LEJOS DE AQUELLO, DE LA MADRE, DE LA TIERRA DE LA VIDA.
und strick dir eine Mutter aus Erde und
Lehm, und lobe dann das Material, das fließt
und stockt, ein dünnes Fädchen auf der Landkarte
der pazifische Fadenschluß: ein
Fisch. Das Astrolabium, in dem die Sterne
schuften, führte uns dahin: die Wiener Lippe
eines Vogels, der sich von Osterkrill
ernährt. Viel Zeit tropft ab von diesem
Wurm. Er hat uns gezeugt und also
verzehrt er die Frauen von innen.
Wie sie haben wir jedes zweite s
verschluckt, tragen weiche Bäuche
übers Felsland mit abtropfenden
Tennisschuhen: Dunlop Corta-
zar: die Liebe ist getan
in Hans Thills neuem Band gehen von Gedichten von Petrarca und von John Donne, von Daniel Heinsius und von Paul Fleming, von Hölderlin und von Trakl u.v.a.m. aus und schreiben diese fort. Indem sie auf die mehr oder minder fremden Sprachen ihrer Vorredner hören, auf ihr Spanisch, Französisch, Englisch, Holländisch, Italienisch und Deutsch, hören sie nicht auf, seltsam schimmernde Schätze aus ihrem Sprachgrund zu heben und in die eigenen Gefilde fortzuschreiben, ganz im Sinne von John Donnes Zeile „And makes one little room an everywhere“:
Und mach, dass wir in kleinsten Zimmern richtig
zum Liegen kommen. Ich bin die Stimm, die
durch die Wände kriecht. Ich bin der dürre Vogel
Bin und zähle an der Kralle Zeit und Zeit bis
es mir vergangen ist. Dann fliege ich in den
Abluftschacht und warte, dass der Tag die Nacht
verdünnt, man muß nur schlucken.
roughbooks, Ankündigung
Jan Kuhlbrodt: Hans Thills Dunlop
signaturen-magazin.de
Joachim Sartorius: Lyrik-Empfehlung 2017
lyrik-empfehlungen.de, 21.3.2017
LOST SONG (FÜR HANS THILL)
der december mit cimbeln, doch
länger die nacht, die ihm folgt, das
weisse im haar ein schaum, verblüht,
noch bevor er geht, sich zurückzieht
in die keller, des schaumes zischen
nach sich zieht, ernüchterung in
den zellen –
Jayne-Ann Igel
Hans Thill liest sein Gedicht „Kühle Religionen“.
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