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Südkorea |
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Südkorea erstreckt sich über eine
Fläche von rund 99.300 Quadratkilometern. Die Hauptstadt ist Seoul.
Nachstehend finden Sie einen kleinen Überblick
über Autoren und Werke:
Hwang
Sok-yong: "Der Gast" (Rezension)
Hwang
Sok-yong: "Der ferne Garten"
Hwang
Sok-yong: "Die Geschichte des Herrn Han" OH
Jung-Hee: "Vögel" KO
Un: "Ein Tag voller Wind" Yi
Munyol: "Der entstellte Held" |
"Pansori - Die gesungenen
Romane Koreas"
(Rezension)
OH Jung-Hee: "Der Gedenkstein"
In den neuen Erzählungen von OH Jung-Hee geht es um das Erinnern an
Vergangenes und - ausgesprochen oder unausgesprochen - um die Fortwirkung der
Vergangenheit in der Gegenwart. Diese typisch koreanischen Erzählungen
berichten vom Lebenskampf des zeitgebundenen, vergänglichen Menschen, dessen
Lebenssinn nichts Anderes ist als das Leben selbst, das vor ihm war und nach ihm
sein wird. Dabei geht es der Autorin in ihren Texten zumeist darum, Frauen in
ihrer Suche nach dem Sinn des Lebens darzustellen. Stilistisch bestechen die
Texte von OH Jung-Hee durch subtile Beschreibungen äußerer und innerer Vorgänge,
durch einen fast lyrischen Ton und durch das Fehlen jeglicher Sentimentalität.
"Was sind das für Leute? Wo wohnen sie?"
"Sie haben keine Wohnung, sie übernachten in einem Gasthaus."
"Warum haben sie keine Wohnung?"
"Weil sie ihre Heimat verlassen haben. Hier werden sie auch bald wieder
weggehen. Vielleicht werden sie bis zu ihrem Tode herumwandern. Wer die Heimat
einmal verlassen hat, kann sich nicht einfach an einem Ort niederlassen und dort
bleiben."
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Gedenkstein" bei amazon.de bestellen
(Pendragon.)
SONG
Kiwon: "Menschenduft"
Der Schriftsteller Daeun, ein Alter Ego des Autors, erinnert sich in einem
Zyklus von Geschichten an seine schwere Kindheit und an die Menschen, deren
tragische Schicksale er in dieser Zeit in seinem Heimatdorf mit erleben musste.
Vergangenheit und Gegenwart kreuzen sich immer wieder, und was zunächst längst
vergangen scheint, bestimmt noch heute seine Existenz. Die angenehmen und
weniger angenehmen Begegnungen mit Menschen und die Erinnerungen daran münden
zuletzt in ein Gespräch mit seiner sterbenden Schwester Yangsun, in dem Daeun
vieles über sich erfährt, was ihn umdenken lässt, eigentlich müsste er jedem
dieser Menschen noch einmal begegnen, um jedem eine neue Bedeutung zu geben. Er
weiß nun, dass er sich aussöhnen muss, mit den Menschen und auch mit sich.
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(Pendragon.)
SONG Kiwon wurde 1947 geboren und studierte "Creative Writing". 1974
veröffentlichte er in einer Tageszeitung seine erste Erzählung. Mehrere Bände
mit Erzählungen und Romanen folgten. 1993 wurde er mit einem der renommiertesten
Literaturpreise, dem "Dongin-Preis", ausgezeichnet.
LEE Hye-Kyoung: "Das Haus auf dem Weg"
"Die Decke aus Cashmilon wärmte so wenig wie der Wind, der durch die
Ritzen des Fensters blies. Doch noch kälter war die Selbstverachtung, die immer
wieder emporstieg."
Mit seelischen Wunden ringt jeder Angehörige der Familie des Herrn Kiljung. Während
er selbst in aufrechter Haltung allen Widrigkeiten zu trotzen versucht, leidet
seine Frau unter seinem despotischen Wesen, die vier Söhne schwanken zwischen
Flucht und Aufbegehren, und passiv und introvertiert erträgt die Tochter das
Leben im Elternhaus.
In ihrem Roman "Das Haus auf dem Weg" schildert Lee Hye-Kyung nicht
nur den Zerfall einer Familie, denn aus den individuellen Perspektiven der
Charaktere werden die Zustände in der koreanischen Gesellschaft auf
anschauliche Weise sichtbar gemacht. Dabei gelingt es ihr, die Schicksale
sachlich und einfühlsam zu beschreiben - Schilderungen, die dem Leser nahe
gehen.
Der Autorin wurde hierfür der LiBeratur-Förderpreis 2004 auf der Leipziger
Buchmesse verliehen.
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Haus auf dem Weg"
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(Pendragon.)
LEE Hye-Kyoung wurde 1961 geboren und studierte koreanische Literatur in Seoul,
danach hat sie 2 Jahre an einer Oberschule unterrichtet. Bis 1993 war sie in
einem Buchverlag beschäftigt. Seitdem lebt sie als freie Autorin. "Das
Haus auf dem Weg" erschien 1995 in Korea und wurde mit dem Preis "Autoren
von heute" ausgezeichnet.
JO Kyung Ran: "Zeit zum Toastbacken"
In den Romanen von Jo Kyung Ran ist der Abbruch von menschlichen Beziehungen
ein Schlüsselthema für ihre literarische Welt. Die Entfremdung innerhalb der
Familie ist in ihrem ersten Roman "Zeit zum Toastbacken" sehr intensiv
dargestellt: Anstelle von Liebe bindet ein schwer durchschaubares System die
unversöhnlichen Familienmitglieder aneinander. Während Yochin, die Tochter
(und Ich-Erzählerin), danach strebt, ihre Backkunst zu vervollkommnen,
entwickeln sich parallel dazu die Geschichten um die weniger vollkommenen
Menschen in ihrem Umfeld. Dabei spielen vordergründig Körperlichkeiten eine
zentrale Rolle; dahinter steht jedoch stets die Frage nach Identität. Und viele
der so sicher scheinenden Ansichten, aus denen Yochin ihr Weltbild
zusammensetzt, entpuppen sich überraschend als Trugbilder und Fehlannahmen.
Seinen besonderen Charme erhält der Roman dadurch, dass die Ich-Erzählerin
ihre Betrachtungen zeitweilig aus dem Blickwinkel der Bäckerin anstellt, was
den Leser immer wieder zum Schmunzeln veranlasst: "Wenn man sie sah, dachte
man unwillkürlich an einen prächtig geratenen Napfkuchen, so warm und weich
sah sie aus.“
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zum Toastbacken"
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(Pendragon.)
JO Kyung Ran,1969 in Seoul geboren, ist eine Repräsentantin der jüngeren
Schriftstellerinnen, die in den letzten Jahren in Korea an Bedeutung gewonnen
haben. JO Kyung Ran studierte Kreatives Schreiben und veröffentlicht seit 1996
Erzählungen und Romane. JO Kyung Ran erhielt mehrere Literaturpreise in Korea.
LEE Sung-U: "Vermutungen
über das Labyrinth"
Südkorea hat in den vergangenen vierzig Jahren eine außerordentlich
schnelle Modernisierung erlebt. Nach dem Korea-Krieg (1950-1953) eines der ärmsten
Länder der Welt, mit einer fast ausschließlich bäuerlichen Bevölkerung,
vollzog sich von etwa 1960 an ein rascher Aufstieg. Lee Sung-U, obgleich erst
Mitte 40, hat also einen Wandel erlebt, für den Europa ein Jahrhundert
brauchte. Diese Entwicklung brachte nicht allein steigenden Wohlstand für immer
größere Teile der Bevölkerung, rapide Verstädterung und damit zuletzt ein
Mehr an individuellen Freiheiten. Erkauft wurde der Fortschritt über Jahrzehnte
hinweg mit katastrophalen Arbeitsbedingungen und einer Militärdiktatur, die von
dem Putsch des Generals Park Chung-Hee 1961 bis in die Neunziger Jahre hinein
jede Opposition gewaltsam unterdrückte, erkauft wird der Fortschritt auch mit
zunehmender Vereinzelung, die in Lee Sung-Us Erzählungen mehrfach ihre
Widerspiegelung findet. Obwohl sich Lee Sung-U vor allem der Gegenwart zuwendet,
spielen politische Konflikte in seinem Werk nur eine geringe Rolle. Vielmehr
reflektiert er seine Distanz von der Politik in zwei Schriftstellerfiguren, die
sicher nicht mit ihm gleichgesetzt werden können, deren Haltung jedoch
deutliche Parallelen zu der seinen aufweisen ...
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über das Labyrinth"
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(Pendragon.)
