Der Knochenhexer - Meister Hippolit und Jorge der Troll
- Autor: Jens Lossau
- Verlag: Feder & Schwert


Erschienen: Januar 2013

Hippolit, übernehmen Sie!
Zwei der ungewöhnlichsten Ermittler der Fantasy, auch was sage ich, der Literatur sind zurück. Ich spreche weder von Sherlock Holmes und Dr. Watson, auch Starsky und Hutch werden dem nicht gerecht, nein ein in einem vorpubertären Körper steckender Thaumaturge und ein Troll sind gemeint.
Einst haben uns die Beiden im Lyx Verlag geholfen, unsere Bauchmuskeln beim Lachen zu trainieren, nun haben sie bei F&S eine neue Heimat gefunden.
Dieses Mal werden sie, ganz untypisch, zu einem Raub gerufen. Eigentlich ist unser Duo ja nur für Verbrechen, bei dem Thaumaturgie involviert ist zuständig, doch nun haben Unbekannte vier Dinosaurierskelette aus dem Museum gestohlen.
Kurz darauf greifen vier lebendige Riesenechsen die Stadt an und legen einen ganzen Stadtteil in Schutt und Asche. Haben die beiden Verbrechen vielleicht etwas miteinander zu tun und wenn ja, was?
Die Auflösung des Rätsels ist nicht ganz einfach. Zwar findet sich der Räuber der Skelette recht schnell – Jorge hat da so seine Spitzel im Bereich des Vergnügungsviertels – doch damit ist die Bedrohung für die Stadt noch lange nicht vom Tisch. Immer größere Horden von riesigen Reptilien schickt sich an die Hauptstadt zu überfallen und in Grund und Boden zu trampeln. Die Spur führt über die Ebene hin zu einem verlassenen Turm und einem Widersacher, der Meister Hippolit nur zu bekannt ist – und gegen den er keine Chance hat ...
Jorge reimt nicht mehr! Das ist die erste, aber beileibe nicht einzige Auffälligkeit des Romans, der vermutlich den Abschluss der Reihe darstellen könnte – mehr wird, der Spannung schuldend nicht verraten.
Statt seiner mehr oder minder passenden Trollsprichwörter besucht Jorge einen Psychotherapeuten und lässt sich von diesem zu neuen Weisheiten inspirieren, die er nun zu allen wenigen passenden und vielen unpassenden Gelegenheiten zum Besten gibt.
Von der generellen Aufteilung – hier der intelligente, äußerlich schwächliche Denker, dort der etwas tumbe Schlagtot – hat sich nichts geändert, das Team als solches funktioniert nach wie vor.
Allerdings lässt sich das angewandte logische Denken doch eher mit der Lupe suchen, Kommissar Zufall muss so manches Mal hilfreich zur Seite eilen, wenn es darum geht, bei den Ermittlungen voran zu kommen. Dabei bietet sich letztlich die Auflösung gar nicht so unlogisch an. Motivation und Hilfsmittel werden nachvollziehbar erklärt, die Spannungskurve steigt rasant an, das Finale ist ebenso überraschend wie gut vorbereitet.
So fügt sich der Roman nahtlos in die Reihe und die beiden merkwürdigsten Ermittler der Fantasy ein, rundet sie ab und bietet dem Fan ein höchst willkommenes Wiedersehen mit Jorge und Hippolit.

Der Knochenhexer - Meister Hippolit und Jorge der Troll
- Autor: Jens Lossau
- Verlag: Feder & Schwert
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Als aus dem naturhistorischen Museum von Nophelet die Knochen vorn 4 urzeitlichen Riesenechsen gestohlen werden, ahnen Meister Hippolit und sein Helfer Jorge noch nicht, dass bald ganz andere Herausforderungen auf sie zukommen. Als die Stadt von gigantischen Echsenmonstern angriffen wird, liegt der Schluß nahe, dass dieser Angriff mit dem Raub der Echsenskelette zusammen hängt und schon bald befindet sich Meister Hippolit auf der Spur eines verdächtigen Thaumaturgen.
Im vierten Band der Reihe um Meister Hippolith und Jorge dem Erwischer vom IAIT bekommt der Leser wieder einen spannenden und kniffligen Fall geboten, der aber diesmal etwas anders geartet ist und durch die Angriffe der Riesenechsen besonders dramatisch wird. Und noch etwas ist anders als sonst, Jorge hat Probleme und macht daher eine Therapie bei einem Seelenheiler, daher muß der Leser leider auf seine Trollweisheiten verzichten, bekommt aber aus „therapeutischer“ Sicht reichlich Einblicke in Jorges neues Bewußtsein. Auch sonst haben die Autoren wieder eine Menge witzige Details in ihre Geschichte eingefügt, wie den unflätig schwatzenden Vogel Borst, eine wohlbeleibte Dame, die ausufernde Berichte über ihre sexuellen Erlebnisse mit Außerirdischen verfaßt hat oder den verwirrten Haargnom Gridt, der immer in der 3. Person spricht. Diese launigen Episoden lockern die Dramatik der Ereignisse ein wenig auf und sorgen für den ein oder anderen Lacher, denn der Druck auf die beiden Ermittler ist enorm und am Ende muß Hippolit eine Entscheidung treffen, die alles verändert. Hier endet die Geschichte leider mit einem recht verblüffenden Schluß, der zum einen sehr unerwartet kommt und zum anderen natürlich sehr, sehr neugierig auf die nächste Geschichte macht.
„Der Knochenhexer“ ist gewohnt flott und unterhaltsam geschrieben, wer die Vorgänger mochte, wird sich auch hier wieder gut amüsieren. Man bekommt weitere Einblicke in die umfangreiche Welt von Sdoom und seine Nachbarstaaten und lernt die beiden Helden auch von einer anderen Seite kennen.
FaziT: ein toller und unterhaltsamer Mix aus Krimi, Fantasy und Thriller! Man bekommt nicht nur eine spannende Geschichte, sondern auch reichlich schrägen Humor und Witz geboten und kann sich hier bestens unterhalten.