Veronika Peters: "Die Liebe in Grenzen"
Die etwas andere Liebesgeschichte
Nach "Das Meer in Gold und Grau" macht Veronika
Peters Katia Werner erneut zu ihrer Hauptfigur. In "Die Liebe in Grenzen" geht
man Katia Werners Vorgeschichte auf den Grund. Sie hat Wohnung und
Arbeitsplatz
verloren und keinen Plan davon, wie ihre Zukunft aussehen soll - und das mit
Anfang Dreißig. Doch was ist passiert? Warum ist Katias Leben so aus den Fugen
geraten?
Katia Werner bewirbt sich - auf der Suche nach
einer Aufgabe - in der Goldbachmühle, einer psychiatrischen Wohngemeinschaft,
die ihre Bewohner wieder auf ein Leben im Alltag vorbereiten soll. Doch manche
Bewohner leben schon seit Jahren in der Goldbachmühle. Zum Beispiel Konrad.
Die offizielle Diagnose lautet Borderline, doch eigentlich ist Konrad einfach
nur Konrad.
Seit ihrem ersten Besuch an ihrem neuem Arbeitsplatz kann Katia
ihre Gedanken nicht von ihm loseisen. Sein ungewöhnliches Auftreten und seine
Worte ziehen die Betreuerin in einen Bann. Schneller als sie selbst es
begreifen kann oder als sie es gutheißen kann, entwickelt sich eine Affäre,
die rasch ihre Grenzen erreicht.
Auch wenn sich der Titel "Die Liebe in Grenzen" nach
kitschiger Liebesgeschichte anhört, was den Leser erwartet, ist das absolute
Gegenteil. Katia und Konrad erfüllen nicht die typischen Klischees einer
Liebesgeschichte wie etwa "Romeo und Julia" oder "Sturmhöhe". Die zwei
grundverschiedenen Charaktere nähern sich einander auf eine unvorstellbar
einfühlsame Weise an. Der direkte Kontakt zwischen den beiden ist
vorerst begrenzt. Es sind Blicke und Worte, die die beiden teilen. Noch ehe
sich der Leser versieht, befindet er sich in demselben Bann wie Katia. Ihre
simple und einfache Art, die ständig auf der Suche ist und nicht zur Ruhe
kommen kann, trifft auf einen Mann, der sich nichts sehnlicher wünscht, als
frei zu sein.
Auch wenn ihre Affäre abrupt endet und ein
gemeinsames Glück nicht möglich scheint, so verspürt man bei den letzten
Zeilen kaum Enttäuschung. Konrad, so scheint es, hat seine Freiheit gefunden,
und Katia, wie man weiß, geht ihren Weg weiter in "Das Meer in Gold und Grau".
Fazit:
Ein Buch, das man sich "auf der Zunge zergehen lassen" sollte.
(Sabrina Brugner; 02/2014)
Veronika Peters: "Die Liebe in Grenzen"
Goldmann, 2013. 243 Seiten.
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Veronika Peters, geboren 1966 in Gießen, verbrachte ihre Kindheit in Deutschland und Afrika. Im Alter von fünfzehn Jahren verließ sie ihr Elternhaus, schlug sich mit Gelegenheitsarbeiten durch und absolvierte eine Ausbildung zur Erzieherin. Sie arbeitete in einem psychiatrischen Jugendheim, bis sie 1987 in ein Kloster eintrat, wo sie beinahe zwölf Jahre verbrachte. Veronika Peters ist verheiratet, hat eine Tochter und lebt als freie Autorin in Berlin.