Alles in allem sind wir in diesen Gedichten keine Freunde von mittelmäßiger Gesellschaft.
Der traumatische Beginn des neuen Jahrhunderts zieht sich durch diesen Band, der Poesie als zeitgenössische Kunstform positioniert.
Klagen auf höchstem Niveau.
Gedichte aus 50 Jahren. 1954–2004.
66,2 kg Lyrikmanuskripte haben die beiden Herausgeber durchgearbeitet.
Für den Titel ihres zweiten Gedichtbands überführt Uljana Wolf einen Begriff aus der Sprachwissenschaft – „falsche freunde“ – in ein poetisches Programm.
Diese Oden verdienen den Preis für Europäische Poesie unter anderem: weil sie sich in Grenzbereiche vorwagen, wo Bild, Klang und Gedanke sich gegenseitig den Boden unter den Füßen wegziehen, was zu mirakulösen Debakeln, poetisch wie intellektuell reizvollen Katastrophen führt, dem „Schockerlebnis“ etwa, „dass keine Bilder mehr zu sehen“ sind, „sondern nur noch Töne“.
„Ein Jahrhundert deutscher Lyrik wird geprüft“ gaukelt der Untertitel vor.