Sarg Die Bestattung in Holz-
und Steinsärgen ist vermutlich dem Wunsch entsprungen, die Verstorbenen vor
Tierfraß zu schützen oder, wie im alten Ägypten,
ihnen ein Fortbestehen über den leiblichen Tod hinaus zu ermöglichen. Der Sarg
symbolisiert auch die endgültige physische Trennung zwischen Lebenden und Toten.
Er blieb lange ein Privileg der Begüterten; die Leichen der einfachen Leute trug
man in der Regel auf einem Brett zum Friedhof und ließ sie ins Grab gleiten, eine
Sitte, die in Bayern die Metapher "Brettlrutschen" für "Sterben" hervorbrachte.
In
der Vampirliteratur und im Film ist der Sarg als Ruhestätte des Vampirs von Sonnenaufgang
bis Einbruch der Nacht zum Klischee geworden. Erstmals bei Bram Stoker dient er,
mit Heimaterde
gefüllt, auch als Transportmittel. Die Idee wurde von späteren Autoren übernommen
und zum Teil recht originell variiert.
(Aus: "Das Buch der Vampire. Von Dracula, Untoten und anderen Fürsten der Finsternis. Ein Lexikon." von Matthew Bunson.)