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Eva Bergschneider
Eine Fantasywelt des Wassers

Buch-Rezension von Eva Bergschneider Aug 2012

Der Blick in die Verlagsvorschauen offenbart, dass im Herbst vor dem "Hobbit"-Kinospektakel die High-Fantasy erneut boomt. Mancher mag der vielen Geschichten über Tolkiens Völker überdrüssig geworden sein, was vielleicht ein Grund dafür ist, dass die realitätsgebundene Urban Fantasy in den letzten Jahren so populär wurde. Und dennoch gibt es immer wieder Autoren, die ganz neue High-Fantasy-Welten und -Völker erschaffen. E. L. Greiffs Welt der "Zwölf Wasser" und dessen Bewohner dürfen dazu gezählt werden.

Das Wasser versiegt

Babu nennt eine eigene Kafurrinderherde sein Eigen und lebt im Langen Tal, nahe der Hauptstadt der Merzer Bator Ban. Mit seinem besten Freund Jator zieht er durch das Grasland. Sein Vater fiel im Krieg, doch der liegt Jahre zurück und das Volk lebt nun in Frieden. Babu sollte glücklich sein, fühlt aber das Veränderungen auf ihn zukommen. Es beginnt mit einer Hasenplage. Der Stadtoberste, der Thon, holt Falkner in die Stadt. Bevor diese weiterziehen, lassen sie Babu rufen und schenken ihm ein Falkenei. Ihm entschlüpft ein Szasla, ein Falke, den Babu auf den Namen Juhut tauft und dessen Stimme er in seinem Kopf hört. Kurz darauf erfährt der ehemalige Hirte von einem ungeheuerlichen Verrat, flieht aus Bator Ban und sinnt auf Rache.

Felt ist ein Welse, einer der wenigen Übriggebliebenen eines im Krieg vernichteten Volkes. Er dient als Wachoffizier im kalten und lebensfeindlichen Goradt und hat sich mit dem einzigen Glück, Ehefrau Estrid und zwei Kinder seine Familie nennen zu dürfen, abgefunden. Doch auch Felts Leben soll sich dramatisch ändern. Die stets schweigenden heiligen Frauen, die Undae kündigen vom Weltenende. Und davon, sich auf eine Reise ins Unbekannte zu begeben, drei Undae auf verschiedenen Pfaden, mit je drei Begleitern. Der Treck zieht auf zunächst nach Pram, der wohlhabenden Hauptstadt des Reichs Galaten. Dort trennen sich die drei Undae, sowie Estrid und die Kinder von ihrem Ehemann. Felt begleitet Reva, die im nach und nach offenbart, welch essentielle Bedeutung die Quellen für das Wohl aller Menschen haben. Doch welche Rolle spielt ein einfacher Welser und Soldat in derart mystischen Verwicklungen?

Einstieg nach Maß oder mit zu viel Ausmaß?

"Zwölf Wasser - Zu den Anfängen" weist schon äußerlich die klaren Merkmale eines epischen Fantasy-Werks auf. Die 600 Seiten bieten als Einstieg einer Trilogie bereits viel Lesestoff, aber da hat mancher schon andere Wälzer bewältigt. Eine ausführliche Buchteil- und Kapitelgliederung weist bereits auf mehrere Schauplätze hin und legt eine Queste nah, genauso wie ein ausführliches Glossar mit Völkern, Personen, Sprachen und Währung. Die Schauplätze hätten hier ruhig noch ergänzt werden dürfen, aber dafür gibt es eine schöne Karte, die einen Überblick über Länder und Städte des Kontinents gibt. Im Prolog geht der Autor E. L. Greiff gleich in medias res und erzählt die Geschichte eines nervösen, nicht namentlich genannten Manns (erst viel später wird man ahnen, um wen es sich handeln könnte), der einen Bericht liest. Darin geht es um die letzten Tage eines unerbittlich geführten Krieges gegen den schwarzen Soldatenkönig. Dessen Untergang wird in der Rede des ehemaligen Fürsten Palmon proklamiert.

Einen scharfen Kontrast zu diesem spannenden Prolog bietet der Beginn des ersten Kapitels um den Merzer Babu und es wird eine Weile dauern, bis sich auch hier die Ereignisse überschlagen. Teil zwei des Buchs führt die weiteren Hauptprotagonisten, den Offizier Felt und die heilige Frau und Prophetin Reva ein. Auch hier steigt der Spannungsbogen gemächlich an und arbeitet sich auf einen düsteren Höhepunkt zu. Dazwischen stellt der Autor Land und Leute in schönen, ausführlichen Beschreibungen vor, gibt den Figuren viel Raum zur Entwicklung und lässt sie in ein Mysterium mit philosophischem Tiefgang eintauchen. Die Atmosphäre unterstreicht eindrucksvoll die Handlung und nimmt immer dunklere Schattierungen an. All das gehört zu den Vorzügen der Geschichte, sorgt aber auch dafür, das diese nur langsam an Fahrt aufnimmt und mitunter etwas langatmig wirkt. Zwar kommt es immer wieder zu aktionsreichen und dramatischen Wendungen, jedoch ziehen sich bisweilen Erläuterungen und gedanklichen Ausflüge in die Vergangenheit über etliche Seiten. E.L. Greiff erzählt überwiegend aus einer übergeordneten Perspektive, keiner der Protagonisten nimmt den Leser an die Hand und erklärt ihm das Geschehen. "Zu den Anfängen" fordert vom Leser also Mitdenken und genügend Phantasie, sich die Zusammenhänge selbst zu erschließen - was klar zu den Qualitäten des Buchs gehört.

