BuchcoverSuizid ist eines der großen Tabus unserer Gesellschaft. Es gibt wenig Literatur zu diesem Thema, vor allem gibt es wenig von Betroffenen. Mein Vater hat sich im Juli 2008 das Leben genommen. Das hat mein Leben in ein Vorher und ein Nachher geteilt. Ich habe sehr lange gebraucht, um mit diesem tiefen Einschnitt klarzukommen und seinen Tod für mich zu verstehen. Über meine Erinnerungen, Reflexionen und Recherchen habe ich ein Buch geschrieben. Darin verarbeite ich auch Texte meines Vaters und schreibe über sein vielseitiges und rastloses Leben. Das Buch ist Anfang November 2014 im S. Fischer-Verlag erschienen und im Handel erhältlich. Bestellt werden kann es auf der Website des Verlags, bei Amazon (auch für den Kindle) oder Thalia.

 

Das Öffentlichmachen dieser Erfahrung hat etwas mit meiner Aufarbeitung zu tun. Und damit, dass ich mich nach seinem Tod lange Zeit furchtbar alleine gefühlt habe. Es heißt, jeder Suizidtote hinterlässt drei bis fünf enge Angehörige. In Deutschland wären das in den vergangenen zehn Jahren zwischen 300.000 und 500.000 Menschen, in Österreich immer noch zwischen 42.000 und 70.000.  Ich will diesen Menschen eine Stimme geben. Einen geliebten Menschen durch Suizid zu verlieren ist eines der entsetzlichsten Dinge, die einem passieren können. Ich will das Tabu brechen und zeigen, dass man darüber reden kann und auch das Recht dazu hat.

 

Vorangegangen ist dem Buch ein Artikel, der im März 2013 im STANDARD unter dem Titel Papa hat sich erschossen veröffentlicht und im Schweizer Magazin REPORTAGEN nachgedruckt wurde. Die unzähligen Reaktionen darauf haben mich überrascht, aber auch in meiner Entscheidung bestätigt. In den Tagen nach Veröffentlichung haben mir hunderte Menschen geschrieben. Einige haben sich für den Text bedankt, manche haben sich mit Problemen gemeldet oder ihre Erfahrungen geschildert. Manche haben mir geschrieben, dass ihnen mein Text geholfen hat. Das freut mich. Viel wichtiger ist aber, dass er gezeigt hat, dass man das Thema Suizid nicht ausblenden darf.

Über mich

Ich bin im Südburgenland aufgewachsen und lebe und arbeite momentan dort, in Wien und in Hamburg. Nach der Matura habe ich ein Jahr lang gearbeitet, dann Geschichte studiert und anschließend war ich auf einer Fachhochschule für Journalismus. Neben dem Studium habe ich begonnen Artikel zu schreiben, zunächst als freie Redakteurin bei der Wiener Wochenzeitung FALTER (bis 2006), dann als Politikredakteurin beim Monatsmagazin DATUM (2006 - 2009). Ab 2008 war ich Redakteurin bei derStandard.at und seit 2010 bin ich Journalistin bei der Tageszeitung DER STANDARD. Nebenher habe ich Artikel in der Österreich-Ausgabe der ZEIT veröffentlicht. Der Text, den ich über den Tod meines Vaters geschrieben habe, sorgte für große Resonanz und wurde mit der Ehrenden Anerkennung des Leopold Ungar Journalismuspreis der Caritas (2013) und dem Claus Gatterer Anerkennungspreis (2013) ausgezeichnet. Das Buch, das ich über das Thema geschrieben habe, ist mein erstes.

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Gern stehe ich für Lesungen aus meinem Buch und Vorträge (Umgang von Medien und Gesellschaft mit dem Thema Suizid) zur Verfügung. Sie können mit mir per Mail Kontakt aufnehmen. Entweder schreiben Sie mir an office@saskiajungnikl.com oder Sie verwenden die Eingabemaske. Pressefotos sind auf Anfrage verfügbar. Für den Inhalt hier verantwortlich: Saskia Jungnikl, 1170 Wien