Lee Sung-U wurde 1959 geboren, studierte Theologie und veröffentlichte 1981 den
Roman "Das Bildnis von Erysichthon", für den er mit dem
Literaturpreis für junge Schriftsteller ausgezeichnet wurde. Es folgten
zahlreiche Romane und Erzählungsbände. Lee Sung-U lehrt gegenwärtig als
Professor für Koreanistik in Kwangju.
EUN Heekyung: "Ein Geschenk
des Vogels"
"Ein Geschenk des Vogels" gehört zu
den Hauptwerken der modernen koreanischen Literatur. EUN Heekyung ist eine der
ersten jungen Autorinnen Südkoreas, die Themen wie soziale Missstände,
Sexualität und die Geschlechterhierarchie in den Blick nehmen. Ihr Stil zeugt
von scharfer Beobachtungsgabe, er ist subtil, mitunter von provozierender Präzision
und Nüchternheit, stets aber durch einen leichten, ironischen Ton geprägt.
Jinhi, zwölf Jahre alt, wächst bei ihrer Großmutter, ihrer Tante Yongok und
ihrem verschlossenen Onkel Yonghun auf. Es sind die 1960er Jahre, Südkorea
befindet sich im politischen und wirtschaftlichen Umbruch, dessen Konsequenzen
bis in den ländlichen Alltag Jinhis hinein zu spüren sind. In humorvollen und
bissigen Schilderungen werden die Freuden und Nöte innerhalb dieser
aufstrebenden Industrienation miteinander verwoben.
Aus der Perspektive der altklugen Jinhi wird ein außergewöhnliches
Gesellschaftsporträt entworfen. Liebe und Eifersucht, Opportunismus und Verrat
sind die Themen dieses großartigen Romans.
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Geschenk des Vogels"
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(Pendragon.)
EUN Heekyung wurde 1959 geboren und studierte Koreanische Literatur in Seoul.
1995 mit wurde sie für "Ein Geschenk des Vogels", mit dem
Munhakdongne-Preis für Romane ausgezeichnet und avancierte damit in kurzer Zeit
zu einer der erfolgreichsten Schriftstellerinnen Koreas. Die Autorin lebt mit
ihrer Familie in der Nähe von Seoul.
KIM Seong-Dong: "Mandala"
Der Roman "Mandala", der in Südkorea mit der Kritik am koreanischen
Buddhismus und am buddhistischen Mönchtum großes Aufsehen erregte und
politische Kontroversen entfachte, wurde im Jahre 1981 vom renommierten
koreanischen Regisseur IM Kwontaek verfilmt. 2001 erschien eine überarbeitete
Fassung, auf der die vorliegende Übersetzung basiert. "Mandala" ist
bereits ins Englische, Französische, Bulgarische und Spanische übersetzt
worden. Der junge Mönch Beobun trifft auf Jisan. Dieser
heruntergekommene Mönch, der aus Einsamkeit und Verzweiflung im Alkohol
Trost sucht, missfällt Beobun. Nach und nach lernt Beobun Jisan jedoch
näher kennen und begleitet ihn auf seiner Wanderschaft. Durch Jisan
erkennt Beobun die Korruption der Klöster, die sich vor allem um die
Vergrößerung der eigenen Besitztümer bemühen, und er begegnet Mönchen,
die heimlich die Gebote der Keuschheit brechen. Eines Morgens findet
Beobun Jisans Leiche vor ihrer Klause im Schnee. Daraufhin flüchtet er
in die Stadt und bricht, wie Jisan, mit den Geboten: Er trinkt, raucht,
und bricht später auch das Keuschheitsgebot. Aber anders als Jisan
entschließt er sich, ins Kloster zurückzukehren und seinen Weg in der
aus den Fugen geratenen Welt zu finden.
KIM Seong-Dong, 1947 geboren, tritt 1966 in ein buddhistisches Kloster
ein. 1975 erfolgt der Ausschluss wegen der Veröffentlichung einer
Kurzgeschichte. Seit 1978 freischaffender Schriftsteller, seit 1975
regelmäßige Veröffentlichungen von Erzählungen und Romanen. Kim
Seong-Dong hat zahlreiche Literaturpreise erhalten.
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(Pendragon. Aus dem Koreanischen übersetzt
von Song Moon-Ey, Nina Berger und Jürgen Abel.)
Heidi Kang (HG), AHN Sohyun: "Ein ganz einfaches gepunktetes Kleid"
(Moderne Erzählungen)
Mit der Demokratisierung und dem zunehmenden Wohlstand in den 1990er Jahren
in Korea wandten sich die Schriftsteller immer mehr von politischen und
gesellschaftlichen Themen ab und stellten die Welt zunehmend aus privater
Sicht dar. Das Private wurde zum Gegenstand dieser jüngsten Richtung. Den
in dieser Anthologie enthaltenen Erzählungen koreanischer Autorinnen ist
die Darstellung des Überlebenskampfes und der Kontaktschwierigkeiten
zwischen den Geschlechtern gemeinsam. Die Frauen müssen sich damit
auseinandersetzen, dass ihre romantische Vorstellung von der Liebe an der
Realität zerbrochen ist, dass die Gesellschaft ihnen traditionelle Normen
aufzuzwingen versucht, gegen die sie ihren individuellen Weg verteidigen
müssen. Noch ist auch die Stellung einer Autorin in Korea nicht
unangefochten, denn als Frau hat sie in einer vom konfuzianischen
Wertesystem immer stark beherrschten Gesellschaft über bestimmte
Themenbereiche zu schweigen. Aus diesem Grund publizieren einige Frauen
auch heute noch unter einem Pseudonym. Die in diesem Band vorgestellten
Autorinnen und Erzählungen geben dem deutschsprachigen Leser Einblick in
das facettenreiche Umfeld, in dem sich das Leben jüngerer Frauen in Korea
abspielt.
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ganz einfaches gepunktetes Kleid" bei amazon.de bestellen
(Pendragon.
Aus dem
Koreanischen und mit einem Nachwort von Heidi Kang und Ahn Sohyun.)
LEE Hochol: "Kleine Leute"
Die
autobiografisch geprägten Werke von Lee Hochol thematisieren den Bürgerkrieg,
die Teilung Koreas und die Heimatlosigkeit des Einzelnen. Die Versöhnung
zwischen Nord- und Südkorea sind sein Hauptanliegen. Wegweiser dazu ist
für ihn vor allem aber pure Menschlichkeit, die über alle
Eigeninteressen hinweg das Fundament eines neuen Zusammenlebens ermöglichen
kann.
Der Roman ist ein Sittengemälde Südkoreas zur Zeit des koreanischen Bürgerkriegs,
Anfang der 50er Jahre des 20. Jahrhunderts, geschildert aus der Sicht
des Ich-Erzählers. Es ist eine Zeit, in der die traditionellen
Gesellschaftsformen zusammenbrechen und eine neureiche Schicht sich
versucht zu etablieren. Viele Menschen sind in dieser Zeit des
Wertewandels völlig orientierungslos und müssen versuchen, Halt zu
finden, was nicht jedem zu gelingen scheint...
LEE Hochol wurde 1932 in Wonsan geboren (Nordkorea), geriet als
Volksarmist in Gefangenschaft, wurde früh von seiner Familie getrennt
und später als Demokrat verfolgt. Er lebt heute als Schriftsteller und
ist Vorsitzender des Bereichs Literatur (Akademie der Schönen Künste)
in Seoul. Für sein Werk erhielt er zahlreiche Preise u.a. den
Literaturpreis der Republik Korea.
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Leute" bei amazon.de bestellen
(Pendragon.)
"Menschen aus dem Norden Menschen aus dem
Süden"
Menschen in Zeiten des Umbruchs.
In Zeiten der Annäherung zwischen Nord - undSüdkorea hat der Autor ein Werk
der Versöhnung geschaffen. Ein 18jähriger Oberschüler aus dem kommunistischen
Norden gerät während des Bürgerkrieges 1950 in Gefangenschaft und beschreibt
unbefangen seine Erfahrungen mit Menschen aus beiden Lagern. Eine unparteiische
Chronik aus der Zeit der Willkür entsteht und zugleich eine bestechende
Charakterskizze von Tätern und Opfern. Die autobiografisch geprägten Romane,
Kurzgeschichten und Essays von Lee Hochol thematisieren den Bürgerkrieg, die
Teilung Koreas und die Heimatlosigkeit des Einzelnen. Die Versöhnung zwischen
Nord-, und Südkorea und die Völkerverständigung sind seine Hauptanliegen.
