Ein Blogstöckchen über Bücher und Lesen: #buchstöckchen

Kennt Ihr Blogstöckchen?

Seit einer Weile werden sie wieder häufiger durchs Internet geworfen. Im Unterschied zu einer Blogparade, wo man zu einem Thema recht frei schreiben (malen, fotografieren, filmen) kann und die meist über einen konkreten Zeitraum läuft, besteht das Stöckchen aus vorgegebenen Fragen und ohne Deadline. Jemand beantwortet diese Fragen in seinem Blog und wirft das Stöckchen am Ende an jemand anderen (oder an mehrere) weiter.

Und wofür ist ein Blogstöckchen gut?

Ähnlich wie bei einer Blogparade kann man durch ein Stöckchen auf neue Blogger treffen, sich enger vernetzen und für andere sichtbarer werden. Es kann viel Spaß machen, sich mit den Fragen eines Stöckchens zu beschäftigen. Manchmal ist es auch langweilig, gut.

Man hat übrigens durchaus die Freiheit, ein zugeworfenes Stöckchen einfach liegen zu lassen. Und jeder darf das Stöckchen aufnehmen und für sich entführen. Es gibt keine Stöckchen-Polizei ;-). Sinnvoll sind ein Link zu diesem Beitrag und die Verwendung des Hashtags #buchstöckchen, damit Ursprung und Beiträge auffindbar bleiben.

Ein Stöckchen für Buchmenschen: #buchstöckchen

Als ich einmal an einem Stöckchen nagte, dass mir nicht recht schmecken wollte, kam mir die Idee eines Blogstöckchen für Menschen, die Bücher* lieben und gern lesen.

*Bücher sind hier als umfassender Begriff zu verstehen. Auch Ebooks sind Bücher.

Also, los! Diese Fragen habe ich mir ausgedacht für das #buchstöckchen:

Welches Buch liest Du momentan?

Ich lese schon zum dritten Mal „Kall, Eifel” von Norbert Scheuer. Meine Ausgabe sieht schon recht abgeliebt aus, weil es etwa auch schon beim Zelten mit dabei war.

Warum liest Du das Buch? Was magst Du daran?

Davon abgesehen, dass mir die Eifel Heimat ist, mag ich die Miniaturen, die Norbert Scheuer in karger, knapper Sprache zeichnet.  Ich schätze das Knarzige, Raue, das er beschreibt. Ab und zu durchbrochen von drastischen Bildern. In jedem Kapitel geht es um einen der Bewohner des fiktiven Ortes Kall. Manchmal hängen die Geschichten in den Kapiteln miteinander zusammen, manchmal nicht. Vieles bleibt rätselhaft. Es ist kein heiteres Buch, eher melancholisch. Aber genau das mag ich.

Wurde Dir als Kind vorgelesen? Kannst Du Dich an eine der Geschichten erinnern?

Ich erinnere mich am deutlichsten an Leo Lionnis Geschichte von Frederick, der verträumten Maus, die lieber Sonnenstrahlen, Farben und Wörter sammelt, als fleißig zu arbeiten wie die anderen Mäuse.

Das Bilderbuch selbst lag jahrelang unbeachtet auf dem Dachboden meiner Eltern, bis es, wie die meisten anderen Dinge dort, Opfer einer äußerst entschlossenen Mäusebande wurde. Es blieben nur mehr Schnipsel übrig. Verrückt.

Gibt es einen Protagonisten oder eine Protagonistin, in den / die die Du mal regelrecht verliebt warst?

Der Marquis von Posa! Kämpfer für Freiheit und Menschenwürde, der für seine Ideale seinen Jugendfreund hintergeht und Intrigen spinnt. Eigentlich ein völlig verbohrter Typ, der zwar im Großen das Gute will, aber im Kleinen an sich selbst scheitert. Schillers Don Carlos war Schullektüre und ich entflammte für den Marquis. Weiß der Himmel. Vielleicht lag’s daran, dass sein Freund, Don Carlos, so ein Jammerlappen war. Mein Herz fliegt ihm aber immer noch zu, wenn ich hin und wieder in mein Reclambüchlein lese.

In welchem Buch würdest Du gern leben wollen?

Wenn ich mal alle Bedenken wegen der luxuriösen Erfindungen der Neuzeit (Wassertoilette, Kühlschrank, Waschmaschine, Dusche usw.) weglasse und vorausgesetzt, ich hätte eine der privilegierteren Rollen, zöge es mich in die Bücher von Jane Austen, Theodor Fontane und an manchen Tagen auch ins Auenland, gern zum Geburtstagsfest von Bilbo Beutlin.

Welche drei Bücher würdest Du nicht mehr hergeben wollen?

„Welche Bücher rette ich, wenn es mal brennen sollte?” Kein Witz, die Frage stelle ich mir öfter, wenn ich versonnen aufs Buchregal blicke. Meine arg zerlesene grüne Ausgabe vom Herrn der Ringe käme mit (ich habe mehrere, aber nur eine Leseausgabe, natürlich die alte Übersetzung ;-)), mein heißgeliebtes „Mut zum Skizzenbuch” von Felix Scheinberger und „derek jarman’s garden”, das ich mir damals in meiner Ausbildung zur Buchhändlerin quasi vom Munde abgespart hatte.

Ein Lieblingssatz aus einem Buch?

„Tag, mein Name ist Inigo Montoya. Du hast meinen Vater getötet, mach Dich gefaßt, zu sterben!”

Ein Satz aus einem anderen Lieblingsbuch: „Die Brautprinzessin” von William Goldman. Ich denke den Satz und das Buch fliegt mir quasi knallend um die Ohren, ich grinse und freue mich. Im Ohr dazu die Stimme Jochen Malmsheimers, der mit Bela B. das Hörbuch kongenial liest. Herrlich!

Hepp! Und nun werfe ich das Stöckchen und bin gespannt, ob Ihr damit spielen möchtet.

Ich werfe das #buchstöckchen Anne Schüssler und Isabel Bogdan zu, deren Blogs (und Tweets und Postings) ich sehr gern lese. Ich bin ein wenig unsicher, ob die beiden Stöckchen überhaupt mögen. Spätestens wenn es mir wieder an die Birne fliegt, weiß ich Bescheid ;-).

UPDATE: Hier die Fragen zum Rüberkopieren

Welches Buch liest Du momentan?

Warum liest Du das Buch? Was magst Du daran?

Wurde Dir als Kind vorgelesen? Kannst Du Dich an eine der Geschichten erinnern?

Gibt es einen Protagonisten oder eine Protagonistin, in den / die die Du mal regelrecht verliebt warst?

In welchem Buch würdest Du gern leben wollen?

Welche drei Bücher würdest Du nicht mehr hergeben wollen?

Ein Lieblingssatz aus einem Buch?

Print Publiziert am von W.Ladwig
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