
Totenküsser, Nachzehrer und Hexen in Hamburg
Evelyn Behrens arbeitet als Krankenschwester in der Notaufnahme eines Hamburger Krankenhauses. Während ihrer aufreibenden Tätigkeit hat sie ja schon viel erlebt. Dramatische Kämpfe der Ärzte und Patienten mit Krankheiten und Verletzungen, immer wieder auch Leid und Tod begleiten ihre Arbeit. Doch als eines Nachts ein Motorradunfall eingeliefert wird, ändert sich ihr Leben.
Der tödlich Verletzte erwacht, nachdem sein Exitus von den Maschinen festgestellt wurde, plötzlich wieder zu neuen Leben. Er richtet sich auf und gibt dem ihn behandelnden Arzt einen Kuss, der diesen binnen kürzester Zeit tötet. Während alle anderen Anwesenden dem Befehl des Unbekannten Folge leistend das Geschehen vergessen, der Arzt an der ihn urplötzlich befallenden Beulenpest verstirbt, fühlt Evelyn ein inneres Band, das sie mit dem Wesen auf dem OP-Tisch verbindet. Ein Band, das nicht nur dafür sorgt, dass sie dem Totenküsser folgt, sondern auch, dass sie ihr Erbe erkennt.
Adrian entführt sie in eine Welt, die sich unsere biedere Krankenschwester kaum vorstellen kann. Eine Welt, in der Nachzehrer, Metamorphen und Hexen einander verfolgen, zu der sie selbst, auch wenn sie dies zunächst vehement leugnet, gehört.
Nachzehrer, so nennen die wenigen Eingeweihten die von Hexen verfluchten Toten, die sich nach ihrem Ableben zunächst von der Lebensenergie ihrer Verwandten, später dann von beliebigen Menschen ernähren. Mit den gemeinen Vampiren der Romane haben diese Wesen wenig gemein. Zwar stört sie UV-Strahlung, sind sie körperlich unsterblich, doch mit Weihwasser oder Knoblauch kann man sie nicht schrecken. So lange sie die Lebensenergie der Menschen in sich aufnehmen, können sie selbst schwerste Verletzungen überstehen. Die einzige Art, sie dauerhaft auszuschalten, besteht im Aushungern der Untoten. Genau dieses haben sich die Metamorphen, Menschen, die mit ihren Seelentieren eine Verbindung eingehen, deren Eigenschaften übernehmen und während der Jagd in deren Körper schlüpfen, auf ihre Fahnen geschrieben. Schon im Krankenhaus macht sich einer der Jäger, Kilian, auf die Spur Evelyns und ihres Entführers. Beide Männer fühlen sich zu der jungen Frau hingezogen, so dass der Kampf der Metamorphen gegen die Nachzehrer nur zu bald eine persönliche Dimension bekommt - wehe wenn zwei Übernatürliche Wesen um die Gunst einer Frau streiten ...
Nur ein weiterer Twilight-Clon, oder mehr?
Die Welle der Urban Fantasy Romane sie reißt nicht ab. Ganz im Gegenzeit, mit Kino-Blockbustern wie Twilight und Co. suchen die Verlage weiter händeringend nach entsprechenden Werken. Standen die ersten Jahre des Booms ganz im Zeichen der anglo-amerikanischen Vorbilder, so ist seit kurzem eine Zunahme entsprechender Werke aus heimischen Landen festzustellen.
OIga A. Krouks Auftaktband zu ihrer Nachzehrer-Trilogie ist solch ein Werk, das sich aufmacht, dem großen Mystery-Kanon eine eigene Note beizufügen. Die in Russland geborene Autorin, die mittlerweile in Hamburg lebt, bewegt sich ein wenig außerhalb der üblichen Bahnen. Nicht etwa den roten Lebenssaft suchen ihre Vampir zu ergattern, sondern sie laben sich gleich direkt an der Lebensenergie der Menschen. Verborgen vor der Masse ihrer Nahrungsspender intrigieren die drei Species gegeneinander. Diesen verborgenen Konflikt stellt die Autorin ins Zentrum ihrer Handlung.