Wegweiser dazu ist für ihn die gemeinsame koreanische Kultur, vor allem aber
pure Menschlichkeit, die über alle Eigeninteressen hinweg das Fundament eines
neuen Zusammenlebens ermöglichen kann.
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aus dem Norden Menschen aus dem Süden" bei amazon.de bestellen
(Pendragon.)
LEE Hochol wurde 1932 in Wonsan geboren (Nordkorea), geriet als Volksarmist in Gefangenschaft, wurde früh von seiner Familie getrennt und später als Demokrat verfolgt. Er lebt heute als Schriftsteller und ist Vorsitzender des Bereichs Literatur (Akademie der Schönen Künste) in Seoul. Für sein Werk erhielt er zahlreiche Preise u.a. den Literaturpreis der Republik Korea.
LIM Chul-Woo: "Das rote Zimmer"
"Das rote Zimmer“ konfrontiert
den Leser mit einem Alptraum: Ein Mann wird eines Morgens auf dem Weg zur Arbeit
von der Geheimpolizei verhaftet und zum Verhör in das rote Zimmer gebracht -
die Wände haben die Farbe von Tierblut. Hilflos ist er seinem Peiniger, dem das
Schicksal nicht weniger brutal mitgespielt hat, ausgeliefert. LIM Chul-Woo
richtet in dieser Erzählung das Augenmerk auf Unterdrückung, Einsamkeit und
Hilflosigkeit. Diese eindrucksvolle und zugleich feinfühlige Geschichte lässt
den Leser erschauern und zieht ihn in seinen Bann. Weniger dramatisch, doch
nicht weniger subtil beschreibt der Autor in den anderen Erzählungen
menschliche Schicksale. Sei es die Begegnung von vier völlig fremden Menschen ("Heimkehr
im Mondschein"), die besondere Beziehung eines Mannes zu einem Hund mit grünen
Augen ("Der Hundedieb"), oder die bewegende Erzählung einer
Mutter-Sohn-Beziehung ("Wo liegt Godumae?"). Von LIM Chul-Woo ist die
Erzählung "Unfruchtbare Zeiten" in der Anthologie "Versammelte
Lichter" erschienen. Der Band "Das rote Zimmer" ist die erste
Einzelveröffentlichung des Autors in Deutschland.
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rote Zimmer" bei amazon.de bestellen
(Pendragon.)
LIM Chul-Woo,1954 geboren, Studium der Anglistik, Erstveröffentlichung der Erzählung "Der Hundedieb", 1981, LIM Chul-Woo erhielt 1985, 1988 und 1998 wichtige Literaturpreise.
PAK Kyongni: "Die Töchter des Apothekers Kim"
PAK Kyongni schildert in diesem
farbenprächtigen, in Korea sehr populären Roman, der auch verfilmt worden ist,
den schicksalhaften Niedergang der Familie des Apothekers Kim aus Tongyong. Die
Handlung spielt um die Jahrhundertwende und zu Beginn der japanischen
Kolonialzeit. Mit einer meisterhaften Beschreibung menschlicher Charaktere und
Leidenschaften verbindet die Autorin die Darstellung des gesellschaftlichen
Lebens, das durch die Spannung zwischen den Zwängen eines rigiden
patriarchalischen Systems der Unterdrückung und einem beginnenden Streben nach
individueller Freiheit gekennzeichnet ist.
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Töchter des Apothekers Kim" bei amazon.de bestellen
(Pendragon.)
"Land"
Eine koreanische Familiensaga
Korea 1897 - eine Adelsfamilie und das ihr gehörende Dorf werden von den
politischen Wirren der Zeit erfasst. Die Schwäche der königlichen Dynastie,
Auseinandersetzungen innerhalb der herrschenden Eliten, Bauernunruhen und die
japanische Großmachtpolitik erschüttern die koreanische Halbinsel.
Die faszinierende Familiensaga "Land" beleuchtet lebendig die Spannung
zwischen dem Machtanspruch der unnahbaren Adelsfamilie und dem Leben der von ihr
abhängigen Bauern. Diese Welt, die in der Tradition gefangen ist, wird durch
die Moderne und die japanische Fremdherrschaft aufgebrochen. Eingewoben in
dieses Bild sind die Schicksale von Jung und Alt, von Herr und Knecht, von
bewaffneten Revolutionären und intellektuellen Reformern.
Pak Kyongni zeichnet ein packendes Bild vom Niedergang der alten koreanischen Ständegesellschaft.
Vor dem Leser entfaltet sich eine fremde Kultur mit ihrem vielfältigen sozialen
Gefüge und ihren Traditionen. Durch die fein gezeichneten Personen gelingt der
Autorin die spannende Darstellung menschlicher Existenz in Zeiten des Umbruchs.
Der Roman "Land" besteht in der Originalausgabe aus 16 Bänden. Pak
Kyongni verfasste ihn in 25 Jahren zwischen 1969 und 1994. "Land" wird
von der Literaturkritik als bedeutendstes koreanisches Prosawerk des 20.
Jahrhunderts bewertet. Der hier erstmals in deutscher Übersetzung vorliegende
Band umfasst die ersten zweieinhalb Bände des koreanischen Originals.
"Land.
Band 1" bei amazon.de bestellen
(Secolo. Aus dem Koreanischen von Helga Picht.)
"Land.
Band 2" bestellen
(Secolo. Aus dem Koreanischen von Helga Picht.)
"Land.
Band 3" bestellen
(Secolo. Aus dem Koreanischen von Helga Picht.)
PAK Kyongni wurde 1926 in der Hafenstadt Tongyong geboren. Seit 1955 hat sie ein umfangreiches Werk aus Romanen und Novellen veröffentlicht, für das sie mit vielen bedeutenden nationalen und internationalen Auszeichnungen geehrt wurde. Heute lebt PAK Kyongni in Wonju und hält an der dortigen Universität Vorlesungen über Literatur.
SIN Kyongsuk: "Das Zimmer im Abseits"
SIN Kyongsuk beschreibt eine Jugend in
Korea in den 1970er Jahren. Rückblickend schildert die Erzählerin ihre
Geschichte: beseelt von dem Gedanken Schriftstellerin zu werden, arbeitet sie
tagsüber als Industriearbeiterin und besucht abends die Schule. Realistisch und
einfühlsam beschreibt sie die hektische und egoistische Lebensweise in der Großstadt,
den rauen Arbeitsalltag in der Fabrik sowie den Kampf zwischen Arbeitgeber und
Gewerkschaft. Aber es gibt auch Lichtblicke: ihre Familie und die Freundschaft
mit Hi-Chae, wegen der sie einst das Zimmer im Abseits verließ, um nie wieder
dorthin zurückzukehren ...
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Zimmer im Abseits" bei amazon.de bestellen
(Pendragon.)
SIN Kyonsuk, Jahrgang 1963, ist in ihrer Heimat seit langem einem großen Publikum bekannt und zählt zu den erfolgreichsten Schriftstellerinnen Koreas. Ihr Roman "Das Zimmer im Abseits" wurde sofort nach dem Erscheinen ein großer Erfolg und erhielt mehrere renommierte Literaturpreise. "Das Zimmer im Abseits" ist die erste Veröffentlichung der Autorin in Deutschland.
An Su-kil: "Eine unmögliche Liebe"
Zarte Liebes- und andere
Lebens-Geschichten aus 30 Jahren in Korea. Die Liebe wird oft durch die Umstände
nahezu unlebbar. Doch die Erzählungen entfalten eine sanfte Intensität. Eine
fremde Welt? Beschrieben, überschrieben von den Erinnerungen an eine ferne Zeit
historisch anmutender Verhältnisse, Umstände, Situationen im (immer noch)
geteilten Korea: in einer Sprache, die an der Konvention zweifelt und von den
Konventionen spricht, an denen ihre Figuren verzweifeln. Das unfallartige
Aufeinandertreffen von Raum und Zeit, Geschlechtern und Gesetzen, Ideologien und
Ideen, das uns, bis auf die Fremdheit der Namen, so fremd nicht sein kann ...
Der in Korea berühmte und vielgelesene Dichter An Su-Kil, der mit diesem Band
Erzählungen nun auch deutschsprachigen Lesern zugänglich gemacht wird, wurde
am 3.November 1911 - also ein Jahr nach der Besetzung durch die Japaner -
geboren, und starb am 18. April 1977. Die Literatur An Su-Kils ist von einer
Atmosphäre wechselnder Diktaturen und äußerem wie innerem Exil geprägt.
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unmögliche Liebe" bei amazon.de bestellen
(konkursbuchverlag. Aus dem Koreanischen
übersetzt von Alissa Walser und An In Kil.)
