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Carsten Steenbergen
Eine fesselnde wie verstörende Vision vom Überleben der Menschen

Buch-Rezension von Carsten Steenbergen Apr 2013

Vorstellungen vom Untergang der Menschheit spuken nicht nur seit der Erfindung der Science Fiction, auch die beiden vergangenen Weltkriege haben Schreckensvisionen ungeahnten Ausmaßes heraufbeschworen, manche mit einem beängstigenden Wahrheitsgehalt. Hugh Howey malt mit "Silo" eine Wirklichkeit, die so unmöglich nicht zu sein scheint. Unter der Erde eingekerkert durch die giftige Umwelt, fristen die letzten Menschen in einem eigens dafür gebauten Silo ihr Dasein. Bis eines Tages der Zeitpunkt gekommen sein mag, erneut in das Licht der Sonne zu treten. Dieser ist allerdings in derart weite Ferne gerückt, dass er für die Bewohner im Silo nicht einmal relevant ist. Die Gesellschaft hat sich in Stockwerke aufgeteilt, widmet sich ihren jeweiligen Aufgaben, die das fortdauernde Überleben mehr schlecht als recht sichern sollen, und ahnt dabei nicht, dass alle in einem großen Gebäude aus Lügen, Intrigen und Manipulation leben.

Ein geheimer Plan, den keiner kennt

Nachdem Sheriff Holston freiwillig zur »Reinigung« antrat, um seiner vor drei Jahren verstorbenen Frau auf dem gleichen Weg nach draußen zu folgen, wird Juliette Nichols, eine fähige Mechanikerin aus den unteren Stockwerken, zum neuen Sheriff des Silos ernannt. Wirklich glücklich ist sie mit dem Posten nicht, hat sie sich doch bereits auf dem Weg nach oben (und auch früher) mit dem Leiter der IT-Stockwerke, Bernard Holland, angelegt. Als erste Amtshandlung versucht sie die Beweggründe für Holstons Freitod nachzuvollziehen und entdeckt einen Computer-Code, der auf eine unbekannte Funktion hinweist. Läuft im Silo ein abgekartetes Spiel?

Unglücklicherweise übernimmt Holland nach dem Tod von Mayor Jahns die Führung im Silo. Er lässt Juliette schon nach kurzer Zeit unter einem Vorwand verhaften und schickt sie zur Strafe ebenfalls zur »Reinigung«. Das Todesurteil für die junge Frau. Doch gute Freunde in der Versorgungsabteilung kümmern sich darum, dass der Schutzanzug wenigstens dieses eine Mal der toxischen Umwelt etwas länger trotzt. Und Juliette kommt der Wahrheit über das Silo näher, als jeder andere.

Düster, beklemmend und trotzdem hoffnungsvoll

Das Genre Dystopie ist natürlich keine neue Erfindung. Der Trend, der seine Erfolgsspur in den Jugendbuchregalen Deutschlands erst in 2011 aufnahm und anscheinend bereits wieder abflacht, ist in den USA eigentlich längst passé. So heißt es bei den amerikanischen Verlagen, obwohl Teil 2 des großen Dystopien-Blockbuster »Die Tribute von Panem« für Ende 2013 in den Kinos angekündigt ist. Dass Dystopien dennoch ein Thema sind, zeigt das aktuelle Beispiel von Hugh Howeys »Silo«.

Konzipiert als eBook-Reihe bzw. erst einmal als Novelle, tritt man als Leser zunächst in die Gefühlswelt von Sheriff Holston ein. Der pflichtmüde Mann, der drei Jahr zuvor seine Frau an eine vermeintlich fixe Idee verloren hat, folgt seiner Frau in einer nicht näher definierten Zukunft der Menschheit nach draußen. In den Tod. Dadurch hofft er, die Beweggründe seiner großen Liebe endlich verstehen zu können und ist dafür sogar mehr als bereit, sein eigenes Leben hinzugeben. In Kontext des Romans wirkt der Anfang zuweilen wie eine großzügig angelegte Rückblende, die zugleich die Welt des Silos vorstellt. Die Ursache liegt hier fraglos in der Art und Weise, wie der Roman verfasst wurde. Nämlich als eBook-Novelle, die nach dem zunehmenden Erfolg schließlich in fünf Teilen abgeschlossen wurde.

