Bei dem Wort "Java" denken die meisten Menschen zunächst an Kaffee (und heutzutage
vielleicht auch an eine Computersprache), doch die Reichtümer der westlichen
Entdecker und Besiedler jener großen Insel gründeten sich zunächst auf den Handel
mit tropischen Gewürzen. Die größte Rolle unter diesen Gewürzen spielte anfangs
jene eher gewöhnliche Sorte, die auch heute noch am häufigsten verwendet wird
- der Pfeffer.
Piper nigrum, Syzygium
aromaticum und Myristica fragrans - Pfeffer, Nelke und Muskat - waren
ursprünglich die heilige Dreieinigkeit des asiatischen Gewürzhandels. Diese drei
Gewürze kannte und verwendete man bereits in der Antike. Zweihundert Jahre vor
Christi Geburt durften die Höflinge der chinesischen Han-Dynastie ihre Kaiser
nur ansprechen, wenn sie ihren Atem mit einem Mund voll javanischer Nelken
erfrischt hatten. Muskat, so wird vermutet, wurde von römischen Priestern als
Weihrauchstoff verwendet. Mit Sicherheit wurde Muskat im Konstantinopel des
neunten Jahrhunderts als Würzstoff eingesetzt, denn es ist bekannt, dass der
orthodoxe Theologe (und spätere Heilige) Theodor von Studion - ein Gegner der
Bilderstürmer - den Mönchen erlaubte, es auf den Erbsenbrei zu streuen, den sie
an fleischfreien Tagen essen mussten. Und in elisabethanischer Zeit war eine
Duftkugel aus Muskat ein wichtiges Mittel, um üble Leiden in Schach zu halten;
die Vorstellung, Muskat könne die Pest abwehren, hielt
sich länger als so manches andere alte Ammenmärchen.
Der Pfeffer indes
hatte in der Antike eine unendlich viel größere Bedeutung und diente keineswegs
nur als Streuwürze, Pastille oder Rachenputzer. Die Römer verwendeten ihn in
Hülle und Fülle. Gibbon schrieb, Pfeffer sei "eine beliebte Zutat der äußerst
aufwändigen römischen Kochkunst" gewesen, und bestätigte die weit verbreitete
Auffassung, wonach Alarich, der kriegerische König der Westgoten, von den Römern
mehr als eine Tonne davon als Lösegeld forderte, als er die Stadt 410 n. Chr.
belagerte. Die Gold- und Silbermünzen des Römischen Reichs, aureus und denarius,
waren zum bevorzugten Zahlungsmittel entlang der Gewürzroute geworden, und die
indischen Pfefferhändler von Cochin und Malakka und in den Häfen des südlichen
Ceylon waren angeblich davon beeindruckt, dass sich der Wert der Münzen nicht
nach ihrer Größe, sondern nach der darauf eingeprägten Zahl
richtete.
Egal, wie sich ihr Wert bemaß, die Münzen müssen in ungeheurer
Anzahl ihren Besitzer gewechselt haben. Der Pfeffer war so kostbar und teuer und
so begehrt, dass Plinius der Ältere über die riesigen Ausgaben wetterte. "Es gab
kein einziges Jahr, in dem Indien" - und damit meinte er Ostindien, denn Pfeffer
wurde sowohl von der Malabarküste als auch aus dem westlichen Java importiert -
"das Römische Reich nicht um fünfzig Millionen Sesterzen beraubte." So teuer,
fügte er trocken hinzu, "bezahlen wir unseren Luxus und unsere Frauen".
(Es
besteht eine nette Symmetrie in Bezug auf Plinius' Verwicklung in diesen Teil
der Geschichte des Krakatau, auch wenn er nur in einer Komparsenrolle auftritt.
