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Rah Norton



Ive Stehen/ Freder van Holk

Rah Norton

rezensiert von Thomas Harbach

Band 11 „Die glühenden Wölfe“
Band 12 „300.000 Tonnen Arsenik“
Band 13 „Der Verräter“
Band 14 „Das Atomgespenst“
Band 15 „Das Auge der Welt“
Jeweils 64 Seiten

Nach den ersten zehn Heften zeichnete sich für den Verlag ab, dass „Rah Norton“ nicht an die Verkaufszahlen „Sun Kohs“ – selbst in den Neuauflagen – heranreichen würde. Der Verlag in Kooperation mit seinem Spiritus Rektor Freder van Holk und nicht dem alleinigen Autoren Helmut K. Schmidt alias Ive Stehen sah sich nicht nur zu einer inhaltlichen Kursbegradigung gezwungen, sondern Freder van Holk übernahm mit Band 13 „Der Verräter“ selbst das Schreiben der Hefte. Viel konnte er nicht mehr ausrichten, denn mit Heft zwanzig ist die Serie eingestellt worden. In Bezug auf Kursbegradigung ging es in erster Linie darum, die klassische Abenteuerschiene mit einigen wenigen utopischen Elementen zu verlassen und insbesondere van Holks Lieblingskind – die Hohlwelttheorie – entgegen der allgemeinen populärwissenschaftlichen Tendenzen wieder zu beleben bzw. einem größeren Publikum vorzustellen. Zusammenfassend könnte der Bruch zwischen „300.000 Tonnen Arsenik“ – eine Gangstergeschichte um die Drohung eines Psychopathen, die Weltbevölkerung zu vergiften, um ihm zugefügtes „Unrecht“ zu rächen – und „Der Verräter“ – in einer streng geheimen Forschungsstation verschwindet wichtiges Material, wobei dieser Katalysator die eigentliche tragische Geschichte von den Kräften, die man lieber nicht beschworen hätte, nur unterstützt – nicht kräftiger sein. Während Ive Stehen die Hohlwelttheorie sehr vorsichtig und wahrscheinlich auch mit nicht wenig persönlicher Skepsis im Hintergrund auf kleiner Flamme vorangetrieben hat, unterwirft Freder van Holk mehr oder minder direkt die weitere Handlung diesem Gedanken, wenn auch in manchen Romanen nur indirekt verpackt, in anderen direkt von wissenschaftlicher Seite angesprochen.



