Torsten Montag hat vor kurzem sein erstes Buch publiziert -> Gehirnwäsche Arbeitsamt: Arbeitslose klagen an – 77 Schikanen der Arbeitsagentur
Grund genug Torsten ein paar Fragen zum Thema zu stellen ->
1. Wie bist du auf die Idee gekommen, die Schikanen der Arbeitslosen zu veröffentlichen?
Nun, ich habe viele Jahre Existenzgründer auf ihrem Weg in die Selbständigkeit beraten und begleitet. In dieser Zeit sind mir sehr viele Schicksale begegnet, die eben vom Arbeitsamt oder von der ARGE zu mir gesendet wurden. Ich habe mitbekommen, wie viele Probleme diese Menschen durch die Ämter bekamen, wie viele Steinen in den Weg gerollt wurden und wie inkompetent teilweise sogar die Sachbearbeiter in Sachen Betriebswirtschaft und Gründung waren, obwohl sie die Weichen für den Arbeitslosen stellen sollten. Außerdem habe ich viele Jahre Arbeitslose in Weiterbildungskursen unterrichtet und auch bei dieser Arbeit weder die sozialen Ansätze, sondern eher die kommerziellen Absichten der Arbeitsagenturen und der Bildungsträger richtig kennengelernt.
Ich habe wirklich sehr viel unnötige Bürokratie und Schikanen erlebt, die nicht nur mir zusetzen. Den Job als Gründungsberater habe ich mittlerweile gegen den des Webseitenbetreibers eingetauscht. Seit dem biete ich den Betroffenen an, sich Luft zu machen, Gehör zu verschaffen und zwar auf Arbeitslosengeld-2.de.
2. Was hat es mit der Roten Karte im Buch auf sich?
Das ist recht einfach erklärt und eher als Marketinginstrument oder Spaß gedacht. Und zwar soll das wie folgt laufen:
- Im Buch finden Sie 3 "Rote Karten"
- Zeigen Sie Ihrem Sachbearbeiter die Rote Karte, wenn er/sie:
a) Eine besonders unsinnige Aktion oder Entscheidung zu Ihrem Fall getroffen hat.
b) Eine extrem nutzlose Maßnahme angeordnet hat.
c) Frech, gemein oder abwertend zu Ihnen war.
d). Irgendwie sonst zu den 77 Schikanen hier im Buch passt.
- Schildern Sie auf Arbeitslosengeld-2.de die Schikane, die Ihrem Sachbearbeiter die "Rote Karte" eingebracht hat.
- Benennen Sie den Ort und den Namen Ihres Arbeitsamtes, ich erstelle eine Übersichtskarte.
Es ist also eine Verbindung aus Buch und Internetportal, wobei noch eine Übersichtskarte von Deutschland entsteht, welche die "Hochburgen" deutscher Arbeitsamtsbürokratie mit roten Punkten darstellt. Je größer der Punkt, umso häufiger wurde diese Stadt gemeldet.
3. Hast du eine Geschichte im Buch, die für dich besonders schlimm ist?
Ja, ich habe da mehrere, besonders berührt haben mich jedoch folgende:
"Behindertes Kind ins Heim" auf Seite 8 im Buch oder auch online, sowie "Sie hätten ja auch abtreiben können" – diese Geschichte ist bislang nur online verfügbar.
4. Was sollte sich Deiner Meinung nach beim Arbeitsamt ändern, um das Problem der Arbeitslosen erträglicher zu machen?
Das ist eine schwierige Frage, die ich gar nicht beantworten möchte. Ich schiebe hier die Verantwortung auf die Politik, die werden schließlich dafür bezahlt, diese Probleme zu lösen. Ich zeige Sie mit dem Projekt nur auf. Die Lösungen lassen jedoch seit Jahren auf sich warten, was die unzähligen Geschichten, Schikanen und Ungerechtigkeiten zeigen. Man bedenke: Das ist ja nur ein Teil der Menschen und zwar die, die sich trauen und ihre Geschichte schreiben und veröffentlichen. Die Dunkelziffer liegt mit Sicherheit um ein Vielfaches höher.
Vielen Dank für das Interview Torsten!
Lust auf das Buch bekommen? Torsten verlost unter allen neuen Lesern, die sich mit einer gültigen eMail-Adresse in den Newsletter auf Arbeitslosengeld-2.de eintragen insgesamt 5 Exemplare! Die Gewinner werden am 31.05.2012 von Torsten per eMail informiert und die Preise versendet. Viel Glück!