Der ehemalige Soldat Plinius, der als Kavallerieoffizier im römischen Germanien
gedient hatte und über großen Reichtum und gute Beziehungen verfügte, übernahm
zwar für seine Kaiser bereitwillig verschiedene Pflichten und Ämter, war aber
vor allem Naturwissenschaftler - ein Kenner beziehungsweise Beobachter "des
Wesens der Dinge, das heißt des Lebens", wie er es einmal formulierte. Sein Ruhm
beruht weitgehend auf seiner siebenunddreißig Bücher umfassenden
Naturgeschichte, einem grandiosen Meisterwerk, in dem - neben zahllosen anderen
entzückenden Details - erstmals jene Vokabel auftaucht, von der sich unsere
heutige "Enzyklopädie" ableitet.
Während Plinius im Spätsommer des Jahres 79
n. Chr. seiner Aufgabe nachging, gegen die Seeräuberei im Golf von Neapel zu
ermitteln, überredete man ihn, eine seltsame Wolkenformation zu untersuchen, die
vom Gipfel des Vesuv aufzusteigen schien. Also ließ er sich ans Ufer rudern,
suchte ein anrainendes Dorf auf, um die in Panik geratenen Bewohner zu beruhigen
- und wurde prompt von einer massiven Eruption überrascht. Er erstickte am 24.
August an vulkanischen Gasen und hinterließ neben seinem rühmlichen Werk als
besonderes Vermächtnis ein einziges Wort im Vokabular der modernen Vulkanologie:
"plinianisch". Unter einer plinianischen Eruption versteht man heute einen
gewaltigen, explosionsartigen Ausbruch mit riesigen Gas- und Aschewolken, bei
dem der betreffende Vulkan weitgehend zerstört wird. Und der verheerendste
plinianische Ausbruch der Neuzeit ereignete sich fast auf den Tag genau 1804
Jahre nach dem Tod von Plinius dem Älteren - auf Krakatau.)
Der Pfeffer
genießt keinen eindeutigen Ruf. Unwahr ist beispielsweise, dass der Pfeffer
einst dazu diente, den Geschmack von verdorbenem Fleisch zu überdecken; diese
Vorstellung rührt vielleicht von der Auffassung her, die selbst von heutigen
Apothekern noch vertreten wird, nämlich dass Pfeffer als Mittel gegen Blähungen
wirkt. Doch er wurde sehr wohl als Konservierungsmittel und noch häufiger sogar
als Gewürz verwendet. Bereits im zehnten Jahrhundert wurde Pfeffer nach England
importiert; die Guild of Pepperers, eine der ältesten Londoner Innungen, wurde
sicherlich vor 1180 gegründet; in jenem Jahr zumindest hat man sie erstmals
urkundlich erwähnt. 1328 firmierte die Innung offiziell als Importeur von
Gewürzen in großen Mengen; ihre Mitglieder wurden als grossarii (Grossisten)
bezeichnet (wovon sich das heutige englische Wort grocer für
"Lebensmittelhändler" ableitet).
Joseph
Conrad schilderte die Sucht nach Pfeffer in seinem Roman Lord
Jim:
Die Händler des siebzehnten Jahrhunderts suchten [die ferne Insel] wegen des
Pfeffers auf, weil die Leidenschaft für Pfeffer zur Zeit von James I. in der
Brust von holländischen und englischen Abenteurern wie das Feuer der Liebe zu
lodern schien. Welchen Weg hätten sie um des Pfeffers willen nicht auf sich
genommen! Für einen Sack Pfeffer hätten sie sich, ohne zu zögern, gegenseitig
die Kehlen durchgeschnitten und dem Teufel die Seele verschrieben, um die sie
sonst so besorgt waren: Die verrückte Hartnäckigkeit dieser Gier ließ sie dem
Tod in tausenderlei Gestalten trotzen - den unbekannten Meeren, den grässlichen,
exotischen Krankheiten, den Wunden, der Gefangenschaft, dem Hunger, der Pestilenz
und der Verzweiflung. Sie machte sie groß! Himmel, ja! Sie machte sie zu Helden
...
