aus dem vorwort zur „jungen literaturwerkstatt wien“
(lichtungen im märz 2006)
die „junge literaturwerkstatt wien“
wurde von anna schuster und zwetelina damjanova 1999 gegründet.
beide sind heute noch „werkstattaktivistinnen“,
was auf eine nicht unwesentliche kontinuität der arbeit
hinweist. ich selbst leite und begleite die werkstatt seit dem
gründungsjahr und versuche die jungen autorinnen und autoren
in ihrer literarischen arbeit zu unterstützen und ihre
möglichkeiten an eine öffentlichkeit zu gelangen zu
fördern. bei vieler meiner eigenen lesungen und workshops
in schulen war mir die zahl junger schreibender menschen mehr
und mehr bewusst geworden und mindestens ebenso das fehlen einer
adäquaten unterstützung durch menschen und/oder einer
passenden infrastruktur.
von 1999 - 2003 schenkte uns die wort&bild galerie in wien
in der garnisongasse 18 ein örtliches zu hause (ein danke
an renate niedermaier) die letzten beiden jahre 2004 und 2005
finden alle aktivitäten mit unterstützung und die
werkstatttreffen in den räumen des köla (klub österreichsicher
literaturfreunde und autoren – mein besonderer dank dafür
an peter andel) statt.
in monatlichen werkstatttreffen werden die texte der autorInnen
gemeinsam gelesen, besprochen und kritisiert, um die gruppe
als feedback-ressource zu nützen und mit all den vielfältigen
anregungen, das schreibpotential inhaltlich und formal zu erweitern
und schreibprozesse anzuregen. die „junge
literaturwerkstatt wien“ verstand und versteht
sich immer noch als eine offene gruppe. das bringt und brachte
dynamisierung, fluktuation und immer wieder neue impulse durch
frisch dazustoßende (die literaturwerkstatt graz von martin
ohrt ist immer wieder impulsgeber für autorInnen, die in
wien kontakt zu jungen gleichgesinnten suchen) junge menschen.
die sich daraus ergebenden vorteile überwiegen, so denke
ich, die möglichen nachteile bei weitem. während der
nun über fünf jährigen existenz der werkstatt,
gibt und gab es über vierzig autorInnen, die an veranstaltungen
(werkstatttreffen, diskussionsrunden und lesungen) der werkstatt
teilgenommen haben. die durchschnittliche altersstruktur ist
zwischen 16 und 26 jahren (jüngste teilnehemrIn:15 jahre
und älteste teilnehmerIn: 28 jahre) manche von ihnen haben
den eigenen literarischen weg konsequent weiterverfolgt und
sind heute schon ganz ins literarische leben eingetaucht. als
beispiel darf ich bernadette schiefer nennen (sie war ca. zwei
jahre lang aktiv dabei), die mit preisen, stipendien und mittlerweile
drei buchveröffentlichungen ganz den weg einer freien schriftstellerin
mit erfolg eingeschlagen hat.
semier insayif
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