Mit der Krankenschwester Evelyn hat sie eine außenstehende Erzählerin, durch deren Augen wir Einblick in die verborgenen Gesellschaften bekommen. Dass unsere Protagonistin sich dann als Bindeglied nicht nur zu einer der übernatürlichen Wesen erweist, sondern durch ihre Abstammung eine direkte Verbindung zu allen aufweist, dient als Aufhänger für die weiteren Verwicklungen.
Die Autorin häuft in der Folgezeit jede Menge Fragen und Rätsel auf, ohne für ihre Leser aber - zumindest in vorliegendem Band - Antworten bereit zu halten. Die zwangsläufige Romanze zwischen der begehrten Frau und den beiden verfeindeten Männern sorgt für erotische Spannung in der sonst eher actionlastigen Handlung. Die Figuren selbst bleiben noch ein wenig zu flach, bei vielen mangelt es bislang an Hintergrund, um glaubwürdig zu agieren. Vielleicht hat sich die Autorin hier auch ein wenig hinreißen lassen, uns gleich zu Beginn zu viele handlungsrelevante Figuren vorzustellen, ohne wirklich den Platz zu haben, diese auch tiefschichtig zu zeichnen.
Vieles wurde angedeutet in diesem Roman, Spuren gelegt, Ansätze installiert, deren jeweilige Auflösung den weiteren Bänden vorbehalten bleibt. Das Gebotene richtet sich in erster Linie an eine weibliche Leserschaft, ohne dass die Handlung in die seichten Niederungen der Romance Fantasy abgleitet.

Schattenseelen
- Autor: Olga A. Krouk
- Verlag: Heyne
Deine Meinung zu »Schattenseelen«
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Ich hab das Buch gelesen und ich fand es einfach nur schöön &\' toll .! ( :
Ich würde es alles weiterempfehlen ..
Am meisten an die Fantasy-Fans ; )
Das Buch is einfach nur unbeschreiblich ; sowas kann man nicht in Worte fassen . !
Also liest ess , &\' genießt es .
Es wird Euch allen garantiert gefallen :\'D
Und emfehlt es euren Freunden weiter ;P
Wünsch euch viel Spaß beim Lesen :*
Diana [:
Eine wünderschöne Geschichte von Nachtzehrer und Metamorphe in der Evelyne reingerät. Beide Seiten behaupten Sie wäre deren Artgenosse, doch stimmt das den Wirklich, ist sie beides in einem? Ein spannende Geschichte um das wer bin ich und wo gehöre ich hin gepaart mit Fantasy und Geschöpfe die ich so noch nie gelesen habe.
„SCHATTENSEELEN“ - ein mitreißender und innovativer Roman
Nach ihrem Debütroman „Staub zu Staub“, der im Jahre 2007 im Sieben Verlag publiziert wurde, trumpht Olga A. Krouk mit ihrer Neuerscheinung „Schattenseelen“, die im Januar 2010 im renomierten Heyne-Verlag erschienen ist.
Eines Tages wird die Krankenschwester Evelyn Behrens aus ihrer einst ganz normal wirkenden Welt gerissen und gerät zwischen zwei Männer, die nicht nur schon ewige Jahre gegeneinander, sondern auch um die Gunst der jungen Frau kämpfen. Evelyn verschenkt ihr Herz sofort an den Nachzehrer Adrián, der glaubt, dass die junge Frau ebenfalls eine Untote ist und deswegen von den größten Feinden seiner Spezies verfolgt wird – den Metamorphen. Doch auf unerklärliche Weise fühlen sich auch diese zu der Krankenschwester hingezogen und sie auch zu diesen, sodass um Evelyn das Gerüst aus Geheimnissen langsam einzustürzen droht, je länger sie zwischen den beiden verfeindeten Gruppen hin und her gerissen wird, bis sie die Zusammenhänge versteht, wer sie ist und wem ihr Herz wirklich verschrieben ist…
In der Zeit von paranormaler Liebesbeziehungen à la „Biss zum Morgengrauen“ schafft Olga A. Krouk es eine innovative Geschichte um ein ebenfalls übersinnliches Problem zu stricken, dass zum Ende sehr überrascht und nicht so flach bleibt wie viele andere Liebesgeschichten in diesem Genre.
