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Carsten Kuhr
Die Monstrumologen auf der Jagd nach ihren heiligen Gral

Buch-Rezension von Carsten Kuhr Sep 2012

Seit mehreren Jahren, genauer gesagt, seitdem sein Vater umkam, steht Will-Henry nun schon in den Diensten des Monstrumologen. Mit seinen mittlerweile 13 Jahren ist er naseweis, aber auch abgebrüht, hat viel, zu viel Leid, Innereien und Siechtum gesehen, als dass sein Geist davon unberührt geblieben wäre. Um so mehr trifft es ihn, als sein Lehrmeister, der Mann, dem er sein Leben im wahrsten Sinne des Wortes gewidmet hat, ihn abschiebt.

Aus England traf etwas ein, das selbst die alt-ehrwürdige Gilde der Monstrumologen bislang ins Reich der Phantasie verwiesen hatten. Ein hoch-ansteckendes Überbleibsel eines infizierten Menschen. Dass Will-Henry selbst sich infiziert, dass Dr. Warthrop, um seinen Assistenten zu retten, diesem den Zeigefinger amputieren muss, zeigt nur die Gefährlichkeit des Objekts. Und dennoch sind die Monstrumologen in heller Aufregung - beweist das Relikt doch, dass es das Magnificum, den mysteriösen, bislang nur vermuteten heiligen Gral der Monstrumolgen, der allein die gefährliche Infektion auslöst, doch geben könnte. Will-Henry zurücklassend bricht Dr. Warthrop zusammen mit einem brillanten britischen Nachwuchsmonstrumologen auf, das Magnificum zu suchen - und kommt bei der Suche ums Leben.

Will-Henry aber traut der Nachricht vom Ableben seines Lehrmeisters nicht. Zu sehr hat sich sein Nachfolger in Widersprüche verwickelt, als dass unser findiger Will-Henry nicht Verdacht schöpfen würde. Obwohl er Aufnahme in den behüteten Haushalt eines angesehenen Honoratiorenehepaars in New York angeboten bekommt, schlägt er die Chance auf persönliches Glück aus. Er macht sich auf die Suche nach seinem Lehrmeister. Die Expedition führt über eine Irrenanstalt Londons, Aden und Arabien hin zu einer Insel, auf der blutiger Regen niedergeht und ein minotaurisches Monster Jagd auf Menschen macht - auch auf Monstrumologen ...

Auch äußerlich außergewöhnliche Bücher

Was sind das für Bücher, die Lübbe hier, bereits optisch etwas anders aufgemacht, vorlegt? Drei Titel sind mittlerweile erschienen, drei Bücher, die sowohl inhaltlich als auch von ihrer handwerklichen Gestlatungung her aus dem monatlichen Allerlei, mit dem die Verlage zu punkten versuchen, herausragen. Prägedruck mit Klappbroschur, kongeniale, extra für die deutsche Ausgabe angefertigte Innenillustrationen und ein Titelbild, das ganz in schwarz-weiß gehalten eine Gestalt mit einem roten Umhang in stürmischer See hervorhebt. Das ist so liebevoll und engagiert gemacht, so ungewöhnlich, dass das Interesse des Lesers geweckt wird.
Auch inhaltlich geht der Autor im dritten von voraussichtlich vier Bänden ganz eigene Wege. Es geht um Monster, im weitesten Sinne um Zombies, das ist von der Anlage her ein Horror-Plot und doch auch wieder nicht.

Nach dem fulminanten Auftakt und dem actionlastigen zweiten Band geht es zunächst etwas ruhiger zu. Eine Probe wird angeliefert und untersucht, die Wege des Monstrumologen und seines Eleven trennen sich kurzzeitig. Fast scheint es, dass Will-Henry die Chance hätte, in ein normales Leben einzutauchen, bei einer Familie Unterschlupf und Aufnahme zu finden, die ihn umsorgt, ihn liebt und seinen weiteren Lebensweg begleitet. Doch statt des eigentlich so anheimelnden Idylls entscheidet sich Will-Henry dafür, seinem Meister weiter zu folgen.

Im Verlauf der letzten Jahre ist er immer mehr in die Rolle eines - so unwahrscheinlich sich dies zunächst anhört - Beschützers hineingewachsen. Er, der Junge kümmert sich um seinen Meister, kocht, kauft ein, putzt und - ja er rettet diesem das Leben. Verantwortung ist das Wort, das groß über Will-Henry schwebt. Verantwortung, die von Wilthrop nicht direkt eingefordert wird, geschweige denn, dass sie honoriert würde, dass er dem Jungen das geben würde, was dieser am meisten braucht - menschliche Wärme, Anerkennung, Liebe! Doch wie heisst es so treffend - Undank ist der Welten Lohn ...