Yisang: "Mogelperspektive"
Der Autor, der seinen bürgerlichen Namen gemeinsam mit seiner bürgerlichen
Existenz ablegte und mit dem Pseudonym Yisang zeichnete, starb mit 27 Jahren
nach einem unsteten Leben in der Hauptstadt der Kolonialmacht Japan, das damals
Korea besetzt hielt, an Tuberkulose, knapp nach seiner Verhaftung wegen "ungesunden
Gedankenguts" (nämlich antikolonialistischer Gesinnung). Heute zählen
seine Werke, die er in wenigen Jahren schrieb, zu den Grenzsteinen der Moderne
in Korea. Dieser Band, "Mogelperspektive", stellt den Dichter zum
ersten Mal auf deutsch vor.
Yisang steht mit seinem gesamten Werk für eine existenzielle Unsicherheit, für
eine kontinuierliche Selbst-Erfindung. Krankheit und Spiegel sind häufig
wiederkehrende Metaphern. Sein dichterischer Umgang mit unterschiedlichen Rollen
ist kein bloßes Spiel wie bei seinen surrealistischen Zeitgenossen, sondern die
riskante Verwandlung eines umrissenen Subjekts in eine Folge von Rätseln. So
üben auch seine Gedichte (die meisten sind Prosa-Gedichte) einen dunklen,
schwer erklärbaren Reiz aus, dessen Kern sehr oft in ihrer Körperlichkeit
liegt.
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(Droschl. Aus dem Koreanischen von Marion Eggert, Hanju Yang und Matthias Göritz.)
KIM Jong-Gil: "Nachtkerze"
Alles in der Poesie - wie auch im Leben -
muss einer vorbestimmten Form folgen.
Diese Grundeinstellung Kim Jong-Gils ist vom Konfuzianismus geprägt, in dessen
Geist der Dichter aufwuchs und lebt und der auch seine Texte maßgeblich
bestimmt. In den Gedichten zeigen sich aber auch die Einflüsse des
angloamerikanischen Imaginismus, der eine möglichst intensive Bildhaftigkeit
anstrebt, eine schmucklose, natürliche Sprache und bei dem das Metrum durch
einen musikalischen Rhythmus ersetzt wird.
Im Zusammenspiel dieser sich ergänzenden Faktoren erscheinen die Gedichte
klassisch und traditionsbewusst, häufig in Verbindung mit einer außergewöhnlichen
visuellen Schärfe. Kim Jong-Gils Texte sind von östlichen und westlichen, von
traditionellen und modernen Komponenten geprägt, sie zeigen einen
unverkennbaren Stil, der auch den europäischen Leser in seinen Bann zieht.
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(Edition Peperkorn. Aus dem Koreanischen
übersetzt von Sophia T. Seo.)
KIM Jong-Gil wurde 1926 in Andong (Südkorea)
geboren.
Seit 1958 wirkte er als Professor für Anglistik an der Korea Universität in
Seoul. Bereits 1946 hatte er begonnen, Gedichte in Zeitschriften zu veröffentlichen.
In all den Jahren sind nicht viel mehr als 200 Gedichte entstanden, was sicher
auch mit dem Perfektionismus des Verfassers zusammenhängt. Trotz der geringen
Zahl von Veröffentlichungen gehört Kim Jong-Gil zu den bekanntesten und einflussreichsten
Dichtern Südkoreas und wurde vielfach ausgezeichnet.
Hwang Chi-Woo: "Sündhafte Sehnsucht.
Ausgewählte Gedichte"
Hwang Chi-Woo sprengt gängige
Klischees oder lässt sie zumindest augenblicklich in Vergessenheit geraten.
Unkonventionell kommt er daher, wie seine Lyrik. Ostasiatische Kunst (Tradition)
scheint in seiner Person ungewohnte Wege auszuprobieren und an verschiedenen
Punkten die Reibung an anderen Kulturen zu suchen. Provokation gehört dabei zum
Handwerk - und wird als Denkanstoß für übergreifende Fragestellungen
verstanden. Provinzialismus ist das Letzte, was man Hwang vorwerfen könnte.
Regelrecht ungestüm macht er sich auf ins Weltgetriebe. Reisen und Lesungen führten
den in Südkorea mit einer Reihe von renommierten Literaturpreisen
ausgezeichneten Autor in den letzten Jahren u.a. nach Deutschland, Holland, der
Schweiz, Tschechien, Frankreich, Italien, Indien und Amerika. Dieses
Unterwegssein spürt man in seiner Lyrik. Nichts ist abgeschlossen oder wird als
endgültig angesehen.
So liest sich sein neuer Band "Sündhafte Sehnsucht", der Hwang
Chi-Woo erstmals mit einer Gedichtsammlung im deutschsprachigen Raum vorstellt,
auch wie eine anregende "Reise im Kopf" durch eigene wie fremde
Geschichte und Gegenwart. Dabei verschwimmen oft die Konturen zwischen diesen
Polen. Denn es wird bewusst auf Gedankenexperimente gesetzt, die der Leser an
eigenen Erfahrungen messen kann. Alltag, Kunst und Politik werden von einem
lyrischen Ich befragt, dass auf der Suche nach sich selbst simultan neue
poetische Horizonte anstrebt. Wenn die Erinnerungskultur einer Gesellschaft als
Spiegel ihrer Gegenwart angenommen wird, dann ergeben sich daraus nicht zuletzt
interessante Einsichten für die Zukunft von Erinnerung bzw. ihre Fähigkeit zur
Erneuerung an Beispielen aus der südkoreanischen Literatur.
"Ich war immer ein Grenzgänger. Ich selbst bin eine Grenze. Ich trage
irgendein Stigma, das ich nicht kenne", sagt Hwang. Geboren wurde der Autor
1952 in Haenam (Chollanam-do). Der 2. Weltkrieg hatte gerade die Befreiung
Koreas von der japanischen Fremdherrschaft gebracht. Doch die Hoffnung auf eine
friedliche Entwicklung erfüllte sich nicht. Hwangs frühe Kinderjahre werden
vom Trauma des Koreakrieges (1950-1953) überschattet. Unsicherheit und
Entbehrungen werden zu ersten Grunderfahrungen, die später in seinem Schaffen
mit Erfahrungen während der Militärdiktatur zu Erinnerungsräumen verschmelzen
sollen. Leicht hat es Hwang sich und seinen Mitmenschen nie gemacht. Gerade das
Ästhetik-Studium an der renommierten Nationaluniversität in Seoul in den
1970er Jahren bringt neue grüblerische Fragestellungen und führt nicht zuletzt
zu einer theoretischen Fundierung seiner Überlegungen. Hwang wächst zu einer
politisch interessierten Persönlichkeit, die nicht nur die Lage im eigenen Land
verändert sehen möchte. In diesem Sinne werden u.a. der Vietnamkrieg, das Verhältnis
zu den Nachbarn Russland und Japan oder die inhumanen Politik Nordkoreas
thematisiert. So kann es wohl nur als eine logische Konsequenz gewertet werden,
dass sein literarisches Debüt mit dem Aufstand von Kwangju zusammenfällt. Im
Mai 1980 hatte sich in der Hauptstadt der Provinz Chollanam-do eine
Widerstandsbewegung gegen die damalige Militärregierung unter Chun Do-Hwan
organisiert, die blutig niedergeschlagen wurde. Dieses Trauma der jüngsten südkoreanischen
Vergangenheit hat das Land und seine Kunst nachhaltig beeinflusst. "Nur mit
Mühe verstehen wir, woraus diese Zeit bestand", reflektiert Hwang in einem
Gedicht, dass auch als ein Beleg des schwierigen Befreiungsaktes von Unterdrückung
und Duckmäusertum zu verstehen ist.
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Sehnsucht" bei amazon.de bestellen
(Abera Verlag.)
Kim Jin-Taek & Chae Hi-Wan (Hrsg.):
"Koreanisches Madang-Theater - 7 spontane politische Stücke aus dem Volk
in Auswahl"
Das Madang-Theater ist eine neue
koreanische Theaterform, die sich auf dem Boden der spezifischen
politisch-sozialen Entwicklung Koreas in jüngster Zeit entwickelte. So fanden
vornehmlich studentische Protestgruppen in dieser Theaterform ein effektvolles
Mittel, um viele politisch interessierte und auch desinteressierte Menschen zu
erreichen. Das mit erheblichem Aufwand verbundene herkömmliche Theater schien
den Studenten zu diesem Zweck nicht tauglich zu sein. Vor diesem Hintergrund lässt
sich das Madang-Theater durchaus als politisches Theater bezeichnen, sollte
dennoch nicht ausschließlich mit den Maßstäben des politischen Theaters
gemessen werden, da es viele ästhetische Eigenheiten aufweist. Erstmals sind
nun ausgewählte Stücke in deutscher Sprache verfügbar.
