Christian Ankowitsch: "Warum Einstein niemals Socken trug"
Wie scheinbar Nebensächliches unser Denken beeinflusst
Wissenschaft verpackt in einen
nützlichen "Gebrauchsgegenstand" des Alltags
Wie man durch künstliches
Lächeln seine Stimmung positiv verändern kann, warum man mit einem warmen
Getränk in der Hand Menschen sympathischer bewertet, und wie die
Körperhaltung zu unserer Außenwirkung beiträgt - diese und noch mehr
spannende Fragen beantwortet Christian Ankowitsch in seinem Buch "Warum Einstein
niemals Socken trug".
Er legt das Wechselspiel von Gehirn und Körper, Denken
und Verhalten offen. Der Autor zeigt auf, was uns im Alltag unterbewusst
stets begegnet - Verhaltensweisen, Gefühle, Mimik und Gestik - und die, oft
weitreichenden, Wirkungen. Dabei offenbart er vor allem den Stellenwert von
"scheinbar Nebensächlichem" und bringt Kleinigkeiten groß raus. |
"Nein, ich habe jene
Hinweise (Interventionen, Tricks) |
Anschaulich und amüsant spricht
Christian Ankowitsch den Leser direkt an und fordert ihn zu kleinen Experimenten
auf. Tipps für das eigene Leben, simple Tricks und unvermutete Zusammenhänge
sind das praktische Resultat. Dennoch betont der Autor, dass sich die Ratschläge
im Buch nicht "zur Behebung ernsterer Probleme" eignen würden.
Conclusio:
Ein praktischer Ratgeber für den Alltag mit sich selbst und Anderen - jedoch kein
"Heilmittel" für ernsthafte Probleme oder Erkrankungen, wie zum Beispiel
Depressionen.
(Alexandra Gölly; 02/2015)
Christian Ankowitsch: "Warum Einstein niemals
Socken trug.
Wie scheinbar Nebensächliches unser Denken beeinflusst"
Rowohlt Berlin, 2015. 300 Seiten.
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Weitere Buchtipps:
Nicholas Epley: "Machen wir uns nichts vor! Wie wir erkennen, was andere
wirklich denken"
Warum gibt es so oft Missverständnisse selbst zwischen guten Freunden? Warum
wissen die wenigsten Ehemänner, was ihre Ehefrauen wollen - und umgekehrt? Warum
scheitern Verhandlungen, obwohl sich alle Beteiligten optimal vorbereitet haben?
Nicholas Epley hat sich intensiv mit den Fallstricken der menschlichen
Kommunikation auseinandergesetzt. Wir alle glauben, uns selbst gut zu kennen, so
Epley - und irren uns meist gewaltig. Der nächste fatale Fehler: Wir schließen
von uns selbst auf Andere. Wir müssen lernen, unsere Empathie zu nutzen. Wie das
funktioniert, wie wir eigene und fremde Motive und Bedürfnisse ergründen können,
erläutert der Autor anhand von aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen. Eine
Gebrauchsanleitung für erfolgreiches Gedankenlesen in jeder Lebenslage -
beruflich wie privat. (Ullstein)
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Martin Seel: "Aktive
Passivität. Über den Spielraum des Denkens, Handelns und anderer Künste"
Von der aktiven und passiven Natur des Menschen - die wichtigsten aktuellen
Essays von Martin Seel, dem eleganten Stilisten unter den deutschen Philosophen.
Alles menschliche Verhalten steht in einer grundlegenden Polarität von
Bestimmtsein und Bestimmendsein. Könnten wir uns nicht bestimmen lassen, könnten
wir nichts bestimmen - weder uns selbst noch die Welt, in der wir uns vorfinden.
Von dieser zugleich aktiven und passiven Natur des Menschen handelt dieses Buch
von Martin Seel. Scheinbar ganz klassisch verfolgen die hier versammelten Texte
ihr Grundmotiv im Blick auf das Wahre, Gute und Schöne, um die spannungsreichen
Beziehungen von Wissen und Nichtwissen, Anerkennung und Aufmerksamkeit,
Expressivität und Imagination zu erkunden. Philosophieren heißt nun einmal, sich
auf eine Kreuzfahrt zwischen Regionen unseres Selbstverständnisses zu begeben,
die niemals vollständig erschlossen werden können. (S. Fischer)
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Nicholas Carr: "Abgehängt.
Wo bleibt der Mensch, wenn Computer entscheiden?"
Lange Zeit haben Maschinen die Menschen entlastet, die unter harter Arbeit
ächzten. Doch inzwischen verrichten Computer und computergesteuerte Maschinen
nicht mehr nur stupide Arbeiten, sondern werden für hochkomplexe Tätigkeiten
eingesetzt: Sie steuern Flugzeuge, führen Operationen durch, analysieren das
Börsengeschehen. Was macht das mit uns Menschen? Ohne "Navi" irren viele
Zeitgenossen hilflos durch den Städtedschungel, setzen "Soziale Netzwerke" an
die Stelle echter Begegnungen und verlassen sich blind auf Empfehlungen im Netz.
