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Anja Helmers
Den Luzifer schön trinken nützt auch nichts

Buch-Rezension von Anja Helmers Sep 2012

Joana und Nicholas sind zurück in Portugal. Sie arbeiten einen genauen Verhaltensplan aus, für den Fall, dass der Luzifer auftaucht, aber insgeheim hoffen sie auf eine längere Atempause. Während Joana sich mit dem unerwarteten Ergebnis eines Tests auseinandersetzt, besorgt Nicholas Waffen. Leider schlägt der Luzifer allzu schnell zu und wie befürchtet kann Nicholas sich seiner Macht nicht entziehen. Der erste Fürst verschleppt den Nybbas nach New York, während Joana wie vereinbart flieht. Allerdings ist sie nicht bereit, ihren Geliebten dem ersten Fürsten kampflos zu überlassen und ersinnt einen Ausweg.

Jennifer Benkau geht im abschließenden Teil ihrer Schattendämonen-Trilogie konsequent den eingeschlagenen Weg weiter. Im Tempo eines ICEs mit kurzen Zwischenstopps nimmt das Unheil seinen Lauf und die beiden Helden, der Dämon und seine Clerica-Frau, durchleiden die härteste Prüfung ihre Liebe. Mit flapsigen Sprüchen, in verspieltem Stil, mit emotionalen Liebesszenen und spannender Action, mit bösen Wendungen und wundervollen Haupt- und Nebendarstellern werden alle losen Fäden verknüpft und man sinkt zufrieden zurück im Lesesessel und genießt den Abspann, der sieben Jahre später stattfindet.

Das Monster wird verteidigt, auch wenn die Welt dabei untergeht

Beide Protagonisten erleben einen Reifeprozess. Joana wächst an ihren Aufgaben und entwickelt eine Härte, die erschreckend, wenn auch verständlich wirkt. Der Verzicht auf ihr Lebensglück zugunsten dem Wohl der Allgemeinheit steht nicht zur Debatte. Sie benutzt andere Menschen, wirft ihre letzten moralischen Bedenken über Bord und geht buchstäblich über Leichen, um ihren Nybbas zurückzubekommen. Diese Entwicklung geschieht nicht von jetzt auf gleich, sondern wird nachvollziehbar unterlegt und Stück für Stück aufgebaut. Am Anfang des Romans heißt es, dass Joana möglichst nicht über Nicholas Nahrungsaufnahme nachdenkt, sie verdrängt einfach, dass ihr Geliebter anderen Menschen Emotionen aussagt, etliche Ereignisse später denkt sie, Fairness bedeutet nichts mehr. Sie wütet, sie leidet, sie kämpft, sie ist eifersüchtig und begeht Fehler, die katastrophale Folgen haben. Als sie mit ihrem Latein am Ende ist und erkennt, was es wirklich bedeutete, Menschen Gefühle zu stehlen und sie gleichgültig zu machen, empfindet sie trotzdem keine Reue. Sie stellt sich den Tatsachen und kämpft weiter.

Nicholas durchläuft alle Stadien der Verzweiflung, erleidet Folter und begegnet seinem größten Albtraum. Er verliert das kostbare Gut der Selbstbestimmung, und erkennt verbittert den Wert von echten Gefühlen, als er alles verloren glaubt.

Wie schon in den Vorgängern sind auch die Nebenfiguren interessant gestaltet.
Der Luzifer ist in seiner Menschengestalt kein Mann sondern eine Frau. Eine blonde Giftbombe mit riesigen Unschuldsaugen, geformter Sex in Perfektion. Am reizvollsten empfinde ich die Gestaltung der Todesfürstin, der Vanth, aber auch Tomte und die Nabeshima liefern herrlich unterhaltsame Szenen.

Das gelieferte Weltuntergangsszenario läuft ein wenig nebenher, aber das wiederum passt, denn es gibt exakt Joanas Gefühlslage wieder. Wenn im privaten die Welt zerbrochen ist, dann ist es vorstellbar, dass ein drohender Atomschlag, Erdbeben, Flutwellen und sonstige Naturkatastrophen ihren Schrecken als reale Bedrohung verlieren.

Nybbas Blut ist ein passender Abschluss einer eigenständigen Urban-Fantasy-Trilogie aus deutschen Federn und ein Muss für jeden Nybbas-Fan.

(Anja Helmers, September 2012)

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Letzte Kommentare:
09.10.2012 16:22:50
PMelittaM

Nicholas, der Nybbas, und Joana leben in Portugal, als Joana eine SMS von Nicholas empfängt mit nur einem Wort „Cut“. Das bedeutet, dass ein Notfallplan in Kraft tritt: Beide müssen nun alle Zelte hinter sich abbrechen, wozu auch ihre Beziehung gehört, denn der Luzifer ist ihnen auf die Schliche gekommen. Doch Joana kann Nicholas nicht aufgeben ...

Dass man zuerst Joanas und Nicholas harmonisches Leben kennen lernt, das dann sehr plötzlich zu Ende ist und besonders Nicholas von jetzt auf gleich in großer Gefahr schwebt, ist eine sehr gute Idee. Und dann kommt man kaum noch zum Luftholen, zumal für beide mehr auf dem Spiel steht als nur das eigene Leben.

Dies ist der Abschluss einer Trilogie um Nicholas und Joana. Bisher habe ich die ersten beiden Bände nicht gelesen, was ich aber auf jeden Fall noch nachholen werde. Trotzdem kam ich ziemlich gut in die Geschichte hinein. Die Vorgeschichte fehlte mir nicht wirklich, obwohl sie sicher das Lesevergnügen noch erhöht hätte. Auch so hatte ich aber große Freude am Lesen. Jennifer Benkau schreibt wunderbar, besonders gut haben mir ihre sehr anschaulichen Vergleiche gefallen, über manche habe ich mich köstlich amüsiert (nur ein Beispiel: „… wobei sie das Wort betonte, als wäre es ein Insekt, gegen das man Gift im Supermarkt kaufen konnte.“). Die Geschichte ist hochspannend, die Charaktere sind sehr gut skizziert und wachsen einem ans Herz, sowohl die guten als auch die bösen (wovon es einige gibt) und am Ende ist man traurig, dass es schon zu Ende ist.

Mit Jennifer Benkau habe ich eine Autorin entdeckt, von der ich unbedingt noch mehr lesen will. Glücklicherweise gibt es schon mehrere Bücher von ihr.

Sci-Fi & Mystery
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