Albrecht Beutelspacher: "Albrecht Beutelspachers Kleines Mathematikum"
Die 101 wichtigsten Fragen und Antworten zur Mathematik
Mathematik kurzweilig und
unkompliziert
Mathematik ist, vielleicht bis auf die Grundrechenarten, für die meisten
Menschen ein Buch mit sieben Siegeln oder allenfalls ein nützliches Instrument,
um Widrigkeiten des Alltags wie die Steuererklärung und finanzielle
Transaktionen zu bewältigen. Als veritable Geisteswissenschaft präsentiert
sich die Mathematik, die viel mehr beinhaltet als bloßes Rechnen, dem
"Normalsterblichen" nur selten.
Prof.
Albrecht Beutelspacher hat bereits mehrere Bücher veröffentlicht, in denen
er sein Fachgebiet einem breiten und nicht zuletzt einem jungen Publikum näher
bringt. Als Direktor des "Mathematikums", eines in seiner Art
einzigartigen Museums in Gießen, erhält er häufig Fragen zu seiner
Wissenschaft, die er bereitwillig beantwortet. 101 dieser Fragen und die
dazugehörigen Antworten findet der Interessierte in Beutelspachers Buch
"Kleines Mathematikum".
Eingeteilt sind die Fragen und Antworten in folgende Rubriken:
Grundlagen
Zahlen
Formen und Muster
Formeln
Zufall
Infinitesimal
Anwendungen
Probleme
Mathematiker
Lehren und Lernen
Daneben und darüber hinaus
Schon die Art und schiere Anzahl der Rubriken zeigt auf, wie vielseitig
Mathematik sein kann. Erst recht beweisen dies die Fragen selbst, die einzeln im
Inhaltsverzeichnis aufgeführt sind, so dass man das Buch nicht unbedingt von
vorne bis hinten lesen muss, sondern sich auch die "Rosinen"
herauspicken kann, die einen persönlich am meisten interessieren. Angemerkt sei
bereits an dieser Stelle, dass kaum jemand sich auf solche Fragen beschränken
wird, denn die Darstellung ist so kurzweilig und fesselnd, dass man sich leicht
"festliest".
Bereits in den Grundlagen finden sich Fragen, die der Leser sich vermutlich
selbst schon gestellt hat, selbst wenn sie flüchtig im Mathematikunterricht
abgehandelt wurden: "Was ist ein Beweis?" "Warum ist Mathematik
so abstrakt?" Oder auch ganz einfach: "Was ist Mathematik?" und
"Seit wann gibt es Mathematik?" - Scheinbar simple Fragen, doch der
Autor nimmt sie ernst und beantwortet sie detailliert. Auch unsere vertrauten
Zahlen halten manche List und Tücke bereit, nicht nur die erst spät
"erfundene" Null. Und sogar die schwer begreiflichen irrationalen
Zahlen weiß Beutelspacher dem Leser näherzubringen.
Geometrie, Zinseszinsrechnung, der Reiz der Symmetrie,
das berühmte Ziegenproblem, die Berechnung des Datums für Ostern,
mathematische Funktionen, Mathematik als Kriegswissenschaft, Hilberts Hotel,
didaktische Probleme und Fragen wie "Kann man die Existenz Gottes
beweisen?" sind nur einige wenige der spannenden Denkanstöße aus diesem
Buch.
Die Antworten sind so gehalten, dass es keiner Kenntnisse über jene hinaus
bedarf, die man von der Schule her behalten hat. Auf komplizierte Gleichungen
wird möglichst verzichtet. Hier und da veranschaulichen Skizzen den Text. Das
Buch ist sehr apart aufgemacht und eignet sich, sofern der Käufer nicht selbst
"Feuer fängt", auch deshalb gut als Geschenk für Menschen mit
Interesse an wissenschaftlichen Fragen - oder auch an nur scheinbar alltäglichen
Problemen, die mit der Mathematik im Zusammenhang stehen. So macht Mathematik
Spaß!
(Regina Károlyi; 03/2010)
Albrecht Beutelspacher: "Albrecht
Beutelspachers Kleines Mathematikum.
Die 101 wichtigsten Fragen und Antworten zur Mathematik"
C.H. Beck, 2010. 188 Seiten.
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Weitere Buchtipps:
Günter M. Ziegler: "Darf ich Zahlen? Geschichten aus der Mathematik"
Wer erkennt die 119/100? Oder wer hat Lust auf eine Kurven-Diskussion
beziehungsweise die Formel für die "ideale Frau"? Oder lieber die für
kesse Schuhe, Käsesandwich, Einparken? Sagen wir bald Zwanzigeins statt 21? Ist
es wahr, 42 ist die Antwort auf alles? Günter M. Ziegler präsentiert das
Angst-Grusel-Horror-Fach, wie Sie es noch nie gesehen haben: als abenteuerliche
Gedankenreise und witzig-gelehrte Unterhaltung. In keinem Fall wird er Zahlen in
den Raum stellen, um die Diskussion zu versachlichen. Bei Ziegler brauchen Sie
keine Rechnung. Garantierter Frustrationsindex: Null. Denn eines ist klar: Wir können
nicht alle unterdurchschnittlich sein in Mathematik. (Piper)
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Ian Stewart:
"Professor Stewarts mathematisches
Kuriositätenkabinett"
Wie können Sie durch Ihre Finger schneiden, ohne sie abzutrennen? Wie
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was hat das alles mit Mathematik zu tun?
Ian Stewart hat seit seinem 14. Lebensjahr kuriose Knobeleien gesammelt,
Kleinodien, die nicht in der Schule gelehrt werden. Hier kommen sie nun - ein
fabelhaftes Sammelsurium von Spielen, Rätseln, Kartentricks und Puzzles, von
Anekdoten und Fakten, von seltsamen Blüten der Rechenkultur. Dazu erfahren Sie,
worum es bei Fermats letztem Satz, der Poincaré-Vermutung oder den
Penrose-Mustern geht, warum eigentlich minus mal minus plus ergibt und den
wahren Grund, warum man nichts durch null teilen kann.
Ein Buch zum Blättern und Stöbern, zum Spaßhaben und Dazulernen, für Laien
und für Fortgeschrittene. Um Ihre kleinen grauen Zellen
auf Trab zu halten, gibt es nichts Besseres als diese unterhaltsame Auswahl
mathematischer Kabinettstückchen. (Rowohlt Reinbek)
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