Die Gelüste des Abendlandes nach den drei großen Gewürzen
steigerten sich während des vierzehnten und fünfzehnten Jahrhunderts ins schier
Unermessliche. Der Handel wurde zumindest seit dem päpstlichen Schiedsspruch von
1494 von der damals einzigen bedeutenden Seemacht in Fernost beherrscht - von
den Portugiesen. Vasco da Gama, der den Osten erschloss und bis nach Calicut
gelangte, frohlockte angeblich, als er erfuhr, dass der Pfeffer, der in Venedig
(dem Zentrum des europäischen Handels) achtzig Dukaten pro Zentner einbrachte,
in Indien für ganze drei Dukaten zu beschaffen war. Prompt brach ein
unablässiger Strom portugiesischer Kaufleute und Forschungsreisender vom Tagus
aus nach Osten auf. Einer dieser Seefahrer, Pedro Alvares Cabral, entdeckte
dabei Brasilien und nahm es für die portugiesische Krone in Anspruch. Eine Zeit
lang beherrschten die Portugiesen das Geschäft allein. Die alte Handelsroute -
per Schiff nach Arabien und mit Kamelen durch die Wüste ans Mittelmeer - hatte
ausgedient. Inzwischen bestritten massive Segelschiffe den gesamten Weg - um
Westafrika und das Kap herum. Und so wie die römische Währung als allgemeines
Zahlungsmittel entlang der alten Handelswege gedient hatte, so wurde das
Portugiesische zur Verkehrssprache entlang der neuen Route.
Doch die Zeit und die Technik schritten unaufhaltsam voran. Die Holländer und
Engländer, die inzwischen ihre Fertigkeiten im Schiffbau und ihre Navigationskünste
verfeinert hatten, über genügend Eichenholz
für Rümpfe und genügend Flachs für Segel verfügten und es auch nicht an Kanonen
mangeln ließen, kamen ab dem sechzehnten Jahrhundert dahinter, dass sie die
schneidigen Schiffe aus Lissabon an Geschwindigkeit und Gefechtsstärke übertrumpfen
konnten. Nicht wenige holländische Schiffe, die mit der portugiesischen bandhera
beflaggt waren, um das königliche Handelsverbot für nichtiberische Kaufleute
in Fernost zu unterlaufen, kehrten inzwischen nach Amsterdam zurück und weckten
die Gier der Händler nach Pfeffer und Profit. Und so verschob sich unter dem
Einfluss dieser unterschiedlichen Faktoren das Gleichgewicht der Seemächte im
Osten allmählich. Die Portugiesen aus dem warmen, trägen Süden wurden langsam
von Männern aus dem kälteren und raueren Norden Europas verdrängt.
Der Wandel setzte zunächst unter einem eher ungünstigen Stern ein, als Ende
Juni 1596 vier arg mitgenommene holländische Schiffe vor dem Pfefferhafen Banten
(Bantam) im Nordwesten Javas ankerten und die portugiesischen Gewürzhändler,
deren Lagerhäuser schon seit langem die Küste säumten, an Bord einluden. Die
Reise war von den neun Kaufleuten und Abenteurern der Compagnie van Verre in
Amsterdam finanziert worden, die die Absicht hegten, eine
Gewürzhandelsroute nach Ostindien zu bahnen. Die Expedition war jedoch nicht
besonders glücklich verlaufen.
Cornelis de Houtman, der das Unternehmen leitete, war - wie sich herausstellte
- ein miserabler Seefahrer, aber ein meisterhafter Leuteschinder. An der Vorbereitung
hatte es nicht gemangelt. Zusammen mit seinem Bruder Frederik hatte de Houtman
bereits zwei Jahre in
Lissabon verbracht und Erkenntnisse über die portugiesischen Unternehmungen
im Osten gesammelt. Seine Expedition wurde großspurig als Eerste Scheepvart
betitelt und erregte großes Aufsehen. Die Schiffe mit 249 Männern an Bord segelten
in die Zuidersee hinaus, wurden an den Handelsdocks bei Texel mit Proviant versorgt
und stachen am Morgen des 2. April 1595 in See. Und prompt gerieten sie in ein
Meer von Mühsal.
Die Proviantbeschaffung war viel zu überstürzt erfolgt. Bereits nach wenigen
Wochen litten die Seeleute unter Skorbut und schrecklichen Bauchschmerzen. Und
zwischen den Kaufleuten an Bord und den Kapitänen brach heftiger Streit aus.
