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Carsten Kuhr
Rückkehr in eine der überzeugendsten Fantasy-Welten des letzten Jahres

Buch-Rezension von Carsten Kuhr Mär 2010

Willkommen zurück in einer der faszinierendsten Fantasy-Welten der letzten Jahre. Mit "Der Weg in die Schatten" legte der Blanvalet Verlag letztes Jahr einen der überzeugendsten Romane des Genres auf. Die Geschichte mehrerer Handlungsträger um die Geschehnisse in einer Küstenstadt, um Revolution, Verrat, Mord und Religion geht also in ihre zweite Runde. Würde es dem Autor gelingen, seine besondere Intensität der Erzählung aufrecht zu halten, würde mich der Plot wieder in dem Masse an die Seiten fesseln, wie es der Auftaktband der Schattentrilogie geschafft hatte? Das war die Frage, als ich mit der Lektüre begann.

Die Handlung selbst setzt direkt an die Geschehnisse des ersten Teiles an. Im Zentrum des Geschehens, umrahmt von unzähligen Sub-Plots, stehen wieder drei Schicksale.

Zum einen verfolgen wir das Leben des Attentäters Kyler Stern, der als Träger des schwarzen Ka´kari und des Schwertes "Vergeltung" auserkoren wurde, weiter. Nachdem er seine alte Liebe Elene wiedergefunden hat, ist er zusammen mit dieser und der Tochter seines alten Meisters und der ehemaligen Anführerin des organisierten Verbrechens aus der Stadt geflohen.

In seiner neuen Heimat aber überkommt den ehemaligen Blutjungen eine innere Unruhe. Obwohl er seiner Neigung zu Töten abgeschworen hat, ist die Versuchung, seine alten Fähigkeiten zu nutzen, nicht zu verleugnen. Immer drängender wird der Wunsch, seine Fähigkeiten zu nutzen und wieder zu töten. Auch wenn er versucht, seine Aggression in ruhigere Bahnen zu lenken, Verbrecher und Unholde eher zu erschrecken als umzubringen ahnt er, dass er dem Drang zu töten nicht ewig widerstehen kann.

Die Attentäterin Vi hat vom Cenaria mit brutaler Hand regierenden Gottkaiser selbst den Auftrag erhalten, ihren alten Freund Jarl zu ermorden. Sie weiß, dass sie nur eine Chance hat, ihren Auftraggeber zufriedenzustellen, ohne Jarl zu töten. Sie muss ein anders Ziel finden, eines, das dem Herrscher noch wichtiger ist, als ihr Freund. So begibt sie sich auf die Fährte Kylers, des Mannes, der den Sohn des Herrschers gemeuchelt hat.

Der dritte im Bunde ist Logan Gyre. Der ehemalige Anführer und König, den alle für tot halten, ist im finstersten Gefängnis der Stadt gelandet - im Loch, auch treffend Arschloch der Hölle genannt, überleben nur die, die am Skrupellosesten sind, die Brutalsten. Hier, wo sich der Abschaum der Stadt trifft, muss der einstige Herrscher entscheiden, wie weit er gehen will, um zu überleben.

Von der Suche nach dem eigenen Ich, seinem Schicksal und seiner Verantwortung für das persönliche Glück

Es geht, verborgen unter diesen faszinierenden Schicksalen, um Fragen wie Selbst- oder Fremdbestimmung des eigenen Schicksals durch die äußeren Umstände, um Grenzen, die ausgetestet und überschritten werden, um Liebe und Hass, Freundschaft und Tod. Jede der drei Hauptpersonen wird an ihre Grenzen geführt, die in dem großen Gemälde eines Konflikts eingebettet sind. Kyler wird zwischen seinen beiden Polen förmlich aufgerieben. Während ihn das Ka ´kari zwingt zu kämpfen, hat er sich und seiner Liebsten geschworen, nicht mehr zu töten. Nun, wo er erreicht hat, was er wollte, ein scheinbares Familienidyll, nicht länger als Attentäter Menschen meucheln zu müssen, muss er feststellen, dass er mit dem, was ihm einst erstrebenswert erschien, allein nicht zufrieden ist. Das alte Dilemma, dass der Mensch nie mit dem zufrieden ist, was er hat, sondern immer das sucht, was er eben nicht haben kann, wird hier sehr intensiv und gut nachvollziehbar thematisiert. Kann er, muss er den verwerflichen Teil in ihm selbst akzeptieren, um letztlich in Frieden mit sich selbst leben zu können? Und wie wird Elena reagieren - kann sie diese Seiten in ihm akzeptieren?

Logan wird gezwungen, nicht nur das Böse der Welt in Form der mit ihm eingekerkerten Mörder wahrzunehmen, sondern auch sich selbst zu hinterfragen, ob er selbst nicht, einmal seiner zivilisatorischen Tünche entledigt, gar nicht so viel anders ist als die verhassten Vergewaltiger, Mörder und Kinderschänder, die mit ihm zusammen im Loch einsitzen. Die Konfrontation mit seiner eigenen Monstrosität, der Abgrund, der sich auftut, als er zum Überleben undenkbare Taten verübt, formt und stählt seinen Charakter weit mehr als alles was er bislang erlebt und überlebt hat.

