Wislawa Szymborska
wurde 1923 in Bnin
geboren, sie studierte in Krakau,
wo sie lebt und arbeitet. 1996 erhielt sie den Nobelpreis
für Literatur. Sie ist weltbekannt aufgrund der in Englisch, Französisch,
Deutsch, Spanisch, Tschechisch, Slowakisch, Schwedisch, Bulgarisch, Albanisch
und Chinesisch erschienenen Übersetzungen ihrer Werke.
Szymborska
elektrisiert ihre Leser, obwohl sie bescheiden und introvertiert ist. Die
Schlichtheit ihrer Dichtkunst widerlegt alles Theoretisieren der
Literaturwissenschafter, indem sie unfehlbar auf den Geschmack der
zeitgenössischen Leserschaft abgestimmt ist. Die Autorin erreicht ihre Leser
über die Köpfe der Kritiker hinweg und ohne die Unterstützung durch
Massenmedien. Ihre Gedichtbände verkaufen Auflagenzahlen, wie man es sonst nur
von populären Romanen kennt. Was macht Szymborskas Beliebtheit und Erfolg aus?
Ein individueller Stil, eine Art von Besonderheit und eine Exklusivität, die
sich als schöpferischer Zustand und existenzielle Autonomie versteht. Wislawa
Szymborska hat ihre eigene Kraft des Wortschatzes, ihre eigene Sprache, die ihre
Distanz zu großen historischen Ereignissen beibehält. Es ist eine Sprache des
Mitgefühls jenen gegenüber, denen Unrecht geschehen ist, der Freude über die
Wunder des menschlichen Lebens mit seiner unermesslichen Schönheit, Unlogik und
Tragödie. Eine Sprache der wohlüberlegten Urteile und gedämpften Gefühle, eine
lyrische Sprache, die von einem kühlen Intellekt kontrolliert wird und der
gesprochenen Sprache treu bleibt.
Szymborska schreibt
wenig: Sie hat nicht mehr als 250 Gedichte geschrieben. Vielleicht ist das der
Grund dafür, dass fast jedes einzelne davon ein Meisterwerk ist.
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