Ein Kaufmann wurde während der gesamten Reise in seiner Kabine angekettet, ein
anderer in Indien
vergiftet, und ein Kapitän fiel einer Meuterei zum Opfer. De Houtman, so zeigte
sich, war kaum mehr als "ein Großmaul und ein Rüpel". Aus einem kurzen Aufenthalt
in Madagaskar, der dem Konvoi Gelegenheit geben sollte, sich zu sammeln, wurde
eine sechsmonatige Totenwache; in dieser Zeit starben so viele Besatzungsmitglieder,
dass eine Bucht auf Madagaskar noch heute als "Holländerfriedhof" bezeichnet
wird. Als der Verband endlich in Banten ankam, waren nur noch einhundert Holländer
am Leben.
Die überraschten Portugiesen
nahmen sie zunächst freundlich auf; wahrscheinlich dachten sie, solch ein
elender Haufen Halbverhungerter könne kaum eine Bedrohung für das mächtige
Lissabon darstellen. Der Leiter der Niederlassung schickte seinem unmittelbaren
Vorgesetzten in Goa an der Westküste Indiens eine Nachricht, doch wohl eher aus
Gründen diplomatischer Schicklichkeit als aus Besorgnis. Dann stellte er die
Besucher dem Sultan von Banten vor, der so von ihnen beeindruckt war, dass er
einen Vertrag mit ihnen schloss. Und so wurde das erste offizielle Dokument
zwischen Holländern und Javanern unterzeichnet. "Es stimmt uns sehr zufrieden",
schrieb der Sultan, "einen dauerhaften Bund der Freundschaft mit Ihrer Hoheit,
dem Prinzen, und mit Euch, Ihr Herren, geschlossen zu haben."
Die
Zufriedenheit sollte nicht lange währen. Schon bald, nämlich während des
folgenden Aufenthalts der Houtman-Expedition, zeichnete sich ab, dass die
Beziehung zwischen den Holländern und ihren künftigen Untertanen eine äußerst
verhängnisvolle Affäre war - im Grunde der Auftakt zu einer dreieinhalb
Jahrhunderte währenden Ära brutaler Unterdrückung und Ausbeutung.
Sumatra und
Java waren bereits weitgehend islamisiert (das älteste bekannte muslimische Grab
auf Java stammt aus dem Jahr 1419; ab jener Zeit hatte sich der Glaube rasch
verbreitet), und die einheimische Bevölkerung und ihre führenden Häupter
reagierten äußerst empfindlich auf die seltsamen Eigenarten der europäischen
Ungläubigen. Die Portugiesen hatten scheinbar ein gewisses Maß an Takt bewiesen;
die Holländer hingegen galten als grob und rücksichtslos im Umgang mit den
"Primitiven", auf die sie stießen. Cornelis de Houtman selbst beleidigte den
Sultan von Banten - in zeitgenössischen Berichten steht nichts Näheres, es ist
lediglich von de Houtmans "rüpelhaftem Benehmen" die Rede - und wurde
aufgefordert abzureisen.
De Houtmans Flottille segelte nach Osten. Vor
Surabaya wurde sie von Seeräubern angegriffen; ein weiteres Dutzend seiner
Männer kam ums Leben, und eines der Schiffe musste aufgegeben und in Brand
gesetzt werden, weil nicht mehr genügend Matrosen übrig waren, um es zu
manövrieren. Als Vergeltung für die Piratenangriffe blies er zu einem kurzen
Feldzug mit systematischen Plünderungen und Vergewaltigungen vor der Küste von
Madura. Als er Bali erreichte, hatte er sich wieder beruhigt, wie so viele
andere, die sich von diesem Landstrich besänftigen ließen.
