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Almut Oetjen
Alternativwelt im Rotationsmodus

Buch-Rezension von Almut Oetjen Jul 2011

Lady Alexia Maccon ist schwanger. Weil die Übernatürlichen aber unfähig zur biologischen Fortpflanzung sind, sorgt dieser Umstand in der Londoner Society für einen Skandal. Alexias Ehemann, der Werwolf Lord Conall Maccon, betrachtet die Schwangerschaft als Beleg für Alexias Untreue. Er verstößt Alexia, die zu ihrer Familie, den Loontswills, zurückziehen muss. Alexia ist verstärkt Vampirangriffen ausgesetzt. Sie verlässt England, fliegt in Begleitung von Butler Floote und der Erfinderin Madame Genevieve Lefoux, einem als Mann verkleideten Halbwesen, mit dem Luftschiff nach Calais und begibt sich auf die Suche nach Informationen über ihre Schwangerschaft, die erste dieser Art. In den Archiven der Tempelritter hofft sie eine Antwort zu finden. Derweil befindet sich Conall in einem aufgewühlten und daueralkoholisierten Zustand, der ihn am Arbeiten hindert. Er überträgt die Amtsgeschäfte an seinen Beta, Professor Lyall, der vor allem das plötzliche Verschwinden des Vampirs Lord Akeldama untersuchen soll. Alexia hofft, ihrem Mann klarmachen zu können, dass das Baby in der Tat von ihm ist. Findet sie die Lösung für ihr Problem? Kann sie ihrem Gatten vergeben? Kommt dieser zur Einsicht in sein Fehlverhalten?

Die Leiden der Alexia

Der Originaltitel von "Entflammte Nacht", "Blameless", gibt bereits vor, dass die Heldin Alexia unbescholten ist. Und obwohl sie von ihrem Gatten verstoßen wird, erwarten die Leser auch nichts anderes. Die Handlung von "Entflammte Nacht" setzt zwei Wochen nach der von "Brennende Finsternis" ein. Wie in den beiden Vorläufern gibt es auch im dritten Beitrag zur Serie jede Menge Action und Verwicklungen. Einen Großteil der Handlung hat Alexia damit zu tun, sich gegen eine Vielzahl von Angreifern zu verteidigen - es existiert ein hochoffizieller Tötungsbefehl, dessen Grundlage jedoch fragwürdig ist. "Entflammte Nacht" folgt dem Muster der Verfolgungsfilme aus den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts. Alexia eilt durch Frankreich und Italien und findet Informationen über ihren Hintergrund als Außernatürliche. Dabei muss sie oft genug gleichzeitig ihre Gegner bekämpfen und die Flucht ergreifen. Wiederholt wird ihr das Leben gerettet, von einem Mann mit Maske, einer weißen Kreatur und einem Werwolf - oder handelt es sich immer um die gleiche Person oder das gleiche Wesen?

Viktorianische Verwicklungen

Carriger beschreibt ein soziales Beziehungskarussell, in dem sogar Jane Austen schwindlig würde. Captain Featherstonebough war mit Alexias Freundin Ivy Hisselpenny verlobt. Ivy brennt mit Tunstell durch und heiratet diesen, wodurch sie sich aus der Gesellschaft katapultiert. Alexias Schwester Evy (Evelyn) hat bereits eine Verlobung hinter sich, als sie sich mit Captain Featherstonebough verlobt, der kurz darauf mit ihr bricht. Evy hält Alexia und ihr Fehlverhalten Conall gegenüber für verantwortlich. Die Leute reden über den Vorfall, der, wie es in der Zeitung steht, Indiskretion, dem in Aussicht stehenden Skandal des Jahrhunderts. Captain Featherstonebough verlobt sich schließlich mit Miss Wibberley, die gerade erst aus dem Mädchenpensionat nach Hause gekommen ist.

Die Figuren haben komische Namen, die auch Charles Dickens gefallen hätten: Captain Featherstonebough; Emmet Wilberforce Bootbottle-Fipps; Earl of Upper Slaughter, Oberster Befehlshaber der Royal Lupine Guard, oder: die Knurrer ihrer Majestät. Es gibt entsprechende Orte, den Lottapiggle Tea Shop und das Chapeau de Poupe. Der deutsche Wissenschaftler Lange-Wildorf, der Alexia etwas erzählt über die Zuchtauffrischungen außerhalb Italiens, an denen ihr Vater gearbeitet hat, nennt Alexia penetrant das "weibliche Exemplar", sie wiederum bezeichnet ihren Fötus als "ungeborenes Ärgernis".