Ein Nachteil für »Silo« ist dies hingegen nicht. Der eher gemächliche Einstieg gibt dem Leser ausreichend Zeit, sich in die durchaus ungewohnte Welt der unterirdischen Siedlung und in die Struktur der Gesellschaft einzufühlen. Wenn man es denn weniger schnell mag. Natürlich lassen sich gewisse Ähnlichkeiten zu anderen Dystopien wie zum Beispiel »Metro 2033« nicht gänzlich leugnen. Ohne Frage liegt das einfach an der Natur des Genres, das zumeist auf zerstörter Umwelt und verkorksten Gesellschaftsstrukturen basiert. Dystopien eben. Auffällig ist unbedingt, dass der Roman ohne fortschrittliche oder übermächtige Technik auskommt, sondern auf einem leicht angeschlagenen Niveau von "heute" aufbaut.

Ist der Einstieg geschafft, gewinnen die vermeintlich blassen Charaktere schnell an Farbe und besonderer Tiefe. Die komplexe und ausgezeichnet durchdachte Form der Silo-Struktur setzt sich immer mehr zusammen und bildet ein einheitliches Ganzes. Als versierter Leser meint man ab und zu einige Reaktionen der im Silo lebenden Menschen hinterfragen zu müssen, jedoch wirken sie nie völlig unglaubwürdig.

Juliette bewegt sich in dieser Welt als zielstrebiger Sonderling und später Ausgestoßene und hat es zumeist nicht sonderlich leicht. Um vieles schwerer wird es für sie, als sie das Geheimnis des Silos mit eigenen Augen entdecken muss. Allerdings geschieht dies in letzter Konsequenz erst, als sie längst aus ihrer Heimat verbannt ist. Und man Juliette als Streiterin für die Wahrheit absolut ins Herz geschlossen hat. Ein geschickter Schachzug des Autors. Zu diesem Zeitpunkt haben sich jedoch bereits weitere Mitstreiter nach vorne gearbeitet und bringen das überaus spannende Finale mit Blut und Schweiß zu einem gelungenen Ende.

Eine düstere, mitreißende Dystopie mit einem guten Mix aus bekannten und überraschenden Elementen, die die Idee einer untergegangenen Welt von einer neuen Seite aus beleuchtet. Ein starkes Setting und einnehmende Charaktere runden den außerordentlich positiven Eindruck ab.

(Carsten Steenbergen, März 2013)

Silo

Silo

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Letzte Kommentare:
04.08.2017 22:57:22
GameMoviePortal

Grandioser Anfang (erster Teil), mässiger zweiter Teil und wieder etwas spannenderer dritter und letzter Teil mit etwas enttäuschendem und unlogischen Ende. Viele Fragen bleiben offen und unbeantwortet. Finale ist zu wenig spannend (Showdown Donald gegen Thurman). Warum sind die Leute die raus gingen immer gestorben? Weil sie zu wenig weit weg waren? Zu wenig weit gekommen sind? Wo die Luft noch schlecht war? Und plötzlich wurde sie besser, wie bei Under The Dome unter einer Kuppel? Etwas unlogisch. Ich gib dem Buch 7 von 10 da einiges zudem vorhersehbar und repititiv in die Länge gezogen wird und unbeantwortet bleibt. Überbewerteter Schinken der lange nicht so gut ist, wie ein gutes Stephen King Buch! GameMoviePortal

16.12.2013 17:02:05
manni

Grandioser, fesselnder und erschütternder Zukunftsroman. Ich habe diesen Roman an einem Wochenende durchgelesen, so spannend ist diese Geschichte. Der Roman ist mit so viel Liebe geschrieben, ja fast irgendwie zärtlich. Deswegen haut einen die dramatische Geschichte auch so um.
Zukunftsromane sind eigentlich überhaupt nicht mein Thema, ausser den Klassikern natürlich, aber dieser Roman fesselt von der ersten Seite an. Was für ein junges Schreibtalent, Hut ab! 85°!

08.07.2013 19:48:23
lizzo

Oh im gegesatz zu caerulum fand ich das buch ab der ersten seite so spannend wie bisher kein anderes, ich hab abends im bett totmüde weitergelesen weil ich es einfach nicht weglegen konnte, 4 tage lang hab ich jede freie minute gelesen und nur 3-5 std geschlafen um nach der arbeit weiterlesen zu können!

09.06.2013 19:04:05
caerulum

Die Idee und das Setting von "Silo" ist ziemlich interessant und abwechslungsreich gegenüber den anderen Büchern, die das Thema "Endzeit" haben. Der Roman spielt hauptsätzlich in einem der Silo, -also allzugrosse Abwechslung ist nicht zu erwarten. Aber auch die Handlung des Buches ist nicht abwechslungsreich und es gab fast nie einen Moment, welchen ich spannend fand. Vorallem kommt die Handlung erst langsam in Gang und sie unterscheidet sich nicht gross von anderen Bestsellern. Die Personen, welche erscheinen sind grösstenteils langweilig und die Hauptperson fand ich persönlich überhaupt nicht interessant.
Und auch dann wenn die Handlung einmal einigermassen "spannend" wird, schafft es der Autor nicht, mich richtig zu motivieren weiterzulesen. Am Schluss war es für mich eine Qual, das Buch zu Ende zu lesen.