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Madang-Theater" bei amazon.de bestellen
(Abera Verlag. Aus dem Koreanischen übersetzt
von Hyeong Shik Kim)
KIM Jooyoung: "Der Stachelrochen"
KIM Jooyoungs Roman ist unter dem
Originaltitel "Hong-o" 1998 erschienen. Er spielt in den 1950er Jahren
in einem abgelegenen koreanischen Bergdorf. Im Mittelpunkt des Geschehens stehen
die Erlebnisse Seyongs, eines vierzehnjährigen Jungen. Als dieser acht Jahre
alt war, hat sein Vater, dessen Spitzname "Stachelrochen" ist, die
Familie einer anderen Frau wegen verlassen. Seyong lebt mit seiner Mutter ganz
zurückgezogen in einer kleinen Hütte, ihren Lebensunterhalt verdient die
Mutter mit Näharbeiten. Über der Küchentür ist ein getrockneter
Stachelrochen aufgehängt, die Mutter bastelt für ihren Sohn "Rochendrachen"
als Spielzeug. Auf diese Weise ist ihr Mann immer noch präsent, ebenso aber
auch die zwiespältigen Gefühle, Sehnsüchte und Enttäuschungen, die sich mit
seiner Person verbinden. Das einsame Leben Seyongs und seiner Mutter ändert
sich plötzlich, als während eines starken Schneetreibens eine Bettlerin, ein
sechzehnjähriges Mädchen, in die Hütte kommt ...
"Der Stachelrochen" ist ein Buch voller Realismus und Poesie, es ist
ein "Entwicklungsroman", der nach vielen unerwarteten Wendungen am
Ende manches offenlässt.
"Der Stachelrochen", für den der Autor noch im Jahr des Erscheinens
den Daesan-Literaturpreis erhielt, wird von einigen Kritikern als "lyrischer
Roman" bezeichnet. Tatsächlich unterscheidet er sich in seinem
Gegenwartsbezug sowie in der Konzentration auf die Perspektive des
Heranwachsenden deutlich von den umfangreicheren historischen Roman Kim
Jooyoungs.
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Stachelrochen" bei amazon.de bestellen
(Edition Peperkorn. Aus dem Koreanischen von Hyun-Sook Youn-Groß
und Nikolaus Groß.)
"Ein Fischer bricht das Schilfrohr
nicht"
"Die Nachmittage eines Hochsommers
waren lang und tief wie das Wasser unter der Steilwand, dessen Tiefe man nicht
ausloten kann, selbst wenn man eine ganze Spule Faden darin abrollt ..."
Kim Jooyoung entwirft Szenen einer vaterlosen Jugend im geteilten Korea der 1950er
Jahre: Hunger und der erste amerikanische Kaugummi, kommunistische Spione im
Dorf und ein geheimnisvolles Bild beim Barbier, verschlossene Räume, nächtliches
Uhrenschlagen und ein starker Mann, dem am Ende doch all seine Kraft nicht
helfen kann. Bildmächtig schildert der 1939 geborene Autor eine Welt aus
kindlicher Fantasie und Nachkriegs-Realität.
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Fischer bricht das Schilfrohr nicht" bei amazon.de bestellen
(Edition Peperkorn. Aus dem Koreanischen von Lee Kihyang
und Martin Herbst.)
Kim Jooyoung wurde 1939 in der Provinz Kyongsangbuk-do geboren. Er studierte an der Sorabol Kunstakademie und ist heute Direktor der Wukyong Cultural Foundation.
AHN Jung-Hyo: "Der silberne Hengst"
Das vom Lauf der Welt bisher unberührte Dorf Kum-san wird von den
Schrecken des Koreakrieges heimgesucht. Einheiten der nordkoreanischen
Volksarmee und Truppenkontingente der Vereinten Nationen liefern sich in der Nähe
der Siedlung erbitterte Kämpfe. Die Bewohner des Dorfes werden harten Prüfungen
ausgesetzt, allen voran die Familie des jungen Man-sik: Das Kind muss den
Abstieg seiner Mutter mitansehen und wird bald schon von seinen Freunden
ausgestoßen. Man-sik bleibt in seiner verzweifelten Lage nur eine Hoffnung: Dass
der sagenumwobene General, der vor Hunderten von Jahren auf einem silbernen
Hengst reitend dem Berg entsprungen sein soll, erneut das Land retten wird ...
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silberne Hengst" bei amazon.de bestellen
(Pendragon.)
AHN Jung-Kyo, geboren 1941 in Seoul, erlebte als
Kind den Koreakrieg und arbeitete nach seinem Studium als Kriegsberichterstatter
in Vietnam. Zurückgekehrt nach Korea, war er unter anderem als Übersetzer,
Journalist und Herausgeber tätig. Seine Romane "Der weiße Kampf" und
"Der silberne Hengst" waren große Erfolge und wurden verfilmt; beide
verarbeiten die Kriegserfahrungen des Autors realitätsnah und literarisch
eindrucksvoll.
CH'OE Yun: "Lautlos fällt eine Blüte"
Diese Auswahl an Erzählungen von CH'OE Yun bietet einen interessanten
Querschnitt durch das Werk der Autorin. Wie viele andere koreanische Autoren hat
auch CH'OE Yun den Krieg zwischen Nord und Süd, die Teilung Koreas, die
gesellschaftlichen Konflikte und das Trauma des Einzelnen zum Thema ihrer Erzählungen
- jedoch mischt sich in ihren Blick eine ungewöhnliche neue Perspektive: das
Leben im westlichen Ausland. So lebt der Protagonist in der Erzählung "Den
Vater im Blick" in Paris, wo er nach vielen Jahren seinem Vater begegnet,
der als kommunistischer Aktivist seine Familie während des Korea-Kriegs in Südkorea
zurückgelassen und sich in den Norden abgesetzt hat. Eine weitere Figur von CH'OE
Yun befindet sich in "Nasenka gibt es nicht" auf einer Geschäftsreise
in Venedig und erzählt von der Suche nach einer geheimnisvollen Frau aus der
Studienzeit. Die Erzählung "Den Vater im Blick" ist in der Anthologie
"Versammelte Lichter" im Pendragon Verlag erschienen. Der Band "Lautlos
fällt eine Blüte" ist die erste Einzelveröffentlichung der Autorin in
Deutschland.
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fällt eine Blüte" bei amazon.de bestellen
(Pendragon.)
CH'OE Yun 1953 in Seoul geboren, studierte dort
Koreanistik und promovierte in Frankreich über französische Literatur. Heute
lehrt sie als Professorin für Romanistik. CH'OE Yun erhielt 1992 und 1994
verschiedene Literaturpreise. Zuletzt erschienen von ihr u.a. "Du bist
nicht länger du" (1991), "Lautlos fällt eine Blüte" (1992).
Picht / KANG (Hrsg.): "Am Ende der Zeit. Moderne koreanische Erzählungen Band
1"
Im Rahmen dieser Anthologie werden Werke von acht modernen
koreanischen Autoren vorgestellt, die einen Beitrag dazu leisten sollen, dass
auch Koreas beste Schätze, seine Bücher, in Deutschland noch stärker zur
Kenntnis genommen werden. Beweisen doch die vorliegenden Übersetzungen und
Sammlungen koreanischer Literatur eine hohe Qualität geistiger
Auseinandersetzung nicht nur mit koreanischen, sondern auch
allgemeinmenschlichen Problemen und sind alte und moderne Belletristik zumindest
im heutigen Südkorea von einer Popularität, um die sie die gesamte deutsche
Literaturwelt nur beneiden kann. Mit Beiträgen von Pak Wanso, Choe Inhun, Ho
Kunuk, Hyon Kiyong, Sin Kyongsuk, Yun Humyong , Im Choru und Oh Jung-Hee.
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Ende der Zeit" bei amazon.de bestellen
(Pendragon.)
Anja K. Haftmann (Hrsg.): "Versammelte
Lichter. Moderne koreanische Erzählungen Band 2"
Der vorliegende Band möchte mit seinen Erzählungen deutschsprachige
Leser an die koreanische Literatur heranführen. Das umfangreiche
Angebot von Übersetzungen deutscher Literatur auf dem koreanischen Markt zeugt
von dem starken Interesse koreanischer Leser an der europäischen Kultur. In
Europa findet eine Auseinandersetzung mit koreanischer Literatur noch zu wenig
statt, obwohl zahlreiche Lesungen in den letzten Jahren gezeigt haben, dass
diese Literatur mit großer Neugier aufgenommen wird. Im heutigen Südkorea sind
alte und moderne Literatur von einer Popularität, um die sie die gesamte
deutsche Literaturwelt nur beneiden kann. Eine weitere Besonderheit der
koreanischen Gegenwartsliteratur besteht darin, dass weibliche Autoren eine
herausragende Rolle spielen. Die vorliegende Anthologie möchte mit diesen Erzählungen
deutsche Leser an die koreanische Literatur heranführen und einen
Kulturaustausch zwischen den Völkern anregen. Der Band umfasst neben Sin
Kyongsuk, Im Choru, Song Ki-suk, Yi Chungjun und Yang Guija weitere literarisch
hoch angesehene und preisgekrönte koreanische Autoren.