Diese distanziertere Art der Erzählung zielt nicht darauf ab, sich mit den Charakteren zu identifizieren, denn der Leser beobachtet ihr Tun, ohne unmittelbar die Gründe dafür zu erfahren. Das macht sie glaubhafter und unterstreicht ihre Eigenständigkeit und Kultur. So nimmt man Babu, der in einer in Sippen strukturierten Gesellschaft aufwächst, seinen Zorn ab, als er sich betrogen und verlassen fühlt. Während Felt das einsame Leben und das Pflichtbewusstsein in Goradt prägt. Freundschaft ist der gemeinsame Nenner der beiden, auch wenn sie zueinander keine entwickeln können. Die Kultur der Undae, der Prophetinnen des Wassers bleibt ein wenig blass und entfaltet sich vielleicht noch in den Folgebänden. Die heiligen Frauen sind allerdings zentraler Bestandteil der insgesamt sparsam verwendeten magischen Elemente, wie auch die Quellhüter und Monster in Gestalt von Raubkatzen und Wölfen. "Zu den Anfängen" beweist eindrucksvoll, dass es kein ein Unmaß an übernatürlichen Gewalten braucht, um faszinierend fremde Welten zu erschaffen, Greiffs ausgefeilte und vielfältige Kulturlandschaft mit mystischem Hintergrund erreicht dieses mit Leichtigkeit. Was sich auch im Schreibstil der Autorin widerspiegelt. Denn der ist so mitreißend und raffiniert, dass er die Aufmerksamkeit des Lesers Seite um Seite fesselt und an ganz große Erzähler erinnert, wie z.B Michael Ende oder Ursula K. LeGuin.

Ungewöhnlich und tiefsinnig ist die Grundidee, das Lebenselixier Wasser und die Humanität zueinander in Beziehung zu setzen. Der Verlust der Freundschaft und der Liebe, den Babu und Felt erleiden, geht nicht zufällig mit dem Versiegen der Quellen einher und so kämpft hier die Menschheit für die Menschlichkeit an sich. Die Folgen dieser Entwicklung sind weitreichend und bieten noch viel spannend interessanten Stoff für die Folgebände. Band zwei erscheint im Oktober 2013, das Finale voraussichtlich ein Jahr später.

(Eva Bergschneider, August 2012)

Zu den Anfängen

Zu den Anfängen

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Letzte Kommentare:
20.04.2015 20:58:39
Littletortoise

das Buch:
Babu, eigentlich Kafur Hirte, wird ungewollt zum Falkner und muss nach einem Verrat aus seiner Heimat fliehen

Die Welsen fristen ihr Dasein nach dem Feuerkrieg in Goradt, jeder Tag ist ein neuer Kampf ums Überleben.
Die dem Wasser verbundenen Undae, die noch nie zu den Menschen gesprochen haben, bitten plötzlich um eine Unterredung und von da an soll sich alles ändern.
Sie bitten die Welsen, sie zu den zwölf Quellen zu begleiten um ein drohendes Unheil abwenden zu können.
Mit unter den Welsen, die sie begleiten, befindet sich Felt, der seine Frau Estrit und seine beiden Kinder allein lassen muss.

meine Meinung:
Besonders gut hat mir gefallen, dass die fremde Zeitrechnung und die Währung in einem Anhang erklärt sind, sodass man jederzeit nachschauen kann, wenn man die Begrifflichkeiten nicht mehr im Kopf hat.
Der Autor begeistert mit einem flüssigen und leicht lesbaren Schreibstil, der sehr bunt und detailliert das Geschehen und die Figuren beschreibt. Man hat das Gefühl, ein Teil des Geschehens zu sein und kann sich die Charaktere sehr gut vorstellen und in ihre Gefühlswelt eintauchen.
Während der erste Teil noch etwas heitere wirkt, zumindest bis zum Teil von Babus Flucht, entsteht im zweiten Teil eine greifbare, düstere und bedrückende Stimmung und man empfindet während dem Lesen, wie hart das Leben der Welsen sein muss.
Was jedoch so ein bisschen fehlt, ist ein Spannungsbogen. Die Reise wirkt doch sehr langatmig.
Zwischendurch wird die Geschichte sehr blutig und brutal, was zwar kurzzeitig dazu führt, dass man den Atem anhält, dann flacht das Ganze aber wieder etwas ab und beruhigt sich wieder.

Fazit:
Durch die fehlende Spannung bin ich etwas zwiegespalten. Einerseits überzeugt der Schreibstil, sodass ich die nächsten Teile als lesenswert empfinde, allerdings nur, wenn diese mehr Spannung versprechen. Es bleibt also abzuwarten, ob der nächste Teil lesenswert wird und man somit von einer guten Trilogie sprechen kann

Sci-Fi & Mystery
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