Fazit: Interessantes und (eigentlich) spannendes Setting, aber(!) ein langweiliger Plot, nicht-nachvollziebare Personen und ein enttäuschendes Ende. Ich empfehle das Buch nicht weiter.

27.05.2013 15:05:44
M.Reinsch

Seit Generationen leben die Menschen in einem unterirdischen Silo. Wie eine eigenständige Welt hat sich hier das Leben weiterentwickelt. Es gibt hydroponische Gärten, ein Krankenhaus, Werkstätten und Verwaltungen. Die Menschen leben nach strengen Vorschriften und teilen sich (ihrer Arbeitsbereiche folgend) in verschiedene Bevölkerungsgruppen über die eine kleine Polizeitruppe wacht. Das gesammelte Wissen , alle Informationsflüsse und Nachrichten laufen über die "allmächtige" Innere Technik (IT), die die heimliche Macht im Silo darstellt. Strenge Geburtenkontrolle und ein noch strengeres Gesetz bestimmen den Alltag der Menschen und die höchste Strafe besteht in der Reinigung der Außenkameralinsen, einem Job, von dem es (dank vergifteter Atmosphäre) kein zurück mehr gibt.
Doch eine Frage beschäftigt Teile der Bevölkerung immer wieder - wie sieht es wirklich "Da Draußen" aus, ist ein Leben außerhalb des Silos nicht vielleicht doch möglich? Und so begeben sich von Zeit zu Zeit einzelne Bewohner freiwillig in die Außenwelt um Ihre geheimen Träume zu ergründen...
Hugh Howey hat eine düstere, beklemmende Zukunftsvision geschaffen. Man erfährt zwar nie wie viele Menschen nun wirklich im "Silo" leben, aber eine eine Stadt sollten Sie schon bevölkern können. Durch das strenge Kastensystem und die noch härtere Gesetzgebung bleiben die Fraktionen meist unter sich und die Kinder (sofern es erlaubt ist, welche zu bekommen), übernehmen meist die Arbeit der Eltern.
Die "Allmächtige" IT ist fast schon vergleichbar mit der Staatssicherheit der ehemaligen DDR, und überwacht fast alle Vorgänge im Silo mit Argusaugen.
Im Laufe des Romans lernt man immer mehr Facetten kennen, aus dem man sich ein Gesamtbild, der Lebensweise und des Umganges der Menschen untereinander zusammensetzen kann und das Ergebnis ist düster und bedrückend.
Was zu Beginn als eine Verzweiflungstat eines desillusionierten Sheriffs beginnt, zieht sich über die Kapitel immer mehr in die harte Wirklichkeit der Machtmanipulation und Unterdrückung der Bevölkerung.
In "Silo" gibt es kaum schöne Abschnitte, aber der Schreibstil und die sehr glaubhafte Geschichte reißen einen schnell in Ihren Bann. Viele der Charaktere haben eine enorme Tiefe und mit jeder weiteren Seite lernt man sogar die "böse" Seite zu verstehen und Ihre Ansichten zu respektieren (zumindest, wenn man Ihre Sicht verwendet).
Was man im Laufe des Romans zu erfahren bekommt, steckt voller Wahrheiten und am Ende ist die von Howey erfundene Zukunftsvision (leider) überhaupt nicht mehr abwegig).
Fazit: Ein Roman zu einer sehr düsteren, aber auch sehr Wahrscheinlichen Zukunft der Menschheit, die die Vorstellungskraft des Lesers beflügelt - klare Leseempfehlung!

16.05.2013 09:06:33
volker.reads

Ich finde, hier ist ein Autor mit einer wirklich guten Idee unterwegs. Er hat allerdings kein so rechtes schriftstellerisches Talent. Was dazu führt, dass ich die Umsetzung sehr langweilig finde. Sogar die "spannendsten" Stellen haben mich nicht richtig gepackt. Das ist richig schade, da die Story, wie gesagt, richtig gutes Potential hat.

15.04.2013 08:16:20
Hartmut

Hugh Howeys "Silo" begann im Sommer 2011 als Short Story im internet, die schnell von Dystopiefans entdeckt und immer beliebter wurde.
Die Charaktere sind vom Feinsten, die Stimmung ist bedrückend und manchmal der reinste Horror. Der Roman ist sicher nicht perfekt. Seine Konstruktion ist manchmal unausgewogen, die Dialoge manchmal soapig.
Insgesamt eine Dystopie, mit der Genrefans gut bedient sind.

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