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Lichter" bei amazon.de bestellen
(Pendragon.)
"Die Sympathie der Goldfische"
Neue Erzählungen aus Südkorea. Herausgegeben und mit einer Einführung
versehen von Friedhelm Bertulies.
Die vier längeren Erzählungen einer Autorin und dreier
Autoren, die zu den bedeutendsten der südkoreanischen Gegenwartsliteratur gehören,
sind Vertreter der populären, erstaunlich wandlungsfähigen Gattung des "Chungpyon"
(Kurzroman). Alle vier Geschichten berühren Themen, die Schreibende wie Lesende
im heutigen Korea ganz unmittelbar betreffen, selbst dann, wenn sie - wie der
Krieg Nord gegen Süd oder die studentengeführte Oppositionsbewegung gegen die
Militärdiktatur - schon länger auf der Tagesordnung stehen und bereits zur jüngeren
Geschichte des geteilten Landes gehören.
Wer in die Mühlen des Militärs gerät, wird zum brutalen Zyniker oder
verreckt, ist das bittere Fazit eines Großmanövers an der Grenze zum Norden (Yi
Munyol, "Befestigter Gesang"). Ein Lehrer, der seinen verfolgten
Halbbruder aus der Studentenbewegung bei sich aufnimmt, verrät diesen an die
Polizei, weil er den faulen Kompromiss seines Lebens bedroht (Lee Changdong,
"Die Sympathie der Goldfische").
Wütend und verletzt lauert jemand einer Bekannten auf, die als Studentin ihn
und seinen autistischen Bruder erfolgreich agitierte und die Ideale der Bewegung
in einem erfolgreichen Buch soeben als pure Illusion abgetan hat (Choi In-Sook,
"Verborgener Weg"). Liebe, Wut, Kälte und Trauer kämpfen in einer
Frau beim Tod ihrer alten Mutter. Nicht an ihr, sondern am Bruder, der zu den
Roten ging, desertierte, aufgespürt und misshandelt wurde und starb, hing die
Mutter all die Jahre (Pak Wansoo, "Die Gezeichnete").
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(Suhrkamp.)
HAN Soosan: "Ende einer Vorstellung"
Yunjae ist zum Zirkus Lee zurückgekehrt. Doch genauso alt und verbaucht,
genauso unmodern wie dieser Clown ist der Zirkus selbst geworden. Durch die
moderne Unterhaltungsindustrie in ihrer Existenz bedroht, wächst der Unmut der
Artisten. Als die junge Chihye eines Nachts von einem unbekannten
Zirkusmitarbeiter vergewaltigt wird und kurz darauf einen Unfall erleidet, verändert
sich alles. Die längst schon brüchige Gemeinschaft bricht auseinander, und
selbst Hamyong scheint den Untergang des Zirkus Lee nicht mehr aufhalten zu können
...
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einer Vorstellung" bei amazon.de bestellen
(Pendragon.)
HAN Soosan wurde als zweiter Sohn eines Grundschullehrers und einer
Hausfrau im Jahre 1946 in Inje geboren. Im Jahre 1969 nahm er das Studium der
Koreanischen Literatur an der Kyonghui-Universität in Seoul auf. Seit 1996
lehrt er dort Koreanische Literatur an der Sejong-Universität. Sein Debüt
schaffte Han Soosan mit einundzwanzig Jahren durch ein Gedicht in einer
Tageszeitung. Seitdem hat er zahlreiche Romane und Kurzgeschichten veröffentlicht,
für die er verschiedenste Preise erhielt.
JO Kyung Ran: "Wie kommt der Elefant in mein
Schlafzimmer"
Der Band "Wie kommt der Elefant in mein Schlafzimmer?" der
jungen koreanischen Erzählerin Jo Kyung Ran umfasst sechs Kurzgeschichten aus
dem modernen Korea. Es sind Erzählungen der leisen Töne, eindringliche
Geschichten über Menschen und Schilderungen von Einsamkeit, Liebe und Tod, die
oft ins Fantastische hinübergleiten. So bekommt die Protagonistin der Titelerzählung
regelmäßigen Besuch von einem Elefanten, den außer ihr niemand sehen kann. In
"Kim Young Hee vergießt eine Träne" kann sich eine Hausbewohnerin
nicht erklären, warum über Nacht alle Gegenstände in Unordnung geraten. Das
traurige Ende eines einsamen Mannes ("Ich bin der Dorfbarbier") mit außergewöhnlichem
Gehör oder der Lebensbericht einer Frau, die zu ihrer im Koma liegenden Nichte
spricht ("Das Gedächtnis der Bäume"), sind bewegende Beschreibungen
menschlicher Schicksale. Von Jo Kyung Ran ist die Erzählung "Mein
purpurnes Sofa" in der Anthologie "Versammelte Lichter"
erschienen. "Wie kommt der Elefant in mein Schlafzimmer" ist die erste
Einzelveröffentlichung der Autorin in Deutschland..
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kommt der Elefant in mein Schlafzimmer" bei amazon.de bestellen
(Pendragon.)
JO Kyung Ran,1969 in Seoul geboren, ist
eine Repräsentantin der jüngeren Schriftstellerinnen, die in den letzten
Jahren in Korea an Bedeutung gewonnen haben. JO Kyung Ran studierte Kreatives
Schreiben und veröffentlicht seit 1996 Erzählungen und Romane. JO Kyung Ran
erhielt mehrere Literaturpreise in Korea.
KIM Hyesoon: "Die Frau im Wolkenschloss"
Von 1979 an, als sie als Lyrikerin debütierte, hat sie immer wieder mit
neuen Ideen und überraschenden Sprachschöpfungen dazu beigetragen, der Lyrik
in Korea neue Wege zu weisen. Die breite Rezeptionsgeschichte ihrer Lyrik
bezeugt, dass ihre Gedichte mit ihren unverwechselbaren, für KIM Hyesoon
charakteristischen und oft überraschenden Sprachexperimenten und Imaginationen
zu mannigfaltigen Interpretationen und zu neuen Sichtweisen der Welt einladen.
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Frau im Wolkenschloss" bei amazon.de bestellen
(Pendragon.)
KIM Hyesoon wurde 1955 in Ulchin geboren.
Sie studierte Koreanistik und promovierte über die Gedichte Kim Suyungs. Sie
ist heute als Professorin im Creative Writing Dept. am Seoul Arts College, Seoul
tätig. Sie gehört zu den meistgelesenen Lyrikern Koreas. Übersetzungen ins
Englische und Spanische haben sie international bekannt gemacht. In den letzten
Jahren hat sie u.a. in Berlin, Hamburg und Leipzig bei Lesungen ihre Dichtung
dem deutschen Publikum nähergebracht.
KIM Kwang-Kyu: "Die Tiefe der Muschel"
Charakteristisch für die Lyrik von KIM Kwang-Kyu sind Vieldeutigkeit und
Vielschichtigkeit. Aus harmlosen Naturbeschreibungen oder alltäglichen Szenen
gehen dem Leser bei näherer Betrachtung plötzlich politische, kultur-, oder
gesellschaftskritische Dimensionen auf. Die Gedichte decken auf, wie sehr unsere
Worte und der Alltag von der Wahrheit entfernt sind und wie sie missbraucht
werden, um eigentlich wahre Ereignisse zu verbergen. Durch klare Sprache und
Bilder stellt KIM Kwang-Kyu das Spannungsverhältnis zwischen Individuum,
Gesellschaft und Natur effektvoll dar.
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Tiefe der Muschel" bei amazon.de bestellen
(Pendragon.)
KIM Kwang-Kyu wurde 1941 in Seoul geboren.
Er lebt als Lyriker und Professor für Germanistik in Seoul. Seit seinem ersten
Gedichtband von 1979, der sich in den letzten zwanzig Jahren zu einem Bestseller
entwickelt hat, gehört KIM Kwang-Kyu zu den meistgelesenen und bedeutendsten
Lyrikern Koreas.
KO Un: "Die Sterne über dem Land der Väter"
Gedichte.