Band elf „Die glühenden Wölfe“ und Band zwölf „300.000 Tonnen Arsenik“ führen den Handlungsfaden um die gefälschten Marstelegramme und den Betrüger Dr. Frostby fort. Vordergründig sind beide Hefte spannende Abenteuerstoffe – einmal gerät Rah Norton mit seinen beiden Gefährten in eine brutale Wolfsjagd, im zweiten „Fall“ müssen sie insbesondere Stockholm und später die Welt vor einem wahnsinnigen Massenmörder schützen - , hintergründig beginnt Ive Stehen nicht nur seine Leser, sondern vor allem die Protagonisten von der Möglichkeit einer Wand im All als Beweis der Hohlwelttheorie zu überzeugen. Dazu war es nicht nur notwendig, Dr. Frostby und vor allem die Marstelegramme als plumpe Fälschungen zu entlarven, sondern sowohl die Sonne als Fixstern als auch die anderen möglichen Sterne – als Bestandteile des Hohlwelthimmels und damit vielleicht 10.000 Kilometer und nicht Millionen von Lichtjahre entfernt – in eine neue Position zu rücken. Dabei nutzt Ive Stehen den naivsten der Protagonisten Hipps als Resonanzkörper. Er stellt seine eigenen Theorien auf, die von verschiedenen Wissenschaftlern, denen sie auf der Reise begegnen unterstrichen, aber niemals ausformuliert werden. Im Gesamtkomplex der Handlung wirken allerdings beide Romane eher wie Lückenfüllermaterial, sie treiben den übergeordneten Spannungsbogen nicht weiter voran, sondern liefern eher Stoffe der „Sun Koh“ Zeit. So wird im „Die glühenden Wölfe“ die eher märchenhafte Hintergrundgeschichte eines fanatischen Wolfhassers eingeführt, der in den schwedischen Einöden nach einem harten Leben zu sich findet, seine Tochter durch einen bizarren Unfall verliert und sich entschließt, den Rest seines Lebens die Wölfe zu jagen, die Kadaver kommerziell auszuschlachten und die Felle mit Profit zu verkaufen und aus diesen Profiten neue Jäger einzustellen, um alle Wölfe auszurotten. Dieser Nebenkriegsschauplatz wird mitten in den eher konservativen, aber stimmungsvollen Handlungsbogen platziert und wirkt in seiner Übertreibung kontraproduktiv. Bis zur Mitte des Heftes und damit diesem Einschub gelingt es dem Autor, die Idylle Schwedens und die Besonderheit dieser einzigartigen Landschaft in klare, schöne Bilder zu fassen und die Exotik des Abenteuerromans mit Rah Nortons distanzierter, scheinbar allwissender, aber nicht arroganter Haltung zu einem packenden Roman zu verbinden. Die abschließende Erklärung – die grünen Wölfe strahlen nur in dieser Farbe aufgrund eines Kohlestoff- Isotops, das ihnen zwecks Untersuchung der möglichen kosmischen Strahlen zugeführt wird – ist eher an den Haaren herbeigezogen und im Grunde hat der Leser das Interesse an dieser Handlungsidee auch schon verloren. Zu oberflächlich geschrieben und seltsam schwerfällig funktioniert nur die erste Hälfte des Romans wirklich überzeugend, der Plot verliert sich schnell in den endlosen Weiten des schneebedeckten Landes. Mit „300.000 Tonnen Arsenik“ greift Ive Stehen erstaunlicherweise dem Wahnsinniger- intelligenter - Massenmörderthema vorweg. In seiner Wut, das Preisgeld von zweieinhalb Millionen Kronen nicht erhalten zu haben – will sich Dr. Frostby an der ganzen Welt rächen. Er kennt die Lagerstelle der giftigen Substanz Arsenik, die aus dem Abbau der natürlichen Bodenschätze wie Erzen zurückbleibt und von dem kleine Mengen beim Menschen schon zum Tode führen. In einer gewagten Aktion stiehlt der wahnsinnige Wissenschaftler eine große Menge des Stoffes und will das Wasser vergiften. In fast typischer Superheldenmanier – in Anlehnung an die utopischen Stoffe eines K.H. Scheers oder als Hommage an das Golden Age mit einem Schuss nihilistischer Film Noir – entwickelt Ive Steen hier ein Szenario, das in seiner Ausführung sehr gut und konzentriert beschrieben worden ist, dessen Katalysator ein wenig zu sehr übertrieben ist. Die Idee, dass sich immerhin „300.000“ Tonnen von diesem