Koriander
Coriandrum
sativum
Einst in den Ländern am Mittelmeer und im Mittleren Osten heimisch, hat dieses einjährige Kraut, im Volksmund ob der Ausdünstungen seiner Blätter bisweilen "Wanzenkraut" genannt, unter tatkräftiger Mithilfe der Alten Römer den Weg in mittel- und nordeuropäische Gärten und Küchen gefunden. Bereits in altägyptischen Texten wird das Gewürz erwähnt, wie es auch seit Tausenden von Jahren in der indischen sowie chinesischen Küche und Medizin Verwendung findet.
Wie
der Dill gehört der Koriander zur botanischen Familie der Doldenblütler.
Er
hat gleichfalls eine schlanke Spindelwurzel, die den Stengel von wenig beeindruckender
Höhe (30 bis 70 cm) hervorbringt. An den verästelten Seitenzweigen werden zwei
unterschiedliche Blattformen ausgebildet: In unteren Regionen sind die Blättchen
dreilappig, weiter oben jedoch fein gefiedert.
Die weiß bis zartrosa gefärbten
Blütendolden zeigen sich im Juni und Juli. Die Samenkörner erscheinen als braune
Halbkugeln.
Koriander gedeiht vortrefflich an sonnigen, warmen Standorten in lockeren, leicht kalkhaltigen Böden. Die Aussaat kann ab Anfang April, in 1 cm tiefe Rillen erfolgen.
Nur
die Samenkörner werden geerntet. Deren Anwendungsmöglichkeiten erstrecken sich
vom Einsatz als Lebkuchengewürz, Einmachgewürz zu Roten Rüben, zur Verfeinerung
von Saucen, Marinaden und Likören. Im Orient, in Indien
und Südostasien zählt Koriander zu den Standardgewürzen.
In der Hausapotheke
finden zerstoßene Koriandersamen, mit Honig
vermischt, Anwendung bei Husten.
Bei Jacobus Theodorus Tabernaemontanus (16. nachchristliches Jahrhundert) liest man:
"Grün Corianderkraut tödtet die Flöh
und Wandtläuß ...
so man auch die Leinwand
Hembder
und Hosen mit diesem Wasser wäscht und besprenget
lässet es kein Floh darinn
und tödtet auch die Läuß."
Er empfahl auch, Koriandersamen zur Vertreibung von Knoblauchgeschmack lange zu kauen und hernach zu verschlucken.