Im Verlauf des Abenteuers wechseln dann die Positionen. Während Dr Wilthrop immer mehr in die Rolle des zwar engagierten, genialen aber auch weltfremden Wissenschaftlers hineingedrängt wird, übernimmt Will-Henry es, für das Wohl des ungewöhnlichen Duos zu sorgen. Er muss schwierige, schwierigste Entscheidungen treffen, verliert dabei seine Unschuld, ja sein Gewissen bis er mitleidlos, seltsam losgelöst von seinen inneren Werten, von Moral und Anspruch das tut, was getan werden muss.

Diese Entwicklung hat der Autor sehr gut nachvollziehbar in seine immer rasanter Fahrt aufnehmende Handlung hineingewebt. Neben den markanten Figuren, mit denen er uns wiederum verwöhnt, den phantastischen Ideen und exotischen Handlungsschauplätzen ist es das Schicksal des unschuldigen Will-Henry, der aus Liebe zu seinem Lehrmeister sein Menschsein aufgibt, das den Roman prägt. Das berührt uns, eben weil es in sich sauber und nachvollziehbar geschildert wird, das packt uns mit der innewohnenden Dramatik und macht uns betroffen um eine unschuldige Seele, die eben jene Unschuld verliert.

(Carsten Kuhr, Januar 2013)

Der Monstrumologe und die Insel des Blutes

Der Monstrumologe und die Insel des Blutes

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Letzte Kommentare:
21.12.2017 21:00:28
benfi

Der Roman 'Der Monstrumologe und die Insel des Blutes' ist der mittlerweile dritte Band um den Assistenten Will Henry James und seinen Erlebnissen bei dem Monstrumologen. Der Autor Rick Yancey ist diesem geheimnisvollen Assistenten, deren Geschichte er aus dessen Tagebüchern erkennt erneut auf der Spur - und scheint diesmal tatsächlich auf existierende Verwandte dieses in einem Altersheim verstorbenen Menschen gefunden zu haben. Alleine diese Einführung des Schriftstellers finde ich eine wunderbare Idee, welche dieses schriftliche Erbe von Will Henry ziemlich lebhaft erscheinen lässt. Die Geschichte aus den Folianten Sieben bis Zehn streckt sich allerdings ein wenig in diesem Roman. Allerdings ist es schon interessant zu lesen, wie sich der mittlerweile dreizehnjährige Assistent in einer normalen Familie behaupten muss und wie er mit seinen Gedanken und Erfahrungen durch den Monstrumologen umgeht. Die Handlung um das 'Magnificum' ist komischerweise gleichermaßen schwammig wie detailliert. Irgendwie gar nicht fassbar. Auf keinster Weise mit ähnlichen Artefakten des selbigen Genres vergleichbar, ist doch oftmals eine Saga oder komplette Legende hinter solchen Dingen hinterlegt. Das ist in diesem Roman schon anders vom Autor angegangen worden. Am Ende muss ich sagen, dass mich am meisten das Martyrium erschreckt hat, welches Will Henry erleben muss - ganz schon harter Stoff für ein so junges Kind! All die Dinge um dieses 'Magnificum' jedoch war nicht so ganz mein Thema, wenngleich diese Sternenfäule eine interessante Sache war, die im Vorfeld des Romans mit Zeitungsausschnitten untermalt wurde. Trotz flüssigen Schreibstil und feiner Übersetzung daher von mir etwas weniger Punkte als die beiden vorherigen Romane um den Monstrumologen...
79°

07.03.2015 09:58:59
Alexi1000

Hier haben wir nun schon der dritten Teil der Monstrumologen - Reihe.

Über die Handlung will ich gar nicht viele Worte verlieren, interessant ist vor allem die Weiterentwicklung der Charaktere und hierbei kommt das Hauptaugenmerk immer mehr auf die "Symbiose" von Will Henry und seinem "Meister" in den Vordergrund.

Im Laufe des Buches wird die Handlung auch immer rasanter und ich habe es nicht bereut der Reihe bis hierhin treu geblieben zu sein.

Manchmal muss man sich immer noch ein wenig mit der bewusst auf leicht altmodisch gemachten Schreibweise auseinandersetzen, aber das Gesamtpacket mit der tollen Aufmachung ist mal wieder aller Ehren wert: 85°.

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