Der etwa 500seitige Roman lässt in keiner Sekunde Langeweile aufkommen und überrascht immer wieder mit unerwarteten Wendungen, welche die ganze Story erneut in eine ganz andere Richtung reißen.
Obwohl der zweite Teil bereits im Juni erscheinen wird, scheint die Zeit bis dahin unerträglich lange, weil man unbedingt erfahren möchte, wie Evelyn mit den neuen Erkenntnissen umgeht und was sie weiterhin unternehmen wird, um ihr neues Leben zu ordnen.
Zu dem ohnehin bemerkenswert guten Stil, in dem Olga A. Krouk schreibt, paart sich das Wissen, dass die Autorin erst vor wenigen Jahren aus Russland nach Deutschland gezogen ist und somit Deutsch nicht als Muttersprache hat und dennoch weit aus besser schreibt als viele andere Autoren.
Ich würde jedem, der nach einem guten Buch fragt, „Schattenseelen“ empfehlen, da es innovativ und gut geschrieben ist und zudem mit vielen fantastischen Ideen ausgeschmückt ist, die einen jeden Menschen sicherlich mitreißen werden.
Mit Schattenseelen hat der Heyneverlag Dezember 2009 den Auftakt zu einer Trilogie herausgegeben. Auf den ersten Blick könnte man meinen „schon wieder ein Vampirroman“ aber hier muss man ganz deutlich sagen, der zweite Blick revidiert sofort diese Meinung.
Mit viel Liebe zum Detail und jeder Menge neuen Ideenreichtum schafft es die russische Autorin Olga A. Krouk eine ganz eigene Welt mitten im Herzen Hamburgs zu spinnen. Krouk nimmt sich Nachzehrer und Metamorphe als Verbündete um sich in das Leserherz zu schreiben.
Nachzehrer, eine andere Art Vampire dürften dem Leser noch völlig unbekannt sein. Seltsamerweise kam noch kein Autor auf die Idee sich diesen Wesen anzunehmen, obwohl diese Wesen tatsächlich im späten Mittelalter für reichlich Aberglauben der Menschen sorgte.
Nachzehrer trinken nicht wie ihre entfernten Verwandten Blut sondern saugen ihren Opfern die Lebensenergien aus. Als Gegenspieler holt sich die Autorin Metamorphe ins Boot und sorgt damit für reichlich viel Spannung. Metamorphe sind in der Lage sich mit einem Seelentier zu verbinden und deren Eigenschaften anzunehmen. Klar, dass sich diese beiden Gruppierungen nicht unbedingt mögen.
Damit das auch so bleibt hat die Autorin ihre Hauptprotagonistin Evelyn ins Rennen geschickt. Adrian, der Nachzehrer verliebt sich unfreiwillig in Evy und Killian ergeht es eigentlich auch nicht anders.
Schlussendlich ist aber auch Evelyn ein Opfer ,denn sie ist aus ihrer normalen Welt in eine Welt hineingerissen worden, die sie so noch nicht mal geahnt hat. Lange Zeit rätselt der Leser, auf was für eine Seite Evelyn überhaupt steht und macht die Figur mysteriös und rätselhaft. Rätselhaft und wie ich finde sehr interessant erscheinen auch „die Mächtigen“,- Hexen, die Götter des Altertums waren. Die Menschheit glaubt nicht mehr an ihnen und so sind sie gezwungen in den Körper der Menschen zu gehen, und die darin bewohnte Seele zu töten….
Wie auch schon in ihrem Debüt „Staub zu Staub“ (erschienen 2007, Siebenverlag) wird sich der Leser fragen, was überhaupt Gut oder Böse ist, und alle Figuren vereinen glücklicherweise beide Seiten. Dies macht die Figuren vielseitig und greifbar, und je nach Lesereigenschaften zu einer Lieblingsfigur oder Feindbild.