hochgiftigen Stoff an einem einzigen Ort befinden, wirkt überzogen. Eine rechte Erklärung kann der Autor für diese überzogene Idee genauso wenig liefern, wie den Diebstahl mit einem scheinbar ungesicherten Flugzeug effektiv und überzeugend zu beschreiben. Ein Leser aus heutiger Zeit muss schon eine gewisse Naivität und einen Glauben an die unschuldigen fünfziger Jahre mitbringen, um wirklich mit Begeisterung von ungesichertem, tödlichen Stoff, den weltoffenen und nichts verheimlichenden Schweden und schließlich einem Superbösewicht zu lesen, der erst seine Freundin in Sicherheit bringt und dann die ganze Welt auf einen Schlag töten möchte. Das dieser Plan in keinster Weise in die Tat umzusetzen ist, gehört zu den kleinen nicht logischen Komponenten, die von einer ansonsten sehr geradlinigen, gut geschriebenen und packenden Handlung überdeckt werden. Wie bei einem Puzzlespiel erhalten Rah Norton und seine beiden Freunde weitere Informationen zur Hohlwelttheorie, allerdings fühlt sich der „Eroberer des Weltalls“ von den Wissenschaftlern immer noch ein wenig an der Nase herumgeführt, da viele augenscheinlich Rah Nortons wahre Absicht anzweifeln. Im Gegensatz zu anderen Pulpserien wie „Doc Savage“ und vor allem „Sun Koh“ selbst verzichtet Ive Stehen auf das sich wiederholende und schnell ermüdende Plotelement, Rah Norton immer und überall in den Mittelpunkt zu stellen und jede Falle nicht nur rechtzeitig zu erkennen, sondern zu entschärfen. So kommt er in „Die glühenden Wölfe“ einen Augenblick zu spät, um einen Unschuldigen vor einer heimtückisch angebrachten Bombe zu warnen. Band zwölf stellte gleichzeitig den letzten Roman Helmut K. Schmidt alias Ive Steenfür die Serie. Die Vrkaufszahlen hatten nicht den Erwartungen entsprochen und der Vrlag sah als einzige Möglichkeit, der zumindest bis Band sechsundzwanzig Titeltechnisch konzipierten Serie neuen Schwung zu geben im Autorenwechsel. Freder van Holk alias Paul A. Müller – in den Anzeigen in den Heften als der deutsche Jules Verne und Nachfolger Hans Dominiks charakterisiert – übernahm mit dem Doppelabenteuer „Der Verräter“ – Band 13 – und „Das Atomgespenst“ – Band 14 – die Zügel. Dabei hatte van Holk das Glück, mit einem dramatischen Stoff in die Serie einzusteigen. Auf der Suche nach weiteren Hinweisen zu seiner Bestimmung kommen Rah Norton und seine Freunde in den Staaten an und suchen einen Freund Hipps auf. Dieser arbeitet an einem geheimen Atomforschungsprojekt – dem Stoff X 108 – mit. Kaum angekommen müssen sie erleben, wie dieser Freund ohne Grund entlassen worden ist, die Polizei ihn zum Verräter stempelt, geheime Unterlagen aus dem Safe gestohlen worden sind – obwohl die Entlassung scheinbar nichts mit dem Diebstahl zu tun hat-, seine Verlobte und gleichzeitig Tochter des verantwortlichen Wissenschaftlers sich Sorgen um ihn macht und Spione auf den Plan treten, die für eine horrende Summe diese Daten kaufen möchten. Van Holk baut besonders im ersten Band eine Reihe von fast klassischen Agentenmotiven in die geradlinige, verschachtelte und nicht leicht zu verfolgende Handlung ein. Neben einigen gehörigen Actionszenen bestimmt dann allerdings in der zweiten Hälfte des Buches das Gespenst der Atomkraft die Szenerie. Sehr überraschend für den ansonsten eher zukunftsgläubigen deutschen utopischen Roman warnt Professor Murray nicht nur seinen abtrünnigen zweiten Assistenten sehr drastisch vor den Gefahren dieses neuen, nicht stabilen Stoffes, sondern auch die Leser. In der Tradition der Gruselromane erschafft er ein strahlendes Gesicht, das den Ungläubigen erblinden lässt, X 108 ist sehr instabil und kann jede Sekunde in einer kleinen Atomexplosion zerfallen und damit die Umgebung vernichten – ansonsten scheint der Stoff aber nicht sonderlich strahlend, denn der kleine Block wird nicht nur herumgetragen, sondern mehrmals demonstrativ auf