Vi ist die vielleicht tragischste, gleichzeitig aber interessanteste Figur in dieser an bedauernswerten Charakteren wahrlich nicht armen Handlung. Als Assassinen-Lehrling ist sie es gewohnt, missbraucht und ausgenutzt zu werden. Um zu überleben, aber auch um ihre Ziele zu erreichen, bedient sie sich ihres Körpers. Dabei empfindet sie - schlicht nichts. Sie negiert alles Körperliche, schottet sich vor ihren eigenen Gefühlen ab. Dabei gibt sie aber auch einen Teil ihrer Menschlichkeit preis, nimmt sich selbst nicht mehr als fühlender Mensch wahr. Von ihrem Lehrmeister Hu geschändet, indoktriniert und isoliert, wird sie nun auf den Gottkönig selbst angesetzt. Und diese Begegnung und was daraus folgt, knackt den Panzer, den sie um ihre Seele gelegt hat.

Aber auch die Nebendarsteller sind überaus interessante Personen und Figuren, die sich im Verlauf der manches Mal sehr gewalttätigen Handlung weiter entwickeln, prägen den Roman.

Während im ersten Drittel des Buches die Charaktere fortentwickelt werden, Szenarien aufgebaut und Konflikte geschürt werden, steht der zweite Teil des Romans ganz im Bann der packenden, actionreichen Handlung. Ausgehend von der soliden Charakterdarstellung und der örtlich beschränkten Bühne, auf der die Handlung stattfindet, wird gefightet und gekämpft, intrigiert und gemordet. Das hat Tempo ebenso wie Dramatik und fesselt den Leser förmlich an die Seiten.

Am Rande der Schatten

Am Rande der Schatten

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Letzte Kommentare:
13.10.2012 11:47:41
M.Reinsch

Cenaria ist von den Khalidori erobert worden und nun herrscht der Gottkönig Garoth Ursuul blutig in der Hauptstadt.
Kylar versucht mit seiner geliebten Elene und Uly (als Ziehtochter) ein Leben jenseits der Schatten als Kräuterkundiger in Caernavan - was ihm aber eher schlecht gelingt, ist er doch fast jede Nacht als der "Nachtengel" in den Straßen unterwegs. Gerade als er sich zu der Entscheidung, Elene zu heiraten, durchgerungen hat, erscheint Jarl, sein Freund aus Kindertagen, der nun das Oberhaupt der Sar´karge´ in Cenaria ist. Er berichtet Kylar, dass dessen langjähriger Freund Logan, noch am Leben ist (Kylar wähnte ihn als tot) und in den tiefsten verließen von Cenaria auf Befreiung wartet. Kylar wird eine Entscheidung abgenommen, als Jarl vor seinen Augen ermordet wird und so stürzt er sich in den Kampf Cenaria von den Eroberern zu befreien...
Und wieder schafft es Brent Weeks mich schnell und fesselnd in seine schmutzig/finstere Welt zu entführen.
Immer mehr Erzählstränge, die im ersten Buch begannen, finde zu einer Geschichte zusammen. Figuren, die im ersten Buch noch eine Nebenrolle bekleideten, werden nun zu Hauptprotagonisten (z.B. Vi). Auch lichten sich die Nebel um Dorian, Solon und Feier, dafür kommen aber neue Figuren ins Spiel, deren Tiefe gerade erst einmal angekratzt wird. Aber genau das ist eine Stärke von Weeks, er schafft seinen Charakteren eine enorme Tiefe, egal welche Rolle Sie spielen, werden immer neue Facetten von Ihnen aufgedeckt (ob es nun Kylar ist, der für ein normales Leben nicht geschaffen ist,oder Logan, der nur überleben kann, wenn er zum Kannibalen wird). Und so gibt es kein klar definiertes Gut/Böse, alle Protagonisten verschwimmen in einer "Grauschicht", für die der Leser aber Verständnis aufbringt!
Durch eine weitere Unterteilung der einzelnen Kapitel ist man noch begieriger weiter zu lesen und denkt man, eine "Teilgeschichte" sei nun abgeschlossen, muss man entdecken, dass sich Weeks ein kleines Hintertürchen offen gelassen hat, um den Faden weiter zu spinnen und man gerne bereit ­ist ihm weiter zu folgen...
Nun beginnt auch der magisch/mystische Teil stärker in den Vordergrund zu treten und Brent Weeks hat da einiges an neuen Ideen.
Fazit: Durch seinen fast zwingenden Schreibstil und dem sehr spannenden und interessanten Storyverlauf ist auch der zweite Teil dieser Trilogie ein kleines Juwel! Derart düstere heroische Fantasy kannte ich bisher nur von George R.R.Martin (von dem Weeks, laut seinem Nachwort, viel gelernt hat), und so genieße ich es...
95° Micha

Sci-Fi & Mystery
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