Die Autorin schafft es mühelos von der ersten Seite an, sofort den Leser zu verzaubern und bindet ihn an eine Vielzahl an Protagonisten fest. Nebenfiguren bekommen genug Raum zum entfalten, so das kein Protagonist zurückstecken muss. Selbst tierische Akteure versprühen einen eigenen Charme, dem sich der Leser nicht entziehen kann.
Mit einer klaren, flotten und detaillierten Sprache wird das Buch zu einem spannenden Lesevergnügen für Jung und Alt. 480 Seiten, in augenfreundlichem Schriftbild, vergehen wie im Flug und man möchte gerne mehr erfahren.
Das Buch kann ohne große Fragen offen zu lassen als abgeschlossen betrachtet werden, macht aber auch Sehnsucht auf die beiden anderen Folgen. Gerade Nebenfigur Fin der sich schnell ins weibliche Leserherz schummelt, wird im nächsten Band eine große Rolle spielen dürfen. Die Wartezeit ist auch gar nicht so lange denn im Juli 2010 wird Band 2 im Heyneverlag erwartet.
Fazit
Schattenseelen ist ein Roman mit erfrischendem Wind in der Dark-Fantasy. Neue Ideen um eine vergessene Mythologie werden den Leser viele Stunden verzaubern und in ein anderes Hamburg mitnehmen
Im Leben der Krankenschwester Evelyn scheint alles normal zu laufen: Der Arbeitsalltag ist ermüdend, sie schwärmt für einen Arzt und freut sich auf den wohlverdienten Feierabend. Doch dann kommt ein Notfallpatient in die Aufnahme und ab diesem Zeitpunkt ist nichts mehr wie es war. Sie wird von einem mysteriösen Mann entführt und kommt in dessen Wohnung wieder zu sich. Dort erfährt sie Dinge über Wesen, von denen sie noch nie zuvor gehört hat: Nachzehrer. Und als ob es nicht schon schlimm genug wäre, sich in deren Gewalt zu befinden, soll sie auch noch selbst dieser Gattung angehören. Zu ihrem Entführer, dem Nachzehrer Adrián, fühlt sie sich auf unerklärliche Weise hingezogen. Bei ihren Nachforschungen stößt sie auf weitere ihr unbekannte Wesen – die Metamorphe. Einer von denen, Kilian, hat sich unsterblich in ihren Geruch verliebt und will sie retten. Evelyn gerät zwischen zwei Fronten.
Mit einer gekonnten Mischung aus Mystik, Spannung und Humor beschreibt Olga A. Krouk den Weg Evelyns durch ein Hamburg, wie ich es bisher noch nicht erlebt habe. Geheimnisvolle Wesen treiben hier ihr Unwesen. Damit setzt sich der Roman wohltuend von den üblichen Vampirgeschichten, die zumeist auch noch im Ausland spielen, ab. In einem Interview mit „Heyne magische Bestseller“ sagt die Autorin: „Das Magische vor meiner eigenen Tür fasziniert mich um einiges mehr, als ferne Länder und exotische Landschaften.“. Natürlich kommt auch die Romantik in diesem Werk nicht zu kurz. Evelyn hat mich in ihren Strudel der Gefühle förmlich mitgerissen. Meine absolute Lieblingsfigur waren jedoch weder Adrián noch Kilian, mein Herz schlug für den jungen Finn, der mich mit seiner frechen und manchmal unbeholfenen Art gefangen nahm. Wie ich erfahren durfte, wird er im Folgeband die Hauptfigur sein. Darauf freue ich mich natürlich ganz besonders.
Wie schon in ihrem Erstlingswerk „Staub zu Staub“ hat die Autorin mich immer wieder durch Wendungen überrascht, mit denen ich niemals gerechnet hätte. Die Figuren sind, genau wie die Handlung, sehr wandlungsfähig und ich habe mich mal wieder ertappen lassen müssen, dass ich mir über den einen oder anderen meine Meinung zu früh gebildet hatte. Durch die mehrdimensionale Darstellung der Charaktere bekam ich einen guten Einblick in deren Fühlen und Handeln.
Fazit:
Der Autorin ist ein spannender Auftakt zu einer Trilogie gelungen, der Lust auf mehr macht. Ich bin mit dem Nachzehrer-Virus infiziert!