Tische gestellt oder anderen Menschen in die Hand gedrückt – sowie unschuldige Menschen zu verhexen. Die Erklärungen Murrays wirken eher wirr und zumindest phasenweise kann der Leser nicht unterscheiden, ob das Gespenst der Atomkraft Realität ist oder sich die durch die Strahlen veränderten Gehirne der unmittelbar mit dem Stoff arbeitenden Personen entsprechend verändern haben. Die unheimliche Erscheinung am Ende des Romans „Der Verräter“ ist sehr packend beschrieben worden und atmosphärisch dicht lässt Müller das ansonsten eher geradlinige Szenario in einer düsteren Prophezeiung kumulieren. „Das Atomgespenst“ nimmt viele der ihm vorangestellten Roman nicht beendeten Handlungsfäden wieder auf. So müssen Rah Norton und seine Freunde den unschuldigen entlassenen Assistenten von jeglichem Verdacht reinwaschen, der flüchtende, erblindete Professor wieder eingefangen, zumindest einem Spion das Handwerk gelegt und zumindest ein Geheimnis von X 108 und seinem Atomgespenst enträtselt werden. Dabei geht Müller nicht unbedingt chronologisch oder gar logisch vor. Zur Überraschung der Leser und als einsamer Höhepunkt des vierzehnten Bandes führt er einen wahrsagenden Bettler ein, den er sehr sympathisch und doch exzentrisch beschreibt. Erst im Laufe des Romans zeigt diese dreidimensionale und außerordentlich gelungene Figur ihr wahres Gesicht. Ansonsten wirken die übermäßigen Dialoge selten steif und eher schnell herunter geschrieben, an einigen Stellen hätte die Handlung deutlich gekürzt werden können und nicht wenige der beschriebenen Szenen wirken überhastet beendet. Das zeigt sich insbesondere bei dem theatralischen und unwahrscheinlichen Ende mit einem zumindest kleinen Happyend. Leider legt Paul Müller auch den atomaren Geist nach einem kurzen Gastspiel im geeigneten Moment wieder in sein strahlendes Grab und lässt den Stoff X 108 mit einem Donnerschlag allerdings ohne die größeren im vorangegangenen Roman prophezeiten Folgen implodieren und damit aus der Handlung verschwinden. Wie bei einer Reihe anderer Romane – ab Band zehn deutlich spürbar – kommt Rah Norton in „Sun Koh“ Manier mit seinen eigenen Ermittlungen nicht weiter voran, sondern folgt Hinweisen auf seine Bestimmung und seine Herkunft, die öfter im Nichts auslaufen und nur als Katalysator für spannende, bodenständige Agentenstoffe mit einem zumindest utopisch angehauchten Element – in diesem Fall X 108 – dienen. Dabei wirken die Romane für die fünfziger Jahre seltsam antiquiert, vergleicht man insbesondere die fast zwanzig Jahre älteren „Sun Koh“ Hefte mit den „Rah Norton“ Ausgaben, fallen einem einige Ähnlichkeiten – der oft nicht zu ertragende, tollpatschige und vorlaute Hipps sei hier nur extra erwähnt – auf. Das mit dem Wechsel zu Freder van Holk neuer Schwung in die Serie gekommen ist, lässt sich zumindest an den vorliegenden wenigen Ausgaben aus seiner Feder nicht feststellen, sehr konsequent mit einem Schuss Exotik und immer wieder eingestreuten pseudowissenschaftlichen Erläuterungen muss Rah Norton seinen Weg über die Erde zu den Sternen gehen. Insbesondere bei „Das Atomgespenst“ hält sich Freder van Holk allerdings wohltuend in Bezug auf den Hauptprotagonisten zurück und entwickelt bisweilen eine zweite und sogar dritte Handlungsebene. Kaum löst sich der Stoff von der Überfigur Rah Norton, wird das Szenario bizarrer, aber auch unterhaltsamer. Insbesondere die Idee, einen skurrilen Einsiedler erst als Wahrsager und dann als Meister der Masken einzuführen, gehört zu den Höhepunkten der gesamten Serie und liest sich auch heute noch sehr gut. Damit allerdings die Hohlwelttheorie wirklich funktionieren kann, muss im Zeitalter vor Beginn der Raumfahrt noch eine Schwierigkeit überwunden werden, die riesigen Teleskope beobachten ja seit Jahrzehnten – in primitiver Form Jahrhunderten – den Sternenhimmel. In „Das Auge der Welt“ nimmt sich Freder van Holk dieser Problematik an, denn es gibt eine Verschwörung, die verhindern soll, daß die Hohlwelttheorie sich überhaupt durchsetzt und am sinnvollsten macht man es, in dem man nur einen begrenzten Teil des offenen Sternenhimmels beobachtet. Während sich Rah Norton und seine Freunde in einem der größten Teleskope der Welt von der Richtung oder Falschheit der immer mehr aufzudeckenden Theorie überzeugen möchte, geht es auf einer eher klassischen Gangsterebene um die Finanzierung einer Rakete zum Mond inklusiv der Rechte an den Bodenschätzen. Hipps Vater möchte zwei Millionen Dollar in ein solches Projekt investieren, das aber aufgrund der Möglichkeit einer Hohlwelt ohne einen richtigen Mond zum Scheitern verurteilt sein könnte. Also kämpfen Rah Norton und seine Freunde an zwei Fronten, denn die schon zu Beginn der Serie eingeführten Gangster haben sich dieses Mal sehr überzeugend als FBI Agenten getarnt. Nur ein kleiner Angestellter, dem wieder der Diebstahl von wichtigen Unterlagen – siehe „Der Verräter“ – vorgeworfen wird, kann das Komplott durchkreuzen. Insbesondere der Auftakt ist Freder van Holk sehr gut gelungen, mit stoischer Überzeugung entwickelt er ihm kleinen seine persönliche Theorie einer weltweiten Verschwörung – das Ziel ist allerdings (noch) nicht bekannt – weiter, die Menschheit soll im Unklaren gelassen werden, dass der Kosmos doch nicht unendlich ist. Erst im Laufe der spannenden, geradlinigen und teilweise etwas übertriebenen Handlung – das Observatorium wird inklusiv eines unschuldigen Arbeiters in letzter Sekunde durch das beherzte Eingreifen Rah Nortons gerettet – konzentriert sich van Holk weniger auf die Verschwörungstheorie, sondern mehr auf den persönlichen Konflikt zwischen Norton und Hernando Carente. Dabei wirklich die Dialoge – insbesondere auf dem Polizeirevier – ein wenig steif, fast komisch. Für den Leser – selbst fünfzig Jahre nach der Entstehung der Serie – ist es interessant, Rah Nortons Suche nach seiner Bestimmung inklusiv einer gänzlich anderen Weltenlehre zu verfolgen. Mehr und mehr hat man den Eindruck, das Geschehen auf einer Parallelwelt zu verfolgen – eine Idee, die sich insbesondere in neueren britischen Space Operas wie Allister Reynolds „Ewigkeit“ auf eine verblüffend ähnliche Art und Weise entfaltet. Unter dieser nicht von der Hand zu weisenden Prämisse gehört insbesondere „Das Auge der Welt“ zu den besten der insgesamt leider nur zwanzig erschienenen Heftromanen. Sehr konsequent in der Prämisse und eine immer deutlichere Abkehr von den „Sun Koh“ Abenteuern, in deren Mittelpunkt die Suche nach Atlantis und damit die Vollendung einer alten Sage gestanden hat.

Trotz einiger handlungstechnischer Schwächen – viele der Plots wirken im Nachhinein eher konstruiert als wirklich fließend und nicht selten ist der zwischen den Zeilen zu findende Pathos eher pathetisch als überzeugend – lesen sich die Heftromane nach fast fünfzig Jahren immer noch sehr gut und fließend. Warum „Rah Norton“ in den frühen fünfziger Jahren im Gegensatz zu anderen Serie wie „Jörg Farrow“ oder „Sun Koh“ kein Publikum gefunden hat, lässt sich nicht erklären. Der prägnante Untertitel „Der Eroberer des Weltalls“, dazu die einfachen, aber auffälligen Titelbilder und oft exotische Abenteuer mit einem Schuss eher unwissenschaftlicher Spekulation entsprechen den Erwartungen der „Sun Koh“ Generation, eine mögliche Erklärung wäre das fehlende Geld der Menschen in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg. Und wenn die Groschen übrig waren, sind sie wahrscheinlich in die Nachdrucke aus der Kindheit geflossen und nicht in eine neue Serie eines unbekannten Autoren.

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Ive Stehen/ Freder van Holk: "Rah Norton"
Heftroman, Softcover
SSI Media Verlag 2007

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