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Carsten Kuhr
Kai Meyer auf den Spuren Sindbads

Buch-Rezension von Carsten Kuhr Feb 2009

Kai Mayer, Wunderwirker, Weltenschöpfer, charismatischer Wortschmied, hat einmal mehr das Füllhorn seiner Phantasie geöffnet, um seine Fans und Leser erneut mit einer neuen Handlungsbühne zu verzaubern. Die Zutaten kennen wir aus den Märchen aus tausendundeiner Nacht. Fliegende Teppiche, Dschinns, Kalifen und Zauberer, dazu gesellen sich fliegende Elfenbeinpferde, Kettenmagier, eine Attentäterin, in deren Adern Gift fließt und das ewige Meer der Wüste.

Erinnern wir uns zurück - die Dschinns rüsten, aufgerufen von ihrem Propheten dazu, die Menschen auszurotten. Die meisten der Städte und Kalifate sind bereits geschleift, die Bewohner ermordet oder in die Sklaverei verschleppt. Nur mehr Samarkand und Bagdad selbst trotzen den Horden der Dschinns und ihrer missbrauchten Kettenmagier.

Tarik und Sabatea haben es auf ihrem fliegenden Teppich bis nach Bagdad geschafft. Doch der Kalif ist todkrank und des Herrschens müde, sein Berater und Zauberer verfolgt eigene Pläne und die Suche nach den Gründen für den Krieg der Dschinns führt sie tief hinein in die Geheimnisse der Vergangenheit. Während sich die Horden der Dschinni aufmachen, die letzte menschliche Metropole anzugreifen und dem Erdboden gleich zu machen, wird Tarik offenbart, dass er allein dazu ausersehen ist, sich dem drohenden Untergang entgegenzustemmen.

Währenddessen hat sich sein Bruder den Sturmkönigen angeschlossen. Doch auch hier ist wahrlich nicht alles Gold, was glänzt. Zwar können die Krieger mit ihren Wirbelstürmen die Dschinns angreifen und erheblich dezimieren, doch zu welchem Preis. Die gefangen gehaltenen Menschen, willenlose Sklaven, werden zusammen mit ihren Herren ermordet. Inwieweit rechtfertigt der Krieg hier die Opfer, soll, ja muss man um des Sieges willen die unschuldigen Opfer in Kauf nehmen, und was unterscheidet die Freiheitskämpfer dann noch von den Aggressoren? Fragen, die sich nicht nur die Sturmkönige und Junis, sondern auch der Leser stellt. "Wenn Feinde einander immer ähnlicher werden, wer kämpft dann noch zurecht gegen wen?" (Seite 261).

Kai Meyer wieder auf philosophischen Pfaden

So mancher Leser wie Kritiker hat Kai Meyer im ersten Teil der Trilogie vorgeworfen, sein Augenmerk zu sehr auf die atemberaubende Action und die orientalische Kulisse gerichtet zu haben. Man wurde von den faszinierenden Bildern und Einfällen förmlich erschlagen, verlor sich in der düsteren Atmosphäre dieser uns so fremden Welt. Wo blieben das die philosophischen Einschübe, wo die Frage nach der Moral? In vorliegendem Roman nimmt Kai Meyer diese Frage auf, und beantwortet sie wortgewaltig und mit beeindruckender Intensität.

Auch in "Wunschkrieg" gibt es wieder rasante Actionszenen - wild rasen auf fliegenden Teppichen über Bagdad dahin, flüchten durch Katakomben und reiten auf Windhosen im Kampf gegen geflügelte Ungeheuer und magische Dschinns. Doch ungleich des Auftaktbandes rücken die Personen dieses Mal ins Zentrum der Aufmerksamkeit. Die Zeichnung der Protagonisten wird vertieft, ihre innere Zerrissenheit aufgezeigt und ihre Entwicklung dargestellt.

Dabei malt Meyer einmal mehr mit seinen Worten eindrucksvolle, teilweise ergreifend poetische Bilder. Das ist weit von der bunten Welt der Sindbad-Filme entfernt, das wirft ganz bewusst Fragen nach der Moral von Kriegen auf, von denen die Region ja auch in der Realität mehr als genug zu erdulden hatte. Wucherte er im Auftaktband noch mit seinen phantastischen Handlungsorten - ich erinnere nur an die hängenden Städte -, so konzentriert er sich vorliegend auf seine Gestalten.

Erste Geheimnisse werden offenbart, Antworten zeichnen sich ab, ohne dass der Autor alle Mysterien offenlegt, alle Wesen erklärt. Und das ist gut so. Gerade das Geheimnis, das Dschinns wie Elfenbeinpferde, Roche wie Kettenmagier umweht, macht doch einen Großteil des Reizes aus. Dabei bleibt die Spannung hoch, rätselt man mit, ob und wie unsere ambivalent gezeichneten Helden sich einmal mehr aus den brenzligsten Situationen herauswinden können.

Wunschkrieg

Wunschkrieg

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Letzte Kommentare:
20.02.2012 22:18:09
Levke

Ja, gerade aufgrund der Dinge, die oben in der Rezension kritisiert wurden, mochte ich das Buch. Gottseidank detaillierte Beschreibungen der Schauplätze und der Magie- Gottseidank nicht nur simpel "die guten wenig magisch begabten Menschen/Teppichreiter" und "die bösen, sehr magischen Dschinns" sondern viel mehr Figuren, Wesen, Verwicklungen... so mag ich Fantasy. Und auch eine lebendig beschriebene Kulisse ist das Wichtigste! ich will den abkühlenden Wüstensand während des lesens riechen können und den Geruch der Basare, über den die Teppiche hinwegsausen! Detials, Verwicklungen, Trug-Lösungen, die nur noch mehr Geheimnisse verbergen, DAS mag ich und endlich, endlich fängt auch Kai meyer nach den ersten schwachen Büchern, die ich von ihm gelesen habe an, mir zu gefallen.
Je mehr sich gut und böse vermischen, desto besser. Und wer sich schon mal Philosophie beschäftigt hat und das Höhlengleichnis kennt, der wird das Buch auch interessant finden. War das jetzt schon ein Spoiler?

Sci-Fi & Mystery
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