Wie er feststellte, war der König von Bali "ein gutmütiger fetter Mann, der
zweihundert Frauen hatte, in einem Gespann mit zwei weißen Büffeln fuhr und
fünfzig Zwerge besaß". Er war - angesichts der Örtlichkeit vielleicht verständlich
- nicht unbedingt der bestinformierte Monarch. Als de Houtman ihn mit der Bedeutung
Hollands beeindrucken wollte und ihm eine Karte von Europa zeichnete, auf der
die Grenzen Hollands unglaubwürdig nah bei Venedig
und Moskau lagen,
runzelte der alte Mann nicht einmal einen Augenblick lang die Stirn.
Die Besatzung
fand großen Gefallen an dem Ort; nur ein einziger Matrose desertierte. Doch es
kam zu weiteren Störungen, und vor der Abreise musste der mürrische de Houtman
beinahe gezwungen werden, eine Fracht von ein paar Tiegeln Pfefferkorn zur
Beförderung nach Amsterdam anzunehmen. Die Rückfahrt entlang der Südküste Javas
war ebenso verhängnisvoll und beinahe so zeitraubend wie die Hinreise. Und kurz
nach der Ankunft in der Heimat fielen sieben weitere Matrosen tot um, weil sie
die zivilisierte Kost nicht mehr gewohnt waren.
Doch trotz der Tragik
jener ersten holländischen Expedition ließ sich deren Erfolg kaum bestreiten,
denn sie brachte jene Tiegel mit dem kostbaren schwarzen Javapfeffer mit. Und
das war für die neun Gewährsleute in Amsterdam anscheinend das Einzige, das
wirklich zählte. Die portugiesische Herrschaft über den asiatischen Gewürzhandel
konnte endlich theoretisch gebrochen werden. Andere, besser ausgerüstete
Expeditionen waren nun in der Lage, mehr Pfeffer, Nelke und Muskat zu beschaffen
und die holländischen Handelsbarone damit unvorstellbar reich zu machen.
Man
hätte wohl ein energisches Eingreifen seitens der Portugiesen erwartet. Sie
reagierten in der Tat, stellten sich dabei aber noch ungeschickter an als die
ersten Holländer. Die Portugiesen verwalteten ihren Estado da India von Goa an
der Westküste Indiens aus. Ihr dortiger Vizekönig war durch seine Agenten über
de Houtmans Expedition unterrichtet worden und entschloss sich prompt, jede
weitere derartige Unverschämtheit zu unterbinden. Er entsandte eine speziell
gebaute Flotte nach Banten, doch der mit der Mission betraute Admiral, ein in
Lissabon immer noch verfemter Mann namens Dom Lourenço de Brito, brauchte so
lange für die Überfahrt, dass die Holländer, denen er entgegentreten sollte,
längst über alle Meere waren.
(Aus "Krakatau" von Simon
Winchester.
Aus dem Englischen von Harald Stadler.)
Krakatau - seit dem 27. August 1883 ist
dieser Name unlöschbar eingeschrieben ins Gedächtnis der Menschheit. An diesem
Morgen geriet die Erde in nie erlebter Weise in Bewegung, und die geologische
Revolution begann. Das Ergebnis war entsetzlich: über 36.000 Menschen tot, 165
Orte von der Landkarte verschwunden, eine Insel in Millionen Teile zersprengt,
vier über das Meer rasende Killerwellen von 40 Metern Höhe.
Für die Geologen
war Krakatau Ende und Anfang. Das Ende einer sich über 60 Millionen Jahre
aufbauenden Entwicklung. Der Anfang eines neuen Bildes vom Planeten Erde. Doch
Krakatau war mehr als der dramatischste Vulkanausbruch der Menschheitsgeschichte
und der Beginn einer neuen Wissenschaft. Er markiert auch den Beginn der Welt
als "globales Dorf", denn erstmals nahm die Welt durch Nachrichtenagenturen an
einer entfernten Katastrophe teil. Erstmals wurde nachgewiesen, dass ein
Naturereignis sich auf der ganzen Welt auswirkt. Und erstmals begann man in
einem Jahrhundert, in dem der Glaube an technische Machbarkeit einer Religion
gleichkam, zu ahnen, dass der Mensch doch nicht alles im Griff hat.
Buch
bestellen