Nicholas Carr zeigt, wie sich Wirtschaft und Gesellschaft durch diese
Entwicklung verändern. Die Verlierer sind wir - weil wir Fähigkeiten verlernen,
die wir früher perfekt beherrschten. (Hanser)
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Marc Wittmann: "Wenn
die Zeit stehen bleibt. Kleine Psychologie der Grenzerfahrungen"
Außergewöhnliche Bewusstseinserfahrungen sind von den meisten
Naturwissenschaften lange Zeit ignoriert oder gar als Spinnerei verunglimpft
worden. Das beginnt sich zu ändern. Der Neuropsychologe Marc Wittmann zeigt in
seinem Buch, wie Erlebnisse, die das Alltagsverständnis unseres Selbst
erschüttern, dazu beitragen, das Rätsel unseres Bewusstseins zu entschlüsseln.
Rauschzustände, Schrecksekunden, außerkörperliche Erfahrungen und
Nahtoderlebnisse führen uns an die Grenzen unseres Bewusstseins.
Fortgeschrittene Meditierende verlieren während der Meditation gar das Gefühl
für Zeit. Aber auch bei seelischen Störungen wie der Depression oder der
Schizophrenie bleibt die Zeit mitunter stehen, und diese Erlebnisse sind ein
Schlüssel zum Verständnis der Erkrankung. Die empirischen Befunde und
konzeptionellen Erkenntnisse Marc Wittmanns lassen uns staunen über die
Funktionsfähigkeit unseres Gehirns sowie die Entstehung und die Bedingungen des
menschlichen Bewusstseins. (C.H. Beck)
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Gregory Hickok: "Warum wir verstehen,
was andere fühlen. Der Mythos der Spiegelneuronen"
Wie Sprache und Empathie entstehen - und warum das nichts mit den
Spiegelneuronen zu tun hat.
Angeblich sorgen sie dafür, dass wir verstehen, was Andere fühlen: die
Spiegelneuronen. Die Bedeutung dieser winzigen Nervenzellen ist jedoch nichts
als ein Mythos. Der renommierte Spezialist in der Hirnforschung Gregory Hickok
bringt die größte Spekulationsblase der Psychologiegeschichte zum Platzen. Er
erläutert, wie Forscher der Versuchung erliegen konnten, von Experimenten an
Affen auf menschliche Gehirne zu schließen. Hickok beweist, dass Spiegelneuronen
für das Verständnis von Handlungen nicht notwendig sind. Und er zeigt
anschaulich, wie Empathie und Sprache durch ein ausgefeiltes Zusammenspiel von
Hirnregionen tatsächlich entstehen. Ein Buch, das unseren Blick auf das Gehirn
von Grund auf verändert. (Hanser)
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Eyal Winter: "Kluge Gefühle. Warum
Angst, Wut und Liebe rationaler sind, als wir denken"
Warum pflegen wir die Illusion von Romantik? Warum lieben wir Menschen, vor
denen wir uns fürchten? Warum machen Menschen Kunst? Eyal Winter zeigt anhand
dieser und anderer Fragen, dass sich selbst hinter vermeintlich irrationalen
Gefühlen wie Liebe und Hass vernünftige Überlebensstrategien verbergen. Dabei
rehabilitiert der "Humboldt"-Preisträger auch negative Gefühle wie Neid und
Angst. Daniel Kahneman und Dan Ariely haben viel über die Mängel des menschlichen
Gehirns bei der Entscheidungsfindung geschrieben. Winter zeigt nun, dass uns
Intuitionen und Leidenschaften überwiegend in die richtige Richtung führen. Der
renommierte Professor für Ökonomie und Leiter des "Zentrums für Rationalität" an
der Hebräischen Universität von Jerusalem erklärt mit Erkenntnissen aus
Evolution, Neurologie und Spieltheorie und anhand von zahlreichen
Fallgeschichten, warum Gefühle uns meist schnell und zuverlässig das Richtige
tun lassen. (DuMont)
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David Hand: "Die Macht des Unwahrscheinlichen. Warum
Zufälle, Wunder und unglaubliche Dinge jeden Tag passieren"
Glückspilze, die mehrfach im Lotto gewinnen, Unglücksraben, die wiederholt der
Blitz trifft, extreme Krisen an den Finanzmärkten aus vermeintlich heiterem
Himmel: Außerordentlich unwahrscheinliche Dinge - Wunder im positiven,
Katastrophen im negativen Sinn - geschehen immer wieder. Die Frage ist nur:
Warum? Und: Wie? Lieben Sie Geschichten über bestürzende Zufälle und
außerordentlich seltene Ereignisse? Dann sollten Sie genauso zu diesem Buch
greifen, wie wenn Sie endlich eine seriöse Methode kennenlernen möchten, Ihre
Chance auf einen Lottogewinn zu erhöhen. So anschaulich wie vergnüglich weiht
David Hand uns in die Macht des Unwahrscheinlichen und seine physikalischen,
statistischen und psychologischen Gesetze ein. Kommen diese zusammen, ist die
Wirkung verblüffend. Dann können wir uns darauf gefasst machen, dass das
Unvorstellbare eintritt. Jeden Tag. (C.H. Beck)
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