"Erinnertes und aus Empfindungen Imaginiertes,
Durchblicke rückwärts bis in seine frühen Wanderjahre, in die Zeit der ersten
Auflehnung gegen die Militärregime und wie selbstverständlich darin
eingebettet die Utopie oder besser Hoffnung, es werde der Tag des 'Festes'
kommen, der Wiedervereinigung des so lange in Süd und Nord zerstückten 'Landes
der Väter' -: Dass dieser Koreaner weltweit zu den großen Engagierten gehört,
ist das eine; wichtiger erscheint mir seine Begabung, Botschaften völlig aus
dem Persönlichen zu vermitteln", schreibt Siegfried Schaarschmidt über
einen der bedeutendsten Dichter Koreas. 1933 wurde er als ältester Sohn einer
Bauernfamilie in der Provinz Chollabukdo im Südwesten der koreanischen
Halbinsel geboren, die auch die Heimat des Politikers Kim Dae-Jung und des
Lyrikers Kim Chi-Ha ist. Mit Neunzehn trat er in ein zenbuddhistisches Kloster
ein und verbrachte dort zehn Jahre. In dieser Zeit begann er Gedichte zu
schreiben. Sein erster Gedichtband erschien 1960. Ko Un hat seither nahezu
hundert Bücher veröffentlicht mit Gedichten, Romanen, Essays und Kritiken. Er
wurde in Korea mit Literaturpreisen geehrt und ist inzwischen Professor für
koreanische Literatur. Wegen seines politischen Engagements wurde er während
der ersten Hälfte der achtziger Jahre politisch verfolgt, verhaftet und
gefoltert.
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Sterne über dem Land der Väter" bei amazon.de bestellen
(Suhrkamp. Aus dem Koreanischen übertragen und mit einer Nachbemerkung versehen
von Woon-Jung Chei und Siegfried Schaarschmidt.)
KIM Wonil: "Wind und Wasser"
In Wind und Wasser wird der Lebensweg von Yi Intae beschrieben, der in
seiner Jugend voller hoher Ideale und in selbstlosem Einsatz in der Mandschurei
gegen die japanischen Unterdrücker kämpft, aber ein Leben als gescheiteter Außenseiter
führt. Auf seinem Krankenlager erzählt er dem Geomanten Choe seine
abenteuerliche Lebensgeschichte.
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und Wasser" bei amazon.de bestellen
(Pendragon.)
KIM Wonil wurde 1942 geboren und studierte
in Seoul Literatur. Er gehört zu den repräsentativsten und produktivsten
koreanischen Erzählern der Nachkriegszeit. Eines der zentralen Themen bei KIM
Wonil ist die nationale Teilung. Sein Vater war vor Ausbruch des Koreakrieges
(1950-1953) kommunistischer Aktivist und ging während des Krieges in den
Norden. Er ließ seine Frau und vier Kinder völlig mittellos zurück und setze
sie damit ständiger Bespitzelung aus. Aufgrund dieser traumatischen Erfahrungen
behandelt KIM Wonil häufig menschliche Tragödien, die sich aus der
koreanischen Teilung ergeben. Er erhielt mehrere angesehene Literaturpreise,
seine Werke wurden ins Englische, Französische, Spanische und Japanische übersetzt.
KIM Won-il: "Das Haus am tiefen Hof"
Mit neugierigem Blick fängt der zwölfjährige Erzähler Kil-nam das Leben
der fünf Flüchtlingsfamilien im "Haus am tiefen Hof" ein. Nach dem
Ende des Koreakrieges suchen sie in der südkoreanischen Großstadt Taegu Fuß
zu fassen, gequält von Hunger und Krankheit, von Angst und schrecklichen
Erinnerungen, doch aufrechterhalten von dem zähen Willen, sich zu behaupten.
Kim Won-il mischt das Pathos des Mitleids mit ironischer Distanz, er zeigt Verständnis
und Respekt, stellt aber auch bloß. Der 1988, gegen Ende der Militärherrschaft
in Südkorea, erschienene Roman leistet einen wichtigen Beitrag zu einer
Vergangenheitsbewältigung, bei der nicht die politischen und militärischen Kämpfe
im Vordergrund stehen, sondern die lange nachwirkenden Verletzungen, die sie in
den Seelen der Menschen angerichtet haben.
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Haus am tiefen Hof" bei amazon.de bestellen
(Iudicium.)
Eggert, Marion / Soon Mi Hong-Schunka: "Die
Geschichte von Hong Kiltong. Ein Räuberroman aus dem alten Korea"
Es dürfte kaum einen Koreaner geben, dem Hong Kiltong ein Unbekannter ist.
Die hier vorgestellte "Lebensgeschichte" dieses "gerechten Räubers"
- er hat ein historisches Vorbild in einem Räuberhauptmann, der um 1500 lebte -
hat für die koreanische Literaturgeschichte einen hohen Stellenwert: Sie gilt
als das früheste in koreanischer Sprache verfasste Erzählwerk.
Hong Kiltong war und ist mit seinem Mutterwitz und seiner Unbändigkeit bei
gleichzeitiger liebevoller Bewahrung sozialer Bindungen Identifikationsfigur für
viele - besonders auch für all jene, die strukturell vom Erfolg ausgeschlossen
sind und sich doch einen Weg der Selbstverwirklichung erträumen. Hong Kiltong
steht für ein "anderes" Korea, ein unbeugsames, mutiges,
einfallsreiches und schelmenhaftes.
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Geschichte von Hong Kiltong" bei amazon.de bestellen
(Iudicium.)
YANG Guija: "Die Leute von Wonmidong"
In diesem Roman schildert YANG Guija einfühlsam das harte Leben in
Wonmidong, einer Vorstadt Seouls, das die Autorin selbst als Bewohnerin kennen
gelernt hat. Die Bewohner der Stadt vergessen bei all diesen wirren
Verhältnissen nie das Prinzip des Überlebens, das die Autorin auf groteske
Weise beschreibt.
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Leute von Wonmidong" bei amazon.de bestellen
(Pendragon.)
YANG Guija wurde 1955 in Chonju geboren und
studierte an der Universität Wonkwang koreanische Literatur. Ihre Romane und
Erzählungen begleiten den Leser oft an den Rand des mühsam von Tag zu Tag sich
schleppenden kleinbürgerlichen Lebens. Sie lässt in ihren Werken erkennen, dass
ein Hauch von Hoffnung bleibt, der es möglich macht, dieses Leben zu ertragen.
YI Chungjun: "Das geheime Feuerfest"
In den hier veröffentlichten fünf Erzählungen setzt Yi Chungjun sich
mit einem breiten Spektrum an aktuellen Problemen seines Landes und seinem
eigenen Leben auseinander. Gekonnt verbindet er die Geschichte Koreas mit den
Einzelschicksalen liebenswerter und eigensinniger Menschen und hält uns auf
diese Weise menschliche Stärken und Schwächen vor Augen. In der originellen
und humorvollen Erzählung "Die Narben" berichtet ein Großvaters
seinem Enkel anhand seiner vielen Narben von seinem ereignisreichen und
erfüllten Leben.
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geheime Feuerfest" bei amazon.de bestellen
(Pendragon.)
Yi Chungjun wurde im Jahre 1939 in einem
kleinen Dorf im Südwesten Koreas geboren und hat Germanistik an der
Nationaluniversität in Seoul studiert. Er zählt zu den meistgelesenen Autoren
in Korea und wurde mehrfach für seine Werke ausgezeichnet.
KIM Joo-Youn: "Brennende Wirklichkeit
- kalte Theorie. Literaturkritische Aufsätze zur koreanischen Literatur"
Die hier erstmals in deutscher Übersetzung vorliegenden literaturkritischen
Schriften von Kim Joo-Youn verschaffen dem deutschsprachigen Lesepublikum einen
authentischen Einblick in die Probleme koreanischer Literatur und
Literaturkritik. Die in Korea geführten Auseinandersetzungen über ein
angemessenes Verständnis von "Moderne", über mögliche inhaltliche
Konzeptionen von "Nationalliteratur", über das kontrovers diskutierte
Phänomen der "Massenliteratur" und über formale Gestaltungskriterien
von Literatur dürften hierzulande im allgemeinen neu sein und auf verbreitetes
Interesse stoßen.
Neben der allgemeinen Theorie finden sich in dieser Aufsatzsammlung zahlreiche
Einzelinterpretationen ausgewählter Autoren und Werke. Sie geben einen guten
Einblick in die konkrete Literaturproduktion Koreas und ihre Rezeption. Die
Leser erhalten hier die Möglichkeit, sich rasch und an kompetenter Quelle einen
Ein- und Überblick über die koreanische Literatur der Gegenwart zu
verschaffen.
