19:55:30
Stephan Götz

Es ist mittlerweile über zehn Jahre her, dass ich "Ringwelt" zum letzten Mal gelesen habe. Dieser Roman gehört zu den wenigen Werken, die in mir ein Kribbeln auslösen, wenn ich die Handlung in meinem schon etwas lückenhaften Gedächtnis wieder Revue passieren lasse. Dann kommt in mir das auf, was Martin Ott vortrefflich auf den Punkt gebracht hat: "...das fremdartige Gefühl, des Unwirklichen, das Science Fiction eigentlich erst lesenswert macht..." - Ein wahres Highlight der Science Fiction Geschichte welches von jedem SF-Interessierten gelesen werden muss!

10.02.2010 17:22:22
Michael Haul

"Ringwelt" ist mit Sicherheit ein Klassiker der SF-Literatur, ob das Herrn Dudley nun gefällt oder nicht. Allein die ständigen Neuauflagen des Buches (in der SF selten genug!), beweist die Popularität des Romans. Und das hat Gründe: Der Roman fährt großartige technische Ideen auf und ist überdies höchst unterhaltsam und kurzweilig geschrieben.

Die Figuren haben vielleicht nicht genügend Tiefe, dafür sind sie mit wenigen Worten treffend charakterisiert, sodass sich sofort eine konkrete Vorstellung von ihnen einstellt. Diese Figuren sind symphatisch und werden wirklich lebendig! Auch das ist in SF-Romanen höchst selten.

Der Puppenspieler Nessus gehört zu den besten und einfallsreichsten Aliens, die mir je in einem SF-Roman begegnet sind. Und Humor hat dieser Roman auch! Mich begeistert seine Leichtfüßigkeit und Unbekümmertheit jedes Mal aufs Neue. All das trifft auf den Nachfolge-Roman "Ringwelt-Ingenieure" nur noch bedingt und auf den dritten Band "Ringwelt-Thron" leider gar nicht mehr zu.

Spannung stellt sich vor allem durch den sense of wonder ein, dem Staunen über diese gigantische Welt. Neugierig verfolgt man die Story, denn neben der Frage, wie es den Abenteurern ergeht, will man mehr über die Bewohner der Ringwelt erfahren.

Alles in allem ein großartiger SF-Roman, einer der besten, die ich kenne!

26.01.2010 04:14:02
martin ott

hallo
sehe ich ganz anders " Ringwelt ist meiner meinung nach sowol kult alsauch klassiker. Mag sein dass die Haupt -story ein wenig hinter den Technischen Finessen der Geschichte zurücksteht. Aber die sind derart überzeugen, dass sie einen in ihrer grüsse über die Geammte Geschichte regelrecht hinwegtrage( gilt allerdings nur für den ersten band).
Alleine die Puppenspieler- Rasse die doch mit ihrem höckergehirn. Drei beinen und zwei Köpfen und drei verschieden Geschlechtern Leben, fallen aus jedem noch so bekannten Science fiction- Schema heraus. Oder die Glückslotterie, oder die Spiegelblumen auf der Oberfläche der Ringwelt. Aber am faszinierensten ist natürlich die Ringwelt selbst in ihren Dimensionen vone 300 millionen Kilometern durchmesser und 1 million kilometern breite um eine Sonne herumgebaut; mann währe wirklich froh wenn die gängigen Sicencefiction Serien oder Filme sich ein wenig von diesem Buch abschauen würden und statt hollywood geballer ein wenig mehr auf Extreme Wissenschaft aufbauen würden. Eigentlich das was science ficton ausmacht. Da es sich bei der Expediton um ein forschungsuntgernehmen handelt, kann mann meinermeinung nach durchaus auf zu intensive ( Rosamunde- Pilcher )sozial bezihungen verzichten, somal die warscheinlich auf dauer ohnehin ermüden würden. Dagegen entfalten die Entdeckungen auf der Ringwelt oder auch auf dem fünferplaneten der Puppenspieler immer wieder diese Fremdartige Gefühl das Unwirklichen, das Sicence Fiction eigentlich erst lesenswert macht; dieses Irreale Feeling, das mann in den neuernen Enterprise Serien inzwischen schon wegen allzugrosser vertrautheit vermisst, ist es auch was den Roman "Rinwelt " Aussergewöhnlich zumindest zu einem der besten Science- Fiction der Literaturgeschichte macht.

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