Alexia reagiert in "Entflammte Nacht" so emotional und empfindlich, dass von Seelenlosigkeit eigentlich keine Rede mehr sein kann. Die Entfremdung zwischen Alexia und Conall bewirkt, dass die Heldin sich mit ihrer Familiengeschichte beschäftigt und zu neuen Einsichten gelangt. Gleichzeitig gibt Carriger anderen Figuren etwas mehr Raum, Lyall, Madame Lefoux, Tunstell, Floote, Ivy, und Lord Akeldamas Liebling, der Drohne Biffy. Es tut der Serie gut, dass Carriger die Verbindungen zwischen ihren Figuren vertieft. Die Werwölfe haben mehr Spielzeit als die Vampire, sind zudem die besser entwickelten Charaktere. Besonders Professor Lyall und Conall sind ein großer Spaß, wenn Lyall möglichst diskret seinem Alpha zu helfen versucht. Conall lernt einen guten Tropfen schätzen, das Formaldehyd aus den Gläsern der Präparatesammlung von Professor Lyall.

Zugleich weist die Behandlung der Beziehung zwischen Alexia und Conall ein paar Schwächen auf. So ist Conall den ersten Teil des Romans ein dauerbetrunkenes und armseliges Würstchen, verschwindet dann für eine ganze Zeit aus der Erzählung, um am Ende wieder aufzutauchen - geläutert, noch heftiger und inniger liebend als je zuvor. Aber warum, das wird eher gar nicht denn plausibel vermittelt.Die Steampunkseite ist reine Oberfläche, seien es nun die mechanischen Marienkäfer mit ihrer Attitüde als Selbstmordattentäter oder das Luftschiff. Hier hat sich gegenüber den Vorgängern nichts getan, im Gegenteil.

(Almut Oetjen, Februar 2012)

Entflammte Nacht

Entflammte Nacht

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Letzte Kommentare:
06.10.2011 20:19:09
tassieteufel

Lady Alexia hat sich in den nicht sehr heimeligen Schoß ihrer Familie zurück gezogen, nach-
dem ihr Gatte sie verstoßen hat, doch als nun bekannt wird, das sie schwanger ist, ist sie auch
bei ihrer Familie nicht mehr willkommen. Lord Akeldama, der ihr Asyl angeoboten hat, ist
plötzlich spurlos verschwunden u. mit ihm all seine Drohnen, als sie dann auch noch von mecha-
nischen Marienkäfern attakiert wird, ist für Alexia klar, das sie zum einen untertauchen muß u.
zum andern ihre Unschuld beweisen muß. Zu diesem Zweck reist sie nach Italien, dem Geburts-
land ihres Vater. Begleitet wird sie von ihrem getreuen Butler Floote und von Madame Lefoux.
Doch die Reise gestaltet sich nicht so ganz einfach. Alexia wird jetzt, wo sie ohne Rudel ist, von
Vampiren verfolgt und auch in Italien laufen die Dinge nicht ganz wie gehofft, denn dort sieht
man sie nicht als Mensch an.
Derweil plagen Professor Lyall ganz andere Sorgen. Lord Macoon ertränkt seinen Kummer in
Formaldehyd und das Rudel ist quasi führerlos und auch die Angelenheiten von BUR werden
immer verzwickter.
Band 3 schließt nahtlos an den Vorgänger an und ist in Punkto Witz, Tempo und Spannung etwas besser als Teil 2. Viktorianische Zeit und Fantasyelemente werden wieder hervorragend verknüpft, gut gefallen haben mir vor allem die ganzen Beschreibungen der technischen Aspekte,
dadurch entsteht eine in sich stimmige Welt, die durchaus möglich sein könnte und sie heben die Reihe deutlich aus der Masse der ganzen banalen Vampir und Werwolfbücher heraus, die derzeit den Markt überfluten.
Der Schreibstil der Autorin ist wirklich Klasse, mit viel Witz, feinem Humor und einer Prise Ironie zeichnet sie das viktorianische Zeitalter und vor allem Alexia mit ihrem nüchternen Wesen und dem trockenen Humor hat mich immer wieder zum schmunzeln gebracht.
Da es ja noch weitere Teile der Reihe geben wird, bleibt am Ende natürlich einiges offen und so
kann man als deutscher Leser nur hoffen, das bald ein weiterer Teil bei blanvalet erscheinen wird.
Wer die viktorianische Zeit liebt und sich auch für intelligent geschriebe Fantasy begeistern kann, der wird mit dieser Reihe sicher seine Freude haben, ich jedenfalls bin schon auf die Fortsetzung gespannt.

Fazit: witzig und spritzig geschrieben, macht das Buch einfach Freude beim Lesen! Die Autorin
hat hier eine eigene, in sich schlüssige Welt geschaffen, die eine tolle Atmosphäre erzeugt. Die Figuren sind trotz der Fantasyelemente glaubhaft und vor allem sehr liebevoll gezeichnet. Bleibt nur zu hoffen, das der Verlag diesmal alle Teile der Reihe herausbringt und man als Leser nicht wie so oft hängen gelassen wird.

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