"Brennende
Wirklichkeit - kalte Theorie" bei amazon.de bestellen
(Iudicium. Übersetzt von Kim Young-Ok unter Mitarbeit von Matthias Gatzemeier.)
Kim Joo-Youn, Jahrgang 1941, seit 1987
Professor für Germanistik an der Sookmyung Frauenuniversität in Seoul, zählt
zu den renommiertesten Literaturkritikern Koreas. Seit vielen Jahren begleitet
er mit seinen von der Fachwelt stets aufmerksam beachteten konstruktiv
rezensierenden Essays zur Literatur, zur Literaturwissenschaft, zur
Literaturkritik und zur Kulturtheorie die Entwicklung des literarischen
Schaffens und der Theoriediskussion in Korea.
Yi
Yang-Cha, Armin E. Möller: "Koreanisch vegetarisch"
Korea kocht mit viel Gemüse, Fantasie und etwas Reis. (Rezension)
Woon-Jung Chei (Hrsg.), Woon-Jung Chei (Übers.): "Aspekte
der koreanischen Kultur und Gesellschaft"
Korea ist allgegenwärtig. Man fährt koreanische Autos, hört Musik aus
koreanischen Musikanlagen, verfolgt den Konflikt zwischen Nord- und Südkorea
oder die Demonstrationen koreanischer Studenten in Seoul interessiert in den
Nachrichten.
Doch was ist eigentlich Korea? Was macht es aus? Koreas Kultur und Gesellschaft
sind uns bislang weitgehend unbekannt geblieben. Das Buch versucht, diese Lücke
zu füllen.
In fünf Aufsätzen beschäftigen sich die koreanischen Autoren mit den Hauptphänomenen
koreanischer Kultur. Sie beschreiben Religion, Familie, gesellschaftlichen
Umgang, Spielkultur und die sogenannte Alkoholkultur und entwickeln ein
anschauliches Bild einer für uns mitunter fremden und erstaunlichen
Gesellschaft.
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der koreanischen Kultur und Gesellschaft" bei amazon.de bestellen
(Ardey-Verlag. Aus dem
Koreanischen übersetzt von Young-Ok Kim und Matthias Gatzemeier.)
Juliette Morillot,
Marc Vérin: "Korea - Im Reich der Morgenstille"
Korea,
eines der vitalsten und wirtschaftlich produktivsten asiatischen Länder,
rückt als Handelspartner und Kulturraum immer mehr in den Blick der Europäer.
Was wir über das Land wissen, beschränkt sich häufig auf die Hauptstadt
Seoul, sechstgrößte Metropole der Welt und Schauplatz der letzten Fußballweltmeisterschaft,
sowie die politische Teilung in Nord und Süd. Doch die Halbinsel zwischen
dem Gelben und dem Japanischen Meer hat nicht nur aufgrund seiner
geo-politischen Lage in unmittelbarer Nähe zu China, Japan und Russland
eine besondere Bedeutung. Korea besitzt eine der ältesten Kulturen
Ostasiens, und seine Landschaft ist von atemberaubender Schönheit: Das
Land, das der Legende nach aus der Vereinigung von Himmel und Erde
hervorging, besteht zu siebzig Prozent aus schroffen, steil zum Meer
abfallenden Bergketten und ist damit eine der gebirgigsten Regionen der
Welt. Marc Vérin und Juliette Morillot haben
viele Jahre im "Reich der Morgenstille" gelebt. Vor dem
Hintergrund der wechselvollen Geschichte des Landes machen sie uns
vertraut mit den geografischen, kulturellen und religiösen Besonderheiten
dieses Landes und der Mentalität seiner Bewohner. Die informativen Texte
und über zweihundert Fotografien zeichnen ein lebendiges Porträt des
heutigen Korea in all seinen Facetten: vom kommunistischen Norden bis zum
demokratischen Süden, von einsamen buddhistischen Tempeln bis zu hoch
emporragenden Wolkenkratzern der Metropole Seoul, von rituellen
schamanistischen Kulten bis zur atemberaubenden Dynamik einer
zukunftsorientierten High-Tech-Nation.
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- Im Reich der Morgenstille" bei amazon.de bestellen
(Knesebeck.)
Jeong-Hee Lee-Kalisch, Wolfgang Fritz: "Korea"
In vier Schritten gelingt es der
Autorin, die mehr als fünf Jahrtausende alte Kultur und wechselvolle Geschichte
des "Landes der Morgenstille" einfühlsam vor Augen zu führen. Im
ersten Abschnitt erhält der Leser Auskunft über den Ursprung des Landes, die
geografische Lage der Halbinsel und über die Grundlagen der Schrift. Der zweite
Abschnitt führt von schamanistischen Vorstellungen über den Buddhismus mit
seinen Tempeln, zum Konfuzianismus und dem Ahnenkult. Im dritten Abschnitt
werden die charakteristischen Merkmale der Architektur und der Gärten wie auch
die mit der Natur verbundene Lebensart der Koreaner erläutert. Das letzte
Kapitel beschäftigt sich abschließend mit der rund 600 Jahre alten Hauptstadt
des letzten koreanischen Königreichs Seoul und den traditionellen Wurzeln der
heutigen Gesellschaft sowie den politischen Hoffnungen des nach wie vor
geteilten Landes. In Aufnahmen von großer Ausdruckskraft wird die fernöstliche
Faszination Koreas lebendig. Beeindruckend ist, mit welcher Sensibilität und Prägnanz
der Bildautor, Wolfgang Fritz, die Atmosphäre des Landes und seiner Kultur erfasst:
Reizvolle Landschaften in ungeahnter Vielfalt, jahrhundertealte Kulturgüter und
liebenswerte Menschen mit starker Bindung an Sitte und Tradition.
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(Hirmer.)
Marion Eggert, Jörg Plassen: "Kleine Geschichte
Koreas"
Dieser komprimierte Band bietet einen prägnanten Überblick
über die hierzulande noch wenig bekannte Geschichte Koreas von den Anfängen
der Besiedlung der Halbinsel bis zur gegenwärtigen Situation des geteilten
Landes. Neben der politischen Geschichte legt die Einführung großes Gewicht
auf die kulturelle Entwicklung des Landes (Religion, Philosophie, Literatur und
Kunst) sowie die Einbettung der koreanischen Geschichte in den ostasiatischen
Kontext.
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Geschichte Koreas" bei amazon.de bestellen
(C. H. Beck.)
Hanns W. Maull, Ivo M. Maull: "Im Brennpunkt: Korea.
Geschichte - Politik - Wirtschaft - Kultur"
Dieser Band vermittelt umfassende
Hintergrundkenntnisse über das seit 1945 geteilte Korea. Der gewaltsame Versuch
des Nordens, eine Wiedervereinigung zu erzwingen, scheiterte mit dem Koreakrieg
1953. Seitdem haben sich die beiden Staaten vollkommen unterschiedlich
entwickelt. Hoffnungen auf eine Beilegung des Konfliktes, wie sie nach dem Ende
des Kalten Krieges aufkamen, haben sich bis heute nicht erfüllt. Die Autoren
schildern eindringlich die Geschichte des Konfliktes zwischen den ungleichen Brüdern.
Darüber hinaus geben sie einen kompakten Überblick über Philosophie, Kultur
und Religion dieses faszinierenden Landes und gewähren Einblicke in Leben und
Alltag der Koreaner.
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(C. H. Beck.)
Thomas Kern, Patrick Köllner: "Südkorea und
Nordkorea"
Einführung in Geschichte,
Politik, Wirtschaft und Gesellschaft
Die koreanische Halbinsel ist der letzte Gletscher des Kalten Krieges. Die junge
Demokratie Südkorea, elftgrößte Wirtschaftsmacht der Welt, steht dem
stalinistischen Nordkorea gegenüber, das vor allem durch Atomprogramme und
Drohgebärden von sich reden macht. Die Autoren bieten eine gut lesbare Einführung
in die Geschichte der Halbinsel, die politische und wirtschaftliche Entwicklung
sowie die auswärtigen Beziehungen der beiden Koreas. Darüber hinaus präsentieren
sie in Bezug auf Südkorea fundierte Überblicke über Unternehmen,
Zivilgesellschaft, Religion sowie Bildung und Innovation. Das Fazit: Eine
Wiedervereinigung Koreas ist durchaus absehbar - mit den Folgen müssen wir uns
bereits jetzt auseinander setzen, denn Korea ist längst kein unbedeutender
Mitspieler mehr.
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und Nordkorea" bei amazon.de bestellen
(Campus.)
"Traditional
music from Korea"
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